Modelle Mifa: Unterschied zwischen den Versionen
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In einem Prospekt des Jahres 1958 taucht bei Mifa erstmals ein Tourensportrad ([[Mifa Modell ST 3|Modell ST 3]]) im Sortiment auf. Über dieses Modell, das bisher nur anhand dieses Katalogs belegt ist, sind bislang kaum Einzelheiten bekannt.<br>Ab | In einem Prospekt des Jahres 1958 taucht bei Mifa erstmals ein Tourensportrad ([[Mifa Modell ST 3|Modell ST 3]]) im Sortiment auf. Über dieses Modell, das bisher nur anhand dieses Katalogs belegt ist, sind bislang kaum Einzelheiten bekannt.<br>Ab 1970/71 begann [[Mifa]] mit der Produktion von 26“-Tourensporträdern ([[Mifa Modell 102|Modell 102]] und [[Mifa Modell 154|Modell 154]]), die denen von [[Diamant]] sehr ähnlich waren. In einigen Details unterschieden sie sich jedoch: So war die Dynamohalterung bei den Rädern aus Sangerhausen an der Gabel angelötet, auch die Verbindung zwischen den Kettenstreben/Unterstreben bestand hier lediglich aus einer einfachen Stegplatte, während man bei Diamant zu dieser Zeit Stegrohre verwendete. Die frühen Tourensporträder aus Sangerhausen besaßen noch ein angenietetes [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]]. Dieses entfiel wohl spätestens 1973. Die [[Rahmenhöhe]] betrug stets 56 cm. Es gab zwei Ausstattungsvarianten: Mit [[Tretlager|Keiltretlager]] (Thompson-Ausführung) und [[Felgen|Aluminiumfelgen]] oder mit [[Tretlager|Glockentretlager]] und [[Felgen|Stahlfelgen]] (Modelle [[Mifa Modell 107|107]] und [[Mifa Modell 159|159]]). Bis etwa 1972 scheint es nur die Variante mit Keiltretlager gegeben zu haben, wobei es sich zu dieser Zeit noch um ein “echtes“ Keillager (BSA-Ausführung) handelte. | ||
Ab etwa 1976 gab es einige Veränderungen bei den Damenrädern: Das [[Mifa Modell 154|Modell 154]] entfiel und wurde durch das [[Mifa Modell 157|Modell 157]] mit geänderter Rahmenform ersetzt. Das [[Mifa Modell 159|Modell 159]] mit dem “Schwanenhalsrahmen“ blieb jedoch bis mindestens Anfang der Achtziger Jahre im Sortiment. Entgegen den Angaben im Katalog des Jahres 1977 scheint es jedoch beide Rahmenformen mit beiden Ausstattungsvarianten gegeben zu haben. Ab etwa 1979 wurden die Tourensporträder zum Teil auch mit [[Schutzbleche|Alu-Schutzblechen]] ausgestattet (bisher nur lackierte Stahlschutzbleche). Dies betraf aber wohl nur die Modelle mit Keiltretlager und Alu-Felgen (Modelle 102 u. 157). Zudem besitzen diese Räder einen verchromten [[Gepäckträger]] und einen verchromten [[Kettenschutz]] (sonst lackiert). Teilweise wurden die Fahrräder in dieser Zeit recht willkürlich ausgestattet, zumindest gibt es viele Beispiele, die von den bisherigen Ausstattungsvarianten abweichen (z.B. Glockentretlager in Kombination mit Alu-Felgen). | Ab etwa 1976 gab es einige Veränderungen bei den Damenrädern: Das [[Mifa Modell 154|Modell 154]] entfiel und wurde durch das [[Mifa Modell 157|Modell 157]] mit geänderter Rahmenform ersetzt. Das [[Mifa Modell 159|Modell 159]] mit dem “Schwanenhalsrahmen“ blieb jedoch bis mindestens Anfang der Achtziger Jahre im Sortiment. Entgegen den Angaben im Katalog des Jahres 1977 scheint es jedoch beide Rahmenformen mit beiden Ausstattungsvarianten gegeben zu haben. Ab etwa 1979 wurden die Tourensporträder zum Teil auch mit [[Schutzbleche|Alu-Schutzblechen]] ausgestattet (bisher nur lackierte Stahlschutzbleche). Dies betraf aber wohl nur die Modelle mit Keiltretlager und Alu-Felgen (Modelle 102 u. 157). Zudem besitzen diese Räder einen verchromten [[Gepäckträger]] und einen verchromten [[Kettenschutz]] (sonst lackiert). Teilweise wurden die Fahrräder in dieser Zeit recht willkürlich ausgestattet, zumindest gibt es viele Beispiele, die von den bisherigen Ausstattungsvarianten abweichen (z.B. Glockentretlager in Kombination mit Alu-Felgen). | ||
Ab etwa 1980 dürfte es bei Mifa die 28“-Tourensporträder (Modelle [[Mifa Modell 104|104]] und [[Mifa Modell 162|162]]) gegeben haben. Sie verfügten grundsätzlich über [[Tretlager|Keiltretlager]] (Thompson-Ausführung), eine [[Bremsen|Felgenbremse]] vorn sowie über Alu-Schutzbleche und einen verbesserten Kettenschutz. Diese Räder hatten anfangs verchromte Stahlfelgen und eine am Hinterbau angelötete Dynamohalterung. Später bekamen sie die Leichtmetallfelgen der [[Mifa Sporträder|Sporträder]], außerdem war der [[Dynamos|Dynamo]] nun an der Gabel angebracht. | Ab etwa 1980 dürfte es bei Mifa die 28“-Tourensporträder (Modelle [[Mifa Modell 104|104]] und [[Mifa Modell 162|162]]) gegeben haben. Sie verfügten grundsätzlich über [[Tretlager|Keiltretlager]] (Thompson-Ausführung), eine [[Bremsen|Felgenbremse]] vorn sowie über Alu-Schutzbleche und einen verbesserten Kettenschutz. Diese Räder hatten anfangs verchromte Stahlfelgen und eine am Hinterbau angelötete Dynamohalterung. Später bekamen sie die Leichtmetallfelgen der [[Mifa Sporträder|Sporträder]], außerdem war der [[Dynamos|Dynamo]] nun an der Gabel angebracht. | ||
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* [[Mifa Modell 167]] - Damenausführung 28“; überarbeitete Version des Modells 162; Bauzeit 1986 bis 1990 | * [[Mifa Modell 167]] - Damenausführung 28“; überarbeitete Version des Modells 162; Bauzeit 1986 bis 1990 | ||
==Mifa Sporträder== | ==Mifa Sporträder== |
Version vom 8. Januar 2013, 12:12 Uhr
Diese Seite umfasst die zu DDR-Zeiten produzierten Fahrradmodelle der Marke Mifa. Die zeitliche Einordnung der Modelle basiert zum Großteil auf Original-Katalogen und anderer Literatur. Da die Modellwechsel selten zum Jahreswechsel stattfanden, gibt es Überlappungen bei den angegebenen Produktionszeiträumen, die - sofern bekannt - auf den Detailseiten der einzelnen Modelle näher beschrieben werden.
Bei der Identifizierung eines unbekannten Modells sollte zunächst das Baujahr und die Art des Fahrrades (Tourenrad, Sportrad usw.) ermittelt werden. Mit diesen Eckdaten lässt sich das Modell über die auf dieser Seite vermerkten Modelldetails eingrenzen und bestimmen.
Hinweis: Den mit * markierten Artikeln fehlt noch ein Beispielfoto.
Mifa Tourenräder
Die Tourenräder von Mifa gab es in den Laufradgrößen 26“ und 28“. Die Rahmenhöhe betrug stets 56 cm. Sie besaßen fast ausschließlich Glockentretlager und Stahlfelgen. Die “englischen“ Ausführungen (Modell S 1 D und S 1 E) unterschieden sich recht deutlich von den übrigen Modellen. Ab 1959 werden sie in Katalogen nicht mehr erwähnt. Ebenfalls 1959 erhielten die Modelle zum Teil neue Typenbezeichnungen, die Produktion der Herrenausführungen sowie der 26“-Damenausführung (Modell S 10) wurde offenbar eingestellt.
Neu hinzu kam ein 28“-Damenrad mit “Schwanenhalsrahmen“ (Modell 152). Etwa ab dieser Zeit besaßen die Rahmen auch am Sattelrohr angelötete Luftpumpenhalter. Bisher wurden diese am Rahmen angeschraubt oder angeklemmt. Ebenfalls neu war ab dieser Zeit auch die an der Gabel angelötete Dynamohalterung. Davor wurde der Dynamo an einer Schraubhalterung befestigt. Nach der Einstellung der Fahrradproduktion bei Möve übernahm man von dort offenbar das 28“-Tourenrad in Herrenausführung. Ab etwa 1963/64 gab es das Damenrad nur noch in der Ausführung mit dem “Schwanenhalsrahmen“ (Modell 152). Kurze Zeit später wurde die Befestigung des Kettenschutzes verändert. Statt an den bis dahin verwendeten Schellen wurde er nun an den am Rahmen angelöteten Hülsen befestigt. Zudem besaß nun auch die Herrenausführung serienmäßig einen Kettenschutz.
Ab Anfang der Siebziger Jahre wurden die 28“-Tourenräder parallel zu den neuen 26“-Tourensporträdern gefertigt. Die angenieteten Steuerkopfschilder blieben bei diesen Fahrrädern bis zum Ende der regulären Produktion. 1971 werden die klassischen Tourenräder letztmalig im Katalog erwähnt, doch aufgrund der bisher identifizierten Exemplare ist eine Produktion bis mindestens 1973 gesichert. Gelegentlich tauchen auch Tourenräder auf, deren Rahmennummern eine Datierung in den Zeitraum um 1978 nahelegt. Vermutlich gab es nach dem Ende der regulären Fertigung noch einmal eine Nachserie.
Modellpalette vor der Sortimentsbereinigung (bis 1959):
- Mifa Modell S 1 - Herrenausführung; 28“
- Mifa Modell ?? - Damenausführung; 28“; Ober- und Unterrohr gerade
- Mifa Modell S 2/16 - Damenausführung; 28“; Oberrohr gebogen, Unterrohr gerade
- Mifa Modell S 9 - Herrenausführung; 26“ *
- Mifa Modell S 10 - Damenausführung; 26“; sonst wie Modell S 2/16
- Mifa Modell S 1 E - Herrenausführung; 28“; englische Ausführung
- Mifa Modell S 1 D - Herrenausführung; 28“; englische Ausführung mit doppeltem Oberrohr
Modellpalette nach der Sortimentsbereinigung (ab 1959):
- Mifa Modell 101 - Herrenausführung; 28“; Bauzeit ca. 1961 bis ca. 1973
- Mifa Modell 152 - wie Modell 153, jedoch mit gebogenem Ober- und Unterrohr; Bauzeit ca. 1959 bis ca. 1973
- Mifa Modell 153 - neue Typenbezeichnung des Modells S 2/16, sonst offenbar identisch; Bauzeit ca. 1959 bis ca. 1964
Mifa Tourensporträder
In einem Prospekt des Jahres 1958 taucht bei Mifa erstmals ein Tourensportrad (Modell ST 3) im Sortiment auf. Über dieses Modell, das bisher nur anhand dieses Katalogs belegt ist, sind bislang kaum Einzelheiten bekannt.
Ab 1970/71 begann Mifa mit der Produktion von 26“-Tourensporträdern (Modell 102 und Modell 154), die denen von Diamant sehr ähnlich waren. In einigen Details unterschieden sie sich jedoch: So war die Dynamohalterung bei den Rädern aus Sangerhausen an der Gabel angelötet, auch die Verbindung zwischen den Kettenstreben/Unterstreben bestand hier lediglich aus einer einfachen Stegplatte, während man bei Diamant zu dieser Zeit Stegrohre verwendete. Die frühen Tourensporträder aus Sangerhausen besaßen noch ein angenietetes Steuerkopfschild. Dieses entfiel wohl spätestens 1973. Die Rahmenhöhe betrug stets 56 cm. Es gab zwei Ausstattungsvarianten: Mit Keiltretlager (Thompson-Ausführung) und Aluminiumfelgen oder mit Glockentretlager und Stahlfelgen (Modelle 107 und 159). Bis etwa 1972 scheint es nur die Variante mit Keiltretlager gegeben zu haben, wobei es sich zu dieser Zeit noch um ein “echtes“ Keillager (BSA-Ausführung) handelte.
Ab etwa 1976 gab es einige Veränderungen bei den Damenrädern: Das Modell 154 entfiel und wurde durch das Modell 157 mit geänderter Rahmenform ersetzt. Das Modell 159 mit dem “Schwanenhalsrahmen“ blieb jedoch bis mindestens Anfang der Achtziger Jahre im Sortiment. Entgegen den Angaben im Katalog des Jahres 1977 scheint es jedoch beide Rahmenformen mit beiden Ausstattungsvarianten gegeben zu haben. Ab etwa 1979 wurden die Tourensporträder zum Teil auch mit Alu-Schutzblechen ausgestattet (bisher nur lackierte Stahlschutzbleche). Dies betraf aber wohl nur die Modelle mit Keiltretlager und Alu-Felgen (Modelle 102 u. 157). Zudem besitzen diese Räder einen verchromten Gepäckträger und einen verchromten Kettenschutz (sonst lackiert). Teilweise wurden die Fahrräder in dieser Zeit recht willkürlich ausgestattet, zumindest gibt es viele Beispiele, die von den bisherigen Ausstattungsvarianten abweichen (z.B. Glockentretlager in Kombination mit Alu-Felgen).
Ab etwa 1980 dürfte es bei Mifa die 28“-Tourensporträder (Modelle 104 und 162) gegeben haben. Sie verfügten grundsätzlich über Keiltretlager (Thompson-Ausführung), eine Felgenbremse vorn sowie über Alu-Schutzbleche und einen verbesserten Kettenschutz. Diese Räder hatten anfangs verchromte Stahlfelgen und eine am Hinterbau angelötete Dynamohalterung. Später bekamen sie die Leichtmetallfelgen der Sporträder, außerdem war der Dynamo nun an der Gabel angebracht.
Mitte der Achtziger Jahre wurde die Produktpalette bei Mifa umgestaltet. Die Produktion der sehr einfach ausgestatteten 26“-Tourenräder wurde nun in den VEB Kombinat Fortschritt verlagert (Fahrräder Marke IFA Touring). Etwa zur gleichen Zeit änderte sich die Dynamohalterung geringfügig, sie war nun etwas länger. Bei Mifa verblieb eine 26“-Ausführung mit Alu-Felgen und Alu-Schutzblechen. In einem Katalog des Jahres 1989 wird diese Ausführung als Modell 105 bzw. 160 angeboten (mit Felgenbremse und verbessertem Kettenschutz).
Modelle:
- Mifa Modell ST 3 - Herrenausführung 28“; Keiltretlager; Bauzeit 1958/59 (??)
- Mifa Modell 102 - Herrenausführung 26“; Keiltretlager; Bauzeit 1970 bis 198?
- Mifa Modell 154 - Damenausführung 26“; Ober- und Unterrohr gebogen (“Schwanenhals“); sonst wie Modell 102; Bauzeit 1970 bis 197?
- Mifa Modell 107 - Herrenausführung 26“; Glockentretlager; sonst wie Modell 102; Bauzeit 1973 bis 198?
- Mifa Modell 159 - Damenausführung 26“; Ober- und Unterrohr gebogen (“Schwanenhals“); sonst wie Modell 107; Bauzeit 1973 bis 198?
- Mifa Modell 157 - Damenausführung 26“; Oberrohr gebogen, Unterrohr gerade; sonst wie Modell 154; Bauzeit 197? bis 198?
- Mifa Modell 105 - Herrenausführung 26“; Schutzbleche aus Aluminium sowie Felgenbremse; sonst wie Modell 102; Bauzeit 1984 bis 1990
- Mifa Modell 160 - Damenausführung 26“; Oberrohr gebogen, Unterrohr gerade; sonst wie Modell 105; Bauzeit 1984 bis 1990
- Mifa Modell 104 - Herrenausführung 28“; verchromte Stahlfelgen; Bauzeit 1980 bis 1986
- Mifa Modell 162 - Damenausführung 28“; Oberrohr gebogen, Unterrohr gerade; sonst wie Modell 104; Bauzeit 1980 bis 1986
- Mifa Modell 112 - Herrenausführung 28“; überarbeitete Version des Modells 104; Bauzeit 1986 bis 1990
- Mifa Modell 167 - Damenausführung 28“; überarbeitete Version des Modells 162; Bauzeit 1986 bis 1990
Mifa Sporträder
Sporträder der 1950er Jahre
Mifa hatte bereits in der ersten Hälfte der Fünfziger Jahre Sporträder im Sortiment. In einer Zeit, als sich die Diamant-Sporträder noch in der Entwicklung befanden, produzierte man in Sangerhausen bereits ein 28"-Sportrad in Herrenausführung (Mifa Modell SH ?). Ob es auch eine entsprechende Damenausführung gab, lässt sich bislang noch nicht belegen. Ab 1953 oder 1954 wurden die Rahmen der Sporträder dann mit überarbeiteten Muffen versehen. Spätestens ab dieser Zeit dürfte es bei den Mifa-Sporträdern eine recht umfangreiche Modellpalette gegeben haben.
Für den Zeitraum ab 1954 lässt sich die Existenz von Sporträdern in Damenausführung belegen. Diese besaßen ein gebogenes Oberrohr und ein gerades Unterrohr. Die Mifa-Sporträder der 1950er Jahre waren mit 26"- oder 28"-Laufrädern erhältlich. Außerdem kann man zwischen einer einfachen und einer besser ausgestatteten Ausführung unterscheiden. Die einfache Variante besaß vorn eine Stempelbremse mit Bowdenzug und hinten eine Rücktrittnabe. Meist verfügten sie über doppelt weiß linierte Stahlfelgen, emailliert in Rahmenfarbe. Die besser ausgestattete Variante besaß hingegen vorn und hinten Felgenbremsen sowie eine Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz. Die Felgen waren hier offenbar fast immer aus Aluminium.
Änderungen am Rahmen während der Produktionszeit betrafen unter anderem die angelöteten Luftpumpenhalter ab der zweiten Hälfte der Fünfziger Jahre sowie die angelöteten Ösen für die hintere Felgenbremse. Bisher fehlten diese Anlötteile. Das hintere Rahmendreieck wurde 1957 überarbeitet, die Kettenstreben waren nun gerade ausgeführt statt wie bisher gekröpft. Zudem war der Hinterbau nun auch bei den 26"-Sporträdern starr ausgeführt. Auch der Steg zwischen den Hinterbaustreben wurde vereinfacht. Ende der Fünfziger Jahre verfügen die Rahmen bereits über angelötete Dynamohalterungen. Zudem tauchen vereinzelt Exemplare auf, die über eine Rundscheidengabel ähnlich der von Diamant verfügen.
In einem Katalog des Jahres 1958 erfolgt der Hinweis, dass alle Modelle fortan mit den für den Anbau einer Kettenschaltung notwendigen Anlötteilen versehen werden. Belegt ist dies bislang nur für die 28"-Sporträder. Trotz dieser Weiterentwicklungen müssen die Mifa-Sporträder im Vergleich mit denen von Diamant als konzeptionell weniger ausgereift gelten. Womöglich war dies auch der Grund, deren Fertigung bei Mifa im Zusammenhang mit der Sortimentsbereinigung auslaufen zu lassen. Die Produktion dieser Räder wurde etwa 1960 eingestellt, das 28“-Sportrad in Damenausführung (Mifa Modell SD 15, Mifa Modell SD 15/2) scheint es nur bis etwa 1957 gegeben zu haben. Für die Damenausführung des 26"-Sportrads verwendete man ab 1958 schließlich Rahmen mit einer neuen Form (Mifa Damen-Sportrad 26").
Frühe Sportrad-Modelle von Mifa:
- Mifa Modell SH ? - Herrenausführung 28“; einfache Ausstattung; mit Gestängebremse; Bauzeit von 19?? bis 1953/54
- Mifa Modell SH 14/1 - Herrenausführung 28“; einfache Ausstattung; Bauzeit 1953/54 bis 1959/60
- Mifa Modell SH 14/2 - Herrenausführung 28"; gehobene Ausstattung; Bauzeit 1953/54 bis 1959/60
- Mifa Modell 9 ? - Herrenausführung 26“; einfache Ausstattung; mit Gestängebremse; Bauzeit 19?? bis 1953/54
- Mifa Modell 9 b - Herrenausführung 26“; einfache Ausstattung; Bauzeit 1953/54 bis 1959/60
- Mifa Modell 9 e - Herrenausführung 26“; gehobene Ausstattung; Bauzeit 1953/54 bis 1959/60
- Mifa Modell SD 15 - Damenausführung 28“; einfache Ausstattung; Bauzeit 1953/54 bis 1957/58
- Mifa Modell SD 15/2- Damenausführung 28“; gehobene Ausstattung; Bauzeit 1953/54 bis 1956/57 *
- Mifa Modell SD 15 s - Damenausführung 28“; einfache Ausstattung; Bauzeit um 1957 (??) *
- Mifa Modell 10 b - Damenausführung 26“; Oberrohr gebogen, Unterrohr gerade; einfache Ausstattung; Bauzeit 1953/54 bis 1958 (??)
- Mifa Damen-Sportrad 26" - Damenausführung 26“; Ober- und Unterrohr gerade; Modellbezeichnung unbekannt; Bauzeit 1958 bis 1960
Übernahme der Sportradproduktion von Diamant
Ab 1969 übernahm Mifa die Produktion der Sporträder von Diamant. Zunächst wurden diese fast unverändert und überwiegend mit Diamant-Dekor weiterproduziert. Sporträder mit Mifa-Dekor aus den frühen Siebzigern sind nur selten zu finden. Ab etwa 1974 scheint das Mifa-Dekor häufiger verwendet worden zu sein, außerdem wurde etwa zu dieser Zeit die Form des Gabelkopfes vereinfacht. Nach 1975 scheint es die Sporträder dann nur noch mit Mifa-Dekor gegeben zu haben. Ab etwa 1976 besaßen alle Sporträder Keiltretlager in Thompson-Ausführung.
Lange Zeit blieb es bei den schon von Diamant bekannten Varianten mit Rücktrittbremsnabe oder Starrnabe und Leerlaufzahnkranz und Felgenbremse hinten. Ab etwa 1982 gab es dann Sporträder mit einer serienmäßigen Dreigang-Kettenschaltung. Diese Räder besaßen außerdem ein Kettenblatt mit einer Schutzscheibe aus Aluminium. Mitte der Achtziger Jahre wurden die Sporträder leicht überarbeitet. Die Dynamohalterung war nun nicht mehr am Hinterbau, sondern an der Gabel angelötet. Später kam ein zusätzliches Anlötteil am Hinterbau hinzu, das zur Befestigung des ab da serienmäßigen Speichenschlosses diente. Etwa im gleichen Zeitraum änderten sich auch die Typenbezeichnungen. Hinzu kamen 1987 Sporträder mit der Zusatzbezeichnung “Sprint“ (Modelle 207 und 257). Dieses Modell verfügte über eine Fünfgang-Kettenschaltung, außerdem war die Luftpumpenhalterung am Unterrohr angelötet. Nun gab es das Sportrad in insgesamt acht Varianten, die in dieser Form bis 1990 existierten.
Modellbezeichnungen bis ca. 1987:
- Mifa Modell 201 - Herrenausführung 28“; Freilaufnabe mit Rücktritt; Bauzeit 1969 bis 1987
- Mifa Modell 251 - Damenausführung 28“; Ober- und Unterrohr gerade; sonst wie Modell 201; Bauzeit 1969 bis 1987
- Mifa Modell 202 - Herrenausführung 28“; Leerlauf und Felgenbremse hinten; Bauzeit 1969 bis 1987
- Mifa Modell 252 - Damenausführung des Modells 202; Bauzeit 1969 bis 1987
- Mifa Modell 204 - Herrenausführung 28"; mit Dreigang-Kettenschaltung; Bauzeit 1982 bis 1987
- Mifa Modell 254 - Damenausführung des Modells 204; Bauzeit 1982 bis 1987
Modellbezeichnungen ab ca. 1987:
- Mifa Modell 211 - Herrenausführung 28“; überarbeitete Version des Modells 201; Bauzeit 1987 bis 1990
- Mifa Modell 261 - Damenausführung des Modells 211; Bauzeit 1987 bis 1990 *
- Mifa Modell 212 - Herrenausführung 28“; überarbeitete Version des Modells 202; Bauzeit 1987 bis 1990
- Mifa Modell 262 - Damenausführung des Modells 212; Bauzeit 1987 bis 1990
- Mifa Modell 207 "Sprint" - Herrenausführung 28“; mit Fünfgang-Kettenschaltung; Bauzeit 1987 bis 1990
- Mifa Modell 257 "Sprint" - Damenausführung des Modells 207; Bauzeit 1987 bis 1990
- Mifa Modell 214 - Herrenausführung 28“; überarbeitete Version des Modells 204; Bauzeit 1987 bis 1990
- Mifa Modell 264 - Damenausführung des Modells 214; Bauzeit 1987 bis 1990
Mifa Kinderräder
Spätestens seit 1953 hatte Mifa ein Kinderfahrrad im Angebot. In einem Gesamtkatalog des Jahres 1956 taucht es als Modell S 8 auf. Dieses Fahrrad besaß einen Rahmen mit geradem Ober- und Unterrohr, die Rahmenhöhe betrug 40 cm. Die Laufräder hatten eine Größe von 20" (Stahlfelgen). Glockentretlager sowie eine Stempelbremse mit Gestänge waren weitere Kenzeichen. Dieses Modell besaß bis mindestens 1964 keine Beleuchtung und keinen Gepäckträger. Im Zusammenhang mit der Sortimentsbereinigung änderte sich 1959 die Typenbezeichnung (nummehr als Modell 401 bezeichnet). In Mifa-Katalogen der Jahre 1967 und 1969 ist das Kinderfahrrad dann mit kompletter Beleuchtungsanlage sowie Gepäckträger und Stempelbremse mit Bowdenzug abgebildet. Etwa 1970 wurde der Rahmen deutlich verändert und gleicht nun (bis auf das fehlende Klappscharnier) dem der neuen Klappfahrräder, die Rahmenhöhe beträgt jetzt allerdings 36 cm. Die weitere Ausstattung blieb offenbar unverändert, ebenso die Typenbezeichnung. Schon 1973 tauchte es nicht mehr im Katalog auf. Vermutlich wurden die Kinderfahrräder zu dieser Zeit schon unter der Marke “Blitz“ (Blitz Kinderräder) verkauft.
Modelle:
- Mifa Modell S 8: 20“-Laufräder; Rahmenhöhe 40 cm; gerades Ober- und Unterrohr; Bauzeit von ?? bis 1959
- Mifa Modell 401 Zweirohr: neue Typenbezeichnung des Modells S 8 ab 1959; ansonsten offenbar baugleich; gebaut bis ca. 1970
- Mifa Modell 401 Einrohr: 20“-Laufräder; nunmehr offene Rahmenform ähnlich dem der Klappfahrräder; Rahmenhöhe 36 cm; Bauzeit ca. 1970 bis ca. 1973 (??) *
Mifa Jugendräder
Die Jugendfahrräder von Mifa gab es in den Laufradgrößen 24“ und 26“. Mitte der Fünfziger Jahre gab es die 24“-Modelle S 5 (Knabenausführung) und S 6 (Mädchenausführung). Diese Fahrräder besaßen ein Keiltretlager in Thompson-Ausführung, Stahlfelgen sowie Stempelbremsen mit Gestänge. Die Rahmenhöhe betrug 44 cm.
Etwa 1959 änderte sich die Typenbezeichnung, darüber hinaus besaßen diese Räder nun eine komplette Beleuchtungsanlage sowie einen Gepäckträger, was bis dahin offenbar nicht der Fall war. Diese beiden Ausführungen wurden spätestens 1963 durch neue 24“-Jugendräder ersetzt (Modelle 305 und 355). Diese hatten einen moderneren Rahmen mit Sportausfallenden (ebenfalls 44 cm Rahmenhöhe) und unter anderem eine Stempelbremse mit Bowdenzug sowie Leichtmetallfelgen. In dieser Form wurden die Räder noch lange produziert, jedoch tauchen sie im Katalog 1973 letztmalig auf. Offenbar wurden sie danach unter der Marke Pionier angeboten.
Etwa 1961 kamen bei Mifa noch die 26“-Jugendräder hinzu, die zuvor von Möve gebaut wurden (Modelle 301 und 351). Im Laufe der Zeit wurden einige Details verändert: So sind die Modelle des Jahres 1967 mit einer Stempelbremse mit Bowdenzug sowie mit Sportausfallenden abgebildet (bisher gerade Ausfallenden mit Kettenspannern). 1969 tauchten sie letztmalig im Katalog auf.
In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre entstand bei Mifa ein BMX-Fahrrad in eher kleiner Stückzahl.
Modelle:
- Mifa Modell S 5 - 24“; Knabenausführung; Hinterbau mit nach hinten offenen Gabelenden und Kettenspannern; Bauzeit von ?? bis ca. 1959
- Mifa Modell S 6 - 24“; Mädchenausführung; Ober- und Unterrohr gerade; sonst wie Modell S 5; Bauzeit von ?? bis ca. 1959
- Mifa Modell 302 - neue Typenbezeichnung des Modells S 5 ab 1959; sonst offenbar baugleich; gebaut bis ca. 1963 (??)
- Mifa Modell 352 - neue Typenbezeichnung des Modells S 6 ab 1959; sonst offenbar baugleich; gebaut bis ca. 1963 (??)
- Mifa Modell 305 - 24“; Knabenausführung; neuer Rahmen mit schrägen Ausfallenden; Bauzeit von ca. 1963 bis ca. 1975 (??)
- Mifa Modell 355 - 24“; Mädchenausführung; Oberrohr gebogen, Unterrohr gerade; sonst wie Modell 305; Bauzeit von ca. 1963 bis ca. 1975 (??)
- Mifa Modell 301 - 26“; Knabenausführung; Bauzeit 1961 bis ca. 1970 (??)
- Mifa Modell 351 - 26“ Mädchenausführung; Oberrohr gebogen, Unterrohr gerade; sonst wie Modell 301; Bauzeit 1961 bis ca. 1970 (??)
- Mifa BMX-Fahrrad - 20“; LM-Felgen; Bauzeit 1987 bis 1990
Mifa Klappräder
Das 1967 erstmals verkaufte Mifa Klapprad war eines der meistproduzierten Fahrradmodelle der DDR. Bis 1990 wurden fast 3 Mio. "Klappis" verkauft. Es war eines der wenigen Modelle, das immer erhältlich war.
Die Höhe des geschweißten Rahmens (offene Rahmenform) betrug 40 cm, die Laufradgröße war 20“ (immer mit Leichtmetallfelgen). Die einzige angebotene Variante war zunächst das Modell 901. Frühe Ausführungen bis ca. 1969 besaßen noch zusätzliche Verstrebungen am Rahmen. Grundsätzlich hatte dieses Modell Leichtmetallschutzbleche sowie eine Stempelbremse mit Bowdenzug. Beim Tretlager wurden sowohl Keiltretlager (Thompson-Ausführung) als auch Glockentretlager verwendet. Im Zeitraum 1976/77 gab es einige Veränderungen und neue Modelle. Das Modell 901 wurde durch das Modell 903 ersetzt. Am auffälligsten war hierbei die überarbeitete Schnellspanneinrichtung am Lenker mit einer Sterngriffspindel. Neu hinzu kamen das Modell 903/1 und das besser ausgestattete Modell 904. In der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre verblieb nur noch das Modell 903 im Sortiment, zum Schluss wohl auch häufiger mit Felgenbremse ausgestattet.
Modelle:
- Mifa Modell 901 - Keil- oder Glockentretlager; Stempelbremse; Tretkurbellänge 150 mm; Bauzeit 1967 bis ca. 1976
- Mifa Modell 903 - Keiltretlager; Stempelbremse; Tretkurbellänge 170 mm; Sterngriffspindel am Lenker; Bauzeit ca. 1976 bis 1990
- Mifa Modell 903/1 - Glockentretlager; Stempelbremse; Tretkurbellänge 170 mm; Sterngriffspindel am Lenker; Bauzeit ca. 1976 bis 198?
- Mifa Modell 904 - Luxusausführung des Modells 903 mit Felgenbremse und zusätzlichem Gepäckträger über dem Vorderrad; Bauzeit ca. 1976 bis 198?
Mifa Gepäckräder
Ab 1961 wurde bei Mifa in geringer Stückzahl das Gepäckfahrrad Modell 501 gefertigt. Dabei handelte es sich praktisch um das bis zum Produktionsende bei Möve hergestellte Modell. In einem Mifa-Katalog des Jahres 1967 taucht das Gepäckfahrrad letztmalig auf.
Eine Neukonstruktion des Jahres 1983 war das Universalfahrrad Modell 510. Dieses Rad wurde ebenfalls für den leichten Gepäcktransport entwickelt. Es besaß hinten ein 26“-Laufrad, vorne hingegen ein 20“-Laufrad, darüber befand sich eine Halterung für einen Korb. Die Höhe des geschweißten Rahmens (offene Rahmenform) betrug 47 cm. Weitere Ausstattungsmerkmale waren ein verbesserter Kettenschutz sowie ein Zweibeinständer, der an der Hinterradachse befestigt wurde. Die Universalfahrräder hatten vorn grundsätzlich eine Felgenbremse. In einem Katalog des Jahres 1989 taucht das Universalfahrrad mit einer neuen Typenbezeichnung (Modell 512) auf. Einzige Unterschiede zum bisherigen Modell: Die Dynamohalterung befand sich nun an der Gabel statt wie bisher am Hinterbau, zudem wurde der Plastik-Kettenschutz durch den bei den meisten Rädern üblichen einfacheren Kettenschutz aus Stahl ersetzt.
Modelle:
- Mifa Modell 501 - 20“/26“; doppeltes Oberrohr; über dem Vorderrad angebrachter Gepäckträger mit Kippständer; Bauzeit 1961 bis ca. 1967
- Mifa Modell 510 - 20“/26“; offene Rahmenform mit gebogenem Rahmenrohr; gebaut von 1983 bis ca. 1986
- Mifa Modell 512 - wie Modell 510, jedoch mit Dynamohalterung an der Gabel und einfacherem Kettenschutz; Bauzeit ca. 1986 bis 1990
Mifa Saalsporträder
Die bisher bei Möve produzierten Saalsportfahrräder wurden ab 1961 bei Mifa weitergebaut, wobei die realisierten Stückzahlen offenbar sehr gering waren. Über den weiteren Verbleib dieser Ausführungen ist bisher nichts bekannt.
Modelle:
- Mifa Modell 801 - Radballfahrrad; 26"
- Mifa Modell 802 - Kunstfahrrad; 26"
- Mifa Modell 803 - Reigenfahrrad; 26"
Sonstige Modelle Mifa
Diese Unterkategorie enthält Fahrräder, bei denen eine eindeutige Aussage zur Modellbezeichnung und/oder zum Produktionszeitraum noch nicht möglich ist.
Modelle:
- Mifa BMS Kontakt - 26"-Tandem
- Mifa Rennrad - Rennradmodell der "Sprint"-Serie