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Version vom 2. September 2020, 14:01 Uhr
Diese Seite umfasst die zwischen 1946 und 1990 produzierten Fahrradmodelle der Marke Mifa. Die zeitliche Einordnung der Modelle basiert hauptsächlich auf Original-Katalogen und anderer Literatur. Da die Modellwechsel selten zum Jahreswechsel stattfanden, gibt es Überlappungen bei den angegebenen Produktionszeiträumen, die - sofern bekannt - auf den Detailseiten der einzelnen Modelle näher beschrieben werden. Einige der bis zum Ende der DDR-Zeit produzierten Fahrradmodelle wurden in veränderter Form auch noch 1991 oder 1992 hergestellt. Da sich deren Produktionsende nur selten genau datieren lässt und die Fahrräder in dieser Zeit auch häufig neue Modellbezeichnungen erhielten, wird in dieser Übersicht als Produktionsende für die bei Mifa betroffenen Fahrradtypen generell das Jahr 1990 genannt.
Bei der Identifizierung eines unbekannten Modells sollte zunächst das Baujahr und die Art des Fahrrades (Tourenrad, Sportrad usw.) ermittelt werden. Mit diesen Eckdaten lässt sich das Modell über die auf dieser Seite vermerkten Modelldetails eingrenzen und bestimmen.
Hinweis: Den mit * markierten Artikeln fehlt noch ein Beispielfoto.
Mifa Tourenräder
Tourenräder gab es von Mifa zunächst nur mit einer Laufradgröße von 28", in den 1950er Jahren durch 26"-Modelle und solche in Export-Ausführung ergänzt.
Übersichtsartikel: Mifa Tourenräder
Einzelne 28"-Modelle:
- Mifa Modell S 1
- Mifa Modell S 2
- Mifa Modell S 16
- Mifa Modell S 2/16
- Mifa Modell S 1 D
- Mifa Modell S 1 E
- Mifa Modell 101
- Mifa Modell 152
- Mifa Modell 153
Einzelne 26"-Modelle:
Mifa Tourensporträder
Lediglich Ende der 1950er Jahre wurde von Mifa das Tourensportrad ST 3 angeboten. Ab 1971 entstanden auch in Sangerhausen die bereits von Diamant bekannten 26"-Tourensporträder. Im Verlauf der recht langen Produktionszeit wurden verschiedene Ausstattungsvarianten mit entsprechend differenzierten Modellbezeichnungen angeboten. Seit 1979 ergänzten 28"-Varianten das Sortiment.
Übersichtsartikel: Mifa Tourensporträder ab 1971
Einzelne 26"-Tourensporträder:
- Mifa Modell 102
- Mifa Modell 107
- Mifa Modell 105
- Mifa Modell 154
- Mifa Modell 159
- Mifa Modell 157
- Mifa Modell 160
Einzelne 28"-Tourensporträder:
Mifa Sporträder bis 1960
Zwischen 1953 und 1960 produzierte Mifa verschiedene Sporträder mit 26"- oder 28"-Laufrädern. Vermutlich im Zuge der Sortimentsbereinigung entfielen sie 1959/60 ersatzlos.
Übersichtsartikel: Mifa Sporträder bis 1960
Einzelne Sporträder:
- Mifa Modell 9 b: Herrenausführung 26" mit einfacher Ausstattung
- Mifa Modell 9 e: Herrenausführung 26" mit gehobener Ausstattung
- Mifa Modell 10 b: Damenausführung 26"
- Mifa Modell SH 14/1: Herrenausführung 28" mit einfacher Ausstattung
- Mifa Modell SH 14/2: Herrenausführung 28" mit gehobener Ausstattung
- Mifa Modell SD 15: amenausführung 28" mit einfacher Ausstattung
- Mifa Modell SD 15/2: Damenausführung 28" mit gehobener Ausstattung
- Mifa Modell SD 15 s: Damenausführung 28", geänderte Rahmenform
Mifa Sporträder ab 1969
Seit 1969 wurden in Sangerhausen die bislang von Diamant produzierten Sporträder hergestellt. Nach langjähriger Typenkonstanz und dem völligen Verzicht auf Sporträder ohne Gangschaltung kamen in den 1980er Jahren wieder Modelle mit Kettenschaltung hinzu.
Übersichtsartikel: Mifa Sporträder ab 1969
Einzelne Herren-Sporträder:
- Mifa Modell 201
- Mifa Modell 202
- Mifa Modell 204
- Mifa Modell 207 "Sprint"
- Mifa Modell 208 "Exkurs"
Einzelne Damen-Sporträder:
Mifa Kinderräder
Spätestens seit Anfang der 1950er Jahre hatte Mifa Kinderfahrräder im Angebot. Zunächst als Modell S 13 bezeichnet, taucht es in einem Gesamtkatalog von 1956 als Modell S 8 auf. Im Zusammenhang mit der Sortimentsbereinigung erfolgte der Übergang zum Modell 401. Dieses erhielt spätestens 1971 eine geänderte Rahmenform. Seit 1974 wurde dieses Fahrrad vom VEB Metallwaren "Blitz" in Dessau produziert.
Modelle:
- Mifa Modell S 7 – Dreirad
- Mifa Modell S 8 – Bauzeit von 195x bis 1959
- Mifa Modell 401 – Bauzeit von 1959 bis 1974
Mifa Jugendräder
Die Jugendfahrräder von Mifa gab es in den Laufradgrößen 24“ und 26“. Jugendräder mit 26"-Laufrädern wurden offenbar nur kurzeitig um 1950 gebaut. Mitte der Fünfziger Jahre gab es die 24“-Modelle S 5 (Knabenausführung) und S 6 (Mädchenausführung). Im Zuge der Sortimentsbereinigung 1959 änderte sich die Typenbezeichnung. Diese beiden Ausführungen wurden 1962 durch neue 24“-Jugendräder ersetzt (Modelle 305 und 355). Diese hatten einen moderneren Rahmen mit Sportausfallenden. In dieser Form wurden die Räder noch bis 1974 bei Mifa hergestellt, dann verlagerte man die Produktion nach Neukirch in einen Betriebsteil des Kombinats Fortschritt Landmaschinen. Sie wurden danach unter den Marken Fortschritt und Pionier angeboten. 1961 kamen bei Mifa wieder 26“-Jugendräder hinzu, dabei handelte es sich um die zuvor von Möve gebauten Ausführungen. Im Laufe der Zeit wurden einige Details modernisiert, 1970 entfielen sie ersatzlos aus dem Sortiment.
Modelle:
- Mifa Modell S 3 – Knabenausführung 26“
- Mifa Modell S 4 – Mädchenausführung 26“ mit gebogenem Ober- und Unterrohr
- Mifa Modell S 5 – Knabenausführung 24“; Bauzeit 195x bis 1959
- Mifa Modell S 6 – Mädchenausführung 24“ mit geradem Ober- und Unterrohr; Bauzeit von 195x bis 1959
- Mifa Modell 302 – neue Typenbezeichnung des Modells S 5; Bauzeit 1959 bis 1962
- Mifa Modell 352 – neue Typenbezeichnung des Modells S 6; Bauzeit 1959 bis 1962
- Mifa Modell 305 – Knabenausführung 24“; Bauzeit 1962 bis 1974
- Mifa Modell 355 – Mädchenausführung 24“; Bauzeit 1962 bis 1974
- Mifa Modell 301 – Knabenausführung 26“; Bauzeit 1961 bis 1970
- Mifa Modell 351 – Mädchenausführung 26“; Bauzeit 1961 bis 1970
Mifa BMX-Fahrräder
In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurde bei Mifa ein BMX-Fahrrad entwickelt, das ab 1988 in zwei Ausführungen produziert wurde.
- Mifa Modell 1001 - BMX-Crossfahrrad 20“; Bauzeit 1988 bis 1990
- Mifa Modell 1002 - BMX-Crossfahrrad 20“; Bauzeit 1989 bis 1990 *
Mifa Klappräder
Das 1967 vorgestellte Mifa Klapprad folgte dem damaligen Trend hin zu diesem Fahrradtypus. Es sollte jedoch vordergründig dem Zweck dienen, der Unterversorgung mit Fahrrädern zu begegnen. Die Produktion in großen Stückzahlen wurde vom damaligen Gemeraldirektor des VVB Automobilbau Dr. Winfried Sonntag genehmigt, um das so genannte "Fahrradproblem" zu lösen. Tatsächlich wurden bis 1990 rund 2,8 Millionen "Klappis" verkauft – im Gegensatz zu anderen Fahrradmodellen war es immer erhältlich. Die zunächst einzige Variante war das Modell 901, welches mit Keil- oder Glockentretlager geliefert werden konnte. Vermutlich 1976 wurde diese Ausführung durch neue bzw. weitere Ausstattungsvarianten ersetzt. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre war nur noch das Modell 903 im Sortiment verblieben, die Produktion von Klapprädern war zugunsten anderer Typen gedrosselt worden.
Modelle:
- Mifa Modell 901 - Keil- oder Glockentretlager; Bauzeit 1967 bis ca. 1976
- Mifa Modell 903 - Keiltretlager; Bauzeit ca. 1976 bis 1990
- Mifa Modell 903/1 - Glockentretlager; Bauzeit ca. 1976 bis 198x
- Mifa Modell 904 - Luxusausführung des Modells 903; Bauzeit ca. 1976 bis 1983
Mifa Gepäckräder
Ab 1961 wurde bei Mifa in geringer Stückzahl das Gepäckfahrrad Modell 501 gefertigt. Es war identisch mit dem bisher bei Möve hergestellte Modell. In einem Katalog von 1967 taucht es letztmalig auf. Eine Neukonstruktion des Jahres 1983 war das Universalfahrrad Modell 510. Dieses Rad wurde ebenfalls für den leichten Gepäcktransport entwickelt.
Modelle:
- Mifa Modell 501 - 20“/26“; doppeltes Oberrohr; über dem Vorderrad angebrachter Gepäckträger mit Kippständer
- Mifa Modell 510 - 20“/26“; offene Rahmenform mit gebogenem Rahmenrohr; gebaut von 1983 bis ca. 1985
- Mifa Modell 512 - wie Modell 510; Bauzeit ca. 1985 bis 1990
Mifa Saalsporträder
Die bisher bei Möve produzierten Saalsportfahrräder wurden ab 1961 bei Mifa weitergebaut, um dem Bedarf für die Ausübung der entsprechenden Sportarten zu decken. Die Modelle wurden in geringer Stückzahl wahrscheinlich bis 1990 produziert.
Modelle:
- Mifa Modell 801 - Radballfahrrad; 26"
- Mifa Modell 802 - Kunstfahrrad; 26"
- Mifa Modell 803 - Reigenfahrrad; 26"
Mifa Tandems
Ab 1986 bot Mifa ein 26"-Tandem an, das in Zusammenarbeit mit VEB Baumechanik Schwerin entwickelt worden war und auch dort gefertigt wurde. Das Nachfolgemodell, dessen Modellnummer bislang noch nicht bekannt ist, wurde ab etwa Ende 1988 angeboten.
Modelle:
- Mifa Modell 35 603 "BMS Kontakt" - 26"-Touren-Tandem, Herren-Damen-Rahmenkonstruktion
- Mifa Modell 35 ?? "BMS Kontakt" - 26"-Touren-Tandem, "Unisex"-Rahmenkonstruktion
Neue Mifa-Modellpalette 1990
Nachdem der VEB MIFA-Werk im ersten Halbjahr 1990 unter der Treuhandanstalt in eine GmbH überführt worden war, wurde bereits vom 11. bis 16. Juni des Jahres auf einer Hausmesse eine vollständig neue Modellpalette vorgestellt. Die bislang produzierten Fahrräder waren technisch und gestalterisch zu rückständig, um auf dem freien Markt konkurrieren zu können. Für die in kurzer Zeit neu entwickelten Fahrräder wurden trotzdem teilweise Konzepte der bisherigen Modelle übernommen (z.B. Universalfahrrad und BMX-Fahrrad, auch das Herren-Leichtlauffahrrad besitzt starke Ähnlichkeit mit den letzten DDR-Sporträdern). Ein Katalog, der auf die Mitte des Jahres 1990 datiert werden kann, stellte diese neue Modellpalette vor, wies aber darauf hin, dass darin "nur die wichtigsten Fahrradmodelle" gezeigt würden. Es ist wahrscheinlich, dass auch das unten aufgeführte Mifa-Rennrad zu den Neuentwicklungen des Jahres 1990 zählt.
Die Fachzeitschrift RadMarkt berichtete im Juli 1990, dass zu jenem Zeitpunkt "grundsätzlich [...] noch keine endgültigen Aussagen über die Bestückung mit Komponenten getroffen werden [können], weil es nicht sicher ist, wer letztendlich als Lieferant bleibt." Insofern müssen die hier aufgeführten Katalogabbildungen als Beispiel für den jeweiligen Fahrradtyp gesehen werden. Über die tatsächliche Ausstattung der produzierten Fahrräder können derzeit keine Angaben gemacht werden. Auffallend ist die gleichzeitige Verwendung von Anbauteilen aus DDR-Produktion und westeuropäischen Komponenten bei manchen der im Katalog abgebildeten Fahrräder.
Die Fahrräder besaßen zunächst keine Modellnummer oder -bezeichnung. Der Katalog nennt nur den Fahrradtyp samt Größe der Laufräder, die hier zur Beschreibung der einzelnen Modelle unverändert übernommen werden (ausgenommen das Rennrad). Im September 1990 stellte Mifa seinen neuen Modelle auf der IFMA (Internationale Fahrrad- und Motorrad-Ausstellung) in Köln vor. Der RadMarkt schrieb dazu im Oktober 1990: "Eine Linie von Rennrädern, City- und Mountainbikes kommt jetzt unter dem Begriff Cephir auf den Markt, eine weitere Linie, die Fahrräder der Mittelklasse umfasst, unter dem Namen Concept." Auch ein Rennrad wurde hier erwähnt, es sollte als "Spitzenmodell" im Handel etwa 1800 DM kosten. Ob und in welchen Mengen die neuen Fahrradmodelle tatsächlich (sämtlich) im Handel angeboten wurden, ist bislang nicht bekannt.
Modelle:
- Mountainbike 26", Herrenausführung
- Mountainbike 26", Damenausführung
- Leichtlauffahrrad 28", Herrenausführung
- Leichtlauffahrrad 28", Damenausführung mit Mixterahmen
- Trekking 28", Herrenausführung
- Trekking 26", Damenausführung *
- Trekking 28", Damenausführung mit Mixterahmen *
- BMX Crossfahrrad 20"
- Universalfahrrad 20/26"
- Mountainbike 20", Kinderausführung
- Kinderfahrrad 20"
- Mifa Rennrad
Sonstige Modelle Mifa
Diese Unterkategorie enthält Fahrräder, bei denen eine eindeutige Aussage zur Modellbezeichnung und/oder zum Produktionszeitraum noch nicht möglich ist.
Modelle:
- Mifa Minirad - Bauart wie Klappfahrrad, jedoch ohne Klappmechanismus
- Mifa Fahrrad-Baukastensystem - Art eines Universalfahrrades mit Seitenwagen (Prototyp)
- Mifa Mountainbike (Prototyp)