Modelle Diamant: Unterschied zwischen den Versionen

Aus DDR-FahrradWiki
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Auf dieser Seite sollen alle zu DDR-Zeiten gebauten Fahrradmodelle der Marke Diamant aufgelistet werden.
Die zu den Modellen angegebenen Baujahre sollen den Zeitraum umfassen, in dem die Modelle der Öffentlichkeit vorgestellt wurden und verfügbar waren. Entwicklungsstarts und Daten von Prototypen sollten nicht in dieser Liste, sondern auf der Detailseite des jeweiligen Modells erfasst werden.
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Diese Seite umfasst die zu DDR-Zeiten produzierten Fahrradmodelle der Marke [[Diamant]]. Die zeitliche Einordnung der Modelle basiert zum Großteil auf Original-Katalogen und anderer Literatur, wobei auch in einigen Fällen zunächst nur die Modellnummer geändert wurde und erst später technische Veränderungen folgten. Da die Modellwechsel auch selten zum Jahreswechsel stattfanden, gibt es Überlappungen bei den angegebenen Produktionszeiträumen, die - sofern bekannt - auf den Detailseiten der einzelnen Modelle näher beschrieben werden.
Diese Seite umfasst die zu DDR-Zeiten produzierten Fahrradmodelle der Marke [[Diamant]]. Die zeitliche Einordnung der Modelle basiert zum Großteil auf Original-Katalogen und anderer Literatur, wobei auch in einigen Fällen zunächst nur die Modellnummer geändert wurde und erst später technische Veränderungen folgten. Da die Modellwechsel auch selten zum Jahreswechsel stattfanden, gibt es Überlappungen bei den angegebenen Produktionszeiträumen, die - sofern bekannt - auf den Detailseiten der einzelnen Modelle näher beschrieben werden.


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== Tourenräder ==
== Diamant Tourenräder ==
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[[Datei:Diamant1951-1.JPG|220px|thumb|right|<center>Diamant Tourenrad Modell EH<br>(Baujahr 1951)</center>]]
[[Datei:Diamant1951-1.JPG|250px|thumb|right|<center>Diamant Tourenrad Modell EH, Baujahr 1959</center>]]
Die [[Diamant]] Tourenräder besaßen stets eine Laufradgröße von 28“ und 56 cm hohe Rahmen. Ab dem Jahre 1946 wurde die Produktion der [[Diamant Modell EH|Modelle EH]] und [[Diamant Modell ED|ED]] weitergeführt. Diese "Einheitsräder" wurden bereits während des Krieges entwickelt. Ein Katalog des Jahres 1950 zeigt bereits eine etwas umfangreichere Modellpalette: Neu hinzugekommen war eine Damenausführung mit "Schwanenhalsrahmen", die es sowohl mit [[Tretlager|Glockentretlager]] als auch mit [[Tretlager|Keiltretlager]] gab. Zusätzlich gab es nun auch die Herrenausführung wahlweise mit dem [[Tretlager|Keiltretlager]]. Den Tourenrädern mit [[Tretlager|Keiltretlager]] war offenbar keine lange Existenz beschieden, denn schon 1955 sind sie nicht mehr im Sortiment zu finden. Die verbliebenen [[Diamant Modell EH|Modelle EH]], [[Diamant Modell ED|ED]] und [[Diamant Modell 106|106]] wurden im Wesentlichen unverändert noch bis etwa 1960 gefertigt.
'''Modelle:'''
 
:* [[Diamant Modell EH]] - Einheits-Herren-Tourenrad 28" (1946 - 1962)
:* [[Diamant Modell ED]] - Einheits-Damen-Tourenrad 28" (1946 - 195?)
:* [[Diamant Modell 90]] - Damen-Tourenrad 28"
:* [[Diamant Modell 104]] - Herren-Tourenrad 28" mit Keilgetriebe (1950 - 195?)
:* [[Diamant Modell 105]] - Damen-Tourenrad 28" mit Keilgetriebe (1950 - 195?)
:* [[Diamant Modell 106]] - Damen-Tourenrad 28" mit Schwanenhalsrahmen (1950 - 1959)
 
 
Eine Sonderstellung nahmen die Tourenräder in "englischer Ausführung" ein. Sie waren für den Export bestimmt und unterschieden sich recht deutlich von den übrigen Modellen: Unter anderem besaßen sie vorn und hinten eine Gestängefelgenbremse sowie grundsätzlich [[Tretlager|Keiltretlager]].


* [[Diamant Modell 104]] - Herren Tourenrad 28" mit Keilgetriebe (1950 - 1955)
:* [[Diamant Modell 110]] - Herren-Tourenrad (28")
* [[Diamant Modell 105]] - Damen-Tourenrad 28" mit Keilgetriebe (1950 - 1955) *
:* [[Diamant Modell 110D]] - Herren-Tourenrad in Sonderausführung (28")
* [[Diamant Modell 106]] - Damen-Tourenrad 28" mit Schwanenhalsrahmen (1950 - 1959)
:* [[Diamant Modell 111]] - Damen-Tourenrad (28")
* [[Diamant Modell ED]] - Einheits-Damen-Tourenrad 28" (1946 - 1959)
* [[Diamant Modell EH]] - Einheits-Herren-Tourenrad 28" (1946 - 1961)


'''Exportmodelle:'''
== Diamant Sportliche Tourenräder ==
[[Datei:Diamant Modell 201 von 1958 A.jpeg|220px|thumb|right|<center>Sportliches Diamant Tourenrad Modell 201 (Baujahr 1958)</center>]]
Eine Weiterentwicklung der herkömmlichen [[Modelle Diamant#Diamant Tourenräder|Tourenräder]] von [[Diamant]] stellten die Modelle [[Diamant Modell 101|101]] und [[Diamant Modell 102|102]] dar. Auch diese wurden sowohl in Damen- als auch Herrenausführung ausschließlich mit 56 cm hohem Rahmen produziert. Die Unterschiede zum Tourenrad lagen hauptsächlich im hinteren Rahmendreieck. Die Tourensporträder besaßen einen geraden Hinterbau sowie schräge [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]]. Ab 1957 wurden die Tourensporträder mit 26"-Laufrädern ausgestattet. Gegenüber den klassischen [[Modelle Diamant#Diamant Tourenräder|Tourenrädern]] waren die 26"-Tourensporträder spürbar leichter und wendiger.


* [[Diamant Modell 110]] - Herren-Tourenrad (28")
:* [[Diamant Modell 101]] - Sportliches Herren-Tourenrad 28" (1954 - 1957)
* [[Diamant Modell 110D]] - Herren-Tourenrad in Sonderausführung (28")
:* [[Diamant Modell 102]] - Sportliches Damen-Tourenrad 28" (1954 - 1957)
* [[Diamant Modell 111]] - Damen-Tourenrad (28")
:* [[Diamant Modell 201]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26" (1957 - 1959)
:* [[Diamant Modell 202]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26" (1957 - 1959)




1959 wechselte im Rahmen der [[Sortimentsbereinigung]] wiederum die Typenbezeichnung: Nun gab es die Modelle [[Diamant Modell 35 102|35 102]] und [[Diamant Modell 35 154|35 154]]. 1964 kamen noch die besser ausgestatteten Modelle [[Diamant Modell 35 105|35 105]] und [[Diamant Modell 35 156|35 156]] hinzu. Ab Ende 1975 wurden die Damenausführungen mit einer neuen Rahmenform angeboten. Die bisherigen Modelle [[Diamant Modell 35 154|35 154]] und [[Diamant Modell 35 156|35 156]] wurden durch die neuen Modelle [[Diamant Modell 35 157|35 157]] und [[Diamant Modell 35 160|35 160]] ersetzt. Seit 1980 gab es die Modelle [[Diamant Modell 35 109|35 109]] bzw. [[Diamant Modell 35 164|35 164]] mit einer Dreigang-[[Gangschaltung#Favorit-Komponenten|Kettenschaltung]] von [[Favorit]] sowie hinterer [[Bremsen|Felgenbremse]]. Die sehr einfach ausgestatteten Modelle wurden in der zweiten Hälfte der 80er Jahre offenbar kaum noch produziert. In einer Modellübersicht des Jahres 1988 fehlen sie bereits. Alle anderen Ausführungen blieben bis 1990 im Wesentlichen unverändert.


Die [[Diamant]] Tourenräder besaßen stets eine Laufradgröße von 28“. Ab dem Jahre 1946 wurde die Produktion der [[Diamant Modell EH|Modelle EH]] und [[Diamant Modell ED|ED]] weitergeführt. Diese “Einheitsräder“ wurden während des Krieges entwickelt. Sie besaßen eine [[Rahmenhöhe]] von 56 cm, beim Damenrad waren Ober- und Unterrohr gerade. [[Tretlager|Glockentretlager]] und [[Felgen|Stahlfelgen]] waren weitere Merkmale. Ein Katalog des Jahres 1950 zeigt bereits eine etwas umfangreichere Modellpalette: Neu hinzugekommen war eine Damenausführung mit “Schwanenhalsrahmen“, die es sowohl mit [[Tretlager|Glockentretlager]] als auch mit [[Tretlager|Keiltretlager]] gab. Zusätzlich gab es auch die Herrenausführung wahlweise mit dem [[Tretlager|Keiltretlager]]. Den Tourenrädern mit [[Tretlager|Keiltretlager]] war offenbar keine lange Existenz beschieden, denn schon 1955 sind sie nicht mehr im Sortiment zu finden. Vermutlich entfielen sie zugunsten der neu hinzugekommenen [[Diamant Tourensportrad-Modelle|28“-Tourensporträder]]. Die verbliebenen [[Diamant Modell EH|Modelle EH]], [[Diamant Modell ED|ED]] und [[Diamant Modell 106|106]] wurden im Wesentlichen unverändert noch bis etwa 1960 gefertigt.
:* [[Diamant Modell 35 102]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26" (1959 - 1988)
:* [[Diamant Modell 35 105]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26", Luxusausführung (1964 - 1990)
Eine Sonderstellung nehmen die Tourenräder in “englischer Ausführung“ ein. Sie waren offenbar nicht für den Binnenmarkt bestimmt und unterschieden sich recht deutlich von den übrigen Modellen, unter anderem besaßen sie vorn und hinten eine Gestängefelgenbremse sowie grundsätzlich [[Tretlager|Keiltretlager]].
:* [[Diamant Modell 35 109]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26", Luxusausführung mit Gangschaltung (1980 - 1990)
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== Sportliche Tourenräder ==
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[[Datei:Diamant66.JPG|250px|thumb|right|<center>Diamant Sportliches Tourenrad Modell 35 154,<br> Baujahr 1966</center>]]
'''Modelle:'''


* [[Diamant Modell 101]] - Sportliches Herren-Tourenrad 28" (1954 - 1957)
:* [[Diamant Modell 35 154]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26" (1959 - 1975)
* [[Diamant Modell 102]] - Sportliches Damen-Tourenrad 28", "Schwanenhals" (1954 - 1957) *
:* [[Diamant Modell 35 157]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26" (1975 - 1988)
* [[Diamant Modell 201]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26" (1957 - 1959) *
:* [[Diamant Modell 35 156]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", Luxusausführung (1964 - 1975)
* [[Diamant Modell 202]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", "Schwanenhals" (1957 - 1959) *
:* [[Diamant Modell 35 160]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", Luxusausführung (1975 - 1990)
* [[Diamant Modell 35 102]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26" (1959 - 1987)
:* [[Diamant Modell 35 164]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", Luxusausführung mit Gangschaltung (1980 - 1990)
* [[Diamant Modell 35 104]] - Sportliches Herren-Tourenrad 28"
* [[Diamant Modell 35 105]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26", Luxusausführung (1965 - 1990)
* [[Diamant Modell 35 109]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26", Luxusausführung mit Gangschaltung (1982 - 1990)
* [[Diamant Modell 35 154]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", Schwanenhals (1959 - 1976)
* [[Diamant Modell 35 156]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", Luxusausführung des Modells 35 154 (1965 - 1976)
* [[Diamant Modell 35 157]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26" (1976 - 1987)
* [[Diamant Modell 35 160]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", Luxusausführung des Modells 35 157 (1976 - 1990)
* [[Diamant Modell 35 162]] - Sportliches Damen-Tourenrad 28"
* [[Diamant Modell 35 164]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", Luxusausführung mit Gangschaltung (1982 - 1990)




Hinzu kamen in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre noch Modelle mit 28"-Laufrädern. Unklar ist, ob diese regulär in der DDR angeboten wurden, oder dem [[Exportfahrräder|Export]] vorbehalten waren. 


Eine Weiterentwicklung der herkömmlichen [[Diamant Tourenrad-Modelle|Tourenräder]] von [[Diamant]] stellten die Modelle [[Diamant Modell 101|101]] und [[Diamant Modell 102|102]] dar. Die Unterschiede liegen hauptsächlich im hinteren Rahmendreieck. Die Tourensporträder besitzen einen geraden Hinterbau sowie schräge [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]]. Am Sattelrohr war eine [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] angelötet. Die Damenausführung gab es nur mit dem “Schwanenhalsrahmen“. Zudem besaßen diese Räder immer [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung) und teilweise [[Felgen|Aluminiumfelgen]]. Daher bewegten sie sich auch preislich oberhalb der Tourenmodelle. Bis etwa 1955 waren am Hinterbau noch Laschen angelötet, an denen der [[Gepäckträger]] angeschraubt wurde. Danach erhielten die Räder neue Gepäckträger in “Schwedenform“, die bis 1964 verwendet wurden.
:* [[Diamant Modell 35 162]] - Sportliches Damen-Tourenrad 28" (ca. 1986 - mind. 1991)
:* [[Diamant Modell 35 104]] - Sportliches Herren-Tourenrad 28" (ca. 1986 - mind. 1991)
:* [[Diamant Tourensportrad 28" Herren mit Gangschaltung|Diamant Modell ?]] - Sportliches Herren-Tourenrad 28" mit Gangschaltung (1990)


Ab 1957 wurden die Tourensporträder mit 26“-Laufrädern ausgestattet, bei den [[Felgen]] handelte es sich nun immer um Aluminiumfelgen (Modelle [[Diamant Modell 201|201]] und [[Diamant Modell 202|202]]). Auch einige Details der Ausstattung änderten sich. Gegenüber den klassischen [[Diamant Tourenrad-Modelle|Tourenrädern]] waren die 26“-Tourensporträder spürbar leichter und wendiger. 1959 wechselte wiederum die Typenbezeichnung: nun gab es die Modelle [[Diamant Modell 35 102|35 102]] und [[Diamant Modell 35 154|35 154]]. Kurz danach (1961 oder 1962) wurde die Form der [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] vereinfacht. Im Zusammenhang mit einem neuen Lackierungsschema und Rahmendekor wurden die Tourensporträder 1964 leicht überarbeitet: Das [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]] entfiel, außerdem gab es nun eine am Hinterbau angelötete Halterung für den [[Dynamos|Dynamo]]. Neu hinzu kamen noch die besser ausgestatteten Modelle [[Diamant Modell 35 105|35 105]] und [[Diamant Modell 35 156|35 156]]. Sie besaßen unter anderem eine [[Bremsen|Felgenbremse]] sowie [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]], wobei das vordere Blech eine zusätzliche (senkrechte) Strebe aufwies. Das Modell 35 102 wurde bis weit in die Siebziger Jahre hinein ohne [[Kettenschutz]] geliefert, die anderen Tourensporträder besaßen ihn bereits ab Werk.  
== Diamant Sporträder ==
[[Datei:Luxus1961BlauZwei.JPG|220px|thumb|right|<center>Diamant Luxus-Sportrad<br> Modell 35 204 (Baujahr 1961)</center>]]
Die Sporträder von [[Diamant]] besaßen stets 28"-Laufräder und 56 cm hohe Rahmen. Im Jahre 1954 begann die Produktion der völlig neu entwickelten Fahrräder. Sie besaßen einen sehr leichten Rahmen sowie die fortan für [[Diamant]] typische [[Rundscheidengabel]]. Es erschienen zunächst die [[Diamant Modell 108|Modelle 108]] und [[Diamant Modell 109|109]]. 1956 kamen die Luxus-Sporträder hinzu, die bereits ab Werk eine [[Gangschaltung|Viergang-Kettenschaltung]] besaßen.  


Etwa ab 1976 wurden die Damenausführungen mit einer neuen Rahmenform angeboten. Die bisherigen Modelle [[Diamant Modell 35 154|35 154]] und [[Diamant Modell 35 156|35 156]] wurden durch die neuen Modelle [[Diamant Modell 35 157|35 157]] und [[Diamant Modell 35 160|35 160]] ersetzt. Ebenfalls Mitte der Siebziger Jahre wurden die Rahmen etwas vereinfacht bzw. denen der [[Mifa Tourensporträder]] angeglichen. So wurde etwa das Stegrohr zwischen den Unterstreben/Kettenstreben durch eine einfache Stegplatte ersetzt. Etwa 1978 wurde das BSA-[[Tretlager|Keiltretlager]] durch das ebenfalls von [[Mifa]] her bekannte Thompson-Keiltretlager ersetzt. In den Achtziger Jahren wurden auch die einfacher ausgestatteten Modelle ([[Diamant Modell 35 102|35 102]] und [[Diamant Modell 35 157|35 157]]) zunehmend mit [[Schutzbleche|Leichtmetallschutzblechen]] versehen. Jedoch wurden bei Diamant überwiegend die teureren Modelle gefertigt. Einige Tourensporträder bekamen eine vereinfachte Gabelhaube aus Kunststoff.
:* [[Diamant Modell 108]] - Herren-Sportrad 28" (1954 - 1959)
:* [[Diamant Modell 109]] - Damen-Sportrad 28" (1954 - 1959)
:* [[Diamant Modell 208]] - Luxus-Herren-Sportrad 28" (1956 - 1959)
:* [[Diamant Modell 209]] - Luxus-Damen-Sportrad 28" (1956 - 1959)


Ab 1982 gab es die Modelle [[Diamant Modell 35 109|35 109]] bzw. [[Diamant Modell 35 164|35 164]] mit einer Dreigang-[[Gangschaltung#Favorit-Komponenten|Kettenschaltung]] von [[Favorit]] sowie hinterer [[Bremsen|Felgenbremse]]. Der Rahmen dieser beiden Modelle besitzt die dafür erforderlichen [[Anlötteile]]. Auch der [[Kettenschutz]] war verbessert worden. Die sehr einfach ausgestatteten Modelle wurden in der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre offenbar kaum noch produziert. In einer Modellübersicht des Jahres 1988 fehlen sie bereits. Alle anderen Ausführungen blieben bis 1990 im Wesentlichen unverändert.
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== Sporträder ==
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[[Datei:Luxus1961BlauZwei.JPG|250px|thumb|right|<center>Diamant Luxus-Sportrad Modell 35 204,<br> Baujahr 1961</center>]]
'''Modelle:'''


* [[Diamant Modell 108]] - Herren-Sportrad 28" (1954 - 1959) <!--Verweis auf Folgemodelle wegen baulicher Änderungen entfernt-->
Von der [[Sortimentsbereinigung|Vereinheitlichung der Typenbezeichnungen]] im DDR-Fahrradbau waren auch die Sporträder betroffen. Die bisherigen [[Diamant Modell 108|Modelle 108]] und [[Diamant Modell 109|109]] trugen jetzt - in Abhängigkeit der Hinterradbremse - die Nummern [[Diamant Modell 35 201|35 201]] oder [[Diamant Modell 35 202|35 202]] (Herrenausführung) bzw. [[Diamant Modell 35 251|35 251]] oder [[Diamant Modell 35 252|35 252]] (Damenausführung). Bei den Luxus-Sporträdern geschah dies analog. Nur kurzzeitig wurde das [[Diamant Modell 35 205|Wandersportrad]] angeboten.
* [[Diamant Modell 109]] - Damen-Sportrad 28" (1954 - 1959) <!--Verweis auf Folgemodelle wegen baulicher Änderungen entfernt-->
* [[Diamant Modell 208]] - Luxus-Herren-Sportrad 28" (1956 - 1959) * <!--Verweis auf Folgemodelle wegen baulicher Änderungen entfernt-->
* [[Diamant Modell 209]] - Luxus-Damen-Sportrad 28" (1956 - 1959) <!--Verweis auf Folgemodelle wegen baulicher Änderungen entfernt-->
* [[Diamant Modell 35 201]] - Herren-Sportrad 28", Freilauf und Rücktritt (1959 - 1975)
* [[Diamant Modell 35 202]] - Herren-Sportrad 28", Leerlauf und Felgenbremse hinten (1959 - 1975)
* [[Diamant Modell 35 203]] - Luxus-Herren-Sportrad 28", Freilauf und Rücktritt (1959 - 1967)
* [[Diamant Modell 35 204]] - Luxus-Herren-Sportrad 28", Leerlauf und Felgenbremse hinten (1959 - 1967)
* [[Diamant Modell 35 205]] - Wander-Sportfahrrad 26" (1961)
* [[Diamant Modell 35 251]] - Damen-Sportrad 28", Freilauf und Rücktritt (1959 - 1975)
* [[Diamant Modell 35 252]] - Damen-Sportrad 28", Leerlauf und Felgenbremse hinten (1959 - 1975)
* [[Diamant Modell 35 253]] - Luxus-Damen-Sportrad 28", Freilauf und Rücktritt (1959 - 1967) *
* [[Diamant Modell 35 254]] - Luxus-Damen-Sportrad 28", Leerlauf und Felgenbremse hinten (1959 - 1967)


:* [[Diamant Modell 35 201]] - Herren-Sportrad 28", Freilauf und Rücktritt (1959 - 1969)
:* [[Diamant Modell 35 202]] - Herren-Sportrad 28", Leerlauf und Felgenbremse hinten (1959 - 1969)
:* [[Diamant Modell 35 203]] - Luxus-Herren-Sportrad 28", Freilauf und Rücktritt (1959 - 196x)
:* [[Diamant Modell 35 204]] - Luxus-Herren-Sportrad 28", Leerlauf und Felgenbremse hinten (1959 - 196x)
:* [[Diamant Modell 35 205]] - Wander-Sportfahrrad 26" (1961)


:* [[Diamant Modell 35 251]] - Damen-Sportrad 28", Freilauf und Rücktritt (1959 - 1969)
:* [[Diamant Modell 35 252]] - Damen-Sportrad 28", Leerlauf und Felgenbremse hinten (1959 - 1969)
:* [[Diamant Modell 35 253]] - Luxus-Damen-Sportrad 28", Freilauf und Rücktritt (1959 - 196x)
:* [[Diamant Modell 35 254]] - Luxus-Damen-Sportrad 28", Leerlauf und Felgenbremse hinten (1959 - 196x)


Im Jahre 1954 begann bei [[Diamant]] die Produktion der völlig neu entwickelten Sporträder. Sie besaßen einen sehr leichten Rahmen (Gewicht ca. 3,6 kg mit Tretlager und Steuersatz, Rahmenhöhe generell 56 cm) sowie die fortan für [[Diamant]] typische [[Rundscheidengabel]]. Es erschienen zunächst die [[Diamant Modell 108|Modelle 108]] und [[Diamant Modell 109|109]], die grundsätzlich [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung), [[Bremsen|Felgenbremsen]] vorn sowie schmale [[Felgen|Leichtmetallfelgen]] für [[Bereifung]] der Breite 1 3/8“ besaßen. Man hatte die Wahl zwischen Ausführungen mit Rücktrittbremse oder mit Leerlauf und [[Bremsen|Felgenbremse]] hinten. Der Rahmen besaß schon zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren [[Bremsen|Felgenbremse]] sowie eine angelötete [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]], die sich zunächst rechts befand. Mitte der Fünfziger Jahre stattete man einige Sporträder mit [[Tretkurbeln]] aus Aluminium aus. Typisch für sehr frühe Sporträder ist eine angelötete Lasche am Hinterbau, an der das [[Rücklicht]] befestigt wurde. Ab 1956 befand sich das [[Rücklicht]] dann hinten auf dem Schutzblech und die so überflüssig gewordene Lasche entfiel. Stattdessen rüstete man die Sporträder dann mit einer angelöteten Dynamohalterung aus, die die bis dahin übliche Schraubhalterung ablöste.


Im gleichen Jahr kamen die Luxus-Sporträder hinzu, die bereits ab Werk eine [[Gangschaltung|Viergang-Kettenschaltung]] besaßen. Auch hier konnte zwischen [[Naben|Freilaufnabe]] mit Rücktritt oder [[Naben|Starrnabe]] mit [[Ritzel|Leerlauf]] und [[Bremsen|Felgenbremse]] gewählt werden. Die Luxus-Ausführung unterschied sich recht deutlich von den einfacheren Modellen, unter anderem durch einen [[Kettenschützer]] aus Aluminium (das [[Diamant Modell 109|Modell 109]] besaß einen einfacheren [[Kettenschutz]] aus Stahl, das [[Diamant Modell 108|Modell 108]] wurde stets ohne [[Kettenschutz]] geliefert) sowie einem anderen Vorderradschutzblech, auf dem der [[Scheinwerfer]] befestigt war. Der Rahmen besaß außerdem vertikale [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]], zusätzliche [[Anlötteile]] für die [[Gangschaltung]] und den [[Kettenschutz]], geänderte [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]] an der Gabel (für die senkrechte Schutzblechstrebe) und zusätzliche Ösen an der Unterseite des Unterrohres zur Befestigung des Beleuchtungskabels. Auch die [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] war am Unterrohr angelötet, da diese Fahrräder mit einer langen [[Luftpumpen|Aluminium-Luftpumpe]] ausgeliefert wurden.
Im Zusammenhang mit der Vergrößerung der Kapazitäten zur Produktion von Flachstrickmaschinen wurde die Fertigung der Sporträder 1969 an das [[Mifa]]-Werk abgegeben. Somit verblieben bei [[Diamant]] nur noch die [[Modelle Diamant#Diamant Sportliche Tourenräder|Tourensporträder]] und die [[Modelle Diamant#Diamant Rennräder|Rennräder]]. Die in Sangerhausen produzierten [[Modelle_Mifa#Mifa Sporträder|Sporträder]] wurden zunächst überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der [[Rahmennummern|Rahmennummer]] zielsicher von den “echten“ [[Diamant]] Sporträdern unterschieden werden. Während man bei [[Diamant]] immer 7-stellige [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe der Rahmennummer|Rahmennummern]] vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige [[Datierung Mifa Fahrräder#Sporträder|Rahmennummern]]. Bei [[Mifa]] besaßen die [[Modelle_Mifa#Mifa Sporträder|Sporträder]] und die [[Modelle Mifa#Mifa Klappräder|Klappräder]] ein eigenes [[Datierung Mifa Fahrräder#Sporträder|Rahmennummernschema]].
Bis etwa 1959 hatten die Luxus-Modelle einen freitragenden [[Gepäckträger]], der sich offenbar nicht bewährte. Später besaßen sie den gleichen [[Gepäckträger]] wie die einfachen Ausführungen. Ebenfalls in dieser Zeit wechselte die [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] bei den [[Diamant Modell 108|Modellen 108]] und [[Diamant Modell 109|109]] auf die linke Seite. Von der [[Sortimentsbereinigung|Vereinheitlichung der Typenbezeichnungen]] im DDR-Fahrradbau waren auch die Sporträder betroffen. Die bisherigen [[Diamant Modell 108|Modelle 108]] und [[Diamant Modell 109|109]] trugen jetzt die Nummern [[Diamant Modell 35 201|35 201]] oder [[Diamant Modell 35 202|35 202]] (Herrenausführung) bzw. [[Diamant Modell 35 251|35 251]] oder [[Diamant Modell 35 252|35 252]] (Damenausführung). Bei den Luxus-Sporträdern geschah dies analog.  


Das 1961 nur in geringer Stückzahl gebaute [[Diamant Modell 35 205|Wandersportrad]] ([[Diamant Modell 35 205|Modell 35 205]]) soll hier nur kurz erwähnt werden. Der Rahmen dieses neuartigen Fahrrades ging wohl im Wesentlichen auf den der Sporträder zurück. Charakteristisch waren das gekrümmte Oberrohr, das nach hinten abfiel, sowie der große [[Gepäckträger]]. Bisher sind nur wenige Details über dieses Fahrrad bekannt.
== Diamant Rennsporträder ==
Etwa 1961 änderte sich bei den [[Diamant Modell 35 251|Modellen 35 251]] und [[Diamant Modell 35 252|35 252]] die Befestigung des [[Kettenschutz|Kettenschutzes]]. Statt der bisherigen Laschen wurden nun Hülsen angelötet, an denen man den [[Kettenschutz]] anschraubte. Im Jahre 1964 wurden alle Sporträder leicht überarbeitet. Im Zusammenhang mit einem neuen Lackierungsschema und einem neuen Rahmendekor entfielen die [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]], die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Außerdem änderte sich die Form des [[Gepäckträger|Gepäckträgers]]. Dieser wurde ab sofort an dem kleinen Stegrohr zwischen den Sitzstreben befestigt, so dass die bisher für den [[Gepäckträger]] notwendigen Laschen entfielen.
[[Datei:Diamant Modell 35 721 von 1990 hellblau A.JPG|220px|thumb|right|<center>Diamant Rennsportrad<br> Modell 35 721 (Baujahr 1990)</center>]]
1966 wurde die Form der [[Rahmenmuffen|Steuerkopfmuffen]] vereinfacht und kurz darauf die Produktion der Luxus-Modelle eingestellt.  
Auf der Basis der [[Diamant]] [[Modelle Diamant#Diamant Rennräder|Rennräder]] wurden ab 1988 die Modelle [[Diamant Modell 35 721|35 721]] und [[Diamant Modell 35 771|35 771]] angeboten. Diese Fahrräder wurden als ''Rennsporträder'' bezeichnet und waren voll straßentauglich. Die Rennsporträder waren mit verschiedenen Rahmenhöhen erhältlich.  


Im Zusammenhang mit der Vergrößerung der Kapazitäten zur Produktion von Flachstrickmaschinen wurde die Fertigung der Sporträder 1969 an das [[Mifa]]-Werk abgegeben. Somit verblieben bei [[Diamant]] nur noch die [[Diamant Tourensportrad-Modelle|Tourensporträder]] und die [[Diamant Rennrad-Modelle|Rennräder]]. Die in Sangerhausen produzierten [[Mifa Sporträder|Sporträder]] wurden zunächst überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der [[Rahmennummern|Rahmennummer]] zielsicher von den “echten“ [[Diamant]] Sporträdern unterschieden werden. Während man bei [[Diamant]] immer 7-stellige [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe der Rahmennummer|Rahmennummern]] vergab, so hatten die mit “Diamant“ dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige [[Datierung Mifa Fahrräder#Sporträder|Rahmennummern]]. Bei [[Mifa]] besaßen die [[Mifa Sporträder|Sporträder]] und die [[Mifa Klapprad|Klappräder]] ein eigenes [[Datierung Mifa Fahrräder#Sporträder|Rahmennummernschema]].
* [[Diamant Modell 35 721]] - Straßen-Rennsportrad 28", Herrenausführung (1988 - 1990)
* [[Diamant Modell 35 771]] - Straßen-Rennsportrad 28", Damenausführung (1988 - 1990)


Zunächst wurden die [[Mifa Sporträder|Sporträder]] unverändert weitergebaut. Etwa 1974 wurde die Form der Gabel vereinfacht, zudem wurden die Räder nun zunehmend mit “Mifa“-Dekor ausgeliefert. Etwa ab 1976 stattete man die Räder mit [[Tretlager|Keiltretlagern]] in Thompson-Ausführung aus. Spätestens ab dieser Zeit wurden sie wohl nur noch als Mifa-Erzeugnisse dekoriert, denn Sporträder mit Thompson-Tretlager und Diamant-Dekor scheint es nicht bzw. nur sehr selten zu geben.
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== Rennräder ==
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[[Datei:Bild25 003.jpg|250px|thumb|right|<center>Diamant Rennrad Modell 35 707, Baujahr 1962</center>]]
'''Modelle:'''
* [[Diamant Modell 67]] - Straßen-Rennrad; Vorkriegsmodell (1936 - 1954)
* [[Diamant Modell 167]] - Straßen-Rennrad ohne oder mit 4- oder 8-Gangschaltung (1954 - 1959)
* [[Diamant Modell 177]] - Bahn-Rennrad (1954 - 1959)
* [[Diamant Modell 35 701]] - Straßen-Rennrad ohne Gangschaltung (1959 - 1960) *
* [[Diamant Modell 35 702]] - Straßen-Rennrad mit 4-Gangschaltung (1959 - 1960) *
* [[Diamant Modell 35 703]] - Straßen-Rennrad mit 8-Gangschaltung (1959 - 1960) *
* [[Diamant Modell 35 704]] - Bahn-Rennrad (1959 - 1960) *
* [[Diamant Modell 35 705]] - Straßen-Rennrad ohne Gangschaltung (1961 - 1990)
* [[Diamant Modell 35 706]] - Straßen-Rennrad mit 5-Gangschaltung (1961 - 1990)
* [[Diamant Modell 35 707]] - Straßen-Rennrad mit 10-Gangschaltung (1961 - 1990)
* [[Diamant Modell 35 708]] - Bahn-Rennrad (1961 - 1990)
* [[Diamant Modell 35 709]] - Straßen-Rennrad für Kinder (1974-1990)
* [[Diamant Modell 35 710]] - Straßen-Rennrad für Kinder, vermutl. 24" (1988 - 1990) *
* [[Diamant Modell Rubin]] - Straßen-Rennrad mit 12-Gangschaltung (1989 - 1991)


Erst neun Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde bei [[Diamant]] ein neues Rennrad entwickelt. Bis 1954 wurde das aus den 30er Jahren bekannte [[Diamant Modell 67|Modell 67]] in kleiner Stückzahl produziert. Verglichen mit den über 14.000 Rennrädern, die zwischen 1936 und 1942 produziert wurden, waren die etwa 700 Exemplare jedoch eine verschwindend geringe Zahl.  
== Diamant Rennräder ==
[[Datei:Diamant-Modell-167-1955-1.jpg|220px|thumb|right|<center>Diamant Rennrad Modell 167<br>(Baujahr 1955)</center>]]
Erst neun Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde bei [[Diamant]] ein neues Rennrad entwickelt. Bis 1954 wurde das aus den 30er Jahren bekannte [[Diamant Modell 67|Modell 67]] in kleiner Stückzahl produziert. 1954 begann die Serienfertigung des [[Diamant Modell 167|Modells 167]]. Es gab Ausführungen ohne [[Gangschaltung]], mit [[Gangschaltung|Viergang-Kettenschaltung]] oder [[Gangschaltung|Achtgang-Kettenschaltung]] und Rahmen mit 52, 55, 58 und 61 cm Höhe. Speziell für die Friedensfahrt und ähnliche Radsportveranstaltungen entstanden ab 1955 in sehr geringer Stückzahl die "Friedensfahrtrahmen".  


1954 begann die Serienfertigung des [[Diamant Modell 167|Modells 167]]. Der Rahmen bestand aus leichten Chrommolybdän-Stahlrohren und war in vier verschiedenen [[Rahmenhöhe|Rahmenhöhen]] lieferbar (52, 55, 58 oder 61 cm). Zudem besaß er viele zusätzliche [[Anlötteile]], etwa Zugführungen für die hintere [[Bremsen|Felgenbremse]], für [[Gangschaltung]] und [[Gangschaltung|Schalthebel]] sowie für die [[Luftpumpen|Luftpumpe]]. Viele Anbauteile bestanden aus Aluminium (z.B. Lenker, [[Vorbau]], [[Pedale]], [[Naben]], zeitweise auch [[Kettenblatt|Tretkurbeln]]). Alle Ausführungen des [[Diamant Modell 167|Modells 167]] besaßen grundsätzlich 27“-[[Felgen|Leichtmetallfelgen]] für [[Reifen|Schlauchreifen]] sowie ein [[Tretlager|Keiltretlager]] mit hohlgebohrter Welle. Ab Werk waren die Rennräder straßentauglich, d.h. mit Schutzblechen sowie einer Beleuchtungsanlage ausgerüstet. Überwiegend wurde die “Straßenausstattung“ jedoch abgebaut.
:* [[Diamant Modell 67]] - Straßen-Rennrad; Vorkriegsmodell (1936 bis 1954)
:* [[Diamant Modell 167]] - Straßen-Rennrad ohne oder mit 4- oder 8-Gangschaltung (1954 bis 1959)
:* [[Diamant Modell 177]] - Bahn-Rennrad (1954 bis 1959)
:* [[Diamant "Friedensfahrt-Modell"]] - Bezeichnung für Spezialrahmen aus verschiedenen Epochen (195x bis 198x)


Es gab Ausführungen ohne [[Gangschaltung]], mit [[Gangschaltung|Viergang-Kettenschaltung]] oder [[Gangschaltung|Achtgang-Kettenschaltung]]. Die Räder ohne [[Gangschaltung]] hatten stets schräge [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]] und [[Laufräder]] mit [[Flügelmuttern]], während die Ausführungen mit [[Gangschaltung]] überwiegend vertikale [[Ausfallenden]] besaßen.


Speziell für die Friedensfahrt und ähnliche Radsportveranstaltungen entstanden ab 1955 in sehr geringer Stückzahl die “Friedensfahrtrahmen“. Sie unterschieden sich vor allem durch einen kompakteren Hinterbau und eine spezielle Kettenwerfereinrichtung, die durch das Sattelrohr hindurch angebracht war. Knapp 200 Exemplare dieser Sonderausführung entstanden.  
Nach der [[Sortimentsbereinigung]] im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Rennräder zweimal kurz hintereinander geändert. So bekamen die drei verschiedenen Varianten des [[Diamant Modell 167|Modells 167]] nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von [[Diamant]] grundlegend abwichen, aber zunächst nur geringfügige technische Veränderungen / Verbesserungen mit sich brachten. Für diese überarbeiteten Rahmen verwendete Diamant intern die Bezeichnung [[Diamant Modell 267|Modell 267]], um die Rahmen mit den neuen [[Rahmenmuffen]] in den Produktionslisten von denen alter Bauart zu unterscheiden.


:* [[Diamant Modell 267]] - Werksinterne Bezeichnung der Weiterentwicklung des Modells 167
:* [[Diamant Modell 35 701]] - Straßen-Rennrad ohne Gangschaltung (1959 bis 1960) *
:* [[Diamant Modell 35 702]] - Straßen-Rennrad mit 4-Gangschaltung (1959 bis 1960) *
:* [[Diamant Modell 35 703]] - Straßen-Rennrad mit 8-Gangschaltung (1959 bis 1960)
:* [[Diamant Modell 35 704]] - Bahn-Rennrad (1959 bis 1960)


Nach der [[Sortimentsbereinigung]] im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Rennräder zweimal kurz hintereinander geändert. So bekamen die drei verschiedenen Varianten des [[Diamant Modell 167|Modells 167]] nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von [[Diamant]] grundlegend abwichen, aber zunächst keine technischen Veränderungen / Verbesserungen mit sich brachten:
* [[Diamant Modell 35 701]] - Straßen-Rennrad ohne Gangschaltung *
* [[Diamant Modell 35 702]] - Straßen-Rennrad mit 4-Gangschaltung *
* [[Diamant Modell 35 703]] - Straßen-Rennrad mit 8-Gangschaltung *
* [[Diamant Modell 35 704]] - Bahn-Rennrad *
Im gleichen Jahr begann man damit die Rahmen mit neuentwickelten, standardisierten [[Rahmenmuffen]] auszustatten, was auch Einfluss auf andere Anlötteile hatte. Auf der neuen unteren Steuerkopfmuffe fand der [[Luftpumpenhalter]] keinen Platz mehr und wurde deshalb durch einen angeschraubten ersetzt. Der untere Luftpumpenhalter wurde noch direkt an den Rahmen gelötet, aber wenige Jahre später ebenfalls durch einen geschraubten [[Luftpumpenhalter|Halter]] ersetzt. So gab es spätestens ab 1962 nur noch angeschraubte [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterungen]] an den Rennradrahmen.<br>
Für diese modernen Rahmen verwendete Diamant intern die Bezeichnung [[Diamant Modell 267|Modell 267]], um die Rahmen mit den neuen [[Rahmenmuffen]] in den Produktionslisten von denen alter Bauart zu unterscheiden. Das neue Modell erfuhr bei der Teilnahme an den Radweltmeisterschaften 1960 eine erste Belastungsprobe und wurde anschließend 30 Jahre in nahezu unveränderter Form produziert. Wegen der oben und nachfolgend genannten, vereinheitlichten Modellnummern taucht die Modellbezeichnung [[Diamant Modell 267|267]] nicht in Katalogen oder Prospekten auf und wurde auch nicht als Prägung an den Rennrädern selbst verwendet.
Im Zuge der Neuordnung der DDR-Fahrradindustrie wurde [[Renak]] mit der Entwicklung eines [[Gangschaltung|5-fach-Schaltwerks]] beauftragt, um von Importen unabhängig zu werden und den Radsportlern der DDR die zu diesem Zeitpunkt international übliche [[Gangschaltung|10-Gangschaltung]] aus volkseigener Produktion bieten zu können. Nachdem [[Renak]] diese Entwicklung abgeschlossen hatte und Ende 1960 mit der Serienproduktion des [[Gangschaltung|5-fach-Schaltwerks]] begann, folgte zur Saison 1961 eine erneute Umbenennung der Diamant-Rennräder:
* [[Diamant Modell 35 705]] - Straßen-Rennrad ohne Gangschaltung
* [[Diamant Modell 35 706]] - Straßen-Rennrad mit 5-Gangschaltung
* [[Diamant Modell 35 707]] - Straßen-Rennrad mit 10-Gangschaltung
* [[Diamant Modell 35 708]] - Bahn-Rennrad
Danach fand praktisch keine Weiterentwicklung mehr statt und diese Modellnummern wurden bis Ende der 80er Jahre beibehalten.
Anfang bis Mitte der 60er Jahre wurden einige Rennräder auch mit einem neuentwickelten [[Steuersatz]] versehen, den Diamant selbst produzierte. Außerdem wurden ab 1964 die markanten [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]] aus Aluminium durch Wasserschiebebilder ersetzt.<br>
Ab etwa 1967 entfielen auch die Schalthebelsockel am Unterrohr. Fortan mussten die [[Gangschaltung|Schalthebel]] an einer Schelle befestigt werden. Dies geschah vermutlich im Zusammenhang mit dem Wechsel auf das tschechische [[Gangschaltung|Favorit-Schaltwerk (Modell PWB)]], da die Favorit-Schalthebel nicht vollständig kompatibel zu den Schalthebelsockeln der Diamant-Rennräder sind.
Erstmals 1974 wird das [[Diamant Modell 35 709|Modell 35 709]] in einem Katalog erwähnt (teilweise auch als [[Diamant Modell 35 705 K|Modell 35 705 K]] bezeichnet). Dieses für den Nachwuchs konzipierte Rennrad besaß den Rahmen der üblichen Modelle, jedoch mit einer Rahmenhöhe von 50 cm, 52 cm oder 55 cm. Die Ausstattung war an die vorgegebenen [[Radsport in der DDR#Altersklassen im Radrennsport|Altersklassen]] angepasst und verglichen mit den vollwertigen Rennräder sehr einfach gehalten.<br>
Während der 70er und 80er Jahre änderten sich bei den Rennrädern lediglich Farbgebung und Rahmendekor, technisch blieb alles beim Alten. Insbesondere die Rahmengeometrie mit ihrem langen Hinterbau war inzwischen nicht mehr zeitgemäß, ebenso [[Tretlager]] und Antriebseinheit. Neben der mittlerweile veralteten Technik war es in den 80er Jahren vor allem die nachlassende Qualität, welche die Diamant Rennräder besonders im Ausland in Verruf brachte.<br>
In einer Typenübersicht des Jahres 1988 wird erstmals ein [[Diamant Modell 35 710|Modell 35 710]] erwähnt. Dabei handelt es sich um ein Rennrad für Kinder mit 44 cm Rahmenhöhe. Vermutlich betrug die Laufradgröße 24“. Offenbar existieren heute nur noch sehr wenige Fahrräder dieses Typs.
Mit Beginn der politischen Wende begann man 1989 bei [[Diamant]] mit der Entwicklung eines neuen Rennrades mit der Bezeichnung [[Diamant Modell Rubin|''Rubin'']]. Dieses Rennrad war deutlich moderner konzipiert und mit importierten Komponenten ausgestattet. Eine Serienfertigung in sehr bescheidenem Umfang kam erst nach 1990 zustande, aber nach ca. 120 Exemplaren wurde die Produktion dieses Modells bereits schon wieder eingestellt.
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== Rennsporträder ==
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[[Datei:Diamant Modell 771 1988.jpg|250px|thumb|right|<center>Diamant Rennsportrad Modell 35 771,<br>Katalogabbildung 1988</center>]]
'''Modelle:'''


* [[Diamant Modell 35 721]] - Straßen-Rennsportrad 28", Herrenausführung (1988 - 1990)
Im Zuge der Neuordnung der DDR-Fahrradindustrie wurde [[RENAK]] mit der Entwicklung eines [[Gangschaltung|5-fach-Schaltwerks]] beauftragt. Nachdem RENAK diese Entwicklung abgeschlossen hatte, folgte zur Saison 1961 eine erneute Umbenennung der Diamant-Rennräder:
* [[Diamant Modell 35 771]] - Straßen-Rennsportrad 28", Damenausführung (1988 - 1990)


:* [[Diamant Modell 35 705]] - Straßen-Rennrad ohne Gangschaltung
:* [[Diamant Modell 35 706]] - Straßen-Rennrad mit 5-Gangschaltung
:* [[Diamant Modell 35 707]] - Straßen-Rennrad mit 10-Gangschaltung
:* [[Diamant Modell 35 708]] - Bahn-Rennrad




Auf der Basis der [[Diamant]] [[Diamant Rennrad-Modelle|Rennräder]] entstanden ab etwa 1988 die Modelle [[Diamant Modell 35 721|35 721]] und [[Diamant Modell 35 771|35 771]]. Diese Fahrräder wurden als Rennsporträder bezeichnet und waren voll straßentauglich. Sie besaßen den Rahmen und die Gabel der Modelle 705/706/707.
Danach fand praktisch keine Weiterentwicklung mehr statt, die Modellnummern wurden bis 1990 beibehalten.<br>
Die Rennsporträder gab es in verschiedenen [[Rahmenhöhe|Rahmenhöhen]], vermutlich analog zu den Rennrädern (52cm, 55 cm, 58 cm und 61 cm). Aufgrund der kurzen Bauzeit entstanden nur noch wenige Exemplare.
Erstmals 1974 wird das [[Diamant Modell 35 709|Modell 35 705 K]] in einem Katalog erwähnt. Dieses für den Nachwuchs konzipierte Rennrad besaß den Rahmen der üblichen Modelle, jedoch mit niedrigeren Rahmenhöhen und einfachen Sportrad-Ausfallenden. Um 1982 wechselte die Bezeichnung zu ''Modell 35 709''. In einer Typenübersicht des Jahres 1988 wird erstmals ein [[Diamant Modell 35 710|Modell 35 710]] erwähnt. Dabei handelt es sich um ein Kinder-Rennrad mit 44 cm Rahmenhöhe. Das früheste bekannte Exemplar dieses Modells stammt aus dem Jahr 1985. Rennräder für Kinder wurden ausschließlich ohne Gangschaltung angeboten.
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:* [[Diamant Modell 35 709|Diamant Modell 35 705 K]] - Straßen-Rennrad für Kinder (1974 bis etwa 1982)
:* [[Diamant Modell 35 709]] - Straßen-Rennrad für Kinder (etwa 1982 bis 1990)
:* [[Diamant Modell 35 710]] - Straßen-Rennrad für Kinder (mindestens 1985 bis 1990)


== Sonstige Fahrräder ==
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[[Datei:DiamantdamenBielefeldKomplett.jpg|250px|thumb|right|<center>Diamant-Sportrad aus Bielefelder Produktion</center>]]
'''Modelle:'''


* [[Diamant Sportrad Bielefeld]] - Sportrad aus Bielefelder Produktion 28", Damenausführung (1954)
Unabhängig von den Serienmodellen für den Massenmarkt entwickelte man das [[Diamant "Friedensfahrt-Modell"]] weiter. Mitte der 80er Jahre entstand dabei das Übergangsmodell [[Diamant Modell 35 711|Modell 35 711]], das bereits in wesentlichen Punkten an westliche Standards angepasst war. Mit dem [[Diamant Modell 35 715 "Rubin"|Modell 35 715]] folgte ab 1988 das höchstentwickelte Diamant-Rennrad aus DDR-Produktion, das technisch unverändert auch noch in den ersten [[Diamant]]-Katalogen nach der politischen Wende zu finden war. Eine Serienfertigung kam allerdings nur in sehr bescheidenem Umfang zustande, sodass bis Mitte 1991 weniger als 570 Exemplare dieses Modells entstanden.
* [[Diamant Kunstrad]] - Kunstrad 22", Unisexausführung (1948)


:* [[Diamant Modell 35 711]] - Straßen-Rennrad (198x bis vermutlich 1988) *
:* [[Diamant Modell 35 715 "Rubin"]] - Straßen-Rennrad mit 12-Gangschaltung (1988 bis 1991)


== Sonstige Diamant Modelle ==
[[Datei:DiamantdamenBielefeldKomplett.jpg|220px|thumb|right|<center>Diamant Sportrad aus Bielefeld<br>(Baujahr 1954)</center>]]


:* [[Diamant Kunstrad]] (Modell 22) - Kunstrad 26" (1948)
:* [[Diamant Sportrad Bielefeld]] - Sportrad aus Bielefelder Produktion, 26", Damenausführung (1954)


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[[Kategorie:Fahrradmarken & Modelle]]
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[[Kategorie:Modelle]]

Aktuelle Version vom 1. April 2024, 23:38 Uhr

Diese Seite umfasst die zu DDR-Zeiten produzierten Fahrradmodelle der Marke Diamant. Die zeitliche Einordnung der Modelle basiert zum Großteil auf Original-Katalogen und anderer Literatur, wobei auch in einigen Fällen zunächst nur die Modellnummer geändert wurde und erst später technische Veränderungen folgten. Da die Modellwechsel auch selten zum Jahreswechsel stattfanden, gibt es Überlappungen bei den angegebenen Produktionszeiträumen, die - sofern bekannt - auf den Detailseiten der einzelnen Modelle näher beschrieben werden.

Bei der Identifizierung eines unbekannten Modells sollte zunächst das Baujahr und die Art des Fahrrades (Tourenrad, Sportrad usw.) ermittelt werden. Mit diesen Eckdaten lässt sich das Modell über die auf dieser Seite vermerkten Modelldetails eingrenzen und bestimmen.

Den mit * markierten Artikeln fehlt noch ein Beispielfoto.

Diamant Tourenräder

Diamant Tourenrad Modell EH
(Baujahr 1951)

Die Diamant Tourenräder besaßen stets eine Laufradgröße von 28“ und 56 cm hohe Rahmen. Ab dem Jahre 1946 wurde die Produktion der Modelle EH und ED weitergeführt. Diese "Einheitsräder" wurden bereits während des Krieges entwickelt. Ein Katalog des Jahres 1950 zeigt bereits eine etwas umfangreichere Modellpalette: Neu hinzugekommen war eine Damenausführung mit "Schwanenhalsrahmen", die es sowohl mit Glockentretlager als auch mit Keiltretlager gab. Zusätzlich gab es nun auch die Herrenausführung wahlweise mit dem Keiltretlager. Den Tourenrädern mit Keiltretlager war offenbar keine lange Existenz beschieden, denn schon 1955 sind sie nicht mehr im Sortiment zu finden. Die verbliebenen Modelle EH, ED und 106 wurden im Wesentlichen unverändert noch bis etwa 1960 gefertigt.


Eine Sonderstellung nahmen die Tourenräder in "englischer Ausführung" ein. Sie waren für den Export bestimmt und unterschieden sich recht deutlich von den übrigen Modellen: Unter anderem besaßen sie vorn und hinten eine Gestängefelgenbremse sowie grundsätzlich Keiltretlager.

Diamant Sportliche Tourenräder

Sportliches Diamant Tourenrad Modell 201 (Baujahr 1958)

Eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Tourenräder von Diamant stellten die Modelle 101 und 102 dar. Auch diese wurden sowohl in Damen- als auch Herrenausführung ausschließlich mit 56 cm hohem Rahmen produziert. Die Unterschiede zum Tourenrad lagen hauptsächlich im hinteren Rahmendreieck. Die Tourensporträder besaßen einen geraden Hinterbau sowie schräge Ausfallenden. Ab 1957 wurden die Tourensporträder mit 26"-Laufrädern ausgestattet. Gegenüber den klassischen Tourenrädern waren die 26"-Tourensporträder spürbar leichter und wendiger.


1959 wechselte im Rahmen der Sortimentsbereinigung wiederum die Typenbezeichnung: Nun gab es die Modelle 35 102 und 35 154. 1964 kamen noch die besser ausgestatteten Modelle 35 105 und 35 156 hinzu. Ab Ende 1975 wurden die Damenausführungen mit einer neuen Rahmenform angeboten. Die bisherigen Modelle 35 154 und 35 156 wurden durch die neuen Modelle 35 157 und 35 160 ersetzt. Seit 1980 gab es die Modelle 35 109 bzw. 35 164 mit einer Dreigang-Kettenschaltung von Favorit sowie hinterer Felgenbremse. Die sehr einfach ausgestatteten Modelle wurden in der zweiten Hälfte der 80er Jahre offenbar kaum noch produziert. In einer Modellübersicht des Jahres 1988 fehlen sie bereits. Alle anderen Ausführungen blieben bis 1990 im Wesentlichen unverändert.


Hinzu kamen in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre noch Modelle mit 28"-Laufrädern. Unklar ist, ob diese regulär in der DDR angeboten wurden, oder dem Export vorbehalten waren.

Diamant Sporträder

Diamant Luxus-Sportrad
Modell 35 204 (Baujahr 1961)

Die Sporträder von Diamant besaßen stets 28"-Laufräder und 56 cm hohe Rahmen. Im Jahre 1954 begann die Produktion der völlig neu entwickelten Fahrräder. Sie besaßen einen sehr leichten Rahmen sowie die fortan für Diamant typische Rundscheidengabel. Es erschienen zunächst die Modelle 108 und 109. 1956 kamen die Luxus-Sporträder hinzu, die bereits ab Werk eine Viergang-Kettenschaltung besaßen.


Von der Vereinheitlichung der Typenbezeichnungen im DDR-Fahrradbau waren auch die Sporträder betroffen. Die bisherigen Modelle 108 und 109 trugen jetzt - in Abhängigkeit der Hinterradbremse - die Nummern 35 201 oder 35 202 (Herrenausführung) bzw. 35 251 oder 35 252 (Damenausführung). Bei den Luxus-Sporträdern geschah dies analog. Nur kurzzeitig wurde das Wandersportrad angeboten.


Im Zusammenhang mit der Vergrößerung der Kapazitäten zur Produktion von Flachstrickmaschinen wurde die Fertigung der Sporträder 1969 an das Mifa-Werk abgegeben. Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder. Die in Sangerhausen produzierten Sporträder wurden zunächst überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der Rahmennummer zielsicher von den “echten“ Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes Rahmennummernschema.

Diamant Rennsporträder

Diamant Rennsportrad
Modell 35 721 (Baujahr 1990)

Auf der Basis der Diamant Rennräder wurden ab 1988 die Modelle 35 721 und 35 771 angeboten. Diese Fahrräder wurden als Rennsporträder bezeichnet und waren voll straßentauglich. Die Rennsporträder waren mit verschiedenen Rahmenhöhen erhältlich.






Diamant Rennräder

Diamant Rennrad Modell 167
(Baujahr 1955)

Erst neun Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde bei Diamant ein neues Rennrad entwickelt. Bis 1954 wurde das aus den 30er Jahren bekannte Modell 67 in kleiner Stückzahl produziert. 1954 begann die Serienfertigung des Modells 167. Es gab Ausführungen ohne Gangschaltung, mit Viergang-Kettenschaltung oder Achtgang-Kettenschaltung und Rahmen mit 52, 55, 58 und 61 cm Höhe. Speziell für die Friedensfahrt und ähnliche Radsportveranstaltungen entstanden ab 1955 in sehr geringer Stückzahl die "Friedensfahrtrahmen".


Nach der Sortimentsbereinigung im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Rennräder zweimal kurz hintereinander geändert. So bekamen die drei verschiedenen Varianten des Modells 167 nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von Diamant grundlegend abwichen, aber zunächst nur geringfügige technische Veränderungen / Verbesserungen mit sich brachten. Für diese überarbeiteten Rahmen verwendete Diamant intern die Bezeichnung Modell 267, um die Rahmen mit den neuen Rahmenmuffen in den Produktionslisten von denen alter Bauart zu unterscheiden.


Im Zuge der Neuordnung der DDR-Fahrradindustrie wurde RENAK mit der Entwicklung eines 5-fach-Schaltwerks beauftragt. Nachdem RENAK diese Entwicklung abgeschlossen hatte, folgte zur Saison 1961 eine erneute Umbenennung der Diamant-Rennräder:


Danach fand praktisch keine Weiterentwicklung mehr statt, die Modellnummern wurden bis 1990 beibehalten.
Erstmals 1974 wird das Modell 35 705 K in einem Katalog erwähnt. Dieses für den Nachwuchs konzipierte Rennrad besaß den Rahmen der üblichen Modelle, jedoch mit niedrigeren Rahmenhöhen und einfachen Sportrad-Ausfallenden. Um 1982 wechselte die Bezeichnung zu Modell 35 709. In einer Typenübersicht des Jahres 1988 wird erstmals ein Modell 35 710 erwähnt. Dabei handelt es sich um ein Kinder-Rennrad mit 44 cm Rahmenhöhe. Das früheste bekannte Exemplar dieses Modells stammt aus dem Jahr 1985. Rennräder für Kinder wurden ausschließlich ohne Gangschaltung angeboten.


Unabhängig von den Serienmodellen für den Massenmarkt entwickelte man das Diamant "Friedensfahrt-Modell" weiter. Mitte der 80er Jahre entstand dabei das Übergangsmodell Modell 35 711, das bereits in wesentlichen Punkten an westliche Standards angepasst war. Mit dem Modell 35 715 folgte ab 1988 das höchstentwickelte Diamant-Rennrad aus DDR-Produktion, das technisch unverändert auch noch in den ersten Diamant-Katalogen nach der politischen Wende zu finden war. Eine Serienfertigung kam allerdings nur in sehr bescheidenem Umfang zustande, sodass bis Mitte 1991 weniger als 570 Exemplare dieses Modells entstanden.

Sonstige Diamant Modelle

Diamant Sportrad aus Bielefeld
(Baujahr 1954)