Diamant Modell 67

Aus DDR-FahrradWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite ist Teil der 
in der Unterkategorie


Hintergrundinformationen und zeitliche Einordnung

In nur kleiner Stückzahl wurde das bereits aus den 30er Jahren bekannte Modell 67 auch in der DDR gefertigt, wobei bis April 1954 bei Diamant noch einmal knapp 700 Exemplare dieses Rennrads entstanden. Eine verschwindend geringe Anzahl, verglichen mit den über 14.000 Einheiten, die zwischen 1936 und 1942 produziert wurden. 1952 hatte die Entwicklung eines völlig neuen Rennrads begonnen, das 1954 als Modell 167 in Serie ging.
Alle nach dem Zweiten Weltkrieg gefertigten Rahmen des Modells 67 besitzen eine Rahmennummer, die eigentlich eine Datierung auf das Jahr 1944 nahelegt und die in diesem Jahr bereits für andere Fahrräder vergeben wurden. Da dieses Vorgehen auch für andere, aber stets sportliche Modelle bekannt ist, steht zu vermuten, dass diese Modelle bewusst aus der Statistik der Nachkriegsproduktion herausgehalten werden sollten. Ein möglicher Grund dafür könnte gewesen sein, dass die Rahmen nicht für den Verkauf vorgesehen waren, sondern vom Deutschen Sportausschuß (DS) bestellt und direkt an die entsprechend leistungsstarken Fahrer abgegeben wurden. Zudem setzte man mit Blick auf die lange Radsporttradition bei Diamant viel daran, den eigenen "Rennstall", also die BSG Diamant mit entsprechendem Material auszurüsten. Besonders in den frühen Jahren glaubte man offensichtlich noch daran, den alten Konkurrenzkampf mit den anderen Fahrradherstellern (insbesondere Mifa) wiederbeleben zu können und sich dabei mit neuen Entwicklungen einen Vorteil zu sichern. (vgl. Artikel "Diamant" ist wieder da! vom 27. Juli 1950)

Rahmen und Ausstattung

Der Rahmen wurde äußerlich nicht verändert und wieder in den Rahmenhöhen 52 cm, 56 cm, 58 cm und 60 cm hergestellt. Er bestand aus dünnwandigen Chrommolybdän-Stahlrohren und fiel vor allem durch die charakteristische Sattelmuffe mit vorn liegender Sattelstützenklemmung und den aerodynamisch gestalteten, flachen Gabelkopf auf. Auch optisch blieb er mit dem Strahlenkopf unverkennbar.
Die Ausstattung der Nachkriegsmodelle ist mit der der ersten Modelle aus der Mitte der 30er Jahre vergleichbar. Statt der teuren Leichtmetallteile, die das Modell ab Ende der 30er Jahre so leicht und fortschrittlich machten, finden sich nun wieder haltbare Teile aus verchromtem Stahl. Der Grund dafür dürften Zulieferer gewesen sein, die durch die Kriegswirtschaft, Zerstörung, Demontage oder Rohstoffmangel nicht mehr die entsprechenden Teile fertigen konnten. Zeitgenössische Abbildungen und Beschreibungen zeigen, dass das Getriebe, das Sattelgestell und sogar der Lenker wieder in schwerer Ausführung verbaut wurden. Von der alten Ausstattung wurden dagegen die charakteristischen Diamant-Felgenbremsen und die Diamant-Pedale aus Aluminium übernommen. Ebenso bekannt ist die Fichtel & Sachs Dreigang-Kettenschaltung; wobei alternativ auch die Versol-Schaltung aus der Schweiz zum Einsatz kam.

Galerie

Technische Merkmale