Modelle Diamant: Unterschied zwischen den Versionen

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== Diamant Tourenräder ==
== Diamant Tourenräder ==
[[Datei:Diamant1951-1.JPG|220px|thumb|right|<center>Diamant Tourenrad Modell EH<br>(Baujahr 1951)</center>]]
[[Datei:Diamant1951-1.JPG|220px|thumb|right|<center>Diamant Tourenrad Modell EH<br>(Baujahr 1951)</center>]]
Die [[Diamant]] Tourenräder besaßen stets eine Laufradgröße von 28“. Ab dem Jahre 1946 wurde die Produktion der [[Diamant Modell EH|Modelle EH]] und [[Diamant Modell ED|ED]] weitergeführt. Diese "Einheitsräder" wurden bereits während des Krieges entwickelt. Ein Katalog des Jahres 1950 zeigt bereits eine etwas umfangreichere Modellpalette: Neu hinzugekommen war eine Damenausführung mit "Schwanenhalsrahmen", die es sowohl mit [[Tretlager|Glockentretlager]] als auch mit [[Tretlager|Keiltretlager]] gab. Zusätzlich gab es nun auch die Herrenausführung wahlweise mit dem [[Tretlager|Keiltretlager]]. Den Tourenrädern mit [[Tretlager|Keiltretlager]] war offenbar keine lange Existenz beschieden, denn schon 1955 sind sie nicht mehr im Sortiment zu finden. Die verbliebenen [[Diamant Modell EH|Modelle EH]], [[Diamant Modell ED|ED]] und [[Diamant Modell 106|106]] wurden im Wesentlichen unverändert noch bis etwa 1960 gefertigt.  
Die [[Diamant]] Tourenräder besaßen stets eine Laufradgröße von 28“ und 56 cm hohe Rahmen. Ab dem Jahre 1946 wurde die Produktion der [[Diamant Modell EH|Modelle EH]] und [[Diamant Modell ED|ED]] weitergeführt. Diese "Einheitsräder" wurden bereits während des Krieges entwickelt. Ein Katalog des Jahres 1950 zeigt bereits eine etwas umfangreichere Modellpalette: Neu hinzugekommen war eine Damenausführung mit "Schwanenhalsrahmen", die es sowohl mit [[Tretlager|Glockentretlager]] als auch mit [[Tretlager|Keiltretlager]] gab. Zusätzlich gab es nun auch die Herrenausführung wahlweise mit dem [[Tretlager|Keiltretlager]]. Den Tourenrädern mit [[Tretlager|Keiltretlager]] war offenbar keine lange Existenz beschieden, denn schon 1955 sind sie nicht mehr im Sortiment zu finden. Die verbliebenen [[Diamant Modell EH|Modelle EH]], [[Diamant Modell ED|ED]] und [[Diamant Modell 106|106]] wurden im Wesentlichen unverändert noch bis etwa 1960 gefertigt.  


:* [[Diamant Modell EH]] - Einheits-Herren-Tourenrad 28" (1946 - 1961)
:* [[Diamant Modell EH]] - Einheits-Herren-Tourenrad 28" (1946 - 1962)
:* [[Diamant Modell ED]] - Einheits-Damen-Tourenrad 28" (1946 - 1959)
:* [[Diamant Modell ED]] - Einheits-Damen-Tourenrad 28" (1946 - 195?)
:* [[Diamant Modell 104]] - Herren-Tourenrad 28" mit Keilgetriebe (1950 - 1955)
:* [[Diamant Modell 90]] - Damen-Tourenrad 28"
:* [[Diamant Modell 105]] - Damen-Tourenrad 28" mit Keilgetriebe (1950 - 1955) *
:* [[Diamant Modell 104]] - Herren-Tourenrad 28" mit Keilgetriebe (1950 - 195?)
:* [[Diamant Modell 105]] - Damen-Tourenrad 28" mit Keilgetriebe (1950 - 195?)
:* [[Diamant Modell 106]] - Damen-Tourenrad 28" mit Schwanenhalsrahmen (1950 - 1959)
:* [[Diamant Modell 106]] - Damen-Tourenrad 28" mit Schwanenhalsrahmen (1950 - 1959)


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:* [[Diamant Modell 110D]] - Herren-Tourenrad in Sonderausführung (28")
:* [[Diamant Modell 110D]] - Herren-Tourenrad in Sonderausführung (28")
:* [[Diamant Modell 111]] - Damen-Tourenrad (28")
:* [[Diamant Modell 111]] - Damen-Tourenrad (28")


== Diamant Sportliche Tourenräder ==
== Diamant Sportliche Tourenräder ==
[[Datei:Diamant Modell 157 1982.jpg|220px|thumb|right|<center>Sportliches Diamant Tourenrad Modell 35 157<br> (Katalogabbildung Anfang 80er Jahre)</center>]]
[[Datei:Diamant Modell 201 von 1958 A.jpeg|220px|thumb|right|<center>Sportliches Diamant Tourenrad Modell 201 (Baujahr 1958)</center>]]
Eine Weiterentwicklung der herkömmlichen [[Diamant Tourenrad-Modelle|Tourenräder]] von [[Diamant]] stellten die Modelle [[Diamant Modell 101|101]] und [[Diamant Modell 102|102]] dar. Die Unterschiede lagen hauptsächlich im hinteren Rahmendreieck. Die Tourensporträder besaßen einen geraden Hinterbau sowie schräge [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]]. Ab 1957 wurden die Tourensporträder mit 26"-Laufrädern ausgestattet. Gegenüber den klassischen [[Diamant Tourenrad-Modelle|Tourenrädern]] waren die 26"-Tourensporträder spürbar leichter und wendiger.  
Eine Weiterentwicklung der herkömmlichen [[Modelle Diamant#Diamant Tourenräder|Tourenräder]] von [[Diamant]] stellten die Modelle [[Diamant Modell 101|101]] und [[Diamant Modell 102|102]] dar. Auch diese wurden sowohl in Damen- als auch Herrenausführung ausschließlich mit 56 cm hohem Rahmen produziert. Die Unterschiede zum Tourenrad lagen hauptsächlich im hinteren Rahmendreieck. Die Tourensporträder besaßen einen geraden Hinterbau sowie schräge [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]]. Ab 1957 wurden die Tourensporträder mit 26"-Laufrädern ausgestattet. Gegenüber den klassischen [[Modelle Diamant#Diamant Tourenräder|Tourenrädern]] waren die 26"-Tourensporträder spürbar leichter und wendiger.  


:* [[Diamant Modell 101]] - Sportliches Herren-Tourenrad 28" (1954 - 1957)
:* [[Diamant Modell 101]] - Sportliches Herren-Tourenrad 28" (1954 - 1957)
:* [[Diamant Modell 102]] - Sportliches Damen-Tourenrad 28" (1954 - 1957)
:* [[Diamant Modell 102]] - Sportliches Damen-Tourenrad 28" (1954 - 1957)
:* [[Diamant Modell 201]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26" (1957 - 1959) *
:* [[Diamant Modell 201]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26" (1957 - 1959)
:* [[Diamant Modell 202]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26" (1957 - 1959)
:* [[Diamant Modell 202]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26" (1957 - 1959)




1959 wechselte im Rahmen der [[Sortimentsbereinigung]] wiederum die Typenbezeichnung: Nun gab es die Modelle [[Diamant Modell 35 102|35 102]] und [[Diamant Modell 35 154|35 154]]. 1964 kamen noch die besser ausgestatteten Modelle [[Diamant Modell 35 105|35 105]] und [[Diamant Modell 35 156|35 156]] hinzu.  
1959 wechselte im Rahmen der [[Sortimentsbereinigung]] wiederum die Typenbezeichnung: Nun gab es die Modelle [[Diamant Modell 35 102|35 102]] und [[Diamant Modell 35 154|35 154]]. 1964 kamen noch die besser ausgestatteten Modelle [[Diamant Modell 35 105|35 105]] und [[Diamant Modell 35 156|35 156]] hinzu. Ab Ende 1975 wurden die Damenausführungen mit einer neuen Rahmenform angeboten. Die bisherigen Modelle [[Diamant Modell 35 154|35 154]] und [[Diamant Modell 35 156|35 156]] wurden durch die neuen Modelle [[Diamant Modell 35 157|35 157]] und [[Diamant Modell 35 160|35 160]] ersetzt. Seit 1980 gab es die Modelle [[Diamant Modell 35 109|35 109]] bzw. [[Diamant Modell 35 164|35 164]] mit einer Dreigang-[[Gangschaltung#Favorit-Komponenten|Kettenschaltung]] von [[Favorit]] sowie hinterer [[Bremsen|Felgenbremse]]. Die sehr einfach ausgestatteten Modelle wurden in der zweiten Hälfte der 80er Jahre offenbar kaum noch produziert. In einer Modellübersicht des Jahres 1988 fehlen sie bereits. Alle anderen Ausführungen blieben bis 1990 im Wesentlichen unverändert.


:* [[Diamant Modell 35 102]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26" (1959 - 198x)
:* [[Diamant Modell 35 102]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26" (1959 - 1988)
:* [[Diamant Modell 35 105]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26", Luxusausführung (1964 - 1990)
:* [[Diamant Modell 35 105]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26", Luxusausführung (1964 - 1990)
:* [[Diamant Modell 35 109]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26", Luxusausführung mit Gangschaltung (1980 - 1990)
:* [[Diamant Modell 35 154]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26" (1959 - 1975)
:* [[Diamant Modell 35 154]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26" (1959 - 1975)
:* [[Diamant Modell 35 157]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26" (1975 - 1988)
:* [[Diamant Modell 35 156]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", Luxusausführung (1964 - 1975)
:* [[Diamant Modell 35 156]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", Luxusausführung (1964 - 1975)
:* [[Diamant Modell 35 160]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", Luxusausführung (1975 - 1990)
:* [[Diamant Modell 35 164]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", Luxusausführung mit Gangschaltung (1980 - 1990)




Ab Ende 1975 wurden die Damenausführungen mit einer neuen Rahmenform angeboten. Die bisherigen Modelle [[Diamant Modell 35 154|35 154]] und [[Diamant Modell 35 156|35 156]] wurden durch die neuen Modelle [[Diamant Modell 35 157|35 157]] und [[Diamant Modell 35 160|35 160]] ersetzt. Seit 1982 gab es die Modelle [[Diamant Modell 35 109|35 109]] bzw. [[Diamant Modell 35 164|35 164]] mit einer Dreigang-[[Gangschaltung#Favorit-Komponenten|Kettenschaltung]] von [[Favorit]] sowie hinterer [[Bremsen|Felgenbremse]]. Die sehr einfach ausgestatteten Modelle wurden in der zweiten Hälfte der 80er Jahre offenbar kaum noch produziert. In einer Modellübersicht des Jahres 1988 fehlen sie bereits. Alle anderen Ausführungen blieben bis 1990 im Wesentlichen unverändert, hinzu kamen Ende der 80er Jahre noch 28"-Ausführungen.  
Hinzu kamen in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre noch Modelle mit 28"-Laufrädern. Unklar ist, ob diese regulär in der DDR angeboten wurden, oder dem [[Exportfahrräder|Export]] vorbehalten waren.


:* [[Diamant Modell 35 157]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26" (1975 - 198x)
:* [[Diamant Modell 35 162]] - Sportliches Damen-Tourenrad 28" (ca. 1986 - mind. 1991)
:* [[Diamant Modell 35 160]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", Luxusausführung des Modells 35 157 (1975 - 1990)
:* [[Diamant Modell 35 104]] - Sportliches Herren-Tourenrad 28" (ca. 1986 - mind. 1991)
:* [[Diamant Modell 35 109]] - Sportliches Herren-Tourenrad 26", mit Gangschaltung (1982 - 1990)
:* [[Diamant Tourensportrad 28" Herren mit Gangschaltung|Diamant Modell ?]] - Sportliches Herren-Tourenrad 28" mit Gangschaltung (1990)
:* [[Diamant Modell 35 164]] - Sportliches Damen-Tourenrad 26", Luxusausführung mit Gangschaltung (1982 - 1990)
:* [[Diamant Modell 35 104]] - Sportliches Herren-Tourenrad 28" (198x - 1990)
:* [[Diamant Modell 35 162]] - Sportliches Damen-Tourenrad 28" (198x - 1990)


== Diamant Sporträder ==
== Diamant Sporträder ==
[[Datei:Luxus1961BlauZwei.JPG|220px|thumb|right|<center>Diamant Luxus-Sportrad<br> Modell 35 204 (Baujahr 1961)</center>]]
[[Datei:Luxus1961BlauZwei.JPG|220px|thumb|right|<center>Diamant Luxus-Sportrad<br> Modell 35 204 (Baujahr 1961)</center>]]
Im Jahre 1954 begann bei [[Diamant]] die Produktion der völlig neu entwickelten Sporträder. Sie besaßen einen sehr leichten Rahmen sowie die fortan für [[Diamant]] typische [[Rundscheidengabel]]. Es erschienen zunächst die [[Diamant Modell 108|Modelle 108]] und [[Diamant Modell 109|109]]. 1956 kamen die Luxus-Sporträder hinzu, die bereits ab Werk eine [[Gangschaltung|Viergang-Kettenschaltung]] besaßen.  
Die Sporträder von [[Diamant]] besaßen stets 28"-Laufräder und 56 cm hohe Rahmen. Im Jahre 1954 begann die Produktion der völlig neu entwickelten Fahrräder. Sie besaßen einen sehr leichten Rahmen sowie die fortan für [[Diamant]] typische [[Rundscheidengabel]]. Es erschienen zunächst die [[Diamant Modell 108|Modelle 108]] und [[Diamant Modell 109|109]]. 1956 kamen die Luxus-Sporträder hinzu, die bereits ab Werk eine [[Gangschaltung|Viergang-Kettenschaltung]] besaßen.  


:* [[Diamant Modell 108]] - Herren-Sportrad 28" (1954 - 1959)
:* [[Diamant Modell 108]] - Herren-Sportrad 28" (1954 - 1959)
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:* [[Diamant Modell 35 204]] - Luxus-Herren-Sportrad 28", Leerlauf und Felgenbremse hinten (1959 - 196x)
:* [[Diamant Modell 35 204]] - Luxus-Herren-Sportrad 28", Leerlauf und Felgenbremse hinten (1959 - 196x)
:* [[Diamant Modell 35 205]] - Wander-Sportfahrrad 26" (1961)
:* [[Diamant Modell 35 205]] - Wander-Sportfahrrad 26" (1961)
:* [[Diamant Modell 35 251]] - Damen-Sportrad 28", Freilauf und Rücktritt (1959 - 1969)
:* [[Diamant Modell 35 251]] - Damen-Sportrad 28", Freilauf und Rücktritt (1959 - 1969)
:* [[Diamant Modell 35 252]] - Damen-Sportrad 28", Leerlauf und Felgenbremse hinten (1959 - 1969)
:* [[Diamant Modell 35 252]] - Damen-Sportrad 28", Leerlauf und Felgenbremse hinten (1959 - 1969)
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Im Zusammenhang mit der Vergrößerung der Kapazitäten zur Produktion von Flachstrickmaschinen wurde die Fertigung der Sporträder 1969 an das [[Mifa]]-Werk abgegeben. Somit verblieben bei [[Diamant]] nur noch die [[Diamant Tourensportrad-Modelle|Tourensporträder]] und die [[Diamant Rennrad-Modelle|Rennräder]]. Die in Sangerhausen produzierten [[Mifa Sporträder|Sporträder]] wurden zunächst überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der [[Rahmennummern|Rahmennummer]] zielsicher von den “echten“ [[Diamant]] Sporträdern unterschieden werden. Während man bei [[Diamant]] immer 7-stellige [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe der Rahmennummer|Rahmennummern]] vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige [[Datierung Mifa Fahrräder#Sporträder|Rahmennummern]]. Bei [[Mifa]] besaßen die [[Mifa Sporträder|Sporträder]] und die [[Mifa Klapprad|Klappräder]] ein eigenes [[Datierung Mifa Fahrräder#Sporträder|Rahmennummernschema]].
Im Zusammenhang mit der Vergrößerung der Kapazitäten zur Produktion von Flachstrickmaschinen wurde die Fertigung der Sporträder 1969 an das [[Mifa]]-Werk abgegeben. Somit verblieben bei [[Diamant]] nur noch die [[Modelle Diamant#Diamant Sportliche Tourenräder|Tourensporträder]] und die [[Modelle Diamant#Diamant Rennräder|Rennräder]]. Die in Sangerhausen produzierten [[Modelle_Mifa#Mifa Sporträder|Sporträder]] wurden zunächst überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der [[Rahmennummern|Rahmennummer]] zielsicher von den “echten“ [[Diamant]] Sporträdern unterschieden werden. Während man bei [[Diamant]] immer 7-stellige [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe der Rahmennummer|Rahmennummern]] vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige [[Datierung Mifa Fahrräder#Sporträder|Rahmennummern]]. Bei [[Mifa]] besaßen die [[Modelle_Mifa#Mifa Sporträder|Sporträder]] und die [[Modelle Mifa#Mifa Klappräder|Klappräder]] ein eigenes [[Datierung Mifa Fahrräder#Sporträder|Rahmennummernschema]].


== Diamant Rennsporträder ==
== Diamant Rennsporträder ==
[[Datei:Diamant Modell 771 1988.jpg|220px|thumb|right|<center>Diamant Rennsportrad<br> Modell 35 771 (Katalogabbildung 1988)</center>]]
[[Datei:Diamant Modell 35 721 von 1990 hellblau A.JPG|220px|thumb|right|<center>Diamant Rennsportrad<br> Modell 35 721 (Baujahr 1990)</center>]]
Auf der Basis der [[Diamant]] [[Diamant Rennrad-Modelle|Rennräder]] entstanden ab etwa 1988 die Modelle [[Diamant Modell 35 721|35 721]] und [[Diamant Modell 35 771|35 771]]. Diese Fahrräder wurden als Rennsporträder bezeichnet und waren voll straßentauglich. Rahmen und Gabel basierten auf denen des [[Diamant Modell 35 705|Modell 35 705]], waren aber mit zusätzlichen [[Anlötteile]]n erweitert. Bei der Damenausführung war das Oberrohr entsprechend nach unten versetzt. Die Rennsporträder gab es in verschiedenen [[Rahmenhöhe|Rahmenhöhen]], vermutlich analog zu den Rennrädern (52cm, 55 cm, 58 cm und 61 cm).<br>
Auf der Basis der [[Diamant]] [[Modelle Diamant#Diamant Rennräder|Rennräder]] wurden ab 1988 die Modelle [[Diamant Modell 35 721|35 721]] und [[Diamant Modell 35 771|35 771]] angeboten. Diese Fahrräder wurden als ''Rennsporträder'' bezeichnet und waren voll straßentauglich. Die Rennsporträder waren mit verschiedenen Rahmenhöhen erhältlich.  
Aufgrund der kurzen Bauzeit entstanden nur noch wenige Exemplare.
 
:* [[Diamant Modell 35 721]] - Straßen-Rennsportrad 28", Herrenausführung (1988 - 1990)
:* [[Diamant Modell 35 771]] - Straßen-Rennsportrad 28", Damenausführung (1988 - 1990)
 


* [[Diamant Modell 35 721]] - Straßen-Rennsportrad 28", Herrenausführung (1988 - 1990)
* [[Diamant Modell 35 771]] - Straßen-Rennsportrad 28", Damenausführung (1988 - 1990)


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== Diamant Rennräder ==
== Diamant Rennräder ==
[[Datei:Bild25 003.jpg|220px|thumb|right|<center>Diamant Rennrad Modell 35 707<br>(Baujahr 1962)</center>]]
[[Datei:Diamant-Modell-167-1955-1.jpg|220px|thumb|right|<center>Diamant Rennrad Modell 167<br>(Baujahr 1955)</center>]]
'''Modelle:'''
Erst neun Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde bei [[Diamant]] ein neues Rennrad entwickelt. Bis 1954 wurde das aus den 30er Jahren bekannte [[Diamant Modell 67|Modell 67]] in kleiner Stückzahl produziert. 1954 begann die Serienfertigung des [[Diamant Modell 167|Modells 167]]. Es gab Ausführungen ohne [[Gangschaltung]], mit [[Gangschaltung|Viergang-Kettenschaltung]] oder [[Gangschaltung|Achtgang-Kettenschaltung]] und Rahmen mit 52, 55, 58 und 61 cm Höhe. Speziell für die Friedensfahrt und ähnliche Radsportveranstaltungen entstanden ab 1955 in sehr geringer Stückzahl die "Friedensfahrtrahmen".  
Erst neun Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde bei [[Diamant]] ein neues Rennrad entwickelt. Bis 1954 wurde das aus den 30er Jahren bekannte [[Diamant Modell 67|Modell 67]] in kleiner Stückzahl produziert. Verglichen mit den über 14.000 Rennrädern, die zwischen 1936 und 1942 produziert wurden, waren die etwa 700 Exemplare jedoch eine verschwindend geringe Zahl.
 
1954 begann die Serienfertigung des [[Diamant Modell 167|Modells 167]]. Der Rahmen bestand aus leichten Chrommolybdän-Stahlrohren und war in vier verschiedenen [[Rahmenhöhe|Rahmenhöhen]] lieferbar (52, 55, 58 oder 61 cm). Zudem besaß er viele zusätzliche [[Anlötteile]], etwa Zugführungen für die hintere [[Bremsen|Felgenbremse]], für [[Gangschaltung]] und [[Gangschaltung|Schalthebel]] sowie für die [[Luftpumpen|Luftpumpe]]. Viele Anbauteile bestanden aus Aluminium (z.B. Lenker, [[Vorbau]], [[Pedale]], [[Naben]], zeitweise auch [[Kettenblatt|Tretkurbeln]]). Alle Ausführungen des [[Diamant Modell 167|Modells 167]] besaßen grundsätzlich 27“-[[Felgen|Leichtmetallfelgen]] für [[Reifen|Schlauchreifen]] sowie ein [[Tretlager|Keiltretlager]] mit hohlgebohrter Welle. Ab Werk waren die Rennräder straßentauglich, d.h. mit Schutzblechen sowie einer Beleuchtungsanlage ausgerüstet. Überwiegend wurde die “Straßenausstattung“ jedoch abgebaut.
 
Es gab Ausführungen ohne [[Gangschaltung]], mit [[Gangschaltung|Viergang-Kettenschaltung]] oder [[Gangschaltung|Achtgang-Kettenschaltung]]. Die Räder ohne [[Gangschaltung]] hatten stets schräge [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]] und [[Laufräder]] mit [[Flügelmuttern]], während die Ausführungen mit [[Gangschaltung]] überwiegend vertikale [[Ausfallenden]] besaßen.  
 
Speziell für die Friedensfahrt und ähnliche Radsportveranstaltungen entstanden ab 1955 in sehr geringer Stückzahl die “Friedensfahrtrahmen“. Sie unterschieden sich vor allem durch einen kompakteren Hinterbau und eine spezielle Kettenwerfereinrichtung, die durch das Sattelrohr hindurch angebracht war. Knapp 200 Exemplare dieser Sonderausführung entstanden.  


:* [[Diamant Modell 67]] - Straßen-Rennrad; Vorkriegsmodell (1936 bis 1954)
:* [[Diamant Modell 67]] - Straßen-Rennrad; Vorkriegsmodell (1936 bis 1954)
:* [[Diamant Modell 167]] - Straßen-Rennrad ohne oder mit 4- oder 8-Gangschaltung (1954 bis 1959)
:* [[Diamant Modell 167]] - Straßen-Rennrad ohne oder mit 4- oder 8-Gangschaltung (1954 bis 1959)
:* [[Diamant Modell 177]] - Bahn-Rennrad (1954 bis 1959)
:* [[Diamant Modell 177]] - Bahn-Rennrad (1954 bis 1959)
:* [[Diamant Modell 267]] - Werksinterne Bezeichnung der Weiterentwicklung des Modells 167
:* [[Diamant "Friedensfahrt-Modell"]] - Bezeichnung für Spezialrahmen aus verschiedenen Epochen (195x bis 198x)  
:* [[Diamant "Friedensfahrt-Modell"]] - Bezeichnung für Spezialrahmen aus verschiedenen Epochen (195x bis 198x)  




Nach der [[Sortimentsbereinigung]] im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Rennräder zweimal kurz hintereinander geändert. So bekamen die drei verschiedenen Varianten des [[Diamant Modell 167|Modells 167]] nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von [[Diamant]] grundlegend abwichen, aber zunächst keine technischen Veränderungen / Verbesserungen mit sich brachten:
Nach der [[Sortimentsbereinigung]] im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Rennräder zweimal kurz hintereinander geändert. So bekamen die drei verschiedenen Varianten des [[Diamant Modell 167|Modells 167]] nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von [[Diamant]] grundlegend abwichen, aber zunächst nur geringfügige technische Veränderungen / Verbesserungen mit sich brachten. Für diese überarbeiteten Rahmen verwendete Diamant intern die Bezeichnung [[Diamant Modell 267|Modell 267]], um die Rahmen mit den neuen [[Rahmenmuffen]] in den Produktionslisten von denen alter Bauart zu unterscheiden.


:* [[Diamant Modell 267]] - Werksinterne Bezeichnung der Weiterentwicklung des Modells 167
:* [[Diamant Modell 35 701]] - Straßen-Rennrad ohne Gangschaltung (1959 bis 1960) *
:* [[Diamant Modell 35 701]] - Straßen-Rennrad ohne Gangschaltung (1959 bis 1960) *
:* [[Diamant Modell 35 702]] - Straßen-Rennrad mit 4-Gangschaltung (1959 bis 1960) *
:* [[Diamant Modell 35 702]] - Straßen-Rennrad mit 4-Gangschaltung (1959 bis 1960) *
:* [[Diamant Modell 35 703]] - Straßen-Rennrad mit 8-Gangschaltung (1959 bis 1960) *
:* [[Diamant Modell 35 703]] - Straßen-Rennrad mit 8-Gangschaltung (1959 bis 1960)
:* [[Diamant Modell 35 704]] - Bahn-Rennrad (1959 bis 1960)
:* [[Diamant Modell 35 704]] - Bahn-Rennrad (1959 bis 1960)




Ebenfalls 1959 begann man damit die Rahmen mit neuentwickelten, standardisierten [[Rahmenmuffen]] auszustatten, was auch Einfluss auf andere Anlötteile hatte. Auf der neuen unteren Steuerkopfmuffe fand der [[Luftpumpenhalter]] keinen Platz mehr und wurde deshalb durch einen angeschraubten ersetzt. Der untere Luftpumpenhalter wurde noch direkt an den Rahmen gelötet, aber wenig später ebenfalls durch einen geschraubten [[Luftpumpenhalter|Halter]] ersetzt. So gab es spätestens ab 1961 nur noch angeschraubte [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterungen]] an den Rennradrahmen.<br>
Für diese modernen Rahmen verwendete Diamant intern die Bezeichnung [[Diamant Modell 267|Modell 267]], um die Rahmen mit den neuen [[Rahmenmuffen]] in den Produktionslisten von denen alter Bauart zu unterscheiden. Das neue Modell erfuhr bei der Teilnahme an den Radweltmeisterschaften 1960 eine erste Belastungsprobe und wurde anschließend 30 Jahre in nahezu unveränderter Form produziert. Wegen der oben und nachfolgend genannten, vereinheitlichten Modellnummern taucht die Modellbezeichnung [[Diamant Modell 267|267]] nicht in Katalogen oder Prospekten auf und wurde auch nicht als Prägung an den Rennrädern selbst verwendet.


Im Zuge der Neuordnung der DDR-Fahrradindustrie wurde [[Renak]] mit der Entwicklung eines [[Gangschaltung|5-fach-Schaltwerks]] beauftragt, um von Importen unabhängig zu werden und den Radsportlern der DDR die zu diesem Zeitpunkt international übliche [[Gangschaltung|10-Gangschaltung]] aus volkseigener Produktion bieten zu können. Nachdem [[Renak]] diese Entwicklung abgeschlossen hatte und Ende 1960 mit der Serienproduktion des [[Gangschaltung|5-fach-Schaltwerks]] begann, folgte zur Saison 1961 eine erneute Umbenennung der Diamant-Rennräder:
Im Zuge der Neuordnung der DDR-Fahrradindustrie wurde [[RENAK]] mit der Entwicklung eines [[Gangschaltung|5-fach-Schaltwerks]] beauftragt. Nachdem RENAK diese Entwicklung abgeschlossen hatte, folgte zur Saison 1961 eine erneute Umbenennung der Diamant-Rennräder:


:* [[Diamant Modell 35 705]] - Straßen-Rennrad ohne Gangschaltung
:* [[Diamant Modell 35 705]] - Straßen-Rennrad ohne Gangschaltung
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Danach fand praktisch keine Weiterentwicklung mehr statt und diese Modellnummern wurden bis Ende der 80er Jahre beibehalten.
Danach fand praktisch keine Weiterentwicklung mehr statt, die Modellnummern wurden bis 1990 beibehalten.<br>
Erstmals 1974 wird das [[Diamant Modell 35 709|Modell 35 705 K]] in einem Katalog erwähnt. Dieses für den Nachwuchs konzipierte Rennrad besaß den Rahmen der üblichen Modelle, jedoch mit niedrigeren Rahmenhöhen und einfachen Sportrad-Ausfallenden. Um 1982 wechselte die Bezeichnung zu ''Modell 35 709''. In einer Typenübersicht des Jahres 1988 wird erstmals ein [[Diamant Modell 35 710|Modell 35 710]] erwähnt. Dabei handelt es sich um ein Kinder-Rennrad mit 44 cm Rahmenhöhe. Das früheste bekannte Exemplar dieses Modells stammt aus dem Jahr 1985. Rennräder für Kinder wurden ausschließlich ohne Gangschaltung angeboten.


Anfang bis Mitte der 60er Jahre wurden einige Rennräder auch mit einem neuentwickelten [[Steuersatz]] versehen, den Diamant selbst produzierte. Außerdem wurden ab 1964 die markanten [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]] aus Aluminium durch Wasserschiebebilder ersetzt.<br>
:* [[Diamant Modell 35 709|Diamant Modell 35 705 K]] - Straßen-Rennrad für Kinder (1974 bis etwa 1982)
Ab etwa 1967 entfielen auch die Schalthebelsockel am Unterrohr. Fortan mussten die [[Gangschaltung|Schalthebel]] an einer Schelle befestigt werden. Dies geschah vermutlich im Zusammenhang mit dem Wechsel auf das tschechische [[Gangschaltung|Favorit-Schaltwerk (Modell PWB)]], da die Favorit-Schalthebel nicht vollständig kompatibel zu den Schalthebelsockeln der Diamant-Rennräder sind.
:* [[Diamant Modell 35 709]] - Straßen-Rennrad für Kinder (etwa 1982 bis 1990)
:* [[Diamant Modell 35 710]] - Straßen-Rennrad für Kinder (mindestens 1985 bis 1990)


Erstmals 1974 wird das [[Diamant Modell 35 709|Modell 35 709]] in einem Katalog erwähnt (teilweise auch als [[Diamant Modell 35 705 K|Modell 35 705 K]] bezeichnet). Dieses für den Nachwuchs konzipierte Rennrad besaß den Rahmen der üblichen Modelle, jedoch mit einer Rahmenhöhe von 50 cm, 52 cm oder 55 cm. Die Ausstattung war an die vorgegebenen [[Radsport in der DDR#Altersklassen im Radrennsport|Altersklassen]] angepasst und verglichen mit den vollwertigen Rennräder sehr einfach gehalten.<br>
Während der 70er und 80er Jahre änderten sich bei den Rennrädern lediglich Farbgebung und Rahmendekor, technisch blieb alles beim Alten. Insbesondere die Rahmengeometrie mit ihrem langen Hinterbau war inzwischen nicht mehr zeitgemäß, ebenso [[Tretlager]] und Antriebseinheit. Neben der mittlerweile veralteten Technik war es in den 80er Jahren vor allem die nachlassende Qualität, welche die Diamant Rennräder besonders im Ausland in Verruf brachte.<br>
In einer Typenübersicht des Jahres 1988 wird erstmals ein [[Diamant Modell 35 710|Modell 35 710]] erwähnt. Dabei handelt es sich um ein Rennrad für Kinder mit 44 cm Rahmenhöhe. Das früheste bekannte Exemplar dieses Modells stammt aus dem Jahr 1985.


Noch vor der politischen Wende begann man 1988 bei [[Diamant]] mit der Entwicklung eines neuen Rennrades mit der internen Bezeichnung [[Diamant Modell 35 715 "Rubin"|35 715]], das mit der Wende die Bezeichnung [[Diamant Modell 35 715 "Rubin"|"Rubin"]] bekam. Dieses Rennrad war deutlich moderner konzipiert und mit importierten Komponenten ausgestattet. Eine Serienfertigung kam nur in sehr bescheidenem Umfang zustande und endete mit dem Modellwechsel 1992/1993.
Unabhängig von den Serienmodellen für den Massenmarkt entwickelte man das [[Diamant "Friedensfahrt-Modell"]] weiter. Mitte der 80er Jahre entstand dabei das Übergangsmodell [[Diamant Modell 35 711|Modell 35 711]], das bereits in wesentlichen Punkten an westliche Standards angepasst war. Mit dem [[Diamant Modell 35 715 "Rubin"|Modell 35 715]] folgte ab 1988 das höchstentwickelte Diamant-Rennrad aus DDR-Produktion, das technisch unverändert auch noch in den ersten [[Diamant]]-Katalogen nach der politischen Wende zu finden war. Eine Serienfertigung kam allerdings nur in sehr bescheidenem Umfang zustande, sodass bis Mitte 1991 weniger als 570 Exemplare dieses Modells entstanden.


:* [[Diamant Modell 35 709]] - Straßen-Rennrad für Kinder (1974 bis 1990)
:* [[Diamant Modell 35 710]] - Straßen-Rennrad für Kinder (mindestens 1985 bis 1990)
:* [[Diamant Modell 35 711]] - Straßen-Rennrad (198x bis vermutlich 1988) *
:* [[Diamant Modell 35 711]] - Straßen-Rennrad (198x bis vermutlich 1988) *
:* [[Diamant Modell 35 715 "Rubin"]] - Straßen-Rennrad mit 12-Gangschaltung (1988 bis 1991)
:* [[Diamant Modell 35 715 "Rubin"]] - Straßen-Rennrad mit 12-Gangschaltung (1988 bis 1991)


== Sonstige Diamant Modelle ==
== Sonstige Diamant Modelle ==
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:* [[Diamant Sportrad Bielefeld]] - Sportrad aus Bielefelder Produktion, 26", Damenausführung (1954)
:* [[Diamant Sportrad Bielefeld]] - Sportrad aus Bielefelder Produktion, 26", Damenausführung (1954)


 
[[Kategorie:Fahrradmarken & Modelle]]
[[Kategorie:Modelle]]

Aktuelle Version vom 1. April 2024, 22:38 Uhr

Diese Seite umfasst die zu DDR-Zeiten produzierten Fahrradmodelle der Marke Diamant. Die zeitliche Einordnung der Modelle basiert zum Großteil auf Original-Katalogen und anderer Literatur, wobei auch in einigen Fällen zunächst nur die Modellnummer geändert wurde und erst später technische Veränderungen folgten. Da die Modellwechsel auch selten zum Jahreswechsel stattfanden, gibt es Überlappungen bei den angegebenen Produktionszeiträumen, die - sofern bekannt - auf den Detailseiten der einzelnen Modelle näher beschrieben werden.

Bei der Identifizierung eines unbekannten Modells sollte zunächst das Baujahr und die Art des Fahrrades (Tourenrad, Sportrad usw.) ermittelt werden. Mit diesen Eckdaten lässt sich das Modell über die auf dieser Seite vermerkten Modelldetails eingrenzen und bestimmen.

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Diamant Tourenräder

Diamant Tourenrad Modell EH
(Baujahr 1951)

Die Diamant Tourenräder besaßen stets eine Laufradgröße von 28“ und 56 cm hohe Rahmen. Ab dem Jahre 1946 wurde die Produktion der Modelle EH und ED weitergeführt. Diese "Einheitsräder" wurden bereits während des Krieges entwickelt. Ein Katalog des Jahres 1950 zeigt bereits eine etwas umfangreichere Modellpalette: Neu hinzugekommen war eine Damenausführung mit "Schwanenhalsrahmen", die es sowohl mit Glockentretlager als auch mit Keiltretlager gab. Zusätzlich gab es nun auch die Herrenausführung wahlweise mit dem Keiltretlager. Den Tourenrädern mit Keiltretlager war offenbar keine lange Existenz beschieden, denn schon 1955 sind sie nicht mehr im Sortiment zu finden. Die verbliebenen Modelle EH, ED und 106 wurden im Wesentlichen unverändert noch bis etwa 1960 gefertigt.


Eine Sonderstellung nahmen die Tourenräder in "englischer Ausführung" ein. Sie waren für den Export bestimmt und unterschieden sich recht deutlich von den übrigen Modellen: Unter anderem besaßen sie vorn und hinten eine Gestängefelgenbremse sowie grundsätzlich Keiltretlager.

Diamant Sportliche Tourenräder

Sportliches Diamant Tourenrad Modell 201 (Baujahr 1958)

Eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Tourenräder von Diamant stellten die Modelle 101 und 102 dar. Auch diese wurden sowohl in Damen- als auch Herrenausführung ausschließlich mit 56 cm hohem Rahmen produziert. Die Unterschiede zum Tourenrad lagen hauptsächlich im hinteren Rahmendreieck. Die Tourensporträder besaßen einen geraden Hinterbau sowie schräge Ausfallenden. Ab 1957 wurden die Tourensporträder mit 26"-Laufrädern ausgestattet. Gegenüber den klassischen Tourenrädern waren die 26"-Tourensporträder spürbar leichter und wendiger.


1959 wechselte im Rahmen der Sortimentsbereinigung wiederum die Typenbezeichnung: Nun gab es die Modelle 35 102 und 35 154. 1964 kamen noch die besser ausgestatteten Modelle 35 105 und 35 156 hinzu. Ab Ende 1975 wurden die Damenausführungen mit einer neuen Rahmenform angeboten. Die bisherigen Modelle 35 154 und 35 156 wurden durch die neuen Modelle 35 157 und 35 160 ersetzt. Seit 1980 gab es die Modelle 35 109 bzw. 35 164 mit einer Dreigang-Kettenschaltung von Favorit sowie hinterer Felgenbremse. Die sehr einfach ausgestatteten Modelle wurden in der zweiten Hälfte der 80er Jahre offenbar kaum noch produziert. In einer Modellübersicht des Jahres 1988 fehlen sie bereits. Alle anderen Ausführungen blieben bis 1990 im Wesentlichen unverändert.


Hinzu kamen in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre noch Modelle mit 28"-Laufrädern. Unklar ist, ob diese regulär in der DDR angeboten wurden, oder dem Export vorbehalten waren.

Diamant Sporträder

Diamant Luxus-Sportrad
Modell 35 204 (Baujahr 1961)

Die Sporträder von Diamant besaßen stets 28"-Laufräder und 56 cm hohe Rahmen. Im Jahre 1954 begann die Produktion der völlig neu entwickelten Fahrräder. Sie besaßen einen sehr leichten Rahmen sowie die fortan für Diamant typische Rundscheidengabel. Es erschienen zunächst die Modelle 108 und 109. 1956 kamen die Luxus-Sporträder hinzu, die bereits ab Werk eine Viergang-Kettenschaltung besaßen.


Von der Vereinheitlichung der Typenbezeichnungen im DDR-Fahrradbau waren auch die Sporträder betroffen. Die bisherigen Modelle 108 und 109 trugen jetzt - in Abhängigkeit der Hinterradbremse - die Nummern 35 201 oder 35 202 (Herrenausführung) bzw. 35 251 oder 35 252 (Damenausführung). Bei den Luxus-Sporträdern geschah dies analog. Nur kurzzeitig wurde das Wandersportrad angeboten.


Im Zusammenhang mit der Vergrößerung der Kapazitäten zur Produktion von Flachstrickmaschinen wurde die Fertigung der Sporträder 1969 an das Mifa-Werk abgegeben. Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder. Die in Sangerhausen produzierten Sporträder wurden zunächst überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der Rahmennummer zielsicher von den “echten“ Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes Rahmennummernschema.

Diamant Rennsporträder

Diamant Rennsportrad
Modell 35 721 (Baujahr 1990)

Auf der Basis der Diamant Rennräder wurden ab 1988 die Modelle 35 721 und 35 771 angeboten. Diese Fahrräder wurden als Rennsporträder bezeichnet und waren voll straßentauglich. Die Rennsporträder waren mit verschiedenen Rahmenhöhen erhältlich.






Diamant Rennräder

Diamant Rennrad Modell 167
(Baujahr 1955)

Erst neun Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde bei Diamant ein neues Rennrad entwickelt. Bis 1954 wurde das aus den 30er Jahren bekannte Modell 67 in kleiner Stückzahl produziert. 1954 begann die Serienfertigung des Modells 167. Es gab Ausführungen ohne Gangschaltung, mit Viergang-Kettenschaltung oder Achtgang-Kettenschaltung und Rahmen mit 52, 55, 58 und 61 cm Höhe. Speziell für die Friedensfahrt und ähnliche Radsportveranstaltungen entstanden ab 1955 in sehr geringer Stückzahl die "Friedensfahrtrahmen".


Nach der Sortimentsbereinigung im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Rennräder zweimal kurz hintereinander geändert. So bekamen die drei verschiedenen Varianten des Modells 167 nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von Diamant grundlegend abwichen, aber zunächst nur geringfügige technische Veränderungen / Verbesserungen mit sich brachten. Für diese überarbeiteten Rahmen verwendete Diamant intern die Bezeichnung Modell 267, um die Rahmen mit den neuen Rahmenmuffen in den Produktionslisten von denen alter Bauart zu unterscheiden.


Im Zuge der Neuordnung der DDR-Fahrradindustrie wurde RENAK mit der Entwicklung eines 5-fach-Schaltwerks beauftragt. Nachdem RENAK diese Entwicklung abgeschlossen hatte, folgte zur Saison 1961 eine erneute Umbenennung der Diamant-Rennräder:


Danach fand praktisch keine Weiterentwicklung mehr statt, die Modellnummern wurden bis 1990 beibehalten.
Erstmals 1974 wird das Modell 35 705 K in einem Katalog erwähnt. Dieses für den Nachwuchs konzipierte Rennrad besaß den Rahmen der üblichen Modelle, jedoch mit niedrigeren Rahmenhöhen und einfachen Sportrad-Ausfallenden. Um 1982 wechselte die Bezeichnung zu Modell 35 709. In einer Typenübersicht des Jahres 1988 wird erstmals ein Modell 35 710 erwähnt. Dabei handelt es sich um ein Kinder-Rennrad mit 44 cm Rahmenhöhe. Das früheste bekannte Exemplar dieses Modells stammt aus dem Jahr 1985. Rennräder für Kinder wurden ausschließlich ohne Gangschaltung angeboten.


Unabhängig von den Serienmodellen für den Massenmarkt entwickelte man das Diamant "Friedensfahrt-Modell" weiter. Mitte der 80er Jahre entstand dabei das Übergangsmodell Modell 35 711, das bereits in wesentlichen Punkten an westliche Standards angepasst war. Mit dem Modell 35 715 folgte ab 1988 das höchstentwickelte Diamant-Rennrad aus DDR-Produktion, das technisch unverändert auch noch in den ersten Diamant-Katalogen nach der politischen Wende zu finden war. Eine Serienfertigung kam allerdings nur in sehr bescheidenem Umfang zustande, sodass bis Mitte 1991 weniger als 570 Exemplare dieses Modells entstanden.

Sonstige Diamant Modelle

Diamant Sportrad aus Bielefeld
(Baujahr 1954)