Diamant Modell 35 102: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Modell 35 102 wurde ab etwa 1959 das bisherige [[Diamant Modell 201|Modell 201]] angeboten. Die Damenausführung hieß nunmehr [[Diamant Modell 35 154|Modell 35 154]]. Technisch waren die Räder jedoch unverändert.
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|<div style="float:left">Diese Seite ist Teil der&nbsp;<br>in der Unterkategorie</div><div style="float:left">[[Modelle Diamant|Modellübersicht des VEB Fahrradwerke Elite-Diamant]]<br>[[Modelle Diamant#Diamant Sportliche Tourenräder|Diamant Sportliche Tourenräder]]</div>
|}
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===Einordnung in die Modellpalette===


Etwa 1961 oder 1962 wurde die Form der Luftpumpenhalterung vereinfacht. Im Zusammenhang mit einem neuen Lackierungsschema und Rahmendekor wurden die Tourensporträder 1964 leicht überarbeitet: Das Steuerkopfschild entfiel, außerdem gab es nun eine am Hinterbau angelötete Halterung für den Dynamo. Auch de bisherige "Schwedengepäckträger" wurde durch einen neuen ersetzt. Statt der Lackierung mit Strahlenkopf gab es nun eine einfachere Zweifarb-Lackierung. Dabei war der Bereich des Steuerkopfes weiß, der Rest des Rahmens farbig gehalten. 1966 änderten sich die Rahmenaufkleber erneut. Das Modell 102 wurde bis weit in die Siebziger Jahre hinein ohne Kettenschutz geliefert, die anderen Tourensporträder besaßen ihn bereits ab Werk.
Als Modell 35 102 wurde ab 1959 das bisherige [[Diamant Modell 201|Modell 201]] angeboten. Die Damenausführung hieß nunmehr [[Diamant Modell 35 154|Modell 35 154]]. Technisch blieben die Räder jedoch unverändert. Der Neupreis lag seit spätestens 1963 konstant bei 242 Mark. Noch bis ca. 1970 war die hier beschriebene Ausstattungsvariante das dominierende Tourensportrad-Modell bei Diamant, danach wurde das hochwertiger ausgestattete Modell [[Diamant Modell 35 105|35 105]] häufiger produziert. Mit dem flachen Sattel, 26"-Laufrädern und 56 cm Rahmenhöhe fielen die Herren-Tourensporträder relativ klein aus, sie eigneten sich lediglich für Personen bis etwa 175 cm Größe und wurden häufig auch von Kindern gefahren. Es zählt zu den Merkwürdigkeiten des DDR-Fahrradsortiments, dass für größere Personen keine geeigneten Straßenfahrräder produziert wurden. Dies änderte sich erst ab 1988 mit Einführung der [[Modelle Diamant#Diamant_Rennsporträder|Rennsporträder]].


Anfang der 1970er-Jahre änderte sich das Felgenprofil. Die bisher rund Form wurde geändert, ab jetzt hatten die Felgen ein fünfflächiges Profil, das bis 1990 beibehalten wurde. Etwa 1974 wurde das Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfachere Stegplatte ersetzt (ähnlich den Tourensporträdern von Mifa). Ab dem Jahre 1978 kamen Keiltretlager in Thompson-Ausführung zur Anwendung. Ebenfalls Ende der 1970er-Jahre änderte man das Lackierungsschema und das Rahmendekor. Neu war auch der filigranere Gepäckträger und ein Lenker mit neuentwickelter Form. In den Achtziger Jahren wurde das Modell 35 102 zunehmend mit Leichtmetallschutzblechen versehen. Jedoch wurden bei Diamant zu dieser Zeit überwiegend die Ausführungen [[Diamant Modell 35 105|Modell 35 105]] und [[Diamant Modell 35 160|Modell 35 160]] gefertigt. Einige Tourensporträder bekamen eine vereinfachte Gabelhaube aus Kunststoff.  
Ende der 1960er Jahre gab es Bestrebungen, Mifa als alleinigen Fahrradhersteller in der DDR zu etablieren, um bei [[Diamant]] größere Kapazitäten zur Herstellung von Strickmaschinen bereitzustellen. Vor diesem Hintergrund wurde zunächst im April 1969 die Produktion von Sporträdern von Diamant zu Mifa verlagert. Eine Mifa-Betriebschronik berichtete, dass im Mifa-Werk im Dezember 1969 außerdem der Anlauf der Nullserienfertigung von Tourensporträdern mit einer Laufradgröße von 26" geplant war, um "die Übernahme der in 'Elite Diamant' einzustellenden Fahrradproduktion" zu gewährleisten. Die Produktion der sportlichen Tourenräder Modell 102 und Modell 154 wurde laut Mifa-Betriebszeitung Ausgabe März/April 1971 zum 1. Januar 1971 vom VEB Elite-Diamant übernommen. Generell hatte Mifa um 1970 jedoch Schwierigkeiten, die gemäß Planvorgaben geforderten Stückzahlen zu realisieren. Eine vollständige Verlagerung der Produktion der Tourensport-Modelle erfolgte daher nicht, stattdessen wurden sie nun sowohl weiterhin in Karl-Marx-Stadt als auch in Sangerhausen gefertigt.


===Rahmen und Ausstattung===


Die Konstruktion beinhaltete Elemente sowohl von Touren- als auch von Sportrahmen (u.a. [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]] vorn und hinten, jedoch Rahmengeometrie ähnlich wie Tourenräder). Der Hinterbau war auch hier offen ausgeführt, jedoch mit geraden Ketten- und Sitzstreben (genaue Angaben zu konstruktiven Merkmalen von Fahrradrahmen sind [[Fahrradrahmen|hier]] zu finden). Am Sattelrohr war eine [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] angelötet. So besaßen diese Räder stets [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung) und  [[Felgen|Aluminiumfelgen]]. Die [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Ein [[Lenker|Flachlenker]] ohne [[Vorbauten|Vorbau]], eine [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Bowdenzug sowie ein Gepäckträger in Schwedenform waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Damenausführung besaß die Herrenvariante einen Leder-[[Sättel|Sportsattel]].


Eine recht ungewöhnliche Ausnahme bildeten schwarz lackierte Fahrräder, diese wurden grundsätzlich mit lackierten Stahlfelgen ausgestattet. Gemäß einem Spezialkatalog für Straßenfahrzeuge von 1963 wurden diese schwarz lackierte Variante preisgünstiger verkauft (219,- DM) als die bunt lackierten und mit Leichtmetallfelgen ausgestatteten Fahrräder (242,- DM). Belegt sind derartige Fahrräder bis zum Jahr 1966.<br>Die folgende Tabelle erlaubt eine Übersicht über die Unterschiede in den Ausstattungsdetails der Tourensporträder, wie sie zwischen 1966 und 1978 bestanden. Danach wurden einige dieser Unterschiede aufgehoben, bis die gleichzeitige Produktion beider Ausführungen in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre schließlich obsolet wurde.


{| class="wikitable"
|-
! Ausstattungsdetail !! Modell 35 102 !! Modell 35 105
|-
| '''Lenker'''
| Flachlenker
| "Gesundheitslenker"
|-
| '''Vorderradbremse'''
| Stempelbremse mit Bowdenzug
| Felgenbremse
|-
| '''Achsmuttern'''
| Sechskantmuttern
| Flügelmuttern
|-
| '''Kettenschutz'''
| ohne Kettenschutz
| Stahl, verchromt
|-
| '''Gepäckträger'''
| lackiert
| verchromt
|-
| '''Schutzbleche'''
| Stahl, lackiert
| Aluminium, poliert
|-
| '''Lackierung'''
| Uni-Lack
| Metallic-Lack, ab 1975 z.T. auch Uni-Lack
|}


*'''Technische Merkmale'''
===Änderungen während der Produktionszeit===
  - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm
 
  - gerader Hinterbau, Sportausfallenden nach vorn  
Die Form der Sattelmuffe wurde vermutlich 1960 vereinfacht, indem man auf die Aussparung verzichtete. Anfangs waren die [[Tretkurbeln]] dieses Fahrradtyps mit abnehmbaren [[Kettenblätter|Kettenblättern]] ausgestattet, ab 1962 wurden die Kettenblätter fest mit der rechten Tretkurbel verbunden. Spätestens 1962 hatte man die Form der [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] verändert.
  - Halterung für Dynamo am Hinterbau angelötet (ab etwa 1964)
Im Verlauf des Jahres 1964 fand schrittweise eine umfangreichere Überarbeitung dieses Fahrradtyps statt. Zunächst entfiel ab Anfang 1964 das [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]], und ab dem I. Quartal 1964 gab es eine am Hinterbau angelötete Halterung für den [[Dynamos|Dynamo]]. Auch der bisherige [[Gepäckträger]] ("Schwedenform") wurde im Laufe des Jahres 1964 durch einen neuen ersetzt, der nunmehr an dem kleinen Stegrohr zwischen den Sitzstreben befestigt wurde. Etwa zeitgleich wurde das hintere [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallende]] überarbeitet. Im Zuge der Einführung des Modells 35 156 erhielt auch die hier beschriebene Ausführung [[Felgen#Leichtmetallfelgen|Felgen]] mit veränderten Flanken. Anfang der 1970er Jahre wurden die breiten Felgen durch deutlich schmalere mit fünfflächigem Profil ersetzt, diese wurden bis 1990 unverändert beibehalten.
  - am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe  
 
  - Keiltretlager BSA-Ausführung (ab etwa 1978 thompson-Ausführung), Kettenblatt mit 46 Zähnen
Im Verlauf der 1970er Jahre wurden vorwiegend Maßnahmen zur Rationalisierung und Vereinfachung umgesetzt. 1973 wurde das Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfachere Stegplatte ersetzt (ähnlich den [[Modelle Mifa#Mifa Tourensporträder|Mifa Tourensporträdern]]). 1976 wurde die solide BSA-Ausführung des [[Tretlager|Keiltretlager]]s durch die Thompson-Ausführung ersetzt, die konstruktiv ein Rückschritt war. 1978 wurde der [[Lenker|Flachlenker]] durch eine leicht hochgezogen-geschwungene Ausführung ersetzt. Spätestens ab 1980 verwendete man für das Modell 35 102 die gleiche Vorderradgabel wie für das [[Diamant Modell 35 105|Modell 35 105]] (nunmehr je Ausfallende zwei Ösen für die Befestigung des Schutzbleches, bisher nur eine Öse). Ab 1980 wurde ein sehr einfacher [[Gepäckträger]] verwendet, der stärker zum Klappern neigte und sich als weniger belastbar erwies. Spätestens ab 1982 wurden sehr einfache [[Pedale|Blockpedale]] verwendet, die sich als wenig haltbar erwiesen. Etwa zeitgleich erfolgte die Umstellung des [[Sättel|Sattels]] von Gummi- auf PUR-Schaum-Decke. Unklar ist, wie lange dieses Modell noch ohne Kettenschutz ausgliefert wurde. Dieser zählte vermutlich erst ab Anfang der 1980er Jahre zur Serienausstattung, mitsamt der dafür notwendigen [[Anlötteile]] am Sattel- und am Unterrohr.
  - polierte Aluminiumfelgen 26", Sechskantmuttern
 
  - Bereifung 26"x1 3/4"
Spätestens 1982 wurden die lackierten Stahlschutzbleche durch blanke Aluminiumschutzbleche ersetzt. Diese besaßen anders als beim besser ausgestatteten Modell [[Diamant Modell 35 105|35 105]] jedoch keine Linierung, keine Überlaufstrebe und keine Kunststoffmuffen zur Befestigung. Etwa zeitgleich wurde der [[Kettenschützer|Kettenschutz]] und kurz darauf auch der Gepäckträger verchromt statt lackiert ausgeführt, womit sich das äußere Erscheinungsbild dem Modell 35 105 weiter annäherte. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal blieb weiterhin die Reifenbremse, außerdem wurden ab ca. 1982 oftmals (aber nicht immer) Kunststoffmuffen anstelle der bisherigen verchromten Gabelhauben verwendet. Diese Form dieser Muffen wurde ca. 1986 verändert.
  - vorn Stempelbremse mit Bowdenzug
 
  - hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 18 Zähnen
In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurde das hier beschriebene Tourensportrad nur noch in geringem Umfang produziert. Das jüngste bekannte Exemplar stammt von 1987. In einer Modellübersicht des Jahres 1988 waren schließelich nur noch die teureren Ausführungen [[Diamant Modell 35 105|Modell 35 105]] und [[Diamant Modell 35 160|Modell 35 160]] zu finden.
  - Sportlenker ohne Vorbau
 
  - in Rahmenfarbe lackierte Stahlschutzbleche, weiß liniert
===Lackierung und Rahmendekor===
  - Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche
 
Der Typ 35 102 besaß bis 1964 eine [[Lackierung#Uni-Lack ("Emaillierung")|Uni-Lackierung]] mit [[Strahlenkopf]]dekor analog des Vorgängermodells [[Diamant Modell 201|201]], sowie am Sattelrohr ein Emblem mit einem doppelten Speichenrad. Dieses wurde von den bekannten Weltmeisterringen eingefasst und war typisch für die Diamant-Fahrräder jener Zeit. Der Strahlenkopf war silberfarben, mit transparent aufgetragenen Dreiecken in Rahmenfarbe. Schwarz lackierte Fahrräder hatten einen blauen Strahlenkopf mit dunkelblau aufgetragenen Dreicken. Diese Verzierung war ein Merkmal früher Exemplare, die Dreiecke entfielen spätestens 1961, etwa zu diesem Zeitpunkt wurde der blaue Strahlenkopf der schwarz lackierten Fahrräder durch den üblichen silberfarbenen ersetzt. 1962 wurde die Doppellinierung der Schutzbleche durch eine einfache Linierung ersetzt. Bei den letzten Tourensporträdern mit dem frühen Lackierungsschema (1964) wurden die Steuerkopfschilder bereits durch einfachere Schiebebilder ersetzt.
 
Bis 1964 wurden die Fahrräder meist in kräftigem rot oder grün lackiert. Nur selten sind hellblau oder schwarz lackierte Exemplare anzutreffen. Im Zuge der Überarbeitung dieses Typs 1964 wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig (Uni-Lack) gehalten war. In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Ende 1965) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. 1965 wurde das Farbprogramm um ein kräftiges blau erweitert, ab etwa 1968 kamen weitere Farben hinzu. In diesem Erscheinungsbild wurden die Tourensporträder bis zur nächsten größeren Überarbeitung im Jahr 1979 ausgeliefert. Fortan waren die Rahmen einfarbig lackiert (weiterhin ausschließlich Uni-Lack), das Dekor änderte sich erneut. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "TS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. Mit den seit 1986 üblichen Rahmenaufklebern ist das Modell 35 102 jedoch nur noch selten zu finden. Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Toursport". Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
 
===Galerie===
 
<gallery widths="220" heights="220" perrow="4">
Datei:Diamant 35 102 Katalog 1959.jpg|Katalogabbildung, 1959. Eine Kombination aus [[FEK Scheinwerfer|FEK]]-Scheinwerfer und [[BALACO Rücklichter|BALACO]]-Rücklicht war bis 1961 offenbar durchaus üblich, alternativ wurden auch damals Scheinwerfer von [[FER Scheinwerfer|FER]] verwendet.
Diamant 35 102 von 1960 schwarz Bild1.jpg|Ein Modell 35 102 von 1960 in Basisausführung mit schwarzer Lackierung und Stahlfelgen. Sattelmuffe bereits in überarbeiteter Form. 
Diamant 35 102 von 1960 schwarz Bild4.jpg|Weitgehend original erhalten, der [[Kettenschützer|Kettenschutz]] ist ein zeitgenössisches Zubehörteil. Das Lichtkabel wurde nachträglich im Rahmen verlegt.
Diamant 35 102 von 1960 schwarz Bild3.jpg|Das Rad wurde offenbar recht viel genutzt, jedoch bei guter Pflege. Den [[Felgen]] fehlt infolge einer Ausbesserung mittels schwarzer Farbe die originale Linierung.
Diamant 35 102 von 1960 schwarz Bild2.jpg|Der [[Sättel|Sattel]] wurde mitsamt der Werkzeugtasche ergänzt, es könnte eventuell auch ein Sattel mit Möve-Plakette damals üblich gewesen sein.
Diamant 35 102 von 1960 schwarz Bild5.jpg|Ausstattung mit 58 cm breitem [[Lenker|Flachlenker]], die Bereifung von [[Kowalit]] wurde rekonstruiert. Scheinwerfer von [[FER]], zu dieser Zeit wurden parallel auch solche von [[FEK]] verwendet.
Datei:Diamant-102+154-1961.jpg|Fotografie von etwa 1961<br>(vrmtl. als Katalogbild vorgesehen)<br>links im Bild ein Modell 35 102; rechts ein [[Diamant Modell 35 154|Modell 35 154]]
Datei:Diamant 35 102 von 1961 hellblau.JPG|Hellblau lackiert sind damalige Tourensporträder nur selten zu finden. Die Anbauteile dieses Exemplars von 1961 sind teilweise nicht original; Gabelkopf nachlackiert.
Datei:Diamant35102-1.jpg|Auch die 26"-Tourensporträder hatten seit 1959 neue Typenbezeichnungen. Die Herrenausführung wurde als Modell 35 102 angeboten. Hier ein Exemplar aus dem Jahre 1962, bei dem der Dynamo fehlt. Die Luftpumpe ist nicht original.
Datei:Diamant35102-3.jpg|Die Strahlenkopflackierung, das Steuerkopfschild sowie das Rahmendekor behielt man bei den Tourensporträdern noch bis 1964 bei. In der Farbe Rot ist diese Ausführung heute noch recht häufig zu finden.
Datei:Diamant35102-2.jpg|1962 wurden die Herrenräder noch ohne Kettenschutz ausgeliefert. Den Seitenständer gab es nur als Zubehörteil, er wurde aber häufig nachträglich an Fahrrädern angebracht.
Datei:Diamant35102-4.jpg|Dieses Abziehbild inkl. der Ortsangabe ''Deutsche Demokratische Republik'' war von 1960 bis 1964 am Sattelrohr aller Diamant-Fahrräder zu finden.
Datei:Diamant 35 102 rot 1963.JPG|Dieses Modell 35 102 von 1963 ist völlig unverbastelt erhalten geblieben.
Datei:Pärchen Diamant 35 154 und 35 102 von 1963.JPG|Baujahresgleiches Pärchen, bestehend aus Vertretern der Modelle 35 102 und [[Diamant Modell 35 154|35 154]].
Datei:Pärchen Diamant 35 154 und 35 102 von 1963 II.JPG|Die beiden Räder wurden 1963 von einem Ehepaar gekauft.
Datei:Diamant Pärchen Modelle 35 154 und 35 102 von 1962 bzw. 1963.JPG|Ein weiteres Pärchen mit grüner Lackierung. Modell 35 154 stammt in diesem Fall von 1962, Modell 35 102 von 1963.
Datei:Diamant-Modell-35-102-1964a.jpg|Dieses grün lackierte Modell 35 102 ist Baujahr 1964 und befindet sich mit Ausnahme des Dynamos im Originalzustand.
Datei:Diamant-Modell-35-102-1964b.jpg|Das Steuerkopfschild aus Aluminium wurde bereits durch ein Abziehbild ersetzt, der Rest des [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|Dekors]] (Weltmeisterringe und Strahlenkopf) ist noch wie in den Jahren zuvor.
Datei:Diamant-Modell-35-102-1964c.jpg|Der [[Gepäckträger]] besitzt noch die sogenannte ''Schwedenform'', die nur bis 1964 verwendet wurde.
Datei:DiamantTourensport.JPG|Dieses Tourensportrad besitzt das nur kurzzeitig 1964 verwendete Rahmendekor. Der Sattel des abgebildeten Fahrrades ist nicht original, zudem fehlen der Gepäckträger und die Pedale. Bereits mit dem kleineren Scheinwerfer mit 50 mm Lichtaustritt.
Datei:DiamantTourensportDetail.JPG|Dekor des links nebenstehenden Rades, welches der Form der Ausfallenden nach in Kombination mit diesem Dekor Baujahr 1964 ist.
 
Diamant 35102 mintgrün 1965 Bild1.JPG|Modell 35 102 von 1965 in mintgrün.
Diamant 35102 mintgrün 1965 Bild2.JPG|Vollständig und original erhalten.
Diamant 35102 mintgrün 1965 Bild3.JPG|Mit überarbeitetem Rahmendekor, das nur Ende 1964/1965 verwendet wurde.
Diamant 35102 mintgrün 1965 Bild4.JPG|[[Fahrradklingeln|Klingel]] mit dem markanten Diamant-Gesicht von [[Luther]].
 
Datei:Diamant Prospekt Modell 35102 1968.JPG|Prospektabbildung von 1968, die jedoch Modell 35 102 in der Ausführung 1964/65 zeigt. Bereits mit vereinfachtem Dekor, jedoch noch mit kurzem Schiebebild am Sitzrohr. 
Datei:Diamant Tourensport Herrenrad 26 1966 a.JPG|Ein Diamant Modell 35 102 von Anfang 1966 mit erneut verändertem Dekor.
Datei:Diamant Tourensport Herrenrad 26 1966 b.JPG|Mit Ausnahme der Bereifung befindet sich dieses Fahrrad im Originalzustand.
Datei:Diamant70.JPG|Auch dieses Exemplar (Baujahr 1970) ist - abgesehen vom Rücklicht - nahezu vollständig original erhalten.
Datei:Diamant Modell 102 in blau.JPG|Dieses Bild zeigt ein etwas jüngeres Exemplar mit gleichem Dekor und gleicher Farbgebung, jedoch schon mit entsprechend überarbeiteten Felgen, Pedalen und Beleuchtungskomponenten.
Datei:Diamant 35 102 Prospektfoto 1974.JPG|Prospektabbildung von 1974.
Diamant Modell 35 102 von 1975 Bild1.JPG|Ein originales Exemplar von 1975. Der olivgrüne Farbton wurde nur 1974/75 verwendet.
Diamant Modell 35 102 von 1975 Bild2.JPG|Die rostanfälligen Stahlschutzbleche neigten in diesem Zeitraum besonders massiv zum Unterrosten und sind auch an diesem sonst guten Exemplar bereits beschädigt.
Diamant Modell 35 102 von 1975 Bild3.JPG|Das Fahrrad weist noch ein [[Tretlager|BSA-Tretlager]], sowie den Rücklichttyp [[FER Rücklichter|8507.8]] auf.
Datei:Diamant 35 102 Prospektfoto 1974 olivgrün.JPG|Ein Prospektfoto des nebenstehend Fahrrads von 1974.
Datei:DIAMANT 35 102 GENEX 1977.jpg|Diamant Modell 102, um 1977. Technische Verbesserungen gab es in den 1970ern keine an diesem Fahrradtyp.
Diamant 35 102 von 1977 rot.JPG|Ein rotes Modell 35 102 von 1977. Auch zu dieser Zeit noch ohne [[Kettenschützer|Kettenschutz]] und mit lackierten Stahlschutzblechen. [[Fahrradanhänger#Anh.C3.A4ngerkupplungen|Anhängerkupplung]] als zeigenössisches Zubehör.
Datei:Diamant Modell 35 102 1982 A.JPG|Modell 35 102 von 1982 (A). Luftpumpe nicht original.
Datei:Diamant Modell 35 102 1982 B.JPG|Modell 35 102 von 1982 (B).
Datei:Diamant35102-84a.jpg|In dieser Form wurde das Tourensportrad 1984 ausgeliefert. Wie das abgebildete Exemplar erhielten in den 1980er Jahren einige Tourensporträder eine Gabelhaube aus Kunststoff.
Datei:Diamant35102-84b.jpg|Nicht original sind die Flügelmuttern am Vorderrad, der Seitenständer sowie die Pedale. Es fehlen die Werkzeugtasche und die Luftpumpe.
Datei:Diamant Modell 35 102 von 1987.jpg| In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurden offenbar nur noch wenige Modelle 35 102 produziert, hier ein Exemplar aus dem mutmaßlich letzten Jahrgang 1987.
</gallery>
 
===[[Anlötteile]] am Rahmen===
Im Gegensatz zur Damenausführung besaß das Herrenrad erst ab 197? zusätzliche Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser ab dann Bestandteil der Serienausstattung war.
 
{| class="wikitable"
|-
! Verwendungszweck !! Bemerkungen
|-
| Halterung für Luftpumpe
| am Sattelrohr; spät. 1962 überarbeitet
|-
| Halterung für Dynamo
| am Hinterbau; ab 1964
|-
| Halterung für Kettenschutz
| ab 197?
|-
|}
<br>
===Technische Merkmale===
{| style="border: 1px solid #aaaaaa; background-color: #f8f8f8; padding-left: 20px; padding-top: 5px; padding-bottom: 5px; width:100%"
|
* Stahlrohrrahmen mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], [[Übersicht Abmessungen#Rahmenhöhe|Rahmenhöhe]] 56 cm
* gerader Hinterbau, [[Gabelenden#Ausfallenden|Sportausfallenden]] nach vorn  
* Halterung für [[Dynamos|Dynamo]] am Hinterbau angelötet (ab 1964)
* am Sattelrohr angelötete Halterung für die [[Luftpumpen|Luftpumpe]]
* [[Tretlager|Keiltretlager]] BSA-Ausführung (ab 1977 Thompson-Ausführung), [[Kettenblätter|Kettenblatt]] mit 46 Zähnen
* polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] 26" (z.T. Stahlfelgen), [[Achsmuttern|Sechskantmuttern]]
* [[Reifen]] 26" × 1 3/4"
* vorn [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Bowdenzug
* hinten [[Naben|Freilaufnabe]] mit Rücktrittbremse, [[Ritzel|Zahnkranz]] mit 18 Zähnen
* [[Lenker|Sportlenker]] ohne [[Vorbauten|Vorbau]]
* in Rahmenfarbe lackierte [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] (weiß liniert), später auch polierte Aluminiumschutzbleche
* Zubehör: [[Luftpumpen|Luftpumpe]], [[Werkzeugtaschen|Werkzeugtasche]], [[Kettenschützer|Kettenschutz]] (etwa ab Ende der 70er Jahre)
|}
 
[[Kategorie:Modelle Diamant]]

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2022, 21:50 Uhr

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Einordnung in die Modellpalette

Als Modell 35 102 wurde ab 1959 das bisherige Modell 201 angeboten. Die Damenausführung hieß nunmehr Modell 35 154. Technisch blieben die Räder jedoch unverändert. Der Neupreis lag seit spätestens 1963 konstant bei 242 Mark. Noch bis ca. 1970 war die hier beschriebene Ausstattungsvariante das dominierende Tourensportrad-Modell bei Diamant, danach wurde das hochwertiger ausgestattete Modell 35 105 häufiger produziert. Mit dem flachen Sattel, 26"-Laufrädern und 56 cm Rahmenhöhe fielen die Herren-Tourensporträder relativ klein aus, sie eigneten sich lediglich für Personen bis etwa 175 cm Größe und wurden häufig auch von Kindern gefahren. Es zählt zu den Merkwürdigkeiten des DDR-Fahrradsortiments, dass für größere Personen keine geeigneten Straßenfahrräder produziert wurden. Dies änderte sich erst ab 1988 mit Einführung der Rennsporträder.

Ende der 1960er Jahre gab es Bestrebungen, Mifa als alleinigen Fahrradhersteller in der DDR zu etablieren, um bei Diamant größere Kapazitäten zur Herstellung von Strickmaschinen bereitzustellen. Vor diesem Hintergrund wurde zunächst im April 1969 die Produktion von Sporträdern von Diamant zu Mifa verlagert. Eine Mifa-Betriebschronik berichtete, dass im Mifa-Werk im Dezember 1969 außerdem der Anlauf der Nullserienfertigung von Tourensporträdern mit einer Laufradgröße von 26" geplant war, um "die Übernahme der in 'Elite Diamant' einzustellenden Fahrradproduktion" zu gewährleisten. Die Produktion der sportlichen Tourenräder Modell 102 und Modell 154 wurde laut Mifa-Betriebszeitung Ausgabe März/April 1971 zum 1. Januar 1971 vom VEB Elite-Diamant übernommen. Generell hatte Mifa um 1970 jedoch Schwierigkeiten, die gemäß Planvorgaben geforderten Stückzahlen zu realisieren. Eine vollständige Verlagerung der Produktion der Tourensport-Modelle erfolgte daher nicht, stattdessen wurden sie nun sowohl weiterhin in Karl-Marx-Stadt als auch in Sangerhausen gefertigt.

Rahmen und Ausstattung

Die Konstruktion beinhaltete Elemente sowohl von Touren- als auch von Sportrahmen (u.a. Ausfallenden vorn und hinten, jedoch Rahmengeometrie ähnlich wie Tourenräder). Der Hinterbau war auch hier offen ausgeführt, jedoch mit geraden Ketten- und Sitzstreben (genaue Angaben zu konstruktiven Merkmalen von Fahrradrahmen sind hier zu finden). Am Sattelrohr war eine Luftpumpenhalterung angelötet. So besaßen diese Räder stets Keiltretlager (BSA-Ausführung) und Aluminiumfelgen. Die Stahlschutzbleche waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Ein Flachlenker ohne Vorbau, eine Stempelbremse mit Bowdenzug sowie ein Gepäckträger in Schwedenform waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Damenausführung besaß die Herrenvariante einen Leder-Sportsattel.

Eine recht ungewöhnliche Ausnahme bildeten schwarz lackierte Fahrräder, diese wurden grundsätzlich mit lackierten Stahlfelgen ausgestattet. Gemäß einem Spezialkatalog für Straßenfahrzeuge von 1963 wurden diese schwarz lackierte Variante preisgünstiger verkauft (219,- DM) als die bunt lackierten und mit Leichtmetallfelgen ausgestatteten Fahrräder (242,- DM). Belegt sind derartige Fahrräder bis zum Jahr 1966.
Die folgende Tabelle erlaubt eine Übersicht über die Unterschiede in den Ausstattungsdetails der Tourensporträder, wie sie zwischen 1966 und 1978 bestanden. Danach wurden einige dieser Unterschiede aufgehoben, bis die gleichzeitige Produktion beider Ausführungen in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre schließlich obsolet wurde.

Ausstattungsdetail Modell 35 102 Modell 35 105
Lenker Flachlenker "Gesundheitslenker"
Vorderradbremse Stempelbremse mit Bowdenzug Felgenbremse
Achsmuttern Sechskantmuttern Flügelmuttern
Kettenschutz ohne Kettenschutz Stahl, verchromt
Gepäckträger lackiert verchromt
Schutzbleche Stahl, lackiert Aluminium, poliert
Lackierung Uni-Lack Metallic-Lack, ab 1975 z.T. auch Uni-Lack

Änderungen während der Produktionszeit

Die Form der Sattelmuffe wurde vermutlich 1960 vereinfacht, indem man auf die Aussparung verzichtete. Anfangs waren die Tretkurbeln dieses Fahrradtyps mit abnehmbaren Kettenblättern ausgestattet, ab 1962 wurden die Kettenblätter fest mit der rechten Tretkurbel verbunden. Spätestens 1962 hatte man die Form der Luftpumpenhalterung verändert. Im Verlauf des Jahres 1964 fand schrittweise eine umfangreichere Überarbeitung dieses Fahrradtyps statt. Zunächst entfiel ab Anfang 1964 das Steuerkopfschild, und ab dem I. Quartal 1964 gab es eine am Hinterbau angelötete Halterung für den Dynamo. Auch der bisherige Gepäckträger ("Schwedenform") wurde im Laufe des Jahres 1964 durch einen neuen ersetzt, der nunmehr an dem kleinen Stegrohr zwischen den Sitzstreben befestigt wurde. Etwa zeitgleich wurde das hintere Ausfallende überarbeitet. Im Zuge der Einführung des Modells 35 156 erhielt auch die hier beschriebene Ausführung Felgen mit veränderten Flanken. Anfang der 1970er Jahre wurden die breiten Felgen durch deutlich schmalere mit fünfflächigem Profil ersetzt, diese wurden bis 1990 unverändert beibehalten.

Im Verlauf der 1970er Jahre wurden vorwiegend Maßnahmen zur Rationalisierung und Vereinfachung umgesetzt. 1973 wurde das Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfachere Stegplatte ersetzt (ähnlich den Mifa Tourensporträdern). 1976 wurde die solide BSA-Ausführung des Keiltretlagers durch die Thompson-Ausführung ersetzt, die konstruktiv ein Rückschritt war. 1978 wurde der Flachlenker durch eine leicht hochgezogen-geschwungene Ausführung ersetzt. Spätestens ab 1980 verwendete man für das Modell 35 102 die gleiche Vorderradgabel wie für das Modell 35 105 (nunmehr je Ausfallende zwei Ösen für die Befestigung des Schutzbleches, bisher nur eine Öse). Ab 1980 wurde ein sehr einfacher Gepäckträger verwendet, der stärker zum Klappern neigte und sich als weniger belastbar erwies. Spätestens ab 1982 wurden sehr einfache Blockpedale verwendet, die sich als wenig haltbar erwiesen. Etwa zeitgleich erfolgte die Umstellung des Sattels von Gummi- auf PUR-Schaum-Decke. Unklar ist, wie lange dieses Modell noch ohne Kettenschutz ausgliefert wurde. Dieser zählte vermutlich erst ab Anfang der 1980er Jahre zur Serienausstattung, mitsamt der dafür notwendigen Anlötteile am Sattel- und am Unterrohr.

Spätestens 1982 wurden die lackierten Stahlschutzbleche durch blanke Aluminiumschutzbleche ersetzt. Diese besaßen anders als beim besser ausgestatteten Modell 35 105 jedoch keine Linierung, keine Überlaufstrebe und keine Kunststoffmuffen zur Befestigung. Etwa zeitgleich wurde der Kettenschutz und kurz darauf auch der Gepäckträger verchromt statt lackiert ausgeführt, womit sich das äußere Erscheinungsbild dem Modell 35 105 weiter annäherte. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal blieb weiterhin die Reifenbremse, außerdem wurden ab ca. 1982 oftmals (aber nicht immer) Kunststoffmuffen anstelle der bisherigen verchromten Gabelhauben verwendet. Diese Form dieser Muffen wurde ca. 1986 verändert.

In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurde das hier beschriebene Tourensportrad nur noch in geringem Umfang produziert. Das jüngste bekannte Exemplar stammt von 1987. In einer Modellübersicht des Jahres 1988 waren schließelich nur noch die teureren Ausführungen Modell 35 105 und Modell 35 160 zu finden.

Lackierung und Rahmendekor

Der Typ 35 102 besaß bis 1964 eine Uni-Lackierung mit Strahlenkopfdekor analog des Vorgängermodells 201, sowie am Sattelrohr ein Emblem mit einem doppelten Speichenrad. Dieses wurde von den bekannten Weltmeisterringen eingefasst und war typisch für die Diamant-Fahrräder jener Zeit. Der Strahlenkopf war silberfarben, mit transparent aufgetragenen Dreiecken in Rahmenfarbe. Schwarz lackierte Fahrräder hatten einen blauen Strahlenkopf mit dunkelblau aufgetragenen Dreicken. Diese Verzierung war ein Merkmal früher Exemplare, die Dreiecke entfielen spätestens 1961, etwa zu diesem Zeitpunkt wurde der blaue Strahlenkopf der schwarz lackierten Fahrräder durch den üblichen silberfarbenen ersetzt. 1962 wurde die Doppellinierung der Schutzbleche durch eine einfache Linierung ersetzt. Bei den letzten Tourensporträdern mit dem frühen Lackierungsschema (1964) wurden die Steuerkopfschilder bereits durch einfachere Schiebebilder ersetzt.

Bis 1964 wurden die Fahrräder meist in kräftigem rot oder grün lackiert. Nur selten sind hellblau oder schwarz lackierte Exemplare anzutreffen. Im Zuge der Überarbeitung dieses Typs 1964 wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig (Uni-Lack) gehalten war. In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Ende 1965) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. 1965 wurde das Farbprogramm um ein kräftiges blau erweitert, ab etwa 1968 kamen weitere Farben hinzu. In diesem Erscheinungsbild wurden die Tourensporträder bis zur nächsten größeren Überarbeitung im Jahr 1979 ausgeliefert. Fortan waren die Rahmen einfarbig lackiert (weiterhin ausschließlich Uni-Lack), das Dekor änderte sich erneut. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "TS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. Mit den seit 1986 üblichen Rahmenaufklebern ist das Modell 35 102 jedoch nur noch selten zu finden. Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Toursport". Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Im Gegensatz zur Damenausführung besaß das Herrenrad erst ab 197? zusätzliche Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser ab dann Bestandteil der Serienausstattung war.

Verwendungszweck Bemerkungen
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr; spät. 1962 überarbeitet
Halterung für Dynamo am Hinterbau; ab 1964
Halterung für Kettenschutz ab 197?


Technische Merkmale