Mifa Sporträder ab 1969: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. Oktober 2019, 15:14 Uhr

 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 in der Unterkategorie Mifa Sporträder ab 1969

Übernahme der Sportradproduktion von Diamant

1969 wurden die Mifa-Sporträder erstmals in einem Prospekt erwähnt. Das hier gezeigte Rahmendekor wurde nur kurzzeitig verwendet. Am Serienmodell war der Gepäckträger nicht verchromt, sondern lackiert.

Während der 1960er Jahre stagnierte die Nachfrage nach Fahrrädern in der DDR bzw. ging zum Teil leicht zurück. Gleichzeitig wurde der devisenbringenden Produktion von Flachstrickmaschinen bei Diamant stärkere Priorität eingeräumt. In der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre gab es infolgedessen Bestrebungen, die Produktion von Fahrrädern bei Diamant zu reduzieren bzw. gänzlich aufzugeben. Erster Schritt zur Realisierung dieser Planungen war die Verlagerung der Produktion der Sportrad-Modelle in das Mifa-Werk nach Sangerhausen. Seit April 1969 liefen sie dort zunächst technisch unverändert vom Band. Dies betraf jedoch nur die Sporträder ohne Gangschaltung, die Luxus-Modelle waren offenbar spätestens 1968 ersatzlos entfallen. Die Modellbezeichnungen blieben von dieser Produktionsverlagerungen unberührt:

Allen Mifa-Sporträdern gemein war ein gemuffter Stahlrohrrahmen, der sowohl bei Damen- als auch Herrenrädern lediglich in einer einheitlichen Rahmenhöhe (56 cm) lieferbar war.

Bemerkenswert ist dabei, dass die seit April 1969 von Mifa produzierten Sporträder zunächst fast ausschließlich mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert wurden. Sie können jedoch anhand der Rahmennummern zielsicher von den "echten" Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes Rahmennummernschema.

Stagnation und Qualitätseinbußen

Technischer Fortschritt blieb an den Sporträdern in den 1970er Jahren völlig aus, wie diese Abbildung aus einem Genex-Katalog von 1977 aufzeigt (das gezeigte Fahrrad ist vermutlich von 1975).

Sporträder wurden bei Mifa bis in die 1980er Jahre hinein ohne relevante Weiterentwicklungen produziert. Technische Veränderungen betrafen lediglich Maßnahmen zur Vereinfachung der Produktion. Zunächst wurden die für 35 mm breite Sportreifen optimierten Leichtmetallfelgen durch breitere Felgen ersetzt, deren fünfkantiges Profil auch an allen anderen Fahrradmodellen Verwendung fand. Das Kettenblatt war anfangs abnehmbar, wurde jedoch spätestens 1970 durch eine nichtabnehmbare Ausführung ersetzt und etwa 1973 erneut vereinfacht. Etwa 1974 wurde die hochwertige, von Diamant übernommene Rundscheidengabel durch eine wesentlich massivere, außengelötete Ausführung ersetzt. Eine deutliche Qualitätsminderung der Sporträder trat 1975 mit dem Übergang vom Keilgetriebe mit geschraubten Lagerschalen hin zum einfacheren Getriebe in Thompson-Ausführung ein. Zeitgleich wurde auch eine neue Tretlagermuffe serienwirksam, die optisch schlichter gehalten war als die bisherige. Für die entfallene Ausführung mit Gangschaltung gab es jahrelang keinen Ersatz. Viele Sporträder dieser Zeit wurde deshalb mit einer Gangschaltung nachgerüstet, dafür erforderliche Anlötteile am Rahmen fehlten jedoch. 1978/79 erfolgten weitere Sparmaßnahmen und erstmals wieder kleine Verbesserungen. Der bisherige Flachlenker wurde durch einen etwas hochgezogenen Lenker ersetzt, der mittels kurzem Vorbau zwar einen größeren Verstellbereich als bisher aufwies, jedoch mit nur 52 cm Breite ausgesprochen schmal ausfiel. 1978 versah man das Herren-Sportrad mit entsprechenden Anlötteilen am Sattel- und am Unterrohr, der Kettenschutz gehörte nun zur Serienausstattung. Dieser war zunächst lackiert, ab Ende 1979 dann verchromt. Eine weitere Überarbeitung des Jahres 1979 betraf den Gepäckträger: Hier griff man auf eine neue, filigraner ausgeführte Variante zurück. Diese waren nun verchromt. Technisch stellte sie jedoch einen Rückschritt dar, da sie sich als wenig belastbar erwies, zudem neigte die Spange dieser sehr einfachen Konstruktion stark zum klappern. Das Aussehen der Anbauteile wie Rücklicht, Scheinwerfer, Griffe und Farbprogramm wurden gelegentlich dem Zeitgeschmack entsprechend angepasst.

Ein Produktionsplan von ca. 1975 gibt Aufschluss über Umfang und Verteilung der damaligen Sportradproduktion. So war für die Modelle 201 und 202 eine Produktion zu etwa gleichen Anteilen vorgesehen, wobei insgesamt gut 20 000 Herrensporträder kalkuliert waren. Von den Damensporträdern waren es hingegen knapp 15 000 Stück.

Eine relevante Verbesserung der Fahrräder erfolgte erst im Jahre 1981, als ein Gepäckträger mit Spannband, sowie eine Verlegung des Beleuchtungskabels im Rahmen verwirklicht wurden. Mitte der 1980er Jahre erfolgten weitere Rationalisierungsmaßnahmen. So befand sich die Dynamohalterung seit 1985 an der Vorderradgabel. Ferner wurde ebenfalls 1985 das bisherige Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch ein einfaches Blechstück ersetzt. Die Änderungen des Jahres 1986 betrafen das hintere Rahmendreieck. Die hinteren Ausfallenden wurden überarbeitet und die Sitzstreben wurden nun tiefer an der Sitzmuffe befestigt. Ab 1987 kam eine Halterung für das von nun an serienmäßige Speichenschloss hinzu. Diese Halterung war an der linken Sitzstrebe angelötet. Im Laufe des Jahres 1989 wurde die Luftpumpenhalterung bei allen Modellen an das Unterrohr verlegt. Weiterhin ergänzten ein serienmäßiger Seitenständer und zumindest ab 1989 Speichenreflektoren die Ausstattung. Ab Ende 1989 wurden die Sporträder teilweise mit einem Kunststoffsattel anstatt des bisherigen Ledersattels ausgestattet.

War die ursprünglich hohe Verarbeitungsqualität der Sporträder schon bei Diamant im Laufe der 1960er Jahre gesunken, so verschlechterte sich diese bei Mifa noch weiter. Nachlässig gelötete und verputzte Rahmenmuffen, schlechte Passung von Steuerkopf und Lenkerschaft, Materialmängel, mangelhafte werksseitige Schmierung des Tretlagers und falsch positionierte Anlötteile für den Kettenschutz sind nur einige Beispiele für Fertigungsmängel, die an Mifa-Sporträdern häufig auftraten. Insbesondere in den 1980er Jahren verschlechterte sich zudem die Qualität der Lackierung, die häufig eine "Orangenhaut"-Oberfläche aufwies und sehr dünn aufgetragen war.

Ausführung des Herrensportrad-Modells 211 in den späten 1980er Jahren.

Etwa 1987 wurden den Sportrad-Modellen neue Modellnummern zugeordnet. Der Grund für diese Umbenennung ist nicht bekannt. Bei den bisher aufgeführten Modellen ohne Gangschaltung handelte es sich fortan um:

Erweiterung der Modellpalette in den 1980er Jahren

Prospektabbildung von Mifa Modell 204 (1983).

1982 wurde mit Erscheinen der Modelle 204 (Herrenausführung) und 254 (Damenausführung) die seit langem bestehende Angebotslücke für Sporträder mit serienmäßiger Gangschaltung geschlossen. Seit Ende der 1960er Jahre wurden in der DDR nur noch Sporträder ohne Gangschaltung produziert. Zwar bereitete der nachträgliche Anbau einer Kettenschaltung keine Probleme, doch vor allem bei westlichen Herstellern war es längst üblich, Sporträder ab Werk mit einer Naben- oder Kettenschaltung mit drei, fünf oder zehn Gängen auszustatten. Im September 1982 begann die Serienfertigung der neuen Sportrad-Modelle. In einer Zeitungsmeldung vom 16. September 1982 ist von der Realisierung einer "Staatsplanaufgabe" die Rede, ebensowenig fehlt der Hinweis, dass die im Januar 1981 begonnene Entwicklungsaufgabe zwei Monate früher als geplant abgeschlossen werden konnte. In Anbetracht der wenigen Veränderungen, die für diesen Fahrradtyp vorgenommen werden mussten, erscheint diese Darstellung deutlich überzogen, kann aber als zeittypisch gelten.

Neben der 3-Gang-Kettenschaltung von Favorit stellten die Kettenfangbleche eine Verbesserung dar, die auch den bisherigen, zum schleifen neigenden Kettenschutz ersetzten und zu einem moderneren Erscheinungsbild beitrugen. Vermutlich zeitgleich begann Mifa, eine abgewandelte Ausführung dieser Sportradmodelle zu exportieren. Die Räder wurden vorwiegend unter dem Markennamen Schneider in der BRD verkauft; siehe Exportfahrräder. Technische Veränderungen erfolgten entsprechend der oben beschrieben Modelle ohne Gangschaltung. Auch den Sporträder mit Gangschaltung wurden ca. 1987 neue Modellnummern zugeordnet: 214 (Herrenausführung) und 264 (Damenausführung). Zeitgleich wurde anstatt des bisherigen schmalen Sportlenkers auf einen breiten Lenkerbügel in NSU-Form (mit Vorbau) umgestellt.

Prospektabbildung von Mifa Modell 257 (Ausführung 1989).

Seit Mitte der 1980er Jahre wurde die Produktion von Tourensporträdern und Klapprädern zugunsten der Sporträder gedrosselt. Dies war nicht nur vor dem Hintergrund internationaler Entwicklungstendenzen notwendig geworden, sondern vor allem aufgrund des erhöhten Bedarfs an solchen Fahrradtypen in der DDR. In dem Zusammenhang wurde 1987 das 28"-Herrensportrad 207, das die Zusatzbezeichnung "Sprint" trug, entwickelt. Dieses Fahrrad besaß eine Fünfgang-Kettenschaltung sowie eine verbesserte Ausstattung. Konstruktiv basierte es weitgehend auf den bisherigen Sporträdern von Mifa. Die entsprechende Damen-Variante trug die Modellnummer 257. Die Produktion begann im August 1987. Dabei konnten "wesentliche Verbesserungen des fahrdynamischen Verhaltens und der Verkehrssicherheit erreicht werden" (Schäfer, D: Fahrräder für Freizeit und Alltag, in: Kraftfahrzeugtechnik, Nr. 9, 1987, Seite 269), wobei einige dieser Verbesserungen wie Halogenlicht, in der Serie nur teilweise oder gar nicht umgesetzt wurden. Es ist auch ein Export in die Bundesrepublik unter den Markennamen Schneider und Exclusiv belegt, diese Fahrräder wiesen eine geänderte Ausstattung auf.

Das 10-Gang-Modell 208 "Exkurs", hier von 1989.

Die letzte Neuentwicklung von Mifa, die noch vor 1990 in Serie ging, war das Sportrad 208, das die Zusatzbezeichnung "Exkurs" trug. Dabei handelte es sich um eine Weiterentwicklung des Sportrads Modell 207 "Sprint". Vorgestellt wurde das "Exkurs" auf der Leipziger Herbstmesse 1989. Es besaß eine Zehngang-Kettenschaltung, eine überarbeitete Rahmengeometrie, sowie eine erneut verbesserte Ausstattung. Eine entsprechende Damenausführung gab es nicht, jedoch weist eine Notiz in der Zeitschrift "Der deutsche Straßenverkehr" (Ausgabe Oktober 1989) darauf hin, dass das "Exkurs" "[...] in der Damenvariante - mit doppeltem Rahmenoberrohr - 'Mixte' heißt". Möglicherweise war diese Damenausführung des "Exkurs" also zumindest angedacht.

Zwar gelang es durchaus, mit den Modellen "Sprint" und "Exkurs" dem vor allem auf westlichen Märkten erkennbaren Trend hin zum Trekkingbike zu folgen. Auch wurde bei Mifa 1988 die Produktion eines BMX-Fahrrads, sowie die Entwicklung eines Mountainbikes aufgenommen. Doch die Beschränkung auf Zubehörteile des Ostblocks setzte dem Vorhaben enge Grenzen, wie sich vor allem an fehlenden Präzisions-Schaltwerken mit Schalthebel am Lenker zeigt. Eine bis zum Ende der DDR nicht abgelegte Folge überzogener Rationalisierungsmaßnahmen war die Beschränkung der Sporträder auf eine einheitliche Rahmenhöhe von 56 cm. Da die Mehrzahl der Männer größere Rahmen benötigt, behalf man sich oft mit verlängerten Sattelstützen und hochgezogenen Lenkerbügeln, oder - sofern verfügbar - mit dem alltagstauglichen Umbau eines [[Diamant-Rennrads. Erst mit den Rennsporträdern von Diamant waren ab 1988 Sporträder mit größeren Rahmen verfügbar.

Mifa-Sporträder nach 1989

Das Mifa Leichtlauffahrrad 28" Herren von 1990 ist als Weiterentwicklung der bisherigen Sportrad-Modelle aufzufassen.

Nachdem Ende 1989 das Sportrad 208 "Exkurs" erschienen war, wurden einige der dort realisierten Überarbeitungen auch auf die übrigen Sportrad-Modelle von Mifa übertragen. So wurden ab 1990 die Rahmengeometrie sowie die Steuerkopf- und Sitzmuffen geändert und der Nachlauf verringert. Ferner besaßen die Sporträder fortan andere Schutzbleche. Diese waren wiederum aus Aluminium gefertigt, jedoch nicht mehr poliert, sondern matt eloxiert. Mittig waren sie mit einer breiten Sicke versehen, zudem wiesen sie nur noch jeweils eine Strebe auf, die nun außenliegend geführt war. Auffälligste Veränderung ist der im II. Quartal 1990 vollzogene Übergang zu einer Pletscherplatte zwischen den Sitzstreben. Eine weitere, zeitgleich eingeführte Neuerung stellte der Gepäckträger dar, der auch bei vielen anderen Fahrrädern von Diamant und Mifa aus dem Zeitraum 1990/91 zu finden ist. Dabei handelt es sich um eine Neuentwicklung von Mifa, die ebenfalls bereits am Modell "Exkurs" zum Einsatz kam und für die 1990 auch ein Patent erteilt wurde.

Laut einer Marktforschungsstudie von 1990 wurden auch 1989 noch 64 % aller Sporträder ohne Gangschaltung verkauft, der Anteil jener mit einer Fünfgang-Schaltung lag bei 19 %, die übrigen 17 % entfielen auf jene mit einer Dreigang-Schaltung. Ob diese Verhältnisse auf mangelhafte Verfügbarkeit der besser ausgestatteten Modelle zurückging, oder es eher der Kaufpreis dieser Fahrräder war, der Interessenten vom Kauf abhielt, kann nicht beurteilt werden. 1990 änderten sich die Verhältnisse, der Produktionsanteil der Ausführungen ohne Gangschaltung wurde stark verringert. Wahrscheinlich noch im Laufe des Jahres 1990 wurde die Produktion aller bisherigen Sportradmodelle beendet, im ersten Mifa-Katalog aus der Zeit nach der Umwandlung in eine GmbH fehlen sie bereits. Allerdings weist das 28" Leichtlaufrad große Ähnlichkeit zum bisherigen Modell Sprint auf. Aufgrund der geringen Stückzahlen und Umstellungen im Betrieb sind genauere Angaben zur tatsächlich produzierten Modellpalette ab 1990 schwierig. Es ist anzunehmen, dass das Sortiment bereist nach kurzer Zeit erneut umgestellt wurde.

Lackierung und Rahmendekor

Unmittelbar nach Produktionsbeginn in Sangerhausen wurden die Sporträder mit dem damals bekannten "Mifa"-Dekor und dem entsprechenden Steuerkopfschild aus Aluminium versehen. Die zweifarbige Lackierung (Bereich des Steuerkopfes weiß, übriger Rahmen Metallic-Lack) entsprach dem zu dieser Zeit üblichen Schema. In einem Katalog von 1969 wurden die Sporträder ebenfalls mit "Mifa"-Dekor, jedoch in bislang nicht belegten Lackierungen und mit einem verchromten Gepäckträger gezeigt. Möglicherweise handelte es sich hier um Vorserien-Exemplare mit in der Serienproduktion nicht realisierten Details in der Optik.
Noch 1969 kehrte man wieder zum bekannten "Diamant"-Dekor zurück. Bis 1971 wurde das "Diamant"-Rahmendekor widersprüchlicherweise mit "Mifa"-Dekor auf den Gabelscheiden kombiniert. Im Laufe des Jahres 1971 wurde dann auf ein vollständiges "Diamant"-Dekor umgestellt. Über den Grund der Beibehaltung des Markennamens "Diamant" kann nur spekuliert werden. Eine bewusste "Verschleierung" des tatsächlichen Herstellers als Ursache erscheint jedoch wenig plausibel. Zwar wurden beispielsweise in Prospekten von 1973, 1974 und 1975 die Sporträder mit Diamant-Dekor gezeigt, jedoch stammten die Kataloge von Mifa. Ebenso tauchen im Mifa-Katalog von 1971 Sporträder mit "Mifa"-Dekor auf.
In dieser Form wurden die Fahrräder bis mindestens 1974, evtl. auch bis 1975 ausgeliefert. Dann erfolgte der Wechsel zum damals üblichen Mifa-Dekor, das aus roten Mifa-Schriftzügen auf weißem Grund bestand. Ab Ende 1975 bestand das Rahmendekor aus einfachen "Chromfolienaufklebern" mit "Mifa"-Schriftzügen und bunten Streifen bzw. ab 1977 mit bunten Sternen. Ende 1979 wurde das Rahmendekor nochmals vereinfacht. Zudem wurden die Rahmen jetzt nur noch einfarbig lackiert, jedoch weiterhin fast ausschließlich mit Metallic-Lackierungen. Der Gabelkopf wurde spätestens ab 1985 nicht mehr verchromt, sondern in Rahmenfarbe lackiert. Mit dem seit 1985 verwendeten Rahmendekor (nun wieder Aufkleber statt der Chromfolien) wurden die Sporträder im Gegensatz zu anderen Mifa-Modellen nur kurzzeitig versehen. 1987 führte Mifa bei den Sporträdern ein neues Rahmendekor ein, das mit dem der übrigen Fahrräder nicht mehr identisch war. Die Rahmen dieser Fahrräder waren zunächst einfarbig lackiert (Metallic- oder Uni-Lackierungen). Der Gabelkopf war in Rahmenfarbe lackiert. Im Laufe des Jahres 1989 wurde auf eine Zweifarb-Lackierung umgestellt, wobei Gabel und Steuerkopfbereich in schwarz gehalten waren und grundsätzlich Uni-Lack verwendet wurde. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.

Neupreise

Grundsätzlich wurden Verkaufspreise in der DDR ohne Berücksichtigung von Angebot und Nachfrage zentral festgesetzt. Die Preisangaben sagen daher nur bedingt etwas über die tatsächliche Verfügbarkeit, Erschwinglichkeit oder Popularität einer Ware aus. Bis in die 1980er Jahre galt dabei der Grundsatz, dass keine Preiserhöhungen ohne Verbesserungen am Produkt erfolgen durften. Deshalb änderte sich bis Ende der 1970er Jahre an den Neupreisen der Sporträder so gut wie nichts. Beispielsweise kostete Modell 251 im Jahr 1975 335,- M, was dem Preis des Diamant Modell 109 in den 1950er Jahren entsprach. Aufgrund steigender Haushaltseinkommen, wurden die Sporträder somit relativ gesehen immer preiswerter. Offenbar im Zuge der Detailverbesserungen 1981, wurden die Preise geringfügig angehoben, Modell 201 kostete nun 350,- M und das Modell 202 361 Mark. 1982 wurde Modell 202 für 371 Mark verkauft. Modell 207 mit Fünfgangschaltung kostete 550 Mark (Stand: 1987), die dazugehörigen Damenausführung 257 ca. 580 Mark. Im Verlauf der 1980er Jahre wurde die selbstverordnete Preisstabilität in der DDR allmählich gelockert, sodass Verkaufspreise auch ohne Verbesserungen an der Ware erhöht wurden, um sie der realen Nachfrage anzupassen. Modell 214 mit Dreigangschaltung wurde im Jahr 1989 für 560 Mark verkauft.


Grundsätzlich waren die Damenausführungen geringfügig teurer als die Herrenräder.