Diamant Modell 35 160

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Einordnung in die Modellpalette

Das Modell 35 160 von Diamant ersetzte das bisherige Modell 35 156. Wesentlicher Unterschied war die geänderte Rahmenform, die nun ein gebogenes Oberrohr und ein gerades Unterrohr aufwies. In einem Prospektblatt des Jahres 1976, in welchem das Modell 35 160 erstmals erwähnt wird, ist von einer Angleichung der Rahmenform an internationale Entwicklungstendenzen die Rede, doch dürften auch die damit einhergehenden Rationalisierungseffekte bei der Produktion eine Rolle gespielt haben.
Bis 1990 blieb der Typ 35 160 als eines der am häufigsten produzierten Fahrräder im Sortiment von Diamant. Auch in und unmittelbar nach der Wendezeit behielt man die Tourensporträder bei, nunmehr jedoch mit moderneren Komponenten versehen. Entsprechend der neuen Marktsituation wählte man auch eingängigere Bezeichnungen, im ersten Nachwende-Katalog tragen die Tourensporträder daher die Bezeichnung "Topas".

Rahmen und Ausstattung

Die konstruktiven Details des Rahmens orientieren sich an der Herrenausführung Modell 35 105. Das Modell 35 160 besaß ein Keiltretlager (BSA-Ausführung) und Aluminiumfelgen. Die Aluminumschutzbleche hatten rot ausgelegte Sicken. "Gesundheitslenker" ohne Vorbau, eine Felgenbremse sowie ein Sportgepäckträger waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung besaß die Damenvariante einen Tourensattel.

Veränderungen während der Produktionszeit

Schon kurz nach dem Modellwechsel fanden die ersten Veränderungen statt - nicht immer waren das auch Verbesserungen. Dies gilt etwa für das störanfällige Keiltretlager in Thompson-Ausführung, welches ab 1977 zum Einsatz kam. Der ab 1978 verwendete, schmalere Lenker und der filigrane, wenig belastbare und zum Klappern neigende Gepäckträger ab 1979 wurden offenbar als Maßnahmen zur Materialeinsparung realisiert. Die roten Gummi-Elemente der Schutzblech-Halterungen und die rote Linierung der Schutzbleche wurden auf das vom Standard-Modell bekannte schwarz umgestellt. In den 1980er Jahren wurden als eine weitere Vereinfachung teilweise Gabelhauben aus Kunststoff an den Tourensporträdern verwendet, diese setzten sich jedoch nicht durch. Ab ca. 1983 wurde ein PUR-Sattel angebaut. 1988 wurden Schweinwerfer, Dynamo und Rücklicht modernisiert, zeitgleich wurde die Luftpumpenhalterung an das Unterrohr verlegt. Die Form des Kettenblattes wurde mehrfach geändert. Die Materialqualität ließ im Laufe der Jahre merklich nach. Beispielsweise wurde die Zahl der Kugeln im Tretlager ca. 1989 von 9 auf 8 je Lagerschale reduziert, was erhöhten Verschleiß mit sich brachte. Im Unterschied zum Schwester-Modell 160 von Mifa war das Diamant 35 160 bis zur Wende stets mit dem einfachen Kettenschutz und mit dem nicht verstellbaren Lenker ausgestattet.

Mit einigen Änderungen wurde das Fahrrad auch noch 1991 angeboten. Auffälligste Veränderung - abgesehen von zahlreichen Anpassungen bei den Ausstattungsdetails - war der 1990 vollzogene Übergang zu einer Pletscherplatte zwischen den Sitzstreben. Unverändert blieben die Schutzbleche, und auch ein neuer Gepäckträger war bei vielen Fahrrädern von Diamant und Mifa aus dem Zeitraum 1990/91 zu finden. Dabei handelt es sich um eine Neuentwicklung von Mifa, die erstmals am Modell 208 zum Einsatz kam und für die 1990 auch ein Patent erteilt wurde.

Lackierung und Rahmendekor

Anfangs besaß die hier beschriebene Damenausführung die vom Vorgänger 35 156 bekannte Zweifarb-Lackierung und das entsprechende Rahmendekor. Im Unterschied zur Standard-Ausführung 35 157 wurde neben Uni-Lack auch Metallic-Lack verwendet. Seit der 1979 durchgeführten Überarbeitung waren die Rahmen einfarbig und stets in Metallic-Farben lackiert. Auch das Dekor änderte sich. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "TS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. 1986 wurde das Rahmendekor überarbeitet (chromfarbene Folien). Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Toursport". 1988 wurden die wenig haltbaren Chromfolien durch Aufkleber ersetzt. Das Farbprogramm wechselte in den späten 1980ern in kurzen Abständen. Neben Metallic-Lackierungen wurde vermehrt wieder Uni-Lack verwendet. Für die Baujahre 1989 und 1990 sind auch wieder zweifarbig lackierte Ausführungen belegt. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Verwendungszweck Bemerkungen
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr; ab 1988 am Unterrohr
Halterung für Dynamo am Hinterbau
Halterung für Kettenschutz

Technische Merkmale