Diamant Modell 209
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Einordnung in die Modellpalette
Zu den Sporträdern Modell 108 und 109 kamen 1956 Luxus-Ausführungen hinzu. Auch hier konnte zwischen Freilaufnabe mit Rücktritt und Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz und Felgenbremse gewählt werden. Die entsprechende Herrenausführung war unter der Bezeichnung Modell 208 verfügbar. Im Zusammenhang mit der Sortimentsbereinigung wurde in Abhängigkeit von der Hinterradbremse aus dem Modell 209 das Modell 35 253 (mit Rücktrittbremse) bzw. Modell 35 254 (mit Felgenbremse). Gemäß DHZ-Katalog von 1956 kostete das Luxus-Sportrad 432,- DM (mit Rücktrittnabe) bzw. 484,50 DM (mit Felgenbremse vorn und hinten).
Rahmen und Ausstattung
Der Rahmen hatte einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Im Unterschied zu Modell 109 besaß er vertikale Ausfallenden, zusätzliche Anlötteile für die Gangschaltung und den Kettenschutz, geänderte Ausfallenden an der Rundscheidengabel (für die senkrechte Schutzblechstrebe) und zusätzliche Ösen an der Unterseite des Unterrohres zur Befestigung des Beleuchtungskabels. Auch die Luftpumpenhalterung war am Unterrohr angelötet, da diese Fahrräder mit einer langen Aluminium-Luftpumpe ausgeliefert wurden. Am Unterrohr war ein Sockel angelötet, der zur Befestigung des Schalthebels diente.
Die Ausstattung unterschied sich in zahlreichen Details von Modell 109. So war das Luxussportrad serienmäßig mit einer Viergang-Kettenschaltung ausgestattet. Dies betraf auch die preiswertere Variante mit Rücktrittnabe. Da der Pedalweg bis zum Greifen des Rücktritts aufgrund des Kettenspanners stark vergrößert wird, ist diese Kombination eher ungebräuchlich. Sie wurde bei der preiswerteren Ausführung der Luxussporträder aber tatsächlich werksseitig so verbaut. Weitere Merkmale der Luxusausführung waren ein aufwändiger geformter Kettenschutz aus Aluminium, ein längeres Vorderradschutzblech mit zusätzlicher Strebe und auf dem Schutzblech montierten Scheinwerfer, entsprechend Rennradmodell Modell 167 Naben aus Aluminium (nicht für die Variante mit Rücktritt), sowie eine am Unterrohr befestigte lange Luftpumpe aus Aluminium. Auch die Sattelstütze bestand aus Leichtmetall, auf der ein Terry-Sattel mit Kunstlederdecke montiert war, der mit einer Ausnahme (Mifa Modell ST 3) nur an den Luxussporträdern verwendet wurde. Eine weitere, äußerlich auffällige Besonderheit der Luxus-Ausführung war der "freitragende" Gepäckträger aus Leichtmetall, der nicht am Hinterbau oder an der Sattelrohrklemmung fixiert wurde, sondern am Schutzblech. Dieser war sehr elegant, jedoch nur begrenzt belastbar. Das Lichtkabel wurde teilweise verdeckt geführt und zu diesem Zweck mit Klemmen aus Kunststoff an der Innenseite der Schutzbleche fixiert. Modell 209 besaß darüberhinaus stets einen Flachlenker mit Vorbau. Die übrige Ausstattung glich der des Modells 109. Anders als die Herrenausführung war Modell 209 mit einem Kleidernetz ausgestattet.
Frühe Prospektabbildungen zeigen die Luxus-Ausführungen noch mit dem bekannten Möve-Sportsattel mit Lederdecke, einem zwei- oder sogar dreifach durchbrochenem Kettenschutz, sowie einem ungewöhnlichen Kettenblatt mit Zweipunktbefestigung der Tretkurbel. Damit wurden sowohl die Damen- als auch die Herrenvariante auf der Leipziger Messe 1956 gezeigt. Unklar ist indes, ob dies tatsächlich der anfänglichen Serienausstattung entsprach, oder ob die Luxus-Sporträder anfangs noch mit den vom normalen Sportrad bekannten Leichtmetall-Tretkurbeln ausgeliefert wurden.
Änderungen während der Produktionszeit
Der Kettenschutz unterlag anfangs häufiger Veränderung. Ob die drei- und zweifach durchbrochene Ausführung tatsächlich serienmäßig Verwendung fand, ist bisher nicht klar. Sicher belegt ist die einfach durchbrochene Ausführung, die noch bis 1957 verwendet wurde. Er wurde nur an Kettenstrebe und Unterrohr befestigt. Das Folgemodell war geschlossen und wurde darüber hinaus auch am Sitzrohr befestigt, wo nun ein zusätzlicher Winkel zur Befestigung angebracht war. In dieser Ausführung blieb der Kettenschutz bis Ende der 60er Jahre unverändert und ein charakteristisches Erkennungsmerkmal der Luxus-Sporträder. Die Felgenbremsen (bisher Optima) bezog man ab 1957 von Alda, und seit 1958 wurden die einfacher zu fertigenden Bremshebel von MILA verwendet. Auch das Schaltwerk stammte bis 1958 von Optima und danach weitgehend baugleich von Renak. Die Schutzbleche hatten bis 1958 ein etwas anderes Profil und einen Abschluss mit Nase. Der spezielle Gepäckträger erwies sich als nur wenig belastbar, weshalb die Luxus-Sporträder mit dem Modellwechsel 1959 mit dem gleichen Gepäckträger wie die einfachen Sporträder ausgestattet wurden.
Lackierung und Rahmendekor
Analog den Modellen 108 und 109 hatten die Luxus-Sporträder eine Metallic-Lackierung. Vermutlich wurde das Modell 209 anfangs noch mit dem bis Ende 1956 üblichen Rahmendekor ausgeliefert. Seit Ende 1956 kam bei den Sporträdern eine neue Farbpalette zur Anwendung, wobei es sich um Metallic-Lackierungen ("Fischsilber-Lackierungen") handelte. Das zeitgleich eingeführte Rahmendekor wurde bis 1964 beibehalten. Markant sind die bunten "Weltmeisterringe" am Sattelrohr, am Unterrohr und an den Gabelscheiden. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.
Galerie
- Diamant Modell 209 1958.jpg
Dieses Damen-Sportrad in Luxus-Ausführung stammt aus dem Jahre 1958. Schutzbleche nicht original.
Anlötteile am Rahmen
Hinsichtlich der Anlötteile unterscheidet sich der Rahmen des Modells 209 deutlich von den einfacheren Diamant-Sporträdern.
Verwendungszweck | Bemerkungen |
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Zugführung für hint. Felgenbremse | |
Zugführung für Kettenschaltung | |
Halterung für Luftpumpe | am Unterrohr |
Halterung für Dynamo | am Hinterbau |
Befestigungspunkte für Kettenschutz | am Unterrohr ab 1957 zusätzlich auch am Sitzrohr |
Befestigungspunkte für Beleuchtungskabel | am Unterrohr |
Sockel für Schalthebel | am Unterrohr |
Technische Merkmale
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