Mifa Modell 105: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter der Typenbezeichnung ''Modell 105'' hatte [[Mifa]] ein 26"-Tourensportrad in Herrenausführung im Sortiment, das weitgehend auf das Modell [[Mifa Modell 102|102]] zurückgeht. Die entsprechende Damenausführung von Mifa trug die Modellnummer [[Mifa Modell 160|160]].  
Unter der Typenbezeichnung ''Modell 105'' hatte [[Mifa]] ein 26"-Tourensportrad in Herrenausführung im Sortiment, das weitgehend auf das Modell [[Mifa Modell 102|102]] zurückgeht. Die entsprechende Damenausführung von Mifa trägt die Modellnummer [[Mifa Modell 160|160]]. In einem Prospektblatt des Jahres 1983 wird die hier beschriebene Ausführung erstmals erwähnt. Das Fahrrad hat große Ähnlichkeit zum seinerzeitigen [[Diamant Modell 35 105]].


In einem Prospektblatt des Jahres 1983 wird die hier beschriebene Ausführung erstmals erwähnt. Das Modell 105 besaß einen für Tourensporträder typischen [[Rahmen]] mit schrägen [[Ausfallenden]] sowie einem offenen Hinterbau. Die Sitz- und die Kettenstreben waren gerade ausgeführt. Der Rahmen besaß zusätzliche [[Anlötteile]] für den [[Kettenschutz]], für den [[Dynamo]] und für die [[Luftpumpe]]. Die Dynamohalterung war, anders als beim nummerngleichen Tourensportrad von Diamant, an der Vorderradgabel angebracht. Die Rahmenhöhe betrug 56 cm.<br>Anders als die bisherigen Tourensporträder von Mifa war das Modell 105 grundsätzlich mit einer etwas längeren Dynamohalterung versehen. Ziel dieser Überarbeitung war es, die serienmäßige Ausrüstung mit einer [[Bremsen|Felgenbremse]] zu ermöglichen, da die bisher bei Mifa übliche kurze Dynamohalterung dies eher behinderte.  
Das Modell 105 besitzt einen für Tourensporträder typischen [[Rahmen]] mit schrägen [[Ausfallenden]] sowie einem offenen Hinterbau. Die Sitz- und die Kettenstreben sind gerade ausgeführt. Der Rahmen besitzt zusätzliche [[Anlötteile]] für den [[Kettenschutz]], für den [[Dynamo]] und für die [[Luftpumpe]]. Die Rahmenhöhe beträgt 56 cm. Die Dynamohalterung ist, anders als beim nummerngleichen Tourensportrad von Diamant, an der Vorderradgabel angebracht. Dies hat den Nachteil, dass der Platz für eine [[Bremsen|Felgenbremse]] nicht ausreicht. Um auch bei Mifa Fahrräder mit Felgenbremse anbieten zu können, wurde bei erstmaliger Verwendung am [[Mifa Modell 162|Modell 162]] der Dynamo nach hinten verlegt. Bei Modell 160 behielt man die Anordnung vorn bei und verlängerte die Halterung, sodass der nötige Platz für die Felgenbremse geschaffen wurde.


Neben einem [[Tretlager|Keiltretlager]] (Thompson-Ausführung) gehörten [[Felgen|Aluminiumfelgen]] sowie polierte [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]] (mit schwarz ausgelegten Sicken) zur Ausstattung. Ein [[Lenker|Sportlenker]] ohne [[Vorbau]], eine [[Bremse|Felgenbremse]] sowie ein [[Sattel|Tourensattel]] waren weitere Merkmale der Ausstattung. Der [[Gepäckträger]] und der [[Kettenschutz]] waren fast immer verchromt. Damit entsprach das Modell 105 im wesentlichen dem Modell 102 mit der hochwertigsten Ausstattung, es verfügte darüber hinaus jedoch über eine Felgenbremse. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurde diese Ausführung teilweise auch mit einem verbesserten Kettenschutz ausgestattet. Gemäß Katalogangaben soll das Modell 105 grundsätzlich mit einem Keiltretlager ausgestattet gewesen sein, doch sind auch häufig solche mit Glockentretlagern zu finden.<br>In den Genex-Katalogen der Jahre 1989 und 1990 tauchen die 26"-Tourensporträder erstmals in einer verbesserten Ausführung auf. Als ''Modell 105/3'' bezeichnet, verfügte es über eine Dreigang-Nabenschaltung. Auf dem Binnenmarkt war diese Version allerdings nicht erhältlich.  
Im Gegensatz zu Modell 102 erfolgte die Ausstattung recht einheitlich. Schwankungen sind beim Tretlager festzustellen. Gemäß Katalogangaben soll das Modell 160 grundsätzlich mit einem [[Tretlager#Keiltretlager|Keiltretlager]] (Thompson-Ausführung) ausgestattet gewesen sein, doch sind auch solche mit [[Tretlager#Glockentretlager|Glockentretlager]] zu beobachten. Zur Ausstattung gehören neben  [[Felgen#Leichtmetallfelgen|Aluminiumfelgen]] polierte [[Schutzbleche#Aluminiumschutzbleche|Aluminiumschutzbleche]] mit schwarz ausgelegten Sicken, ein verstellbarer [[Lenker|Sportlenker]], sowie ein [[Sattel|Tourensattel]] mit PUR-Schaumdecke. Die Unterschiede zum Modell 102 in seiner hochwertigsten Ausstattung liegen in der [[Bremse#Felgenbremsen_und_Zubehör|Felgenbremse]], einem [[Gepäckträger]] mit Spanngummi statt Metallklemme, sowie einem verbesserten [[Kettenschutz]], der in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre am Modell 105 angebaut wurde. Außerdem besaß Modell 105 meist eine [[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|Metallic-Lackierung]]. Somit fiel die Ausstattung sogar etwas besser aus als beim Diamant 35 105.


In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre löste das hier beschriebene Tourensportrad schrittweise das bisherige einfachere Modell [[Mifa Modell 102|102]] ab. Die Produktion dieser Ausführungen wurde 1986 nach Nordhausen verlagert, wo die Fahrräder unter der Marke [[IFA Touring]] weiterproduziert wurden. Im Gesamtkatalog des Jahres 1989 sind bei den 26"-Tourensporträdern dann auch nur noch die Modelle 105 und 160 zu finden.
Das Rahmendekor ist sehr einfach gestaltet und bestand zunächst aus Chromfolienaufklebern. Seit 1986 wurde ein neues Rahmendekor verwendet (nun wieder Aufkleber statt der Chromfolien). Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
 
Analog den übrigen Mifa-Tourensporträdern der 1980er Jahre waren die Rahmen einfarbig lackiert (überwiegend [[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|Metallic]]-Lacke). Das Rahmendekor war sehr einfach gestaltet und bestand aus einfachen Chromfolienaufklebern. Seit 1985 wurde ein neues Rahmendekor verwendet (nun wieder Aufkleber statt der Chromfolien). Zudem verwendete man in diesem Zeitraum auch vermehrt [[Lackierung#Uni-Lack ("Emaillierung")|Uni-Lack]]. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.


In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre löste Modell 105 schrittweise das bisherige Modell 102 ab. Im Gesamtkatalog des Jahres 1989 sind bei den 26"-Tourensporträdern nur noch die Modelle 160 und 105 zu finden. In den Genex-Katalogen der Jahre 1989 und 1990 tauchen diese in einer verbesserten Ausführung auf. Als ''Modell 105/3'' bezeichnet, verfügt es über eine Dreigang-Nabenschaltung. Ob diese Ausführung die bisherige Variante ablöste oder als zusätzliches Modell fungierte, ist nicht bekannt, die Produktion wurde noch 1990 eingestellt.


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Version vom 9. November 2014, 20:44 Uhr

 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 in der Unterkategorie Mifa Tourensporträder


Unter der Typenbezeichnung Modell 105 hatte Mifa ein 26"-Tourensportrad in Herrenausführung im Sortiment, das weitgehend auf das Modell 102 zurückgeht. Die entsprechende Damenausführung von Mifa trägt die Modellnummer 160. In einem Prospektblatt des Jahres 1983 wird die hier beschriebene Ausführung erstmals erwähnt. Das Fahrrad hat große Ähnlichkeit zum seinerzeitigen Diamant Modell 35 105.

Das Modell 105 besitzt einen für Tourensporträder typischen Rahmen mit schrägen Ausfallenden sowie einem offenen Hinterbau. Die Sitz- und die Kettenstreben sind gerade ausgeführt. Der Rahmen besitzt zusätzliche Anlötteile für den Kettenschutz, für den Dynamo und für die Luftpumpe. Die Rahmenhöhe beträgt 56 cm. Die Dynamohalterung ist, anders als beim nummerngleichen Tourensportrad von Diamant, an der Vorderradgabel angebracht. Dies hat den Nachteil, dass der Platz für eine Felgenbremse nicht ausreicht. Um auch bei Mifa Fahrräder mit Felgenbremse anbieten zu können, wurde bei erstmaliger Verwendung am Modell 162 der Dynamo nach hinten verlegt. Bei Modell 160 behielt man die Anordnung vorn bei und verlängerte die Halterung, sodass der nötige Platz für die Felgenbremse geschaffen wurde.

Im Gegensatz zu Modell 102 erfolgte die Ausstattung recht einheitlich. Schwankungen sind beim Tretlager festzustellen. Gemäß Katalogangaben soll das Modell 160 grundsätzlich mit einem Keiltretlager (Thompson-Ausführung) ausgestattet gewesen sein, doch sind auch solche mit Glockentretlager zu beobachten. Zur Ausstattung gehören neben Aluminiumfelgen polierte Aluminiumschutzbleche mit schwarz ausgelegten Sicken, ein verstellbarer Sportlenker, sowie ein Tourensattel mit PUR-Schaumdecke. Die Unterschiede zum Modell 102 in seiner hochwertigsten Ausstattung liegen in der Felgenbremse, einem Gepäckträger mit Spanngummi statt Metallklemme, sowie einem verbesserten Kettenschutz, der in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre am Modell 105 angebaut wurde. Außerdem besaß Modell 105 meist eine Metallic-Lackierung. Somit fiel die Ausstattung sogar etwas besser aus als beim Diamant 35 105.

Das Rahmendekor ist sehr einfach gestaltet und bestand zunächst aus Chromfolienaufklebern. Seit 1986 wurde ein neues Rahmendekor verwendet (nun wieder Aufkleber statt der Chromfolien). Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.

In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre löste Modell 105 schrittweise das bisherige Modell 102 ab. Im Gesamtkatalog des Jahres 1989 sind bei den 26"-Tourensporträdern nur noch die Modelle 160 und 105 zu finden. In den Genex-Katalogen der Jahre 1989 und 1990 tauchen diese in einer verbesserten Ausführung auf. Als Modell 105/3 bezeichnet, verfügt es über eine Dreigang-Nabenschaltung. Ob diese Ausführung die bisherige Variante ablöste oder als zusätzliches Modell fungierte, ist nicht bekannt, die Produktion wurde noch 1990 eingestellt.


Verwendungszweck Bemerkungen
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr
Halterung für Dynamo an der Vorderradgabel
Halterung für Kettenschutz nur bei Fahrrädern mit einfachem Kettenschutz


Technische Merkmale