Diamant Modell 35 105: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Modelle Diamant]]
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|<div style="float:left">Diese Seite ist Teil der&nbsp;<br>in der Unterkategorie</div><div style="float:left">[[Modelle Diamant|Modellübersicht des VEB Fahrradwerke Elite-Diamant]]<br>[[Modelle Diamant#Diamant Sportliche Tourenräder|Diamant Sportliche Tourenräder]]</div>
|}
<br>
===Einordnung in die Modellpalette===
Anscheinend zeitgleich mit einer optischen Überarbeitung der Modellpalette erschienen 1964 bei [[Diamant]] die Modelle 35 105 (Herrenausführung, 26") und [[Diamant Modell 35 156|35 156]] (Damenausführung, 26") als Luxus-Ausführungen der Tourensporträder. Konstruktiv geht der hier beschriebene Typ weitgehend auf das [[Diamant Modell 35 102|Modell 35 102]] zurück, die Ausstattung hingegen war verbessert worden. Während der 1960er Jahre wurde das Grundmodell häufiger produziert als die Luxus-Variante, doch im Laufe der 1970er Jahre entwickelte sich das hier beschriebene Modell zum dominierenden  - vermutlich aufgrund des Produktionsbeginns der Tourensporträder bei Mifa, die in einer weitgehend ähnlichen Ausstattung angeboten wurden wie das einfache Modell 35 102 von Diamant. Zumindest scheint der Anteil des Typs 35 105 an der Gesamtproduktion nach 1970 angestiegen zu sein und es blieb bis 1990 eines der am häufigsten produzierten Fahrräder im Sortiment von Diamant. Auch in und unmittelbar nach der Wendezeit behielt man die Tourensporträder bei, nunmehr jedoch mit moderneren Komponenten versehen. Entsprechend der neuen Marktsituation wählte man auch eingängigere Bezeichnungen, im ersten Nachwende-Katalog tragen die Tourensporträder daher die Bezeichnung "Topas". Für Modell 35 160 ist auch ein Export in die Bundesrepublik belegt, diese Fahrräder wiesen eine [[Exportfahrräder|geänderte Ausstattung]] auf.
 
Mit 26"-Laufrädern und 56 cm Rahmenhöhe fielen die Herren-Tourensporträder relativ klein aus, sie eigneten sich lediglich für Personen bis etwa 175 cm Größe und wurden häufig auch von Kindern gefahren. Es zählt zu den Merkwürdigkeiten des DDR-Fahrradsortiments, dass für größere Personen keine geeigneten Straßenfahrräder produziert wurden. Dies änderte sich erst ab 1988 mit Einführung der [[Modelle Diamant#Diamant_Rennsporträder|Rennsporträder]].
 
===Rahmen und Ausstattung===
Das früheste bislang bekannte Exemplar stammt aus dem I. Quartal 1964 und besitzt bereits [[Anlötteile]] zur Befestigung des [[Dynamos]] und des [[Kettenschützer|Kettenschutzes]]. Die [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]] der Vorderradgabel verfügten über je zwei Ösen zur Befestigung des Schutzbleches, im Gegensatz zum Modell 35 102, welches hier nur je eine Öse besaß. Die übrigen konstruktiven Details des Rahmens entsprachen jenen des Typs 35 102.
 
In Anlehnung an die einfacheren Tourensporträder besaß auch das Modell 35 105 ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung) und [[Felgen|Aluminiumfelgen]], die nun mit für Felgenbremsen optimerten Flanken versehen waren. Anders als die Damenausführung hatte die Herrenvariante einen Leder-[[Sättel|Sportsattel]]. Hinsichtlich der übrigen Ausstattung bestanden einige Unterschiede zu den einfacheren Tourensporträdern. Die Luxusausführung besaß beispielsweise [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]], wobei das vordere Schutzblech mit einer Überlaufstrebe versehen war. Neu war bei diesem Modell auch die Befestigung der Schutzbleche mit Hilfe von Klemmen aus Metall bzw. später aus Kunststoff. Diese Art der Befestigung erwies sich als weniger schadanfällig. Die Klemmen waren recht robust gefertigt, während die Klemmplättchen der üblichen Aluminium-[[Schutzbleche#Befestigung von Schutzblechen|Schutzblechstreben]] sehr bruchanfällig waren. Auch der [[Kettenschützer|Kettenschutz]] bestand zunächst aus Aluminium. Eine weitere Neuerung stellte die vordere [[Bremsen|Felgenbremse]] mit den längeren Bremsschenkeln dar. Zwar gab es diese Felgenbremse schon seit Ende der 1950er Jahre von [[Alda]], doch blieben die realisierten Stückzahlen anfangs offenbar gering. Neu waren ferner [[Fahrradgriffe|Lenkergriffe]] aus grauem Kunststoff, sie wurden an diesem Modell offenbar erstmalig verwendet und in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre zunehmend auch bei den übrigen Fahrradtypen eingesetzt. Während die [[Flügelmuttern]] von den [[Modelle Diamant#Diamant Sporträder|Sporträdern]] stammten, war der [[Lenker|Gesundheitslenker]] nur bei den hier beschriebenen Tourensporträdern zu finden. In den 1960er Jahren kostete diese Ausführung 280,- Mark, 1981 kaum verändert 283,- und für 1988 ist der Verkaufspreis von 290,50 Mark belegt. <br>Die folgende Tabelle erlaubt eine Übersicht über die Unterschiede in den Ausstattungsdetails der Tourensporträder, wie sie zwischen 1966 und 1978 bestanden. Danach wurden einige dieser Unterschiede aufgehoben, bis die gleichzeitige Produktion beider Ausführungen in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre schließlich obsolet wurde.
 
{| class="wikitable"
|-
! Ausstattungsdetail !! Modell 35 102 !! Modell 35 105
|-
| '''Lenker'''
| Flachlenker
| "Gesundheitslenker"
|-
| '''Vorderradbremse'''
| Stempelbremse mit Bowdenzug
| Felgenbremse
|-
| '''Achsmuttern'''
| Sechskantmuttern
| Flügelmuttern
|-
| '''Kettenschutz'''
| ohne Kettenschutz
| Stahl, verchromt (bis 1965: Aluminium, blank)
|-
| '''Gepäckträger'''
| lackiert
| verchromt
|-
| '''Schutzbleche'''
| Stahl, lackiert
| Aluminium, poliert
|-
| '''Lackierung'''
| Uni-Lack
| Metallic-Lack, nach 1975 teilw. auch Uni-Lack
|}
 
===Änderungen während der Produktionszeit===
Der Typ 35 105 wurde in den ersten drei Produktionsjahren mehrfach im Detail weiterentwickelt. Frühe Exemplare aus dem Zeitraum 1964/66 sind heute kaum noch zu finden, unterscheiden sich jedoch in mancher Hinsicht von den späteren. So besitzen frühe Fahrräder noch einen Kettenschutz aus Aluminium. Bereits im Verlauf des Jahres 1965 ging man zu einem verchromten Kettenschutz aus Stahlblech über. Zudem wurde in den ersten Produktionsmonaten ein [[Gepäckträger]] in "Schwedenform" verwendet. Noch 1964 erfolgte die Umstellung auf jene Gpäckträger, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt wurden. Spätestens ab Mitte 1966 waren diese dann verchromt statt in Rahmenfarbe lackiert. Ebenfalls bis spätestens Mitte 1966 hatte man auch die Form der Schutzbleche überarbeitet, sie besaßen nunmehr rot ausgelegte Sicken (bisher ohne Sicken, aber mit roter Linierung). Dank der Verwendung von Aluminiumschutzblechen und verchromten Anbauteilen wirkte die Luxus-Ausführung moderner und hochwertiger als das Modell 35 102. Anfang der 1970er Jahre wurden die breiten Felgen durch deutlich schmalere mit fünfflächigem Profil ersetzt. Etwa zur selben Zeit wurde der breite [[Lenker|Gesundheitslenker]] durch eine schmalere, aber ähnlich geformte Ausführung mit Kunststoffmanschette ersetzt. Eine Angleichung an die [[Modelle Mifa#Mifa Tourensporträder|Tourensporträder]] von Mifa fand 1973 statt, indem das Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfachere Stegplatte ersetzt wurde. 1976 wurde die solide BSA-Ausführung des [[Tretlager|Keiltretlager]]s durch die Thompson-Ausführung ersetzt, die konstruktiv ein Rückschritt war. Da sich zu dieser Zeit auch die Material- und Fertigungsqualität allgemein verschlechterten, traten seither Störungen und vorzeitiger Verschleiß am Tretlager deutlich häufiger auf als früher.
 
Ende der 1970er Jahre fand eine größere Überarbeitung des Typs 35 105 statt, die vor allem Ausstattungsdetails betraf. So wurden ab 1978 [[Lenker]] mit neuentwickelter Form und ab 1979 filigranere [[Gepäckträger]] verwendet. Letztere stellten jedoch einen Rückschritt dar, da sie sich als wenig belastbar erwiesen. Auffällig ist zudem der Wechsel von der roten zur schwarzen Linierung der Schutzbleche. Typisch für die Exemplare der späten 1980er Jahre sind Tourensättel mit einer Satteldecke aus PUR-Schaumstoff anstelle der bisherigen Sportsättel mit Lederdecke. Diese waren fortan nur noch an der Luxusausführung mit Gangschaltung [[Diamant Modell 35 109|35 109]] zu finden. Eine weitere Vereinfachung stellten die Gabelhauben aus Kunststoff dar, die seit den frühen 1980er Jahren teilweise an den Tourensporträdern Verwendung fanden. 1988 wurde die Luftpumpenhalterung an das Unterrohr verlegt. Für die Funktionseinheit Kettenblatt - Kurbel - Tretlager ([[Getriebe]]) wurde bei den Tourensporträdern in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre mitunter auf Erzeugnisse des westdeutschen Herstellers Thun zurückgegriffen.
 
1990 erfolgten zunächst einige Modifikationen im Detail, unter anderem wurden die [[Flügelmuttern]] durch  [[Achsmuttern|Hutmuttern]] ersetzt. Eine wichtige Modifikation war wenig später der Übergang auf ein keilloses Tretlager mit Vierkant-Welle. Die offene [[Tretlager#Keiltretlager|Thompson-Bauweise]] wurde dagegen zunächst beibehalten. Wenig später erhielten die Fahrräder einen neuen Gepäckträger. Dabei handelte es sich um eine Neuentwicklung von Mifa, die erstmals am Modell [[Mifa Modell 208|208]] zum Einsatz kam und für die 1990 auch ein Patent erteilt wurde. Im weiteren Verlauf des Jahres 1990 wurde die Ausstattung erweitert, unter anderem gab es nun einen breiten Gesundheitslenker, einen verbesserten Kettenschutz und eine 3-Gang-Nabenschaltung. Unverändert blieben Gabel, Schutzbleche, Felgenbremse, Vorderradnabe und Dynamo. Am zunächst unveränderten Rahmen erfolgte der Übergang zu einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Pletscher_AG Pletscherplatte] zwischen den Sitzstreben im Laufe des Jahres 1991. Aufgrund einer Neuausrichtung des Sortiments lief die Produktion der Diamant Tourensporträder trotz der zahlreichen Modifikationen noch 1991 aus.
 
===Lackierung und Rahmendekor===
Analog der einfacheren Ausführung besaß auch das Modell 35 105 eine Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war. Auch das Rahmendekor war identisch, es wurde im Verlauf des Jahres 1964 gleich zweimal überarbeitet und 1965 schließlich ein drittes mal. Anders als das Modell 35 102 war die hier beschriebene Ausführung zunächst [[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|metallic]]-farben lackiert. Ab Mitte der 1970er wurde die Farbpalette um verschiedene [[Lackierung#Uni-Lack ("Emaillierung")|Uni-Lack]]-Töne erweitert. In diesem Erscheinungsbild wurden die Tourensporträder bis zur erwähnten Überarbeitung 1979 ausgeliefert. Fortan waren die Rahmen einfarbig und wieder stets metallic lackiert, und das Dekor änderte sich erneut. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "TS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. 1986 wurde das Rahmendekor erneut überarbeitet (chromfarbene bzw. transparente Folien). Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Toursport". 1988 wurde das Dekor erneut verändert, die wenig haltbaren Chromfolien wurden durch Aufkleber ersetzt. Ab 1988 wurden die Räder vermehrt auch wieder mit [[Lackierung#Uni-Lack ("Emaillierung")|Uni-Lack]] ausgeliefert, mitunter in zweifarbiger Ausführung (belegt für die Baujahre 1989 und 1990). Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.


[[Datei:Bild25_016.jpg|miniatur|200px|Diamant Modell 35 105, Baujahr 1968]]
===Galerie===
<gallery widths="220" heights="220" perrow="4">
Diamant Modell 35 105 von 1964 Bild1.JPG|Ein frühes Exemplar von Anfang 1964. [[Gangschaltung]] und [[Tachometer]] zeitgenössisch nachgerüstet. [[Kettenschützer|Kettenschutz]] fehlt. [[Pedale]] nicht original. [[Gepäckträger|Schwedengepäckträger]] original, aber überlackiert.
Diamant Modell 35 105 von 1964 Bild2.JPG|Die Lenkerpartie. Zu erkennen sind die [[Schutzbleche]] der ersten Ausführung, sowie das großflächige Oberrohrdekor, das nur Anfang/Mitte 1964 verwendet wurde.


Als Luxusausführungen der Tourensporträder erschienen 1964 oder 1965 bei Diamant die Modelle 35 105 (Herrenausführung, 26") und [[Diamant Modell 35 156|Modell 35 156]](Damenausführung, 26"). Die Rahmen dieser Modelle sind mit denen der einfacheren Ausführung [[Diamant Modell 35 102|Modell 35 102]]identisch. Hinsichtlich der Ausstattung gab es jedoch einige Unterschiede. Das Modell 35 105 besaß beispielsweise Aluminiumschutzbleche mit rot (später schwarz) ausgelegten Sicken sowie einen verchromten Gepäckträger und Kettenschutz. Weitere Veränderungen stellten die Flügelmuttern, die vordere Felgenbremse sowie der "Gesundheitslenker" dar. Dieses Modell besaß auch bis zum Schluß den Sportledersattel, während die meisten Tourensporträder in den Achtziger Jahren Tourensättel aus PUR-Schaum bekamen.
Diamant Modell 35 105 von 1964 mintgrünmetallic Bild1.JPG|Ein original erhaltenes Modell 35 105 von 1964 in mintgrün-metallic.
Diamant Modell 35 105 von 1964 mintgrünmetallic Bild2.JPG|Auch dieses Exemplar wurde mit Tachometer und Gangschaltung nachgerüstet. die Gangschaltung wurde jetzt wieder entfernt.
Diamant Modell 35 105 von 1964 mintgrünmetallic Bild3.JPG|Der [[Kettenschützer|Kettenschutz]] fehlte im Fundzustand. Es könnte zu dieser Zeit auch noch ein Kettenschutz als Aluminium verwendet worden sein.
Diamant Modell 35 105 von 1964 mintgrünmetallic Bild4.JPG|[[Gepäckträger]] bereits überarbeitet, aber noch in Rahmenfarbe lackiert. Die Hinterradnabe ist ungewöhnlicherweise noch mit [[RENAK|Fichtel&Sachs]] geprägt.  
Diamant Modell 35 105 von 1964 mintgrünmetallic Bild5.JPG|Lenkerpartie. Auf Oberrohr und Gabelscheiden befindet sich das bereits überarbeitete Dekor, das jedoch ebenfalls nur kurzzeitig verwendet und bereits 1965 ersetzt wurde (siehe nebenstehende Prospektabbildung).  


Anfang der 1970er-Jahre änderte sich zunächst das Felgenprofil. Die bisher rund Form wurde geändert, ab jetzt hatten die Felgen ein fünfflächiges Profil, das bis 1990 beibehalten wurde. Etwa 1974 wurde das Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfachere Stegplatte ersetzt (ähnlich den Tourensporträdern von Mifa). Ab dem Jahre 1978 kamen Keiltretlager in Thompson-Ausführung zur Anwendung. Ebenfalls Ende der 1970er-Jahre änderte man das Lackierungsschema und das Rahmendekor. Neu war auch der filigranere Gepäckträger und ein Lenker mit neuentwickelter Form. In der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre änderten sich sowohl Rahmendekor (ca. 1986) als auch Lackierungsschema (ca. 1988/89).
Datei: Fahrräder Konsument Katalog Sommer 1965.jpg|Auszug aus dem Katalog des konsument-Versandhauses Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) von 1965. Die gezeigten Fahrräder besitzen noch Schutzbleche in der frühen Ausführung sowie in Rahmenfarbe lackierte Gepäckträger. Der Kettenschutz ist hier jedoch schon verchromt.
Datei:Diamant Modell 35 105 von 1967.jpeg|Modell 35 105 von 1967. Weitgehend unverbastelt erhalten, Reifen von [[Kowalit]]. Luftpumpe fehlt. [[Tachometer]] als zeitgenössisches Zubehörteil.
Datei:Diamant Modell 35 105 von 1968 I.jpeg|Ein Exemplar von 1968. [[Luftpumpen|Luftpumpe]], [[Sättel|Sattel]] und [[Kettenschützer|Kettenschutz]] wurden zeitgenössisch zum Fundzustand ergänzt.
Datei:Diamant Modell 35 105 von 1968 II.jpeg|In den 1960er Jahren wurden offenbar vergleichweise wenige Modelle 35 105 hergestellt, sie sind heute nur noch selten zu finden.
Datei:Diamant Modell 35 105 von 1968 III.jpeg|An den Luxusmodellen wurden die grauen [[Fahrradgriffe|Lenkergriffe]] schon eher verwendet als an den Standardausführungen.
Datei:Diamant Modell 35 105 von 1968 IV.jpeg|Mit [[Bremsen#Felgenbremsen_und_Zubehör|Felgenbremse]], [[Lackierung#Metallic-Lack_("Fischsilber-Lack")|metallic-Lackierung]], viel Leichtmetall und Chrom wirkte dieses Modell vergleichsweise luxuriös und modern.
Datei:Diamant Modell 35 105 von 1968 V.jpeg| Die Rahmengeometrie fiel im Gegensatz zu vergleichbaren Rädern der BRD äußerst klassisch aus, zusammen mit dem sehr breiten Gesundheitslenker ergibt sich daraus eine betont bequeme Haltung für den Fahrer.
Datei:Prospekt Diamant 35105 und 35156 von 1968 Bild2.jpg|Prospektabbildung von 1968.
Datei:Diamant Modell 35 105 von 1969.JPG|Bei diesem wenig benutzten Exemplar von Ende 1969 wurde offenbar auf Kundenwunsch ein Flachlenker montiert. Bizarr sind die Schwammscheiben neben den Lenkergriffen, diese galten seinerzeit als trendiges Zubehör.
Diamant 35 105 von 1971.JPG|Modell 35 105 von 1971 im unrestaurierten Fundzustand. Werkzeugtasche und Kettenschutz fehlen, Luftpumpe nicht original. FER-Scheinwerfer [[FER_Scheinwerfer#Moderne_Scheinwerfer-Modelle_mit_Metallgeh.C3.A4use|8707.21]] mit außenliegendem Kabelanschluss. [[Lenker#Diamant-Form_.28.22Form_D.22.2C_.22Gesundheitslenker.22.29|Lenker]] mit Plastemuffe (dunkelgrau); [[Felgen#Leichtmetallfelgen|Felgen]] bereits mit Fünfkantprofil.
Datei:Diamant 35 105 Prospektfoto 1974.JPG|Prospektabbildung von 1974.
Datei:Diamant 35 105 von 1977.JPG|Ein originales Exemplar von 1977.
Datei:Diamant Modell 35105 von 1978.JPG|1978 hob sich Modell 35 105 noch deutlich von der Standardausführung [[Diamant Modell 35 102|35 102]] ab. Die Anbauteile waren noch in hellen grau- und brauntönen gehalten; die Schutzbleche rot liniert. 
Diamant Modell 35 105 von 1982 Bild1.JPG|Dieses originale Exemplar von 1982 besitzt noch den [[Sättel|Echtledersattel]]. Typisch für diese Zeit war ein Scheinwerfer aus bereits schwarzem Plaste, während das Rücklicht noch in weiß daherkam.
Diamant Modell 35 105 von 1982 Bild2.JPG|Der Diamant-Schriftzug am Unterrohr war seinerzeit noch rot umrandet; die Schrift auf dem Dekor in blau. Der Scheinwerferhalter wurde hier offenbar werkseitig falsch herum montiert.
Diamant Modell 35 105 von 1982 gold A.jpg|Ein weiteres, wenig genutztes und original erhaltenes Exemplar von Ende 1982.
Diamant Modell 35 105 von 1982 gold B.jpg|Nunmehr mit schwarzer Schrift auf dem Dekor. Ungewöhnlich ist der Bremshebel aus Kunststoff, dieser wurde üblicherweise nur in Verbindung mit [[Bremsen|Reifenbremsen]] verwendet.
Diamant Modell 35 105 von 1982 gold C.jpg|Auch hier die etwas unstimmige Kombination aus weißem Rücklicht und schwarzem Scheinwerfer.
Diamant Modell 35 105 von 1982 gold D.jpg|Zu dieser Zeit war das Modell werksseitig noch ohne Seitenständer ausgestattet. Der kräftig-braune [[Sättel|Sattel]] wurde ergänzt, original war zu dieser Zeit ein hellbraun lackierter Sattel montiert. 
Datei:Diamant Modell 35105 1986 blau.JPG|Das Dekor wurde in der Form noch einige Jahre verwendet, wie dieses Exemplar von Anfang 1986 zeigt. Der [[Sättel|PUR-Schaumsattel]] wurde ab 1983 verwendet.
Datei:Diamant_Modell_35105.jpg|Ausführung des Tourensportrads 1987.
Datei:Diamant Modell 35 105 1988.jpg|Ein Exemplar von Anfang 1988. Noch dem 1987er Modell entsprechend, jedoch bereits mit dem erneut überarbeiteten [[Kettenblätter|Kettenblatt]] ausgestattet. Nicht original: zusätzlich angebrachte Reflektoren.
Datei:Diamant Pärchen Modelle 35 105 und 35 160 blau-silber von 1990.JPG|Modell 35 105 von 1990, im Hintergrund das entsprechende Damenrad [[Diamant Modell 35 160|35 160]]. Zahlreiche Schrauben wurden von Schlitz- auf Kreuzschlitz umgestellt.
Datei:Diamant 35 105 von 1990 grünmetallic.JPG|1990 wurden Model 35 105 vorwiegend zweifarbig lackiert.
Diamant Modell 35 105 von 1990 blaugrau A.jpg|Dieses Exemplar wurde etwas später 1990 produziert und weist ein Thompson-Tretlager mit Vierkantwelle ohne Keile auf.
Diamant Modell 35 105 von 1990 blaugrau B.jpg|Original erhalten. Gabelhaube nun wieder verchromt.  
Datei:Diamant Modell 35 105 von 1991.jpg|Das Modell 35 105 in seiner letzten Ausführung von 1991, hier als "Topas" bezeichnet. Nunmehr mit neu gestaltetem Dekor und zahlreichen Veränderungen der Ausstattung versehen.  
</gallery>


===[[Anlötteile]] am Rahmen===
{| class="wikitable"
|-
! Verwendungszweck !! Bemerkungen
|-
| Halterung für Luftpumpe
| am Sattelrohr; ab 1988 am Unterrohr
|-
| Halterung für Dynamo
| am Hinterbau
|-
| Halterung für Kettenschutz
|
|-
|}


===Technische Merkmale===
{| style="border: 1px solid #aaaaaa; background-color: #f8f8f8; padding-left: 20px; padding-top: 5px; padding-bottom: 5px; width:100%"
|
* Stahlrohrrahmen mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], [[Übersicht Abmessungen#Rahmenhöhe|Rahmenhöhe]] 56 cm
* gerader Hinterbau, [[Gabelenden#Ausfallenden|Sportausfallenden]] nach vorn
* Halterung für [[Dynamos|Dynamo]] am Hinterbau angelötet
* am Sattelrohr angelötete Halterung für die [[Luftpumpen|Luftpumpe]]
* [[Tretlager|Keiltretlager]] BSA-Ausführung (ab 1976 Thompson-Ausführung), [[Kettenblätter|Kettenblatt]] mit 46 Zähnen
* polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] 26", [[Flügelmuttern]]
* Bereifung 26" × 1 <sup>3</sup>/<sub>4</sub>"
* vorn [[Bremsen|Felgenbremse]]
* hinten [[Naben|Freilaufnabe]] mit Rücktrittbremse, [[Ritzel|Zahnkranz]] mit 18 Zähnen
* [[Lenker|"Gesundheitslenker"]] (ab 1978 Sportlenker) ohne [[Vorbauten|Vorbau]]
* polierte [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]] mit roten (ab 1979 schwarzen) Sicken, vorderes Schutzblech mit Überlaufstrebe
* Zubehör: verchromter [[Kettenschützer|Kettenschutz]], [[Luftpumpen|Luftpumpe]], [[Werkzeugtaschen|Werkzeugtasche]]
|}


*'''Technische Merkmale'''
[[Kategorie:Modelle Diamant]]
  - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm
  - gerader Hinterbau, Sportausfallenden nach vorn
  - Halterung für Dynamo am Hinterbau angelötet
  - am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe
  - Keiltretlager BSA-Ausführung (ab 1978 Thompson-Ausführung), Kettenblatt mit 46 Zähnen
  - polierte Aluminiumfelgen 26", Flügelmuttern
  - Bereifung 26"x1 3/4"
  - vorn Felgenbremse
  - hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 18 Zähnen
  - "Gesundheitslenker" (später Sportlenker) ohne Vorbau
  - polierte Aluminiumschutzbleche mit roten(später schwarzen) Sicken, vorderes Schutzblech mit Überlaufstrebe
  - Zubehör: Kettenschutz, Luftpumpe, Werkzeugtasche

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2022, 22:03 Uhr

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Einordnung in die Modellpalette

Anscheinend zeitgleich mit einer optischen Überarbeitung der Modellpalette erschienen 1964 bei Diamant die Modelle 35 105 (Herrenausführung, 26") und 35 156 (Damenausführung, 26") als Luxus-Ausführungen der Tourensporträder. Konstruktiv geht der hier beschriebene Typ weitgehend auf das Modell 35 102 zurück, die Ausstattung hingegen war verbessert worden. Während der 1960er Jahre wurde das Grundmodell häufiger produziert als die Luxus-Variante, doch im Laufe der 1970er Jahre entwickelte sich das hier beschriebene Modell zum dominierenden - vermutlich aufgrund des Produktionsbeginns der Tourensporträder bei Mifa, die in einer weitgehend ähnlichen Ausstattung angeboten wurden wie das einfache Modell 35 102 von Diamant. Zumindest scheint der Anteil des Typs 35 105 an der Gesamtproduktion nach 1970 angestiegen zu sein und es blieb bis 1990 eines der am häufigsten produzierten Fahrräder im Sortiment von Diamant. Auch in und unmittelbar nach der Wendezeit behielt man die Tourensporträder bei, nunmehr jedoch mit moderneren Komponenten versehen. Entsprechend der neuen Marktsituation wählte man auch eingängigere Bezeichnungen, im ersten Nachwende-Katalog tragen die Tourensporträder daher die Bezeichnung "Topas". Für Modell 35 160 ist auch ein Export in die Bundesrepublik belegt, diese Fahrräder wiesen eine geänderte Ausstattung auf.

Mit 26"-Laufrädern und 56 cm Rahmenhöhe fielen die Herren-Tourensporträder relativ klein aus, sie eigneten sich lediglich für Personen bis etwa 175 cm Größe und wurden häufig auch von Kindern gefahren. Es zählt zu den Merkwürdigkeiten des DDR-Fahrradsortiments, dass für größere Personen keine geeigneten Straßenfahrräder produziert wurden. Dies änderte sich erst ab 1988 mit Einführung der Rennsporträder.

Rahmen und Ausstattung

Das früheste bislang bekannte Exemplar stammt aus dem I. Quartal 1964 und besitzt bereits Anlötteile zur Befestigung des Dynamos und des Kettenschutzes. Die Ausfallenden der Vorderradgabel verfügten über je zwei Ösen zur Befestigung des Schutzbleches, im Gegensatz zum Modell 35 102, welches hier nur je eine Öse besaß. Die übrigen konstruktiven Details des Rahmens entsprachen jenen des Typs 35 102.

In Anlehnung an die einfacheren Tourensporträder besaß auch das Modell 35 105 ein Keiltretlager (BSA-Ausführung) und Aluminiumfelgen, die nun mit für Felgenbremsen optimerten Flanken versehen waren. Anders als die Damenausführung hatte die Herrenvariante einen Leder-Sportsattel. Hinsichtlich der übrigen Ausstattung bestanden einige Unterschiede zu den einfacheren Tourensporträdern. Die Luxusausführung besaß beispielsweise Aluminiumschutzbleche, wobei das vordere Schutzblech mit einer Überlaufstrebe versehen war. Neu war bei diesem Modell auch die Befestigung der Schutzbleche mit Hilfe von Klemmen aus Metall bzw. später aus Kunststoff. Diese Art der Befestigung erwies sich als weniger schadanfällig. Die Klemmen waren recht robust gefertigt, während die Klemmplättchen der üblichen Aluminium-Schutzblechstreben sehr bruchanfällig waren. Auch der Kettenschutz bestand zunächst aus Aluminium. Eine weitere Neuerung stellte die vordere Felgenbremse mit den längeren Bremsschenkeln dar. Zwar gab es diese Felgenbremse schon seit Ende der 1950er Jahre von Alda, doch blieben die realisierten Stückzahlen anfangs offenbar gering. Neu waren ferner Lenkergriffe aus grauem Kunststoff, sie wurden an diesem Modell offenbar erstmalig verwendet und in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre zunehmend auch bei den übrigen Fahrradtypen eingesetzt. Während die Flügelmuttern von den Sporträdern stammten, war der Gesundheitslenker nur bei den hier beschriebenen Tourensporträdern zu finden. In den 1960er Jahren kostete diese Ausführung 280,- Mark, 1981 kaum verändert 283,- und für 1988 ist der Verkaufspreis von 290,50 Mark belegt.
Die folgende Tabelle erlaubt eine Übersicht über die Unterschiede in den Ausstattungsdetails der Tourensporträder, wie sie zwischen 1966 und 1978 bestanden. Danach wurden einige dieser Unterschiede aufgehoben, bis die gleichzeitige Produktion beider Ausführungen in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre schließlich obsolet wurde.

Ausstattungsdetail Modell 35 102 Modell 35 105
Lenker Flachlenker "Gesundheitslenker"
Vorderradbremse Stempelbremse mit Bowdenzug Felgenbremse
Achsmuttern Sechskantmuttern Flügelmuttern
Kettenschutz ohne Kettenschutz Stahl, verchromt (bis 1965: Aluminium, blank)
Gepäckträger lackiert verchromt
Schutzbleche Stahl, lackiert Aluminium, poliert
Lackierung Uni-Lack Metallic-Lack, nach 1975 teilw. auch Uni-Lack

Änderungen während der Produktionszeit

Der Typ 35 105 wurde in den ersten drei Produktionsjahren mehrfach im Detail weiterentwickelt. Frühe Exemplare aus dem Zeitraum 1964/66 sind heute kaum noch zu finden, unterscheiden sich jedoch in mancher Hinsicht von den späteren. So besitzen frühe Fahrräder noch einen Kettenschutz aus Aluminium. Bereits im Verlauf des Jahres 1965 ging man zu einem verchromten Kettenschutz aus Stahlblech über. Zudem wurde in den ersten Produktionsmonaten ein Gepäckträger in "Schwedenform" verwendet. Noch 1964 erfolgte die Umstellung auf jene Gpäckträger, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt wurden. Spätestens ab Mitte 1966 waren diese dann verchromt statt in Rahmenfarbe lackiert. Ebenfalls bis spätestens Mitte 1966 hatte man auch die Form der Schutzbleche überarbeitet, sie besaßen nunmehr rot ausgelegte Sicken (bisher ohne Sicken, aber mit roter Linierung). Dank der Verwendung von Aluminiumschutzblechen und verchromten Anbauteilen wirkte die Luxus-Ausführung moderner und hochwertiger als das Modell 35 102. Anfang der 1970er Jahre wurden die breiten Felgen durch deutlich schmalere mit fünfflächigem Profil ersetzt. Etwa zur selben Zeit wurde der breite Gesundheitslenker durch eine schmalere, aber ähnlich geformte Ausführung mit Kunststoffmanschette ersetzt. Eine Angleichung an die Tourensporträder von Mifa fand 1973 statt, indem das Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfachere Stegplatte ersetzt wurde. 1976 wurde die solide BSA-Ausführung des Keiltretlagers durch die Thompson-Ausführung ersetzt, die konstruktiv ein Rückschritt war. Da sich zu dieser Zeit auch die Material- und Fertigungsqualität allgemein verschlechterten, traten seither Störungen und vorzeitiger Verschleiß am Tretlager deutlich häufiger auf als früher.

Ende der 1970er Jahre fand eine größere Überarbeitung des Typs 35 105 statt, die vor allem Ausstattungsdetails betraf. So wurden ab 1978 Lenker mit neuentwickelter Form und ab 1979 filigranere Gepäckträger verwendet. Letztere stellten jedoch einen Rückschritt dar, da sie sich als wenig belastbar erwiesen. Auffällig ist zudem der Wechsel von der roten zur schwarzen Linierung der Schutzbleche. Typisch für die Exemplare der späten 1980er Jahre sind Tourensättel mit einer Satteldecke aus PUR-Schaumstoff anstelle der bisherigen Sportsättel mit Lederdecke. Diese waren fortan nur noch an der Luxusausführung mit Gangschaltung 35 109 zu finden. Eine weitere Vereinfachung stellten die Gabelhauben aus Kunststoff dar, die seit den frühen 1980er Jahren teilweise an den Tourensporträdern Verwendung fanden. 1988 wurde die Luftpumpenhalterung an das Unterrohr verlegt. Für die Funktionseinheit Kettenblatt - Kurbel - Tretlager (Getriebe) wurde bei den Tourensporträdern in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre mitunter auf Erzeugnisse des westdeutschen Herstellers Thun zurückgegriffen.

1990 erfolgten zunächst einige Modifikationen im Detail, unter anderem wurden die Flügelmuttern durch Hutmuttern ersetzt. Eine wichtige Modifikation war wenig später der Übergang auf ein keilloses Tretlager mit Vierkant-Welle. Die offene Thompson-Bauweise wurde dagegen zunächst beibehalten. Wenig später erhielten die Fahrräder einen neuen Gepäckträger. Dabei handelte es sich um eine Neuentwicklung von Mifa, die erstmals am Modell 208 zum Einsatz kam und für die 1990 auch ein Patent erteilt wurde. Im weiteren Verlauf des Jahres 1990 wurde die Ausstattung erweitert, unter anderem gab es nun einen breiten Gesundheitslenker, einen verbesserten Kettenschutz und eine 3-Gang-Nabenschaltung. Unverändert blieben Gabel, Schutzbleche, Felgenbremse, Vorderradnabe und Dynamo. Am zunächst unveränderten Rahmen erfolgte der Übergang zu einer Pletscherplatte zwischen den Sitzstreben im Laufe des Jahres 1991. Aufgrund einer Neuausrichtung des Sortiments lief die Produktion der Diamant Tourensporträder trotz der zahlreichen Modifikationen noch 1991 aus.

Lackierung und Rahmendekor

Analog der einfacheren Ausführung besaß auch das Modell 35 105 eine Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war. Auch das Rahmendekor war identisch, es wurde im Verlauf des Jahres 1964 gleich zweimal überarbeitet und 1965 schließlich ein drittes mal. Anders als das Modell 35 102 war die hier beschriebene Ausführung zunächst metallic-farben lackiert. Ab Mitte der 1970er wurde die Farbpalette um verschiedene Uni-Lack-Töne erweitert. In diesem Erscheinungsbild wurden die Tourensporträder bis zur erwähnten Überarbeitung 1979 ausgeliefert. Fortan waren die Rahmen einfarbig und wieder stets metallic lackiert, und das Dekor änderte sich erneut. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "TS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. 1986 wurde das Rahmendekor erneut überarbeitet (chromfarbene bzw. transparente Folien). Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Toursport". 1988 wurde das Dekor erneut verändert, die wenig haltbaren Chromfolien wurden durch Aufkleber ersetzt. Ab 1988 wurden die Räder vermehrt auch wieder mit Uni-Lack ausgeliefert, mitunter in zweifarbiger Ausführung (belegt für die Baujahre 1989 und 1990). Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Verwendungszweck Bemerkungen
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr; ab 1988 am Unterrohr
Halterung für Dynamo am Hinterbau
Halterung für Kettenschutz

Technische Merkmale