Modelle Möve: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 18. Januar 2014, 23:06 Uhr

Diese Seite umfasst die zu DDR-Zeiten produzierten Fahrradmodelle der Marken Möve und Orion. Die zeitliche Einordnung der Modelle basiert zum Großteil auf Original-Katalogen und anderer Literatur. Für die Marke Möve liegen nur wenige Kataloge vor, die die recht umfangreichen Sortimentsänderungen nur ungenau dokumentieren. Da die Modellwechsel selten zum Jahreswechsel stattfanden, gibt es Überlappungen bei den angegebenen Produktionszeiträumen, die - sofern bekannt - auf den Detailseiten der einzelnen Modelle näher beschrieben werden.
Für die Marke Orion sind bislang keine Unterlagen in Schrift und Bild bekannt.

Bei der Identifizierung eines unbekannten Modells sollte zunächst das Baujahr und die Art des Fahrrades (Tourenrad, Jugendrad usw.) ermittelt werden. Mit diesen Eckdaten lässt sich das Modell über die auf dieser Seite vermerkten Modelldetails eingrenzen und bestimmen.

Hinweis: Den mit * markierten Artikeln fehlt noch ein Beispielfoto.

Möve Tourenräder

Möve-Tourenrad Modell 10, Baujahr 1951

Für die frühe Nachkriegszeit sind derzeit vier verschiedene Tourenräder von Möve bekannt. Während es sich bei den Modellen 184 und 185 um klassische 28"-Tourenräder handelt, waren die Modelle 84 und 85 als Exportmodelle (28") entwickelt worden. Die Fertigung dieser Tourenräder lief bis mindestens 1951, höchstens jedoch bis 1954. Die frühen Möve-Tourenräder sind heute nur noch sehr selten zu finden, da sie kaum auf dem Binnenmarkt verkauft wurden. Überwiegend gingen sie als Reparationsleistung an die Sowjetunion.


Erste Modellpalette:


Vermutlich 1951, spätestens jedoch 1954 erfolgte die Einführung einer neuen und umfangreichen Modellpalette. Die Tourenräder von Möve gab es nun in den Laufradgrößen 26“ und 28“. Die Rahmenhöhe betrug bei den 26"-Ausführungen 55 cm, bei den 28"-Ausführungen 56 cm. Sie besaßen fast ausschließlich Glockentretlager und Stahlfelgen. Die Damenräder wurden in verschiedenen Rahmenformen angeboten. Für die Baujahre 1955-57 sind auch Sonderausführungen mit der Zusatzbezeichnung "Silber" belegt. Dabei handelt es sich um Tourenmodelle mit höherwertigerer Ausstattung (z.B. mit Aluminiumfelgen, Keil- statt Glockentretlager usw.). Die "englischen" Ausführungen unterschieden sich recht deutlich von den übrigen Modellen und besitzen grundsätzlich Keiltretlager. Speziell über diese Fahrräder sind bislang nur wenige Details bekannt.


Zweite Modellpalette:


1959-60 erhielten einige Modelle neue Typenbezeichnungen, die Produktion der Damenausführungen sowie der 26“-Herrenausführung wurde gänzlich eingestellt. Nur das Einheitsherrenfahrrad Modell 35 101 blieb im Sortiment. Hinzu kam offenbar noch ein 28"-Damenrad mit "Schwanenhalsrahmen". Hier besitzt der Rahmen jedoch zwei Verbindungsstege zwischen dem Ober- und dem Unterrohr. Diese Fahrräder sind daher nicht identisch mit dem Modell 15, das nur einen Quersteg besitzt. 1961 endete die Produktion von Fahrrädern in Mühlhausen.


Letzte Modellpalette:


Möve Orion

Die bislang bekannten Orion-Fahrräder hatten die gleichen Modellbezeichnungen wie die entsprechende Modelle von Möve, auch die Ausstattung war (nach derzeitigem Wissensstand) identisch. Orion-Fahrräder hatten eigene Steuerkopfschilder, die Modellbezeichnung am Sattelrohr war identisch mit denen der Möve-Räder, trug also auch die Bezeichnung Möve. Schriftzüge auf dem Rahmenrohr (Unterrohr bei Herrenrädern, Oberrohr bei Damenrädern) gab es bei manchen Rädern, jedoch offenbar nicht immer.


Bislang bekannte Modelle:


Möve Sport- und Tourensporträder

Möve Sportliches Tourenrad Modell 100, Katalogabbildung 1956

Die bereits aus den Dreißiger Jahren bekannten Sporträder Modell 186 (für Herren) und 187 (Damenausführung) von Möve wurden offenbar auch nach dem Zweiten Weltkrieg in geringer Stückzahl gefertigt. Das Mitte der 1950er Jahre produzierte Tourensportrad Modell 100 nahm ebenfalls eine Sonderstellung ein. Zum einen gab es nur eine Herrenausführung, zum anderen entstanden aufgrund des sehr kurzen Fertigungszeitraums nur wenige Exemplare.


Modelle:


Möve Jugendräder

Möve Jugendrad Modell 95, Baujahr 1956

Bereits in der frühen Nachkriegszeit hatte Möve zwei Jugendräder im Angebot (Modell 194 und 195). Vermutlich im Zusammenhang mit der Einführung einer neuen Modellpalette in der ersten Hälfte der Fünfziger Jahre erschienen die 26"-Jugendräder Modell 90 (Knabenausführung) und 95 (Mädchenausführung). Besaßen diese Ausführungen noch Rahmen in klassischer Bauart, so waren die 24"-Modelle (Typ 360 und 365) bereits moderner gestaltet. 1959 erhielten die 26"-Ausführungen neue Modellnummern, die Produktion der 24"-Jugendräder wurde offenbar schon nach kurzer Zeit wieder eingestellt. Nach dem Ende der Produktion in Mühlhausen wurden die 26"-Jugendräder bei Mifa weitergebaut.


Modelle:



Möve Gepäckräder

Möve Gepäckfahrrad Modell 300, Katalogabbildung 1956

Nur in geringer Stückzahl wurde bei Möve Gepäckfahrräder gebaut. Dabei handelte es sich um Fahrräder für den Lastentransport mit doppeltem Oberrohr, Laufrädern der Größe 20" (vorn) bzw. 26" (hinten) sowie zusätzlichem Gepäckträger über dem Vorderrad.


Modelle:



Sonstige Modelle

Datei:Moeve1.jpg
Möve Radballfahrrad Modell 801, Katalogabbildung 1959

Über die Saalsporträder von Möve sind bislang nur wenige Details bekannt. Sie werden erstmals 1959 in einem Katalog erwähnt. In geringer Stückzahl entstanden in Mühlhausen auch Tandems.


Modelle: