Mifa Modell 160

Diese Seite ist Teil der  Übersichtsartikel Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen Mifa Tourensporträder ab 1971

Seit 1982 oder 1983 hatte Mifa als Modell 160 eine ausstattungsseitig verbesserte Variante des 26"-Tourensportrads im Programm. Es basierte auf dem Modell 157 und löste dieses ab Mitte der 1980er Jahre ab. Die entsprechende Herren-Ausführung trug die Modellnummer 105. Offenbar hatte Mifa schon für die frühen 1970er Jahre eine verbesserte Ausstattungsvariante vorgesehen: So taucht in Prospekten von 1970, 1971 und 1972 das Modell 156 auf (u. a. mit Felgenbremse), das jedoch nicht in die Serienfertigung übernommen wurde.

Modellspezifische Merkmale

Gegenüber dem Modell 157 waren folgende Verbesserungen realisiert worden:

• Felgenbremse vorn
• Gepäckträger mit Spanngummi (anstelle der Federklappe)
• Schutzbleche aus Aluminium
• Gepäckträger und Kettenschutz verchromt

Um über dem Vorderrad den Anbau einer Felgenbremse zu ermöglichen, wurde die Dynamohalterung verlängert und in dieser Form bald auch an den übrigen Fahrradtypen von Mifa verwendet. Schwankungen sind beim Tretlager festzustellen: Gemäß Katalogangaben soll das Modell 160 grundsätzlich mit einem Keiltretlager (Thompson-Ausführung) ausgestattet gewesen sein, doch sind auch solche mit Glockentretlager zu beobachten. Für die Funktionseinheit Kettenblatt - Kurbel - Tretlager (Getriebe) wurde mitunter auf Erzeugnisse des westdeutschen Herstellers Thun zurückgegriffen.

1985 wurde der Kettenschutz deutlich verbessert: Er deckte nun den oberen und unteren Kettenstrang (wie beim Modell 510, schwarzer Kunststoff) ab und war auf das Tretlager aufgeklemmt. Dementsprechend entfielen ab dem selben Jahr die sonst üblichen Gewindebuchsen an Unter- und Sitzrohr für den Kettenschutz. 1987 erfolgte der Wechsel zu einem Stahl-Kettenschutz (wie bei den 28"-Tourensporträdern von Mifa). Seit 1989 waren die Rahmen mittels entsprechender Bohrungen für eine Innenverlegung des Beleuchtungskabels optimiert.

Für das Modell 105 ist auch ein Export in die Bundesrepublik unter dem Markennamen Exclusiv belegt, diese Fahrräder wiesen eine geänderte Ausstattung auf. Nur in den Genex-Katalogen der Jahre 1989 und 1990 tauchen verbesserte Ausführungen dieses Typs auf. Als Modell 160/3 bezeichnet, verfügte es über eine Dreigang-Nabenschaltung. Gegen DDR-Mark war diese Ausstattungsvariante jedoch nicht erhältlich.

Die infolge schlechter Materialqualität störanfällig gewordene Keilbefestigung der Tretkurbeln wurde Anfang 1990 durch eine zeitgemäße Ausführung ohne Keil ersetzt (belegt ab Rahmennr. 6.297.757). Auffälligste Veränderung im II. Quartal 1990 war der Übergang zu einer Pletscherplatte zwischen den Sitzstreben, was eher eine Vereinfachung darstellte. Eine weitere, zeitgleich eingeführte Neuerung betraf den Gepäckträger, der auch bei vielen anderen Fahrrädern von Diamant und Mifa aus dem Zeitraum 1990/91 zu finden ist. Dabei handelt es sich um eine Neuentwicklung von Mifa, die schon ab 1989 am Modell 208 zum Einsatz kam. In der zweiten Jahreshälfte 1990 fanden als Reaktion auf die politische Wende und die veränderte Marktsituation zahlreiche Veränderungen der Ausstattung statt. Gelegentlich tauchen auch Exemplare mit einer Unicrown-Gabel auf, hier befindet sich die Dynamohalterung dann an der linken Sitzstrebe. Dennoch wurde das Modell 160 vermutlich noch 1990, spätestens jedoch 1991 aus dem Sortiment genommen.

Galerie

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  Mifa Modell 160 (1983)
  Prospekt-Foto

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  Mifa Modell 160 (1984)
  Dieses Exemplar ist mit Ausnahme des fehlenden Kleidernetzes und der Werkzeugtasche vollständig original erhalten. Speichenreflektoren und Seitenständer als zeitgenössisches Zubehör.

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  Mifa Modell 160 (1985)
  Ein Exemplar von 1985. Reifen, Pedale, Klingel und Speichenreflektoren nicht original, Luftpumpe und Kleidernetz fehlen. Noch mit der einfachen Kettenschiene ausgestattet.

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  Beim Dekor handelt es sich um eine offenbar nur kurzzeitig verwendete Übergangsvariante. Das Motiv ist das zuvor verwendete, nunmehr jedoch nicht auf Chromfolie, sondern als transparenter Aufkleber verarbeitet.

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  Mifa Modell 160 (ca. 1985)
  Dieses Fahrrad hat bereits das überarbeitete Rahmendekor und weist den nur kurzzeitig 1985/86 verwendeten Kettenschutz auf. Mit Ausnahme der Pedale und Speichenreflektoren original erhalten.

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  Mifa Modell 160 (1987)
  Ein Exemplar mit dem großen Kettenschutz aus Metall. Nicht original sind zusätzlich angebrachte Reflektoren und der Korb. Das Fahrrad entspricht in Ausstattung und Gestaltung weitgehend dem größeren Modell 167.

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  Mifa Modell 160 (1988)
  Ein Exemplar in ungefahrenem Neuzustand. Während Diamant- Damenräder Kleidernetze in Form von Einzelfäden hatten, wurden an den Mifa-Tourensporträdern gewirkte Netze verwendet.

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  In diesem Fall wurde - vermutlich auf Kundenwunsch - ein Ritzel mit 20 Zähnen montiert.

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  Das Modell 160 von Mfia war in Bezug auf Kettenschutz und Gepäckträger besser ausgestattet als das Diamant 35 160. Bei den Pedalen und Schutzblechen wies hingegen Diamant die im Vergleich höherwertige Ausstattung auf.

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  Der FER-Scheinwerfertyp 8707.21 wurde an den Mifa-Tourensporträdern der späten 1980er des öfteren verwendet, er wertet den optischen Eindruck des Fahrrads ohne Zweifel auf.

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  Mifa Modell 160 (1990)
  Ein Exemplar von Anfang 1990 mit dem neu gestalteten Rahmendekor. Tretkurbeln noch mit Keilbefestigung.

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  Mifa Modell 160 (1990)
  Dieses Modell 160 besitzt ein Getriebe mit Vierkant-Befestigung der Kurbeln. Sportpedale der letzten Ausführung, Gepäckträger und Hinterrad nicht original.

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  Mifa Modell 160 (1990)
  Etwas später im Jahr 1990 wurde dieses Fahrrad gebaut, das bereits das "Pinselstrich"-Dekor besitzt und einige größere Änderungen aufweist (Unicrown-Gabel, Lenker, Pletscherplatte), jedoch nach wie vor ohne Gangschaltung ausgestattet ist. Auffallend ist das Renak-Glockengetriebe, das auch an anderen Mifa-Fahrrädern von 1989 und 1990 belegt ist.

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  Mifa Modell 160 (1990)
  Ob Sattel und Pedale bei diesem Fahrrad original sind, kann nicht mit Gewissheit festgestellt werden. Das Fahrrad besitzt eine offenbar originale Dreigangnabenschaltung von Sturmey Archer und verchromte Stahlfelgen von Schürmann. Im Vorderad ist eine Renak-Nabe eingespeicht. Reifen nicht original.

Technische Merkmale

	Modell 160
Rahmen:	Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Hinterbau offen, Ketten- und Sitzstreben gerade
Rahmenform:	Oberrohr gebogen, Unterrohr gerade
Rahmenhöhe:	560 mm
Steuerrohrlänge:	130 mm
Befestigungspunkte für Kettenschutz:	An Sitz- und Unterrohr (nur bis ca. 1985)
Anlötteil für Dynamo:	An der Vorderradgabel
Haltespitzen für Luftpumpe:	Am Sitzrohr
Tretlager:	Keiltretlager Thompson-Ausführung (Typ 8041 S)
Übersetzungs- verhältnis:	46:18
Vorderradnabe:	Dreiteilige Vorderradnabe (Stahl)
Hinterradnabe:	Rücktrittnabe
Bremsen:	Vorn Felgenbremse (Rasant Type 300), hinten Rücktritt
Lenker:	Tourensport-Lenker ohne Vorbau
Sattel:	Tourensattel mit PUR-Decke
Felgen:	Aluminiumfelgen
Bereifung:	Drahtreifen 26" × 1 3/4” (47-559)
Schutzbleche:	Aluminiumschutzbleche (mit schwarzen Sicken)
Zubehör:	Luftpumpe, Werkzeugtasche, Gepäckträger, Kettenschutz, Kleidernetz
Preis: