Mifa Modell 903: Unterschied zwischen den Versionen

Aus DDR-FahrradWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
imported>Nukular
>Max schwalbe
Zeile 20: Zeile 20:
===Veränderungen während der Produktionszeit===
===Veränderungen während der Produktionszeit===


Vermutlich 1977 entfiel die Luftpumpenhalterung am Sitzrohr. Auf die bis dahin angelöteten Spitzen wurde verzichtet, stattdessen stattete man die Klappräder mit längeren [[Luftpumpen]] aus, die zwischen den Sitzstreben und den Kettenstreben ausreichend fest verkeilt werden konnten. Ab 1979 besaß das Klapprad einen filigraneren Gepäckträger, welcher meist passend zum Rahmen lackiert wurde, teilweise aber auch verchromt war. Ende der 1980er Jahre wurde der Gepäckträger nur noch in verchromter Ausführung verbaut. Ab Anfang der 1980er Jahre wurde das Modell 903 teilweise auch mit einer etwas längeren Dynamohalterung versehen. Ziel dieser Überarbeitung war es, die nachträgliche Ausrüstung mit einer Felgenbremse zu ermöglichen, da die bisherige kurze Dynamohalterung dies eher behinderte. Diese Umstellung scheint jedoch schrittweise erfolgt zu sein, erst in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre ist sie durchweg an allen Klapprädern vorzufinden. Die Klappräder mit einer nachträglich angebrachten Felgenbremse sind leicht am eigentlich überflüssigen Loch im vorderen Schutzblech zu erkennen. Dieses Loch war notwendig, um die sonst übliche Stempelbremse anbauen zu können. Ende der 1980er Jahre wurden am Modell 903 offenbar nur noch Felgenbremsen angebaut.  
Vermutlich 1977 entfiel die Luftpumpenhalterung am Sitzrohr. Auf die bis dahin angelöteten Spitzen wurde verzichtet, stattdessen stattete man die Klappräder mit längeren [[Luftpumpen]] aus, die zwischen den Sitzstreben und den Kettenstreben ausreichend fest verkeilt werden konnten. Eine solche Lösung der Arretierung hatte es zuvor schon einmal am [[Mifa Modell S 8]] gegeben. Ab 1979 besaß das Klapprad einen filigraneren Gepäckträger, welcher meist passend zum Rahmen lackiert wurde, teilweise aber auch verchromt war. Ende der 1980er Jahre wurde der Gepäckträger nur noch in verchromter Ausführung verbaut. Ab Anfang der 1980er Jahre wurde das Modell 903 teilweise auch mit einer etwas längeren Dynamohalterung versehen. Ziel dieser Überarbeitung war es, die nachträgliche Ausrüstung mit einer Felgenbremse zu ermöglichen, da die bisherige kurze Dynamohalterung dies eher behinderte. Diese Umstellung scheint jedoch schrittweise erfolgt zu sein, erst in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre ist sie durchweg an allen Klapprädern vorzufinden. Die Klappräder mit einer nachträglich angebrachten Felgenbremse sind leicht am eigentlich überflüssigen Loch im vorderen Schutzblech zu erkennen. Dieses Loch war notwendig, um die sonst übliche Stempelbremse anbauen zu können. Ende der 1980er Jahre wurden am Modell 903 offenbar nur noch Felgenbremsen angebaut.  


Ab 1990 erfolgten zahlreiche technische und optische Änderungen: Einen erheblichen Fortschritt stellte die keillose Befestigung der Tretkurbel dar, das [[Tretlager]] wurde jedoch weiterhin als klassisches Konuslager in Thompson-Bauweise ausgeführt. Später wurden auch die Klappräder noch mit dem von Mifa patentierten [[Gepäckträger]] sowie mit dem bekannten großen [[Kettenschützer|Kettenschutz]] - hier jedoch in gekürzter Ausführung - ausgestattet. Zahlreiche Anbauteile stammten nun von westlichen Zulieferern der damaligen Zeit. In einem aus dem Zeitraum 1990/91 stammenden Prospektblatt des nunmehr als „Mitteldeutsche Fahrradwerke GmbH“ (MDF) firmierenden Herstellers taucht das Klapprad mit der internen Modellnummer 150 letztmalig auf. Unter der Verkaufsbezeichnung "Askania" wurde es noch bis mindestens 1992 produziert.
Ab 1990 erfolgten zahlreiche technische und optische Änderungen: Einen erheblichen Fortschritt stellte die keillose Befestigung der Tretkurbel dar, das [[Tretlager]] wurde jedoch weiterhin als klassisches Konuslager in Thompson-Bauweise ausgeführt. Später wurden auch die Klappräder noch mit dem von Mifa patentierten [[Gepäckträger]] sowie mit dem bekannten großen [[Kettenschützer|Kettenschutz]] - hier jedoch in gekürzter Ausführung - ausgestattet. Zahlreiche Anbauteile stammten nun von westlichen Zulieferern der damaligen Zeit. In einem aus dem Zeitraum 1990/91 stammenden Prospektblatt des nunmehr als „Mitteldeutsche Fahrradwerke GmbH“ (MDF) firmierenden Herstellers taucht das Klapprad mit der internen Modellnummer 150 letztmalig auf. Unter der Verkaufsbezeichnung "Askania" wurde es noch bis mindestens 1992 produziert.

Version vom 22. Oktober 2018, 15:34 Uhr

 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 in der Unterkategorie Mifa Klappräder

Einordnung in die Modellpalette

Vermutlich 1976 wurde das bisherige Mifa Klapprad (Typ 901) durch die hier beschriebene Ausführung ersetzt. Gleichzeitig wurden die Ausstattungsvarianten der Klappräder stärker differenziert. Es gab nunmehr folgende Modelle:

Bereits gegen Ende der DDR-Zeit wurde die Produktion zugunsten anderer Fahrradtypen gedrosselt, die Nachfrage nach Klapprädern hatte nachgelassen. In den späten 1980er Jahren war das Modell 903 vermutlich das einzige im Sortiment verbliebene Klapprad.

Rahmen und Ausstattung

Mit dem Modellwechsel gingen einige Weiterentwicklungen einher, Rahmen und Ausstattung wurden jedoch im Wesentlichen unverändert beibehalten. Gegenüber dem bisherigen Modell 901 fallen die zusätzlichen Ösen an der Vorderradgabel auf. Sie dienten zur Befestigung eines zusätzlichen Gepäckträgers (beim etwa zeitgleich eingeführten Modell 904 war ein Gepäckträger über dem Vorderrad Bestandteil der Serienausstattung). Eine weitere Modifikation betrifft das Klappscharnier. Ausstattungsseitig unterschied es sich durch die veränderte Schnellspanneinrichtung am Lenker ("Sterngriffspindel") sowie längere Tretkurbeln (170 mm) vom Vorgänger. Um zumindest etwas höhere Geschwindigkeiten zu ermöglichen, verwendete man nun ein Kettenblatt mit 48 Zähnen. Der Neupreis betrug wie beim bisherigen Klapprad mit Keilgetriebe 301 Mark. 1991 wurde es unter anderem für 298 DM verkauft.

Veränderungen während der Produktionszeit

Vermutlich 1977 entfiel die Luftpumpenhalterung am Sitzrohr. Auf die bis dahin angelöteten Spitzen wurde verzichtet, stattdessen stattete man die Klappräder mit längeren Luftpumpen aus, die zwischen den Sitzstreben und den Kettenstreben ausreichend fest verkeilt werden konnten. Eine solche Lösung der Arretierung hatte es zuvor schon einmal am Mifa Modell S 8 gegeben. Ab 1979 besaß das Klapprad einen filigraneren Gepäckträger, welcher meist passend zum Rahmen lackiert wurde, teilweise aber auch verchromt war. Ende der 1980er Jahre wurde der Gepäckträger nur noch in verchromter Ausführung verbaut. Ab Anfang der 1980er Jahre wurde das Modell 903 teilweise auch mit einer etwas längeren Dynamohalterung versehen. Ziel dieser Überarbeitung war es, die nachträgliche Ausrüstung mit einer Felgenbremse zu ermöglichen, da die bisherige kurze Dynamohalterung dies eher behinderte. Diese Umstellung scheint jedoch schrittweise erfolgt zu sein, erst in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre ist sie durchweg an allen Klapprädern vorzufinden. Die Klappräder mit einer nachträglich angebrachten Felgenbremse sind leicht am eigentlich überflüssigen Loch im vorderen Schutzblech zu erkennen. Dieses Loch war notwendig, um die sonst übliche Stempelbremse anbauen zu können. Ende der 1980er Jahre wurden am Modell 903 offenbar nur noch Felgenbremsen angebaut.

Ab 1990 erfolgten zahlreiche technische und optische Änderungen: Einen erheblichen Fortschritt stellte die keillose Befestigung der Tretkurbel dar, das Tretlager wurde jedoch weiterhin als klassisches Konuslager in Thompson-Bauweise ausgeführt. Später wurden auch die Klappräder noch mit dem von Mifa patentierten Gepäckträger sowie mit dem bekannten großen Kettenschutz - hier jedoch in gekürzter Ausführung - ausgestattet. Zahlreiche Anbauteile stammten nun von westlichen Zulieferern der damaligen Zeit. In einem aus dem Zeitraum 1990/91 stammenden Prospektblatt des nunmehr als „Mitteldeutsche Fahrradwerke GmbH“ (MDF) firmierenden Herstellers taucht das Klapprad mit der internen Modellnummer 150 letztmalig auf. Unter der Verkaufsbezeichnung "Askania" wurde es noch bis mindestens 1992 produziert.

Lackierung und Rahmendekor

Lackierung und Rahmendekor entsprachen dem Modell 901 in der letzten Ausführung ab 1975. 1977, 1979 und 1985 wurde das Rahmendekor analog den Tourensporträdern von Mifa überarbeitet. Späte Exemplare ab der zweiten Jahreshälfte 1990 weichen optisch durch die in Rahmenfarbe gehaltenen Schutzbleche sowie durch zweifarbige Rahmen von den bisherigen Klapprädern ab. Ab ca. 1991 änderten sich Modellbezeichnung, Dekor und Lackierungsschema erneut.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Verwendungszweck Bemerkungen
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr; nur bis ca. 1977
Halterung für Dynamo an der Vorderradgabel
Ösen für Beleuchtungskabel an Unterrohr und Kettenstrebe
Halterung für Kettenschutz

Technische Merkmale