Diamant Modell 35 721: Unterschied zwischen den Versionen

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Auf der Basis der Diamant Rennräder entstand ab 1988 das Modell 35 721. Die entsprechende Damenausführung war als Modell 35 771 erhältlich.
Diese Fahrräder wurden als Rennsporträder bezeichnet und waren dank Drahtbereifung (statt der beim Rennrad üblichen Schlauchreifen) voll straßen- und alltagstauglich. Sie besaßen den Rahmen und die Rundscheidengabel der Modelle 705/706/707. Am Hinterbau war jedoch eine Dynamohalterung angelötet, für die Beleuchtung gab es eine Kabel-Innenführung, die Halterung für das Rücklicht bzw. den Reflektor entfiel. Die Rennsporträder gab es in verschiedenen Rahmenhöhen, vermutlich analog zu den Rennrädern (52, 55, 58 und 61 cm). Entsprechend der jeweiligen Rahmenhöhe wurde unter dem Tretlager ein Kennbuchstabe eingeschlagen. Der Rahmen eines Modells 35 721 kann leicht mit dem der Rennräder verwechselt werden, doch zwei Details erlauben eine gute Unterscheidung: Dies ist zum einen die Dynamohalterung, die bei den Rennrädern nicht zu finden ist. Zudem besitzen die Rennsporträder eine kleine Bohrung in der unteren Steuerkopfmuffe sowie in der Tretlagermuffe für die Innenverlegung des Beleuchtungskabels.

Die Aluminiumfelgen waren mit denen der Mifa-Sporträder identisch, doch wurden für die Rennsporträder schmalere Reifen verwendet (Pneumant Grand Sport). Von den Rennrädern hingegen hatten man die Vorderrad- und Hinterradnaben aus Aluminium übernommen, die bei diesem Modell allerdings mit gewöhnlichen Hutmuttern befestigt wurden. Ende der 80er Jahre wurden für die Rennräder und Rennsporträder auch Vorderrad- und Hinterradnaben vom französischen Hersteller Maillard importiert.
Auch die Schutzbleche stammten von den Mifa-Sporträdern. Die Strebe des hinteren Schutzbleches war jedoch um das Rücklicht herumgezogen und diente damit gleichzeitig als Schutzbügel. Über die genaue Ausstattung ist leider nur wenig bekannt, sie geht jedoch zum Teil auf die der Rennräder zurück. Ab Werk besaß das Modell 35 721 eine Fünfgang-Kettenschaltung. Das Kettenblatt sowie das Hinterrad waren mit einer Schutzscheibe versehen. Einige Details der Ausstattung variierten: So gab es Exemplare mit Rennlenker und Rennpedalen oder mit einem Sportlenker und wahlweise mit Rennpedalen oder einfacheren Pedalen.
Auch die damaligen Katalogabbildungen zeigen das Modell 35 721 in diesen beiden Ausstattungsvarianten. Darüber hinaus besitzen die abgebildeten Fahrräder interessante Details wie z.B. eine vollverchromte Gabel und einen offenbar neuentwickelten oder importierten Sportsattel. Es scheint jedoch fraglich, ob dies in der Serienfertigung auch so umgesetzt wurde. Scheinbar war auch für die Ausstattungsvariante mit Sportlenker die Verwendung von Lenkerband und der Bremshebel vom Rennrad vorgesehen, doch alle bislang bekannt gewordenen Exemplare mit Sportlenker besitzen die altbekannten Bremshebel von MILA und einfache Lenkergriffe aus Kunststoff. Zudem werden die Fahrräder dort mit einem zumindest aus DDR-Produktion bislang unbekannten, sehr flachen Sportlenker gezeigt, dessen serienmäßige Verwendung ebenso zweifelhaft erscheint. Stattdessen kam für diese Ausführung wieder der "Gesundheitslenker" von Diamant zum Einsatz. Für die Funktionseinheit Kettenblatt - Kurbel - Tretlager (Getriebe) wurde bei den Rennsporträdern mitunter auf Erzeugnisse des westdeutschen Herstellers Thun zurückgegriffen, doch finden sich auch häufig die von den Rennrädern bekannten Komponenten. Auch die lange Aluminium-Luftpumpe stammte vom Rennrad, ebenso die Rennklingel.

Wie die Rennräder war auch das Modell 35 721 meist einfarbig lackiert (Metallic-Lack), doch sind auch zweifarbig lackierte Exemplare bekannt. Das Rahmendekor bestand aus chromfarbenen bzw. transparenten Aufklebern. Analog den Rennrad-Modellen war auch hier ein Aufkleber mit "Rennsport"-Schriftzug am Oberrohr zu finden.

Aufgrund der kurzen Bauzeit entstanden nur noch wenige Exemplare. Dennoch deuten die Rennsporträder und auch die überarbeiteten Sporträder von Mifa darauf hin, dass man Ende der 80er Jahre bemüht war, mit vertretbarem Aufwand eine größere Anzahl sportlich ausgelegter Fahrräder anzubieten als bisher. Die verwendeten Komponenten waren jedoch technisch längst veraltet. In den frühen 90er Jahren wurden diese Fahrräder unter der Bezeichnung “Saphir“ verkauft, nun allerdings mit moderneren Anbauteilen.



Technische Merkmale