Diamant Modell 35 201: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:Diamant Modell 35 201 von 1963 Bild3.JPG|Das [[Kettenblätter#Abnehmbare_Kettenblätter|Kettenblatt]] war nun nicht mehr abnehmbar, womit die Möglichkeit, die Übersetzung auf einfache Weise zu ändern, entfiel.  
Datei:Diamant Modell 35 201 von 1963 Bild3.JPG|Das [[Kettenblätter#Abnehmbare_Kettenblätter|Kettenblatt]] war nun nicht mehr abnehmbar, womit die Möglichkeit, die Übersetzung auf einfache Weise zu ändern, entfiel.  
Datei:Diamant 35 201 blau1.JPG|Hier in der Ausführung des Jahres 1966. Noch mit den älteren Steuerkopfmuffen, aber bereits mit dem überarbeitetem Rahmendekor und verchromtem Gepäckträger in schmalerer Ausführung und geänderter Halterung ohne Rahmenösen.
Datei:Diamant 35 201 blau1.JPG|Hier in der Ausführung des Jahres 1966. Noch mit den älteren Steuerkopfmuffen, aber bereits mit dem überarbeitetem Rahmendekor und verchromtem Gepäckträger in schmalerer Ausführung und geänderter Halterung ohne Rahmenösen.
Datei:Diamant 35 201 blau2.JPG|An dem völlig original erhalten gebliebenen Fahrrad fehlen lediglich die Werkzeugtasche und die Luftpumpe.
Datei:Diamant 35 201 blau2.JPG|An dem völlig original erhalten gebliebenen Fahrrad fehlen lediglich die Werkzeugtasche und die Luftpumpe. Die Bereifung ([[Pneumant]]) ist jüngeren Datums.  
Datei:Diamant 35 201 blau3.JPG|Aufgrund einiger Ausstattungsdetails mutet dieses Fahrrad noch vergleichsweise "klassisch" an, wozu unter anderem die Lenkergriffe aus Duroplast sowie der [[FER]]-Scheinwerfer mit separatem Frontring...
Datei:Diamant 35 201 blau3.JPG|Aufgrund einiger Ausstattungsdetails mutet dieses Fahrrad noch vergleichsweise "klassisch" an, wozu unter anderem die Lenkergriffe aus Duroplast sowie der [[FER]]-Scheinwerfer mit separatem Frontring...
Datei:Diamant 35 201 blau4.JPG|...und das [[FER Rücklichter|FER-Rücklicht]] beitragen.  
Datei:Diamant 35 201 blau4.JPG|...und das [[FER Rücklichter|FER-Rücklicht]] beitragen.  

Version vom 26. Februar 2017, 15:15 Uhr

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Einordnung in die Modellpalette

Nach der Sortimentsbereinigung im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Sporträder geändert. So bekamen die beiden Varianten der Modelle 108 und 109 nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von Diamant grundlegend abwichen:

Rahmen und Ausstattung

Konstruktiv gingen mit dem Modellwechsel keine nennenswerten Überarbeitungen einher, stattdessen wurden der Rahmen und die Rundscheidengabel vom Vorgänger übernommen. Der 56 cm hohe Rahmen verfügt über einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besitzt auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden. Der Rahmen der frühen Exemplare hat zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse und für den Gepäckträger, ferner eine angelötete Luftpumpenhalterung und Dynamohalterung. Das Modell 35 201 besitzt ein Keiltretlager (BSA-Ausführung), eine Felgenbremse vorn sowie schmale Leichtmetallfelgen für Bereifung der Breite 1 3/8". Schutzbleche aus Leichtmetall, Sportsattel, Sportgepäckträger sowie ein Flachlenker mit Vorbau sind weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Damenausführung verfügen die Herrensporträder in der hier beschriebenen Variante über keinen Kettenschutz. Ende der 1960er Jahre kostete dieser Typ 335,- M.

Änderungen während der Produktionszeit

Zunächst hatte der Modellwechsel keine konstruktiven Veränderungen mit sich gebracht, doch Ende 1960 wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht und im August 1961 die Luftpumpenhalterung von der rechten auf die linke Seite verlegt. Frühe Exemplare dieses Typs besitzen noch Tretkurbeln mit abnehmbaren Kettenblättern. Ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden, sodass die Veränderung des Übersetzungsverhältnisses nicht mehr ohne weiteres möglich war. Anfang 1964 entfielen die Steuerkopfschilder, die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Am Gepäckträger gab es Mitte der 1960er mehrere Änderungen. Zunächst entfielen Ende 1963/Anfang 1964 die Halterungen des Gepäckträgers am Rahmen, stattdessen wurde ein Schwedengepäckträger verwendet. Schon 1965 wurde dieser durch eine Ausführung ersetzt, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt war. Ab 1966 wurde der Gepäckträger nicht mehr in Rahmenfarbe, sondern verchromt ausgeführt. Im Laufe desselben Jahres wurde die Form der Steuerkopfmuffen vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete.

Verlagerung der Produktion zu Mifa

Während der 1960er Jahre stagnierte die Nachfrage nach Fahrrädern in der DDR bzw. ging zum Teil leicht zurück. Gleichzeitig wurde der devisenbringenden Produktion von Flachstrickmaschinen bei Diamant stärkere Priorität eingeräumt. In der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre gab es infolgedessen Bestrebungen, die Produktion von Fahrrädern bei Diamant zu reduzieren bzw. gänzlich aufzugeben. Wurden zwischen 1963 und 1967 jährlich noch Stückzahlen in Höhe von 200.000 bis 220.000 erreicht, so sank dieser Wert im Jahr 1968 auf knapp 160.000. Im Jahr darauf wurde die Produktion der Sportrad-Modelle in das Mifa-Werk nach Sangerhausen verlagert. Seit April 1969 liefen sie dort unter den gleichen Modellbezeichnungen vom Band (Mifa Modell 201). Dies betraf jedoch nur die Sporträder ohne Gangschaltung, die Luxus-Modelle entfielen offenbar spätestens 1968 ersatzlos. Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder.
Die seit April 1969 von Mifa produzierten Sporträder wurden zunächst fast ausschließlich mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der Rahmennummern zielsicher von den "echten" Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes Rahmennummernschema.

Lackierung und Rahmendekor

Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert (Metallic-Lackierungen) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Bei den letzten Exemplaren mit dieser Lackierung fehlen bereits die Steuerkopfschilder. Sie wurden durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war (wiederum Metallic-Lackierung). In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Ende 1965) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Im Gegensatz zur Damenausführung besaß das Herrenrad keine Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser nicht Bestandteil der Serienausstattung war.

Verwendungszweck Bemerkungen
Zugführung für hint. Felgenbremse
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr; rechts
(ab 1961 links)
Halterung für Dynamo am Hinterbau
Ösen für Gepäckträger bis 1963

Technische Merkmale