Diamant Modell 35 154: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Modell 35 154 wurde ab etwa 1959 das bisherige [[Diamant Modell 202|Modell 202]] angeboten. Die Herrenausführung hieß nunmehr [[Diamant Modell 35 102|Modell 35 102]]. Technisch waren die Räder jedoch unverändert. Im Jahre 1976 wurde die hier beschriebene Ausführung schließlich durch das neue Modell [[Diamant Modell 35 157|35 157]] abgelöst, das sich jedoch nur durch eine geänderte Rahmenform unterschied.
===Einordnung in die Modellpalette===


Die 26"-Tourensporträder stellen eine Weiterentwicklung der herkömmlichen [[Diamant Tourenrad-Modelle|Tourenräder]] von [[Diamant]] dar. Die Konstruktion beinhaltet Elemente sowohl von Touren- als auch von Sportrahmen (u.a. [[Ausfallenden]] vorn und hinten, jedoch Rahmengeometrie ähnlich wie Tourenräder). Gegenüber den klassischen [[Diamant Tourenrad-Modelle|Tourenrädern]] ([[Diamant Modell 106|Modell 106]] usw.) waren die 26“-Tourensporträder spürbar leichter und wendiger. Unterschiede zwischen den genannten Typen sind vor allem im hinteren Rahmendreieck zu finden. Der Hinterbau war auch hier offen ausgeführt, jedoch mit geraden Ketten- und Sitzstreben (genaue Angaben zu konstruktiven Merkmalen von Fahrradrahmen sind [[Rahmen|hier]] zu finden). Am Sattelrohr war eine [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] angelötet. Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre wiesen die Tourensporträder bei den hinteren Ausfallenden zwei verschiedene Formen auf, während es sonst nur eine Variante gab. Eine baujahresabhängige Systematik konnte dabei bislang noch nicht festgestellt werden.
Als Modell 35 154 wurde ab 1959 das bisherige [[Diamant Modell 202|Modell 202]] angeboten. Die Herrenausführung hieß nunmehr [[Diamant Modell 35 102|Modell 35 102]]. Technisch blieben die Räder jedoch unverändert. Im Jahre 1976 wurde die hier beschriebene Ausführung schließlich durch das neue Modell [[Diamant Modell 35 157|35 157]] abgelöst, das sich jedoch nur durch eine geänderte Rahmenform unterscheidet.
Die 26"-Tourensporträder stellen eine Weiterentwicklung der herkömmlichen [[Diamant Tourenrad-Modelle|Tourenräder]] von [[Diamant]] dar. Die Konstruktion beinhaltet Elemente sowohl von Touren- als auch von Sportrahmen (u.a. [[Ausfallenden]] vorn und hinten, jedoch Rahmengeometrie ähnlich wie Tourenräder). Gegenüber den klassischen [[Diamant Tourenrad-Modelle|Tourenrädern]] ([[Diamant Modell 106|Modell 106]] usw.) waren die 26“-Tourensporträder spürbar leichter und wendiger.


Neben dem Rahmen war auch die Ausstattung hochwertiger gehalten, daher bewegten sich die Tourensporträder auch preislich oberhalb der Tourenmodelle. So besaßen diese Räder immer [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung) und größtenteils [[Felgen|Aluminiumfelgen]]. Lackierte Stahlfelgen sind bislang nur von frühen Exemplaren bekannt (bis Baujahr 1962). Die [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Ein [[Lenker|Flachlenker]] ohne [[Vorbau]], eine [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Bowdenzug sowie ein Gepäckträger in Schwedenform waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung besaß die Damenvariante einen [[Sattel|Tourensattel]]. Anfangs waren die [[Tretkurbeln]] dieses Fahrradtyps mit abnehmbaren [[Kettenblätter|Kettenblättern]] ausgestattet, doch ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden.
===Rahmen und Ausstattung===


Die Form der Sattelmuffe wurde vermutlich 1960 vereinfacht, indem man auf die Aussparung verzichtete. 1961 veränderte man die Befestigung des Kettenschutzes. Statt der bisherigen Laschen wurden nun Hülsen angelötet, an denen man den [[Kettenschutz]] einfacher befestigen konnte. Bis spätestens 1962 wurde die Form der [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] vereinfacht. Anfang 1964 fand eine weitere Überarbeitung der Rahmen statt. Das [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]] entfiel, außerdem gab es nun eine am Hinterbau angelötete Halterung für den [[Dynamos|Dynamo]]. Auch der bisherige [[Gepäckträger]] ("Schwedenform") wurde vermutlich noch 1964 durch einen neuen ersetzt, der nunmehr an dem kleinen Stegrohr zwischen den Sitzstreben befestigt wurde.<br>Anfang der 1970er-Jahre änderte sich das Profil der [[Felgen]]. Die bisher runde Form wurde überarbeitet, ab jetzt hatten die Felgen ein fünfflächiges Profil, das bis 1990 beibehalten wurde. Etwa 1973 wurde das Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfachere Stegplatte ersetzt (ähnlich den [[Mifa Tourensporträder|Mifa Tourensporträdern]]).  
Unterschiede zwischen den genannten Typen sind vor allem im hinteren Rahmendreieck zu finden. Der Hinterbau war auch hier offen ausgeführt, jedoch mit geraden Ketten- und Sitzstreben (genaue Angaben zu konstruktiven Merkmalen von Fahrradrahmen sind [[Rahmen|hier]] zu finden). Am Sattelrohr war eine [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] angelötet, und auch für den Kettenschutz waren entsprechende Befestigungspunkte vorhanden. Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre wiesen die Tourensporträder bei den hinteren Ausfallenden zwei verschiedene Formen auf, während es sonst nur eine Variante gab. Eine baujahresabhängige Systematik konnte dabei bislang noch nicht festgestellt werden.<br>Neben dem Rahmen war auch die Ausstattung hochwertiger gehalten, daher bewegten sich die Tourensporträder auch preislich oberhalb der Tourenmodelle. So besaßen diese Räder immer [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung) und größtenteils [[Felgen|Aluminiumfelgen]]. Lackierte Stahlfelgen sind bislang nur von frühen Exemplaren bekannt (bis Baujahr 1962). Die [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Ein [[Lenker|Flachlenker]] ohne [[Vorbau]], eine [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Bowdenzug sowie ein Gepäckträger in Schwedenform waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung besaß die Damenvariante einen [[Sattel|Tourensattel]].
 
===Änderungen während der Produktionszeit===
 
Die Form der Sattelmuffe wurde vermutlich 1960 vereinfacht, indem man auf die Aussparung verzichtete. 1961 veränderte man die Befestigung des Kettenschutzes. Statt der bisherigen Laschen wurden nun Hülsen angelötet, an denen man den [[Kettenschutz]] einfacher befestigen konnte. Bis spätestens 1962 wurde auch die Form der [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] verändert. Schon bald darauf fand schrittweise eine umfangreichere Überarbeitung dieses Fahrradtyps statt. Zunächst entfiel ab Ende 1963 das [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]], und ab dem I. Quartal 1964 gab es eine am Hinterbau angelötete Halterung für den [[Dynamos|Dynamo]]. Auch der bisherige [[Gepäckträger]] ("Schwedenform") wurde vermutlich noch 1964 durch einen neuen ersetzt, der nunmehr an dem kleinen Stegrohr zwischen den Sitzstreben befestigt wurde. Eine Angleichung an die [[Mifa Tourensporträder|Tourensporträder]]von Mifa fand 1973 statt, indem das Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfachere Stegplatte ersetzt wurde.<br>Weitere Veränderungen betrafen vor allem Details der Ausstattung. Anfangs waren die [[Tretkurbeln]] dieses Fahrradtyps mit abnehmbaren [[Kettenblätter|Kettenblättern]] ausgestattet, doch ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden. Anfang der 1970er Jahre änderte sich das Profil der [[Felgen]]. Anstelle der bisher runden Form hatten diese nun ein fünfflächiges Profil.
 
===Lackierung und Rahmendekor===
 
Der Typ 35 154 besaß bis 1964 eine [[Lackierung#Uni-Lack ("Emaillierung")|Uni-Lackierung]] mit [[Strahlenkopf]]dekor analog der des Tourenrads [[Diamant Modell 106|Modell 106]] sowie am Sattelrohr ein Emblem mit einem doppelten Speichenrad. Dieses wurde von den bekannten Weltmeisterringen eingefasst und war typisch für die Diamant-Fahrräder jener Zeit. Der Strahlenkopf war silberfarben, mit Ausnahme schwarz lackierter Fahrräder, die zumindest bis 1960 einen blauen Strahlenkopf aufwiesen. Bei den letzten Tourensporträdern mit dieser Lackierung wurden die Steuerkopfschilder bereits durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Bis 1964 wurden die Fahrräder meist in kräftigem rot oder grün lackiert. Nur selten sind hellblau oder schwarz lackierte Exemplare anzutreffen. Im Zuge der erwähnten Überarbeitung dieses Typs wechselte man im I. Quartal 1964 zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig (Uni-Lack) gehalten war. In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Ende 1965/Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Dieses Lackierungsschema wurde auch beim Nachfolgemodell 35 157 zunächst beibehalten. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
 
===Galerie===


Das Modell 35 154 besaß bis 1964 eine [[Lackierung#Uni-Lack ("Emaillierung")|Uni-Lackierung]] mit [[Strahlenkopf]]dekor analog der des Tourenrads [[Diamant Modell 106|Modell 106]] sowie am Sattelrohr ein Emblem mit einem doppelten Speichenrad. Dieses wurde von den bekannten Weltmeisterringen eingefasst und war typisch für die Diamant-Fahrräder jener Zeit. Der Strahlenkopf war silberfarben, mit Ausnahme schwarz lackierter Fahrräder, die zumindest bis 1960 einen blauen Strahlenkopf aufwiesen. Bei den letzten Tourensporträdern mit dieser Lackierung wurden die Steuerkopfschilder bereits durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Bis 1964 wurden die Fahrräder meist in kräftigem rot oder grün lackiert. Nur selten sind hellblau oder schwarz lackierte Exemplare anzutreffen.<br>1964 wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig (Uni-Lack) gehalten war. In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Dieses Lackierungsschema wurde auch beim Nachfolgemodell 35 157 zunächst beibehalten.
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Datei:Modell 35 154 von 1959 rot1.JPG|Häufig ist das Modell 35 154 in der Farbvariante rot zu finden, so wie das gezeigte Exemplar aus dem Jahr 1959.
Datei:Modell 35 154 von 1959 rot1.JPG|Häufig ist das Modell 35 154 in der Farbvariante rot zu finden, so wie das gezeigte Exemplar aus dem Jahr 1959.
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Datei:Diamant Sporttouren 35 154.JPG|Hier eine weitere frühe Ausführung (mit [[Strahlenkopf]]lackierung und Schwedengepäckträger). Dieses Rad besitzt auch noch die ältere Form der Luftpumpenhalterung.
Datei:Diamant Sporttouren 35 154.JPG|Hier eine weitere frühe Ausführung (mit [[Strahlenkopf]]lackierung und Schwedengepäckträger). Dieses Rad besitzt auch noch die ältere Form der Luftpumpenhalterung.


Datei:Diamant 35 154 rot von 1963.JPG|Modell von 1963, völlig unverbastelt erhalten, Rockschutz erneuert.
Datei:Diamant 35 154 rot von 1963.JPG|Dieses Exemplar von 1963 ist völlig unverbastelt erhalten geblieben, lediglich das Kleidernetz wurde erneuert. Fehlteile: Luftpumpe, Werkzeugtasche.


Datei:Pärchen Diamant 35 154 und 35 102 von 1963.JPG|Pärchen Modelle 35 154 und [[Diamant Modell 35 102|35 102]]  
Datei:Pärchen Diamant 35 154 und 35 102 von 1963.JPG|Baujahresgleiches Pärchen, bestehend aus Vertretern der Modelle 35 154 und [[Diamant Modell 35 102|35 102]].


Datei:Pärchen Diamant 35 154 und 35 102 von 1963 II.JPG|Die beiden Räder von 1963 wurden damals von einem Ehepaar zusammen gekauft.  
Datei:Pärchen Diamant 35 154 und 35 102 von 1963 II.JPG|Die beiden Räder wurden 1963 von einem Ehepaar gekauft.  


Datei:Diamant-Modell-35-154-1964.jpg|Ausführung von Anfang 1964, jetzt mit einfacherem Schiebebild am Steuerkopf, Schutzbleche nur noch mit zwei weißen Linien<br>Nicht original: Schutzblechfigur, Luftpumpe
Datei:Diamant-Modell-35-154-1964.jpg|Ausführung von Anfang 1964, jetzt mit einfacherem Schiebebild am Steuerkopf, Schutzbleche nur noch mit zwei weißen Linien<br>Nicht original: Schutzblechfigur, Luftpumpe
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Datei:Diamant266.JPG|Detail des vorstehenden Rades von 1966.
Datei:Diamant266.JPG|Detail des vorstehenden Rades von 1966.
Datei:Modell 35 154 1960er mintgrün.jpg|Ein Exemplar aus der zweiten Hälfte der 1960er, in mintgrüner Lackierung.
Datei:Modell 35 154 1960er mintgrün.jpg|Ein Exemplar aus der zweiten Hälfte der 1960er in mintgrüner Lackierung.
Datei:Modell 35 154 1960er mintgrün2.jpg|Detailaufnahme.
Datei:Modell 35 154 1960er mintgrün2.jpg|Detailaufnahme.


Datei:Diamant35154.jpg|Dieses Fahrrad aus dem Jahre 1974 besitzt einen olivgrünen Farbton, der vermutlich nur im Jahre 1974 verwendet wurde.  
Datei:Diamant35154.jpg|Dieses Fahrrad aus dem Jahre 1974 besitzt einen olivgrünen Farbton, der vermutlich nur kurzzeitig verwendet wurde.  
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===[[Anlötteile]] am Rahmen===
*'''[[Anlötteile]] am Rahmen'''
 
Im Gegensatz zur Herrenausführung besaß das Damenrad zusätzliche Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser Bestandteil der Serienausstattung war (beim Herrenrad erst später eingeführt).
Im Gegensatz zur Herrenausführung besaß das Damenrad zusätzliche Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser Bestandteil der Serienausstattung war (beim Herrenrad erst später eingeführt).


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===Technische Merkmale===
===Technische Merkmale===
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Version vom 10. November 2014, 11:53 Uhr

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Einordnung in die Modellpalette

Als Modell 35 154 wurde ab 1959 das bisherige Modell 202 angeboten. Die Herrenausführung hieß nunmehr Modell 35 102. Technisch blieben die Räder jedoch unverändert. Im Jahre 1976 wurde die hier beschriebene Ausführung schließlich durch das neue Modell 35 157 abgelöst, das sich jedoch nur durch eine geänderte Rahmenform unterscheidet. Die 26"-Tourensporträder stellen eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Tourenräder von Diamant dar. Die Konstruktion beinhaltet Elemente sowohl von Touren- als auch von Sportrahmen (u.a. Ausfallenden vorn und hinten, jedoch Rahmengeometrie ähnlich wie Tourenräder). Gegenüber den klassischen Tourenrädern (Modell 106 usw.) waren die 26“-Tourensporträder spürbar leichter und wendiger.

Rahmen und Ausstattung

Unterschiede zwischen den genannten Typen sind vor allem im hinteren Rahmendreieck zu finden. Der Hinterbau war auch hier offen ausgeführt, jedoch mit geraden Ketten- und Sitzstreben (genaue Angaben zu konstruktiven Merkmalen von Fahrradrahmen sind hier zu finden). Am Sattelrohr war eine Luftpumpenhalterung angelötet, und auch für den Kettenschutz waren entsprechende Befestigungspunkte vorhanden. Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre wiesen die Tourensporträder bei den hinteren Ausfallenden zwei verschiedene Formen auf, während es sonst nur eine Variante gab. Eine baujahresabhängige Systematik konnte dabei bislang noch nicht festgestellt werden.
Neben dem Rahmen war auch die Ausstattung hochwertiger gehalten, daher bewegten sich die Tourensporträder auch preislich oberhalb der Tourenmodelle. So besaßen diese Räder immer Keiltretlager (BSA-Ausführung) und größtenteils Aluminiumfelgen. Lackierte Stahlfelgen sind bislang nur von frühen Exemplaren bekannt (bis Baujahr 1962). Die Stahlschutzbleche waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Ein Flachlenker ohne Vorbau, eine Stempelbremse mit Bowdenzug sowie ein Gepäckträger in Schwedenform waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung besaß die Damenvariante einen Tourensattel.

Änderungen während der Produktionszeit

Die Form der Sattelmuffe wurde vermutlich 1960 vereinfacht, indem man auf die Aussparung verzichtete. 1961 veränderte man die Befestigung des Kettenschutzes. Statt der bisherigen Laschen wurden nun Hülsen angelötet, an denen man den Kettenschutz einfacher befestigen konnte. Bis spätestens 1962 wurde auch die Form der Luftpumpenhalterung verändert. Schon bald darauf fand schrittweise eine umfangreichere Überarbeitung dieses Fahrradtyps statt. Zunächst entfiel ab Ende 1963 das Steuerkopfschild, und ab dem I. Quartal 1964 gab es eine am Hinterbau angelötete Halterung für den Dynamo. Auch der bisherige Gepäckträger ("Schwedenform") wurde vermutlich noch 1964 durch einen neuen ersetzt, der nunmehr an dem kleinen Stegrohr zwischen den Sitzstreben befestigt wurde. Eine Angleichung an die Tourensporträdervon Mifa fand 1973 statt, indem das Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfachere Stegplatte ersetzt wurde.
Weitere Veränderungen betrafen vor allem Details der Ausstattung. Anfangs waren die Tretkurbeln dieses Fahrradtyps mit abnehmbaren Kettenblättern ausgestattet, doch ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden. Anfang der 1970er Jahre änderte sich das Profil der Felgen. Anstelle der bisher runden Form hatten diese nun ein fünfflächiges Profil.

Lackierung und Rahmendekor

Der Typ 35 154 besaß bis 1964 eine Uni-Lackierung mit Strahlenkopfdekor analog der des Tourenrads Modell 106 sowie am Sattelrohr ein Emblem mit einem doppelten Speichenrad. Dieses wurde von den bekannten Weltmeisterringen eingefasst und war typisch für die Diamant-Fahrräder jener Zeit. Der Strahlenkopf war silberfarben, mit Ausnahme schwarz lackierter Fahrräder, die zumindest bis 1960 einen blauen Strahlenkopf aufwiesen. Bei den letzten Tourensporträdern mit dieser Lackierung wurden die Steuerkopfschilder bereits durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Bis 1964 wurden die Fahrräder meist in kräftigem rot oder grün lackiert. Nur selten sind hellblau oder schwarz lackierte Exemplare anzutreffen. Im Zuge der erwähnten Überarbeitung dieses Typs wechselte man im I. Quartal 1964 zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig (Uni-Lack) gehalten war. In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Ende 1965/Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Dieses Lackierungsschema wurde auch beim Nachfolgemodell 35 157 zunächst beibehalten. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Im Gegensatz zur Herrenausführung besaß das Damenrad zusätzliche Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser Bestandteil der Serienausstattung war (beim Herrenrad erst später eingeführt).

Verwendungszweck Bemerkungen
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr; spät. 1962 überarbeitet
Halterung für Dynamo am Hinterbau; ab 1964
Halterung für Kettenschutz 1961 überarbeitet

Technische Merkmale