Mifa Modell 105: Unterschied zwischen den Versionen
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Datei:Mifa Modell 105 1989.jpg|Die Katalogabbildung von 1989 zeigt das Modell 105 mit einfachen Blockpedalen sowie der neueren Variante des Kettenschutzes. | Datei:Mifa Modell 105 1989.jpg|Die Katalogabbildung von 1989 zeigt das Modell 105 mit einfachen Blockpedalen sowie der neueren Variante des Kettenschutzes. | ||
Datei:Mifa Modell 105 1990.JPG|Ein Exemplar von 1990 mit neuem, keillosen Tretlager (unklar, ob zur Originalausstattung gehörend) und geändertem Rahmendekor. | Datei:Mifa Modell 105 1990.JPG|Ein Exemplar von 1990 mit neuem, keillosen Tretlager (unklar, ob zur Originalausstattung gehörend) und geändertem Rahmendekor. | ||
Datei:Mifa Modell 105 von ca. 1990.jpg|Bei diesem Fahrrad handelt es sich vermutlich um das Modell 105/3. | Datei:Mifa Modell 105 von ca. 1990.jpg|Bei diesem Fahrrad handelt es sich vermutlich um das Modell 105/3. Das Rahmdekor wurde erneut geändert, vermutlich stammt es aus der zweiten Hälfte 1990. [[Tretlager|Glockentretlager]], Rahmen mit Pletscherplatte, neuer Gepäckträger nach Mifa-Patent. | ||
Datei:Mifa Modell 105 von ca. 1990 II.jpg|Detail der Nabenschaltung. | Datei:Mifa Modell 105 von ca. 1990 II.jpg|Detail der Nabenschaltung. | ||
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Version vom 5. August 2015, 09:36 Uhr
Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
in der Unterkategorie Mifa Tourensporträder
Einordnung in die Modellpalette, Produktionsbeginn
Unter der Typenbezeichnung Modell 105 hatte Mifa ein 26"-Tourensportrad in Herrenausführung im Sortiment, das weitgehend auf das Modell 102 zurückgeht. Die entsprechende Damenausführung trägt die Modellnummer 160.
Für die ab 1970 produzierten Tourensporträder von Mifa waren offenbar zwei Ausstattungsvarianten vorgesehen: Neben den bekannten Modellen 102 und 154 wurden in den Prospekten von 1970 und 1971 auch die Modelle 156 (Damenausführung) und 105 aufgeführt. Unterschiede zwischen den beiden Ausstattungslinien bestehen den Katalogangaben zufolge darin, dass die Typen 105 und 156 vorn eine Felgenbremse sowie Flügelmuttern (anstelle der Stempelbremse mit Bowdenzug und der Sechskantmuttern) besitzen. Weitere Details zu diesen Fahrrädern werden nicht genannt. Es erscheint fraglich, dass diese Ausführungen in Serie produziert wurden: Die bei Mifa übliche Dynamohalterung an der Vorderradgabel erweist sich bei Anbau und Verwendung einer Felgenbremse als hinderlich. Zudem wird zumindest das Modell 156 im bislang vorliegenden jüngeren Prospektmaterial nicht mehr erwähnt. Die Typenbezeichnung "105" wurde dann vermutlich 1982, spätestens jedoch 1983 (Erwähnung in einem Prospektblatt) erneut aufgegriffen. Neben den bereits vorhandenen 26"-Tourensporträdern rundete diese Ausstattungsvariante die Modellpalette nach oben hin ab.
Rahmen und Ausstattung
Das Modell 105 besaß einen für Tourensporträder typischen Rahmen mit schrägen Ausfallenden sowie einem offenen Hinterbau. Die Sitz- und die Kettenstreben waren gerade ausgeführt. Der Rahmen verfügte über zusätzliche Anlötteile für den Kettenschutz, für den Dynamo und für die Luftpumpe. Die Rahmenhöhe betrug 56 cm. Die Dynamohalterung war, anders als beim nummerngleichen Tourensportrad von Diamant, an der Vorderradgabel angebracht. Um über dem Vorderrad den Anbau einer Felgenbremse zu ermöglichen, wurde die Dynamohalterung verlängert und in dieser Form bald auch an den übrigen Fahrradtypen von Mifa verwendet.
Im Gegensatz zum Modell 102 erfolgte die Ausstattung recht einheitlich. Schwankungen sind beim Tretlager festzustellen. Gemäß Katalogangaben soll das Modell 105 grundsätzlich mit einem Keiltretlager (Thompson-Ausführung) ausgestattet gewesen sein, doch sind auch solche mit Glockentretlager zu beobachten. Zur Ausstattung gehörten Aluminiumfelgen, polierte Aluminiumschutzbleche mit schwarz ausgelegten Sicken, ein Sportlenker mit Klemmmuffe sowie ein Tourensattel mit PUR-Schaumdecke. Für die Funktionseinheit Kettenblatt - Kurbel - Tretlager (Getriebe) wurde mitunter auf Erzeugnisse des westdeutschen Herstellers Thun zurückgegriffen.
Die Unterschiede zum Modell 102 in seiner hochwertigsten Ausstattung liegen in der Felgenbremse, einem Gepäckträger mit Spanngummi (anstelle der Federklappe) sowie einem verbesserten Kettenschutz. Dieser wurde offenbar jedoch erst ab Mitte der 1980er Jahre und auch nicht ausschließlich verwendet, denn einige Fahrräder des Typs 105 verfügen über die einfache Kettenschiene aus Stahl. Diese war - wie auch der Gepäckträger - stets verchromt. Eine Prospektabbildung von 1983 zeigt das Fahrrad mit einem Leder-Sportsattel. Ob dies tatsächlich so umgesetzt wurde erscheint fraglich, da bislang keine Belegexemplare mit diesem Ausstattungsdetail aufgetaucht sind.
Änderungen während der Produktionszeit
Hinsichtlich des verbesserten Kettenschutzes sind zwei Varianten zu beobachten: Bis 1986, maximal jedoch bis 1987 verwendete man hier den beim Typ 510 (Mifa Universal-Fahrrad) üblichen Kettenschutz aus Kunststoff, der den oberen und unteren Kettenstrang vollständig abdeckt. Danach kam jener aus Stahl gefertigte Kettenschutz zur Anwendung, der bereits von den 28"-Tourensporträdern von Mifa bekannt war und nur den oberen Bereich der Kette schützte. Dieser wurde entsprechend der Rahmenfarbe lackiert, während die erste Variante stets schwarz war. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre ersetzte dieses Fahrrad das Modell 102 weitgehend. Generell wurde bei Mifa seit Mitte der 1980er Jahre die Produktion von Klapp- und Tourensporträdern zugunsten der Sporträder gedrosselt. In einem Gesamtkatalog des Jahres 1989 sind bei den 26"-Tourensporträdern nur noch die Modelle 160 und 105 zu finden. Ab dem selben Jahr wurden die Rahmen mittels entsprechender Bohrungen für eine Innenverlegung des Beleuchtungskabels optimiert. Bislang musste dieses um das Rahmenrohr gewickelt bzw. mit Klebeband oder ähnlichem befestigt werden.
Nur in den Genex-Katalogen der Jahre 1989 und 1990 tauchen verbesserte Ausführungen dieses Typs auf. Als Modell 105/3 bezeichnet, verfügte es über eine Dreigang-Nabenschaltung. Auf dem Binnenmarkt war diese Ausstattungsvariante jedoch nicht erhältlich. Aufgrund der veränderten Marktsituation bedingt durch die politische Wende wurde das Modell 105 vermutlich Mitte 1990 aus dem Sortiment genommen, denn die an den anderen Mifa-Fahrrädern im II./III. Quartal 1990 vollzogenen Veränderungen sind für dieses Modell bislang nicht belegt. Im ersten Mifa-Katalog aus der Zeit nach der Umwandlung in eine GmbH fehlt es auch bereits.
Lackierung und Rahmendekor
Analog den übrigen Mifa-Tourensporträdern der 1980er Jahre waren die Rahmen einfarbig lackiert (überwiegend Metallic-Lackierungen). Das Rahmendekor war sehr einfach gestaltet und bestand aus einfachen Chromfolienaufklebern. Seit 1985 wurde ein neues Rahmendekor verwendet (Aufkleber anstelle der Chromfolien). Zudem verwendete man in diesem Zeitraum auch vermehrt Uni-Lackierungen. Vermutlich im ersten Quartal 1990 wurde das Rahmendekor erneut überarbeitet. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.
Galerie
Diese Prospektabbildung des Modells 105 von 1983 ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Sie zeigt mit dem Leder-Sportsattel nicht nur ein Ausstattungsdetail, das für dieses Fahrrad ungewöhnlich ist. Auffällig ist auch der Scheinwerfer (Typ 8707.30 von FER), welcher derzeit nur von Fahrrädern aus der zweiten Hälfte der 1980er Jahre bekannt ist. Für das Jahr 1983 fanden sich bislang noch keine Belegexemplare.
Referenz-Fahrrad (?)
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Vollständig original erhaltenes Modell 105 von 1985.
Ausstattung des Referenzfahrrads: Scheinwerfer, Rücklicht und Dynamo von FER, PUR-Sattel von Möve, Rahmentretstrahlerpedale
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Auffällig ist der großzügig dimensionierte Kettenschutz aus Kunststoff. Wahrscheinlich wurde das Modell 105 ab Werk mit Blockpedalen ausgestattet, da diese jedoch sehr schnell zerbrachen, sind kaum noch entsprechende Fahrräder mit den originalen Pedalen zu finden.Referenz-Fahrrad (?)
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Ein weiteres original erhaltenes Modell 105, jedoch aus dem Jahr 1986.
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Gegenüber dem zuvor gezeigten Exemplar fällt der einfachere Kettenschutz auf. Weiterhin besitzt dieses Fahrrad ein Kettenblatt von Thun.- Mifa Modell 105 1990.JPG
Ein Exemplar von 1990 mit neuem, keillosen Tretlager (unklar, ob zur Originalausstattung gehörend) und geändertem Rahmendekor.
Bei diesem Fahrrad handelt es sich vermutlich um das Modell 105/3. Das Rahmdekor wurde erneut geändert, vermutlich stammt es aus der zweiten Hälfte 1990. Glockentretlager, Rahmen mit Pletscherplatte, neuer Gepäckträger nach Mifa-Patent.
Anlötteile am Rahmen
Verwendungszweck | Bemerkungen |
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Halterung für Luftpumpe | am Sattelrohr |
Halterung für Dynamo | an der Vorderradgabel |
Halterung für Kettenschutz | nur bei Fahrrädern mit einfachem Kettenschutz |
Technische Merkmale
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