Diamant Modell 209: Unterschied zwischen den Versionen
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Der [[Rahmen]] war mit dem der einfacheren Diamant-Sporträder weitgehend identisch und besaß einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete [[Ausfallenden]]. Ähnlich wie schon in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurden wesentliche Entwicklungen vom Rennrad auf die neueste Generation der Diamant-Sporträder übertragen. So ähnelte nicht nur der generelle Rahmenaufbau der Modelle 208 und 209 dem des Rennrades, sondern auch die [[Rundscheidengabel]] wurde übernommen. Die Luxus-Ausführung unterschied sich recht deutlich von den einfacheren Modellen. Der Rahmen besaß vertikale [[Ausfallenden]], zusätzliche [[Anlötteile]] für die [[Gangschaltung]] und den [[Kettenschutz]], geänderte Ausfallenden an der Gabel (für die senkrechte Schutzblechstrebe) und zusätzliche Ösen an der Unterseite des Unterrohres zur Befestigung des Beleuchtungskabels. Auch die [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] war am Unterrohr angelötet, da diese Fahrräder mit einer langen [[Luftpumpen|Aluminium-Luftpumpe]] ausgeliefert wurden. Am Unterrohr war ein Sockel angelötet, der zur Befestigung des [[Gangschaltung|Schalthebels]] diente. | Der [[Rahmen]] war mit dem der einfacheren Diamant-Sporträder weitgehend identisch und besaß einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete [[Ausfallenden]]. Ähnlich wie schon in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurden wesentliche Entwicklungen vom Rennrad auf die neueste Generation der Diamant-Sporträder übertragen. So ähnelte nicht nur der generelle Rahmenaufbau der Modelle 208 und 209 dem des Rennrades, sondern auch die [[Rundscheidengabel]] wurde übernommen. Die Luxus-Ausführung unterschied sich recht deutlich von den einfacheren Modellen. Der Rahmen besaß vertikale [[Ausfallenden]], zusätzliche [[Anlötteile]] für die [[Gangschaltung]] und den [[Kettenschutz]], geänderte Ausfallenden an der Gabel (für die senkrechte Schutzblechstrebe) und zusätzliche Ösen an der Unterseite des Unterrohres zur Befestigung des Beleuchtungskabels. Auch die [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] war am Unterrohr angelötet, da diese Fahrräder mit einer langen [[Luftpumpen|Aluminium-Luftpumpe]] ausgeliefert wurden. Am Unterrohr war ein Sockel angelötet, der zur Befestigung des [[Gangschaltung|Schalthebels]] diente. | ||
Neben der serienmäßigen Gangschaltung besaß das Modell 209 unter anderem einen [[Lenker|Vorbaulenker]], einen [[Kettenschutz]] aus Aluminium (das Modell 109 besaß einen einfacheren Kettenschutz aus Stahl) sowie ein anderes [[Schutzbleche|Vorderradschutzblech]], auf dem der [[Scheinwerfer]] befestigt war. Besonders frühe Exemplare besaßen noch den bekannten Möve-Sportsattel mit Lederdecke, doch wurde noch im Jahr der Vorstellung (also 1956) der sogenannte [[Sattel|Terry-Sattel]] zum Standard bei den Luxus-Sporträdern. Vom Rennrad [[Diamant Modell 167|Modell 167]] übernahm man die Naben aus Aluminium (bei der Variante mit Rücktritt bestand die Nabe jedoch aus Stahl) sowie die lange Aluminium-Luftpumpe. Bis 1957 besaß das Modell 209 noch einen im hinteren Teil durchbrochenen Kettenschutz, der nur an Kettenstrebe und Unterrohr befestigt war. Das Folgemodell war geschlossen und wurde zusätzlich auch am Sitzrohr befestigt wo nun ein zusätzlicher Winkel zur Befestigung angebracht war. In dieser Ausführung blieb der Kettenschutz bis Ende der 60er Jahre ein charakteristisches Erkennungsmerkmal der Luxus-Sporträder. Eine weitere Besonderheit war der "freitragende" [[Gepäckträger]] aus [[Leichtmetall]], der nicht am Hinterbau oder an der Sattelrohrklemmung befestigt wurde, sondern am Schutzblech. Diese Lösung war nur wenig belastbar, weshalb die Luxus-Sporträder mit dem [[Sortimentsbereinigung|Modellwechsel 1959]] mit dem gleichen Gepäckträger wie die einfachen | Neben der serienmäßigen Gangschaltung besaß das Modell 209 unter anderem einen [[Lenker|Vorbaulenker]], einen [[Kettenschutz]] aus Aluminium (das Modell 109 besaß einen einfacheren Kettenschutz aus Stahl) sowie ein anderes [[Schutzbleche|Vorderradschutzblech]], auf dem der [[Scheinwerfer]] befestigt war. Besonders frühe Exemplare besaßen noch den bekannten Möve-Sportsattel mit Lederdecke, doch wurde noch im Jahr der Vorstellung (also 1956) der sogenannte [[Sattel|Terry-Sattel]] zum Standard bei den Luxus-Sporträdern. Vom Rennrad [[Diamant Modell 167|Modell 167]] übernahm man die Naben aus Aluminium (bei der Variante mit Rücktritt bestand die Nabe jedoch aus Stahl) sowie die lange Aluminium-Luftpumpe. Bis 1957 besaß das Modell 209 noch einen im hinteren Teil durchbrochenen Kettenschutz, der nur an Kettenstrebe und Unterrohr befestigt war. Das Folgemodell war geschlossen und wurde zusätzlich auch am Sitzrohr befestigt wo nun ein zusätzlicher Winkel zur Befestigung angebracht war. In dieser Ausführung blieb der Kettenschutz bis Ende der 60er Jahre ein charakteristisches Erkennungsmerkmal der Luxus-Sporträder. Eine weitere Besonderheit war der "freitragende" [[Gepäckträger]] aus [[Leichtmetall]], der nicht am Hinterbau oder an der Sattelrohrklemmung befestigt wurde, sondern am Schutzblech. Diese Lösung war nur wenig belastbar, weshalb die Luxus-Sporträder mit dem [[Sortimentsbereinigung|Modellwechsel 1959]] mit dem gleichen Gepäckträger wie die einfachen Sporträder ausgestattet wurden. Die übrige Ausstattung (Keiltretlager, Aluminiumfelgen, Lenker etc.) glich der der einfacheren Sporträder. Eine Prospektabbildung aus dem Jahre 1956 zeigt die Luxus-Ausführungen noch mit einem ungewöhnlichen [[Kettenblatt]] mit Zweipunktbefestigung der [[Tretkurbeln|Tretkurbel]]. Mit dieser Ausstattung wurden sowohl die Damen- als auch die Herrenvariante auf der [[Leipziger Messe]] 1956 gezeigt. Unklar ist indes, ob dies tatsächlich der anfänglichen Serienausstattung entsprach oder ob die Luxus-Sporträder anfangs nur mit den vom normalen Sportrad bekannten Leichtmetall-[[Tretkurbeln]] ausgeliefert wurden. Die Felgenbremsen sowie die Bremshebel kamen zunächst von [[Optima]], ab 1957 dann von [[Alda]]. Die Bremshebel wurden dabei mit Schellen am Lenker befestigt. Seit 1958 vewendete man die einfacher zu fertigenden Bremshebel von [[MILA]]. Auch das [[Gangschaltung|Schaltwerk]] stammte bis 1958 von Optima und danach weitgehend baugleich von [[Renak]].<br>Gemäß [[DHZ-Katalog]] von 1956 kostete das Luxus-Sportrad 432,- DM (mit Rücktrittnabe) bzw. 484,50 DM (mit Felgenbremse vorn und hinten). | ||
Version vom 29. Dezember 2013, 19:00 Uhr
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Zu den Sporträdern Modell 108 und 109 kamen 1956 die Luxus-Sporträder hinzu, die bereits ab Werk eine Viergang-Kettenschaltung besaßen. Auch hier konnte zwischen Freilaufnabe mit Rücktritt und Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz und Felgenbremse gewählt werden. Die entsprechende Herrenausführung war unter der Bezeichnung Modell 208 verfügbar.
Der Rahmen war mit dem der einfacheren Diamant-Sporträder weitgehend identisch und besaß einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden. Ähnlich wie schon in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurden wesentliche Entwicklungen vom Rennrad auf die neueste Generation der Diamant-Sporträder übertragen. So ähnelte nicht nur der generelle Rahmenaufbau der Modelle 208 und 209 dem des Rennrades, sondern auch die Rundscheidengabel wurde übernommen. Die Luxus-Ausführung unterschied sich recht deutlich von den einfacheren Modellen. Der Rahmen besaß vertikale Ausfallenden, zusätzliche Anlötteile für die Gangschaltung und den Kettenschutz, geänderte Ausfallenden an der Gabel (für die senkrechte Schutzblechstrebe) und zusätzliche Ösen an der Unterseite des Unterrohres zur Befestigung des Beleuchtungskabels. Auch die Luftpumpenhalterung war am Unterrohr angelötet, da diese Fahrräder mit einer langen Aluminium-Luftpumpe ausgeliefert wurden. Am Unterrohr war ein Sockel angelötet, der zur Befestigung des Schalthebels diente.
Neben der serienmäßigen Gangschaltung besaß das Modell 209 unter anderem einen Vorbaulenker, einen Kettenschutz aus Aluminium (das Modell 109 besaß einen einfacheren Kettenschutz aus Stahl) sowie ein anderes Vorderradschutzblech, auf dem der Scheinwerfer befestigt war. Besonders frühe Exemplare besaßen noch den bekannten Möve-Sportsattel mit Lederdecke, doch wurde noch im Jahr der Vorstellung (also 1956) der sogenannte Terry-Sattel zum Standard bei den Luxus-Sporträdern. Vom Rennrad Modell 167 übernahm man die Naben aus Aluminium (bei der Variante mit Rücktritt bestand die Nabe jedoch aus Stahl) sowie die lange Aluminium-Luftpumpe. Bis 1957 besaß das Modell 209 noch einen im hinteren Teil durchbrochenen Kettenschutz, der nur an Kettenstrebe und Unterrohr befestigt war. Das Folgemodell war geschlossen und wurde zusätzlich auch am Sitzrohr befestigt wo nun ein zusätzlicher Winkel zur Befestigung angebracht war. In dieser Ausführung blieb der Kettenschutz bis Ende der 60er Jahre ein charakteristisches Erkennungsmerkmal der Luxus-Sporträder. Eine weitere Besonderheit war der "freitragende" Gepäckträger aus Leichtmetall, der nicht am Hinterbau oder an der Sattelrohrklemmung befestigt wurde, sondern am Schutzblech. Diese Lösung war nur wenig belastbar, weshalb die Luxus-Sporträder mit dem Modellwechsel 1959 mit dem gleichen Gepäckträger wie die einfachen Sporträder ausgestattet wurden. Die übrige Ausstattung (Keiltretlager, Aluminiumfelgen, Lenker etc.) glich der der einfacheren Sporträder. Eine Prospektabbildung aus dem Jahre 1956 zeigt die Luxus-Ausführungen noch mit einem ungewöhnlichen Kettenblatt mit Zweipunktbefestigung der Tretkurbel. Mit dieser Ausstattung wurden sowohl die Damen- als auch die Herrenvariante auf der Leipziger Messe 1956 gezeigt. Unklar ist indes, ob dies tatsächlich der anfänglichen Serienausstattung entsprach oder ob die Luxus-Sporträder anfangs nur mit den vom normalen Sportrad bekannten Leichtmetall-Tretkurbeln ausgeliefert wurden. Die Felgenbremsen sowie die Bremshebel kamen zunächst von Optima, ab 1957 dann von Alda. Die Bremshebel wurden dabei mit Schellen am Lenker befestigt. Seit 1958 vewendete man die einfacher zu fertigenden Bremshebel von MILA. Auch das Schaltwerk stammte bis 1958 von Optima und danach weitgehend baugleich von Renak.
Gemäß DHZ-Katalog von 1956 kostete das Luxus-Sportrad 432,- DM (mit Rücktrittnabe) bzw. 484,50 DM (mit Felgenbremse vorn und hinten).
Analog den Modellen 108 und 109 hatten die Luxus-Sporträder eine Metallic-Lackierung. Vermutlich wurde das Modell 209 anfangs noch mit dem bis Ende 1956 üblichen Rahmendekor ausgeliefert, doch sind so frühe Exemplare heute nur noch selten zu finden. Seit Ende 1956 besaßen alle Sporträder ein neues Rahmendekor, welches bis 1964 beibehalten wurde. Markant sind die bunten "Weltmeisterringe" am Sattelrohr, am Unterrohr und an den Gabelscheiden. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.
Im Zusammenhang mit der Sortimentsbereinigung wurde in Abhängigkeit von der Hinterradbremse aus dem Modell 209 das Modell 35 253 (mit Rücktrittbremse) bzw. Modell 35 254 (mit Felgenbremse).
- Diamant Modell 209 1958.jpg
Dieses Damen-Sportrad in Luxus-Ausführung stammt aus dem Jahre 1958. Markant ist vor allem der freitragende Gepäckträger.
- Anlötteile am Rahmen
Hinsichtlich der Anlötteile unterscheidet sich der Rahmen des Modells 209 deutlich von den einfacheren Diamant-Sporträdern.
Verwendungszweck | Bemerkungen |
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Zugführung für hint. Felgenbremse | |
Zugführung für Kettenschaltung | |
Halterung für Luftpumpe | am Unterrohr |
Halterung für Dynamo | am Hinterbau |
Befestigungspunkte für Kettenschutz | am Unterrohr ab 1957 zusätzlich auch am Sitzrohr |
Befestigungspunkte für Beleuchtungskabel | am Unterrohr |
Sockel für Schalthebel | am Unterrohr |
Technische Merkmale
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