Diamant Modell 35 154: Unterschied zwischen den Versionen
>Max schwalbe Keine Bearbeitungszusammenfassung |
imported>Max schwalbe Keine Bearbeitungszusammenfassung |
(kein Unterschied)
|
Version vom 1. Oktober 2013, 11:57 Uhr
Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Fahrradwerke Elite-Diamant in der Unterkategorie Diamant Sportliche Tourenräder
Als Modell 35 154 wurde ab etwa 1959 das bisherige Modell 202 angeboten. Die Herrenausführung hieß nunmehr Modell 35 102. Technisch waren die Räder jedoch unverändert. Im Jahre 1976 wurde die hier beschriebene Ausführung schließlich durch das neue Modell 35 157 abgelöst, das sich jedoch nur durch eine geänderte Rahmenform unterschied.
Die 26"-Tourensporträder stellen eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Tourenräder von Diamant dar. Die Konstruktion beinhaltet Elemente sowohl von Touren- als auch von Sportrahmen (u.a. Ausfallenden vorn und hinten, jedoch Rahmengeometrie ähnlich wie Tourenräder). Gegenüber den klassischen Tourenrädern (Modell 106 usw.) waren die 26“-Tourensporträder spürbar leichter und wendiger. Unterschiede zwischen den genannten Typen sind vor allem im hinteren Rahmendreieck zu finden. Der Hinterbau war auch hier offen ausgeführt, jedoch mit geraden Ketten- und Sitzstreben (genaue Angaben zu konstruktiven Merkmalen von Fahrradrahmen sind hier zu finden). Am Sattelrohr war eine Luftpumpenhalterung angelötet.
Neben dem Rahmen war auch die Ausstattung hochwertiger gehalten, daher bewegten sich die Tourensporträder auch preislich oberhalb der Tourenmodelle. So besaßen diese Räder immer Keiltretlager (BSA-Ausführung) und größtenteils Aluminiumfelgen. Lackierte Stahlfelgen wurden vermutlich nur an schwarz oder hellblau lackierten Fahrrädern verbaut, die noch bis mindestens 1962 gefertigt wurden. Die Stahlschutzbleche waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Ein Flachlenker ohne Vorbau, eine Stempelbremse mit Bowdenzug sowie ein Gepäckträger in Schwedenform waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung besaß die Damenvariante einen Tourensattel.
Die Form der Sattelmuffe wurde vermutlich 1960 vereinfacht, indem man auf die Aussparung verzichtete. 1961 veränderte man die Befestigung des Kettenschutzes. Statt der bisherigen Laschen wurden nun Hülsen angelötet, an denen man den Kettenschutz einfacher befestigen konnte. Bis spätestens 1962 wurde die Form der Luftpumpenhalterung vereinfacht. Anfang 1964 fand eine weitere Überarbeitung der Rahmen statt. Das Steuerkopfschild entfiel, außerdem gab es nun eine am Hinterbau angelötete Halterung für den Dynamo. Auch der bisherige Gepäckträger ("Schwedenform") wurde durch einen neuen ersetzt, der nunmehr an dem kleinen Stegrohr zwischen den Sitzstreben befestigt wurde.
Anfang der 1970er-Jahre änderte sich das Profil der Felgen. Die bisher runde Form wurde überarbeitet, ab jetzt hatten die Felgen ein fünfflächiges Profil, das bis 1990 beibehalten wurde. Etwa 1973 wurde das Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfachere Stegplatte ersetzt (ähnlich den Mifa Tourensporträdern).
Das Modell 35 154 besaß bis 1964 eine Strahlenkopflackierung analog der des Tourenrads Modell 106 sowie am Sattelrohr ein Emblem mit einem doppelten Speichenrad. Dieses wurde von den bekannten Weltmeisterringen eingefasst und war typisch für die Diamant-Fahrräder jener Zeit. Die Form des Strahlenkopfes war 1960 geringfügig vereinfacht worden, fortan fehlten die Spitzen innerhalb der Strahlen. Bei den letzten Tourensporträdern mit dieser Lackierung wurden die Steuerkopfschilder bereits durch einfachere Schiebebilder ersetzt.
Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig (Glattlack) gehalten war. In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. In diesem Erscheinungsbild wurden die Tourensporträder bis Ende der 1970er Jahre ausgeliefert.
Im Vergleich zum Modell 202 von 1958 bereits vereinfachter Strahlenkopf. Die Schutzbleche besitzen aber noch zwei Doppellinien.
Es besitzt einen Ledersattel von LM und Gummi-Lenkergriffe von ZITZA. Auffällig ist hier auch die Sattelmuffe mit Aussparung. Auf diese Aussparung wurde bald darauf verzichtet.
- Diamant 35154 schwarz.JPG
Dieses schwarze Expemplar (Baujahr Anfang 1960) besitzt eine eher seltene schwarze Farbgebung mit einem blauen Strahlenkopf sowie lackierte Stahlfelgen (vermutl. original). Tourensporträder dieser Serie bis 1964 waren rot, grün, hellblau bzw. dunkelblau oder schwarz lackiert. Die letzten drei Farben kamen aber eher selten in den Handel.
- Diamant Sporttouren 35 154.JPG
Hier eine weitere frühe Ausführung (mit Strahlenkopflackierung und Schwedengepäckträger). Dieses Rad besitzt auch noch die ältere Form der Luftpumpenhalterung.
- Anlötteile am Rahmen
Im Gegensatz zur Herrenausführung besaß das Damenrad zusätzliche Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser Bestandteil der Serienausstattung war (beim Herrenrad erst später eingeführt).
Verwendungszweck | Bemerkungen |
---|---|
Halterung für Luftpumpe | am Sattelrohr; spät. 1962 überarbeitet |
Halterung für Dynamo | am Hinterbau; ab 1964 |
Halterung für Kettenschutz | 1961 überarbeitet |
- Technische Merkmale
- Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Ober- und Unterrohr gebogen, Rahmenhöhe 56 cm - gerader Hinterbau, Sportausfallenden nach vorn - Halterung für Dynamo am Hinterbau angelötet (ab 1964) - am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe - Keiltretlager BSA-Ausführung, Kettenblatt mit 46 Zähnen - polierte Aluminiumfelgen 26", Sechskantmuttern - Bereifung 26"x1 3/4" - vorn Stempelbremse mit Bowdenzug - hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 18 Zähnen - Sportlenker ohne Vorbau - in Rahmenfarbe lackierte Stahlschutzbleche (weiß oder gelb liniert) - Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche, Kettenschutz, Kleidernetz