Diamant Modell 35 102: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. März 2013, 13:23 Uhr
Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Fahrradwerke Elite-Diamant in der Unterkategorie Diamant Sportliche Tourenräder
Als Modell 35 102 wurde ab etwa 1959 das bisherige Modell 201 angeboten. Die Damenausführung hieß nunmehr Modell 35 154. Technisch waren die Räder jedoch unverändert.
Gegenüber den klassischen Tourenrädern (Modell EH usw.) waren die 26“-Tourensporträder spürbar leichter und wendiger. Unterschiede zwischen den genannten Typen sind vor allem im hinteren Rahmendreieck zu finden. Der Hinterbau war auch hier offen ausgeführt, jedoch mit geraden Ketten- und Sitzstreben (genaue Angaben zu konstruktiven Merkmalen von Fahrradrahmen sind hier zu finden). Am Sattelrohr war eine Luftpumpenhalterung angelötet.
Neben dem Rahmen war auch die Ausstattung hochwertiger gehalten, daher bewegten sich die Tourensporträder auch preislich oberhalb der Tourenmodelle. So besaßen diese Räder immer Keiltretlager (BSA-Ausführung) und größtenteils bereits Aluminiumfelgen. Lediglich einige frühe Exemplare verfügen noch über lackierte Stahlfelgen. Die Stahlschutzbleche waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Ein Flachlenker ohne Vorbau, eine Stempelbremse mit Bowdenzug sowie ein Gepäckträger in Schwedenform waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Damenausführung besaß die Herrenvariante einen Leder-Sportsattel.
Bis spätestens 1962 hatte man die Form der Luftpumpenhalterung vereinfacht. Anfang 1964 fand eine weitere Überarbeitung der Rahmen statt. Das Steuerkopfschild entfiel, außerdem gab es nun eine am Hinterbau angelötete Halterung für den Dynamo. Auch der bisherige Gepäckträger ("Schwedenform") wurde durch einen neuen ersetzt, der nunmehr an dem kleinen Stegrohr zwischen den Sitzstreben befestigt wurde. Das Modell 35 102 wurde bis weit in die Siebziger Jahre hinein ohne Kettenschutz geliefert, die anderen Tourensporträder besaßen ihn bereits ab Werk. Später versah man auch die einfache Herrenausführung mit den dafür notwendigen Anlötteilen am Sattel- und am Unterrohr, der Kettenschutz gehörte nun zur Serienausstattung.
Anfang der 1970er-Jahre änderte sich das Profil der Felgen. Die bisher runde Form wurde überarbeitet, ab jetzt hatten die Felgen ein fünfflächiges Profil, das bis 1990 beibehalten wurde. Etwa 1973 wurde das Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch eine einfachere Stegplatte ersetzt (ähnlich den Mifa Tourensporträdern). Ab dem Jahre 1977 kamen Keiltretlager in Thompson-Ausführung zur Anwendung.
Weitere Veränderungen betrafen vor allem Details der Ausstattung. So wurden etwa ab 1979 filigranere Gepäckträger sowie Lenker mit neuentwickelter Form verwendet. Ab den frühen Achtziger Jahren wurde das Modell 35 102 zunehmend mit Leichtmetallschutzblechen versehen, zudem waren der Kettenschutz und der Gepäckträger bei diesen Ausführungen verchromt. Einige Tourensporträder bekamen eine vereinfachte Gabelhaube aus Kunststoff. Typisch für die Exemplare der 1980er Jahre sind zudem Tourensättel mit einer Satteldecke aus PUR-Schaumstoff. Die einfacher ausgestatteten Tourensporträder von Diamant wurden in der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre offenbar kaum noch produziert. In einer Modellübersicht des Jahres 1988 fehlen sie bereits. Ab dieser Zeit wurden nur noch die teureren Ausführungen Modell 35 105 und Modell 35 160 gefertigt.
Das Modell 35 102 besaß bis 1964 eine Strahlenkopflackierung analog der des Tourenrads Modell EH sowie am Sattelrohr ein Emblem mit einem doppelten Speichenrad. Dieses wurde von den bekannten Weltmeisterringen eingefasst und war typisch für die Diamant-Fahrräder jener Zeit. Die Form des Strahlenkopfes war 1960 geringfügig vereinfacht worden, fortan fehlten die Spitzen innerhalb der Strahlen. Bei den letzten Tourensporträdern mit dieser Lackierung wurden die Steuerkopfschilder bereits durch einfachere Schiebebilder ersetzt.
Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig (Glattlack) gehalten war. In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. In diesem Erscheinungsbild wurden die Tourensporträder bis Ende der 1970er Jahre ausgeliefert.
Seit 1979 waren die Rahmen einfarbig lackiert, das Dekor änderte sich erneut. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "TS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird..Die Ausführungen mit Leichtmetallschutzblechen besaßen teilweise Metallic-Lackierungen, während man bei den Fahrrädern mit Stahlschutzblechen grundsätzlich Glattlack verwendete. Mit den seit 1986 üblichen Rahmenaufklebern (chromfarben bzw. transparent) ist das Modell 35 102 jedoch nur noch selten zu finden. Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Toursport". Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.
Das Steuerkopfschild aus Aluminium wurde bereits durch ein Abziehbild ersetzt, der Rest des Dekors (Weltmeisterringe und Strahlenkopf) ist noch wie in den Jahren zuvor.
Der Gepäckträger besitzt noch die sogenannte Schwedenform, die nur bis Anfang 1964 verwendet wurde.
- Technische Merkmale
- Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm - gerader Hinterbau, Sportausfallenden nach vorn - Halterung für Dynamo am Hinterbau angelötet (ab etwa 1964) - am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe - Keiltretlager BSA-Ausführung (ab etwa 1977 Thompson-Ausführung), Kettenblatt mit 46 Zähnen - polierte Aluminiumfelgen 26", Sechskantmuttern - Bereifung 26"x1 3/4" - vorn Stempelbremse mit Bowdenzug - hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 18 Zähnen - Sportlenker ohne Vorbau - in Rahmenfarbe lackierte Stahlschutzbleche (weiß liniert), später auch polierte Aluminiumschutzbleche - Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche, Kettenschutz (etwa ab Ende der 1970er-Jahre)