Diamant Modell 35 202: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Modell 35 202 wurde ab 1959 das bisherige [[Diamant Modell 108|Modell 108]] von [[Diamant]] angeboten. Das weitgehend identische [[Diamant Modell 35 201|Modell 35 201]] besaß statt der [[Naben|Starrnabe]] mit [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] eine [[Naben|Rücktrittbremsnabe]] hinten. Die entsprechende Damenausführung war unter der Bezeichnung [[Diamant Modell 35 252|Modell 35 252]] erhältlich.<br>Im Zusammenhang mit der Vergrößerung der Kapazitäten zur Produktion von Flachstrickmaschinen wurde die Fertigung der Sporträder 1969 an das [[Mifa]]-Werk abgegeben, wo sie unter der gleichen Modellbezeichnung weiterproduziert wurden ([[Mifa Modell 202]]). Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder.
{| style="border: 1px solid #aaaaaa; background-color: #f8f8f8; padding-left: 20px; padding-top: 5px; padding-bottom: 5px; width:100%"
|<div style="float:left">Diese Seite ist Teil der&nbsp;<br>in der Unterkategorie</div><div style="float:left">[[Modelle Diamant|Modellübersicht des VEB Fahrradwerke Elite-Diamant]]<br>[[Modelle Diamant#Diamant Sporträder|Diamant Sporträder]]</div>
|}
<br>
===Einordnung in die Modellpalette===


Bis Ende 1960 unterschied sich das neue Modell noch gar nicht von seinem Vorgänger, doch dann wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht und die Luftpumpenhalterung von der rechten auf die linke Seite verlegt. Ende 1963 bis Anfang 1964 wurden alle Sporträder leicht überarbeitet. Zunächst ersetzte man die bisherigen [[Gepäckträger]] durch solche in Schwedenform, so dass die bisher für den Gepäckträger notwendigen Laschen an den Sitzstreben entfallen konnten. Anfang 1964 entfielen dann die [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]], die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Die Schwedengepäckträger fanden bei den Sporträdern nur kurzzeitig Verwendung, sie wurden schon bald durch solche ersetzt, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt werden konnten. 1966 wurde die Form der [[Muffen|Steuerkopfmuffen]] vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete.
Nach der [[Sortimentsbereinigung]] im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Sporträder geändert. So bekamen die beiden Varianten der Modelle [[Diamant Modell 108|108]] und [[Diamant Modell 109|109]] nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von [[Diamant]] grundlegend abwichen:


Nach der Verlagerung der Produktion von Sporträdern ins [[Mifa]]-Werk wurden die Sporträder zunächst unverändert weitergebaut. Die in Sangerhausen produzierten Sporträder wurden anfangs überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der [[Rahmennummern]] zielsicher von den “echten“ Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit “Diamant“ dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe der Rahmennummer|Rahmennummernschema]].<br>Etwa 1974 wurde die Form des Gabelkopfes vereinfacht, zudem wurden die Räder nun zunehmend mit “Mifa“-Dekor ausgeliefert. Ab 1976 stattete man die Räder mit [[Tretlager|Keiltretlagern]] in Thompson-Ausführung aus. Spätestens ab dieser Zeit wurden sie wohl nur noch als Mifa-Erzeugnisse dekoriert, denn Sporträder mit Thompson-Tretlager und Diamant-Dekor scheint es nicht bzw. nur sehr selten zu geben.
* [[Diamant Modell 35 201]] - Herren-Sportrad, Rücktrittbremsnabe
* Diamant Modell 35 202 - Herren-Sportrad, Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz
* [[Diamant Modell 35 251]] - Damen-Sportrad, Rücktrittbremsnabe
* [[Diamant Modell 35 252]] - Damen-Sportrad, Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz


Das Modell 35 202 besaß grundsätzlich ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung), [[Bremsen|Felgenbremsen]] vorn und hinten sowie schmale [[Felgen|Leichtmetallfelgen]] für [[Bereifung]] der Breite 1 3/8". [[Schutzbleche]] aus Leichtmetall, [[Sattel|Sportsattel]], [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] sowie ein [[Lenker|Flachlenker]] mit [[Vorbau]] waren weitere Ausstattungsmerkmale.
===Rahmen und Ausstattung===


Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert (Metallic-Lack) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Bei den letzten Exemplaren mit dieser Lackierung fehlen bereits die Steuerkopfschilder. Sie wurden durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war. In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Bei vielen bereits in Sangerhausen hergestellten Sporträdern fallen die [[Mifa]]-Aufkleber an den Gabelscheiden auf. Diese eigentlich widersprüchliche Kombination aus Diamant- und Mifa-Rahmendekor findet man speziell bei den Sporträdern aus der Zeit um 1970 häufiger. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
Konstruktiv gingen mit dem Modellwechsel keine nennenswerten Überarbeitungen einher, stattdessen wurden der Rahmen und die [[Rundscheidengabel]] vom Vorgänger übernommen. Der 56 cm hohe [[Fahrradrahmen|Rahmen]] verfügt über einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besitzt auch dieses Fahrrad angelötete [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]]. Der [[Fahrradrahmen|Rahmen]] der frühen Exemplare hat zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse und für den Gepäckträger, ferner eine angelötete Luftpumpenhalterung und Dynamohalterung. Das Modell 35 202 besitzt ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung), eine [[Bremsen|Felgenbremse]] vorn und hinten sowie schmale [[Felgen|Leichtmetallfelgen]] für [[Reifen]] der Breite 1 <sup>3</sup>/<sub>8</sub>". [[Schutzbleche]] aus Leichtmetall, [[Sättel|Sportsattel]], [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] sowie ein [[Lenker|Flachlenker]] mit [[Vorbauten|Vorbau]] sind weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Damenausführung verfügen die Herrensporträder in der hier beschriebenen Variante über keinen Kettenschutz. Ende der 1960er Jahre kostete dieser Fahrradtyp 356,- M.


===Änderungen während der Produktionszeit===


<gallery widths="200" heights="200" perrow="4">
Zunächst hatte der Modellwechsel keine konstruktiven Veränderungen mit sich gebracht, doch Ende 1960 wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht und im August 1961 die Luftpumpenhalterung von der rechten auf die linke Seite verlegt. Frühe Exemplare dieses Typs besitzen noch [[Tretkurbeln]] mit abnehmbaren [[Kettenblätter|Kettenblättern]]. Ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden, sodass die Veränderung des Übersetzungsverhältnisses nicht mehr ohne weiteres möglich war. Anfang 1964 entfielen die [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]], die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Am [[Gepäckträger]] gab es Mitte der 1960er mehrere Änderungen. Zunächst entfielen Ende 1963/Anfang 1964 die Halterungen des Gepäckträgers am Rahmen, stattdessen wurde ein Schwedengepäckträger verwendet. Schon 1965 wurde dieser durch eine Ausführung ersetzt, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt war. Ab 1966 wurde der Gepäckträger nicht mehr in Rahmenfarbe, sondern verchromt ausgeführt. Im Laufe desselben Jahres wurde die Form der [[Rahmenmuffen|Steuerkopfmuffen]] vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete.
Datei:Diamant13.jpg|Ein Modell 35 202 aus dem Jahr 1964. Bei diesem Fahrrad (Fundzustand) handelt es sich um ein Beispiel für die nur kurzzeitig gebaute "Zwischenvariante": So besitzt es noch das seit 1956 verwendete Rahmendekor und Lackierungsschema, jedoch fehlen bereits das Steuerkopfschild und die am Hinterbau angelöteten Halterungen für den Gepäckträger.  
 
Datei:Diamant14.jpg|Diese Schiebebilder wurden zwischen 1964 und 1966 anstelle der bisherigen Steuerkopfschilder an allen Diamant-Rädern verwendet.  
===Verlagerung der Produktion zu Mifa===
Datei:Sportrad_violett.JPG|Diamant-Sportrad in Violett-Metallic von etwa 1968. Dieses Rad besitzt schon die vereinfachten Steuerkopfmuffen und das Rahmendekor in der letzten Ausführung.
 
Datei:Diamant 35202a.jpg|Bei diesem Sportrad (Baujahr ca. 1970) sind bis auf die Pedale alle Teile original. Auffällig sind die Mifa-Aufkleber an der Gabel. Diese eigentlich widersprüchliche Kombination aus Diamant- und Mifa-Rahmendekor findet man bei den Sporträdern aus der Zeit um 1970 häufiger.
Während der 1960er Jahre stagnierte die Nachfrage nach Fahrrädern in der DDR bzw. ging zum Teil leicht zurück. Gleichzeitig wurde der devisenbringenden Produktion von Flachstrickmaschinen bei Diamant stärkere Priorität eingeräumt. In der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre gab es infolgedessen Bestrebungen, die Produktion von Fahrrädern bei Diamant zu reduzieren bzw. gänzlich aufzugeben. Wurden zwischen 1963 und 1967 jährlich noch Stückzahlen in Höhe von 200.000 bis 220.000 erreicht, so sank dieser Wert im Jahr 1968 auf knapp 160.000. Im Jahr darauf wurde die Produktion der Sportrad-Modelle in das [[Mifa]]-Werk nach Sangerhausen verlagert. Seit April 1969 liefen sie dort unter den gleichen Modellbezeichnungen vom Band ([[Mifa Modell 202]]). Dies betraf jedoch nur die Sporträder ohne Gangschaltung, die Luxus-Modelle entfielen offenbar spätestens 1968 ersatzlos. Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder.<br>Die seit April 1969 von [[Mifa]] produzierten Sporträder wurden zunächst fast ausschließlich mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der [[Rahmennummern]] zielsicher von den "echten" Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe der Rahmennummer|Rahmennummernschema]].
Datei:Diamant 35202b.jpg|Dies war die letzte Ausführung des Rahmendekors bei den Sporträdern von Diamant, es wurde bis Mitte der Siebziger Jahre verwendet. Danach gab es die Sporträder dann nur noch mit Mifa-Dekor.
 
Datei:Diamant202b.jpg|Dieser Katalogauszug von 1974 zeigt ein Modell 35 202, das schon die etwas vereinfachte [[Rundscheidengabel]] besitzt. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Sporträder bereits bei Mifa produziert. Etwas eigenartig ist dabei, dass sie in den Prospekten eindeutig als Mifa-Erzeugnisse bezeichnet, jedoch mit Diamant-Rahmendekor abgebildet wurden.  
===Lackierung und Rahmendekor===
 
Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert ([[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|Metallic-Lackierungen]]) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Bei den letzten Exemplaren mit dieser Lackierung fehlen bereits die Steuerkopfschilder. Sie wurden durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war (wiederum Metallic-Lackierung). In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Ende 1965) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
 
=== Galerie ===
<gallery widths="220" heights="220" perrow="4">  
Diamant Modell 35 202 rot 1962 Bild1.JPG|Modell 35 202 von Anfang 1962 in [[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|rotmetallic]]. Vollständig und original erhalten. [[Tretkurbeln|Tretkurbel]] noch mit abnehmbarem [[Kettenblätter|Kettenblatt]].
Diamant Modell 35 202 rot 1962 Bild2.JPG|Die Beleuchtungskomponenten sind komplett von [[BALACO]]: Scheinwerfer [[BALACO Scheinwerfer|Modell 61]] (Leichtmetall-Variante, noch auf 1961 datiert); Rücklicht [[BALACO Rücklichter|"großes Haus"]] (noch auf 1961 datiert); Dynamo [[BALACO Dynamos|Modell 1955]] (wurde ergänzt). [[Beleuchtungskabel]] noch mit großem Querschnitt.
Diamant Modell 35 202 rot 1962 Bild3.JPG|[[Fahrradklingeln|Fahrradklingel]] von [[M Ruhla]], [[Lenker|Diamant-Flachlenker]] bereits in "schmaler" Ausführung (ohne Griffe 54,5 cm breit).
Diamant Modell 35 202 rot 1962 Bild4.JPG|Die [[Reifen|Bereifung]] von [[Kowalit]] wurde zeitgenössisch ergänzt. In roter Lackierung ist Modell 35 202 vergleichsweise selten zu finden, vorwiegend wurden diese Fahrräder in blau- oder grünmetallic lackiert.
Diamant Modell 35 202 rot 1962 Bild5.JPG|Die Lederriemen der [[Werkzeugtaschen|Werkzeugtasche]] wurden bereits früher mal getauscht, sie neigen zum Durchscheuern.
 
Datei:Diamant13.jpg|Bei diesem 1964er Exemplar handelt es sich um die nur kurzzeitig gebaute "Zwischenvariante": So besitzt es noch das seit 1956 verwendete Rahmendekor und Lackierungsschema, jedoch fehlen bereits das Steuerkopfschild und die am Hinterbau angelöteten Halterungen für den Gepäckträger.  
Datei:Diamant14.jpg|Diese Schiebebilder wurden zwischen 1964 und 1965 anstelle der bisherigen Steuerkopfschilder an allen Diamant-Rädern verwendet.  
Datei:Diamant Modell 35 202 Katalogabbildung.JPG|Katalogabbildung, um 1965 ([[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung_mit_Hilfe_des_Rahmendekors|Übergangsdekor]])
Datei:Diamant 35 202 von 1967 Bild1.jpeg|Ein Modell 35 202 von 1967. Die Bereifung ([[Pneumant]]) ist späteren Datums, ansonsten befindet es sich im Originalzustand.  
Datei:Diamant 35 202 von 1967 Bild2.jpeg|im Unterschied zur Katalogabbildung von 1965 besitzt das Fahrrad das erneut überarbeitete Dekor, den verchromten Gepäckträger und vereinfachte Steuerkopfmuffen.  
Datei:Diamant 35 202 von 1967 Bild3.jpeg|Die späteren Sporträder von Mifa mit Diamant-Dekor wiesen dann wieder einen in Rahmenfarbe lackierten Gepäckträger auf.
Datei:Diamant 35 202 von 1967 Bild4.jpeg|Abziehbilder vom Fahrradhaus Bengner Berlin-Köpenick. Bis zuletzt stand das Rad in diesem Laden, und überdauerte so weitgehend unversehrt die Zeit.  
</gallery>
</gallery>


===[[Anlötteile]] am Rahmen===
Im Gegensatz zur Damenausführung besaß das Herrenrad keine Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser nicht Bestandteil der Serienausstattung war.
{| class="wikitable"
|-
! Verwendungszweck !! Bemerkungen
|-
| Zugführung für hint. Felgenbremse
|
|-
| Halterung für Luftpumpe
| am Sattelrohr; rechts<br>(ab 1961 links)
|-
| Halterung für Dynamo
| am Hinterbau
|-
| Ösen für Gepäckträger
| bis 1963
|}
===Technische Merkmale===
{| style="border: 1px solid #aaaaaa; background-color: #f8f8f8; padding-left: 20px; padding-top: 5px; padding-bottom: 5px; width:100%"
|
* Stahlrohrrahmen mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], [[Übersicht Abmessungen#Rahmenhöhe|Rahmenhöhe]] 56 cm, Hinterbau starr ausgeführt
* gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]] nach vorn
* Halterung für [[Dynamos|Dynamo]] am Hinterbau angelötet
* am Sattelrohr angelötete Halterung für die [[Luftpumpen|Luftpumpe]]
* [[Getriebe|Keilgetriebe]] (BSA-Ausführung), [[Kettenblätter|Kettenblatt]] mit 48 Zähnen
* polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] 28", [[Flügelmuttern]]
* [[Reifen]] 28" × 1 <sup>3</sup>/<sub>8</sub>" × 1 <sup>5</sup>/<sub>8</sub>"
* vorn und hinten [[Bremsen|Felgenbremsen]]
* [[Naben|Starrnabe]] und [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] mit 20 Zähnen
* [[Lenker|Sportlenker]] mit [[Vorbauten|Vorbau]]
* polierte [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]]
* Zubehör: [[Luftpumpen|Luftpumpe]], [[Werkzeugtaschen|Werkzeugtasche]]
|}


*'''Technische Merkmale'''
[[Kategorie:Modelle Diamant]]
  - Stahlrohrrahmen mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], [[Rahmenhöhe]] 56 cm, Hinterbau starr ausgeführt
  - gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]] nach vorn
  - Halterung für [[Dynamos|Dynamo]] am Hinterbau angelötet
  - am Sattelrohr angelötete Halterung für die [[Luftpumpen|Luftpumpe]]
  - [[Tretlager|Keiltretlager BSA-Ausführung]], [[Kettenblätter|Kettenblatt]] mit 48 Zähnen
  - polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] 28", [[Flügelmuttern]]
  - [[Bereifung]] 28"x1 3/8"
  - vorn und hinten [[Bremsen|Felgenbremsen]]
  - [[Naben|Starrnabe]] und [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] mit 20 Zähnen
  - [[Lenker|Sportlenker]] mit [[Vorbauten|Vorbau]]
  - polierte [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]]
  - Zubehör: [[Luftpumpen|Luftpumpe]], [[Werkzeugtaschen|Werkzeugtasche]]
[[Kategorie:Sporträder Diamant]]

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2022, 21:40 Uhr

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Einordnung in die Modellpalette

Nach der Sortimentsbereinigung im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Sporträder geändert. So bekamen die beiden Varianten der Modelle 108 und 109 nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von Diamant grundlegend abwichen:

Rahmen und Ausstattung

Konstruktiv gingen mit dem Modellwechsel keine nennenswerten Überarbeitungen einher, stattdessen wurden der Rahmen und die Rundscheidengabel vom Vorgänger übernommen. Der 56 cm hohe Rahmen verfügt über einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besitzt auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden. Der Rahmen der frühen Exemplare hat zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse und für den Gepäckträger, ferner eine angelötete Luftpumpenhalterung und Dynamohalterung. Das Modell 35 202 besitzt ein Keiltretlager (BSA-Ausführung), eine Felgenbremse vorn und hinten sowie schmale Leichtmetallfelgen für Reifen der Breite 1 3/8". Schutzbleche aus Leichtmetall, Sportsattel, Sportgepäckträger sowie ein Flachlenker mit Vorbau sind weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Damenausführung verfügen die Herrensporträder in der hier beschriebenen Variante über keinen Kettenschutz. Ende der 1960er Jahre kostete dieser Fahrradtyp 356,- M.

Änderungen während der Produktionszeit

Zunächst hatte der Modellwechsel keine konstruktiven Veränderungen mit sich gebracht, doch Ende 1960 wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht und im August 1961 die Luftpumpenhalterung von der rechten auf die linke Seite verlegt. Frühe Exemplare dieses Typs besitzen noch Tretkurbeln mit abnehmbaren Kettenblättern. Ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden, sodass die Veränderung des Übersetzungsverhältnisses nicht mehr ohne weiteres möglich war. Anfang 1964 entfielen die Steuerkopfschilder, die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Am Gepäckträger gab es Mitte der 1960er mehrere Änderungen. Zunächst entfielen Ende 1963/Anfang 1964 die Halterungen des Gepäckträgers am Rahmen, stattdessen wurde ein Schwedengepäckträger verwendet. Schon 1965 wurde dieser durch eine Ausführung ersetzt, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt war. Ab 1966 wurde der Gepäckträger nicht mehr in Rahmenfarbe, sondern verchromt ausgeführt. Im Laufe desselben Jahres wurde die Form der Steuerkopfmuffen vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete.

Verlagerung der Produktion zu Mifa

Während der 1960er Jahre stagnierte die Nachfrage nach Fahrrädern in der DDR bzw. ging zum Teil leicht zurück. Gleichzeitig wurde der devisenbringenden Produktion von Flachstrickmaschinen bei Diamant stärkere Priorität eingeräumt. In der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre gab es infolgedessen Bestrebungen, die Produktion von Fahrrädern bei Diamant zu reduzieren bzw. gänzlich aufzugeben. Wurden zwischen 1963 und 1967 jährlich noch Stückzahlen in Höhe von 200.000 bis 220.000 erreicht, so sank dieser Wert im Jahr 1968 auf knapp 160.000. Im Jahr darauf wurde die Produktion der Sportrad-Modelle in das Mifa-Werk nach Sangerhausen verlagert. Seit April 1969 liefen sie dort unter den gleichen Modellbezeichnungen vom Band (Mifa Modell 202). Dies betraf jedoch nur die Sporträder ohne Gangschaltung, die Luxus-Modelle entfielen offenbar spätestens 1968 ersatzlos. Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder.
Die seit April 1969 von Mifa produzierten Sporträder wurden zunächst fast ausschließlich mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der Rahmennummern zielsicher von den "echten" Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes Rahmennummernschema.

Lackierung und Rahmendekor

Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert (Metallic-Lackierungen) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Bei den letzten Exemplaren mit dieser Lackierung fehlen bereits die Steuerkopfschilder. Sie wurden durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war (wiederum Metallic-Lackierung). In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Ende 1965) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Im Gegensatz zur Damenausführung besaß das Herrenrad keine Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser nicht Bestandteil der Serienausstattung war.

Verwendungszweck Bemerkungen
Zugführung für hint. Felgenbremse
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr; rechts
(ab 1961 links)
Halterung für Dynamo am Hinterbau
Ösen für Gepäckträger bis 1963

Technische Merkmale