Diamant Modell 35 252: Unterschied zwischen den Versionen

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===Einordnung in die Modellpalette===
===Einordnung in die Modellpalette===


Als Modell 35 252 wurde ab 1959 das bisherige [[Diamant Modell 109|Modell 109]] von [[Diamant]] angeboten. Das weitgehend identische [[Diamant Modell 35 251|Modell 35 251]] besaß statt der [[Naben|Starrnabe]] mit [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]]eine [[Naben|Rücktrittbremsnabe]]. Die entsprechende Herrenausführung war unter der Bezeichnung [[Diamant Modell 35 202|Modell 35 202]] erhältlich.<br>Während der Sechziger Jahre stagnierte die Nachfrage nach Fahrrädern in der DDR bzw. ging zum Teil leicht zurück. Gleichzeitig wurde der devisenbringenden Produktion von Flachstrickmaschinen stärkere Priorität eingeräumt. In der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre gab es infolgedessen Bestrebungen, die Produktion von Fahrrädern bei Diamant aufzugeben und [[Mifa]] als alleinigen Hersteller zu etablieren. Da jedoch die Nachfrage nach Fahrrädern in dieser Zeit wieder anstieg, konnten diese Planungen nicht realisiert werden. Dennoch wurde 1969 die Herstellung der Sporträder von Mifa übernommen. Dort wurden sie unter der gleichen Modellbezeichnung weiterproduziert ([[Mifa Modell 252]]). Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder.
Nach der [[Sortimentsbereinigung]] im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Sporträder geändert. So bekamen die beiden Varianten der Modelle [[Diamant Modell 108|108]] und [[Diamant Modell 109|109]] nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von [[Diamant]] grundlegend abwichen:
 
* [[Diamant Modell 35 201]] - Herren-Sportrad, Rücktrittbremsnabe  
* [[Diamant Modell 35 202]] - Herren-Sportrad, Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz
* [[Diamant Modell 35 251]] - Damen-Sportrad, Rücktrittbremsnabe
* Diamant Modell 35 252 - Damen-Sportrad, Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz


===Rahmen und Ausstattung===
===Rahmen und Ausstattung===


Konstruktiv gingen mit dem Modellwechsel keine nennenswerten Überarbeitungen einher, stattdessen wurden der Rahmen und die[[Rundscheidengabel]] vom Vorgänger übernommen. Der 56 cm hohe [[Rahmen]] verfügt über einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besitzt auch dieses Fahrrad angelötete [[Ausfallenden]]. Der [[Rahmen]] der frühen Exemplare hat zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse und für den Gepäckträger, ferner eine angelötete Luftpumpenhalterung und Dynamohalterung. Das Modell 35 252 besitzt ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung), eine [[Bremsen|Felgenbremse]] vorn und hinten sowie schmale [[Felgen|Leichtmetallfelgen]] für [[Bereifung]] der Breite 1 <sup>3</sup>/<sub>8</sub>". [[Schutzbleche]] aus Leichtmetall, [[Sattel|Sportsattel]], [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] sowie ein [[Lenker|Flachlenker]] sind weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung verfügen die Damensporträder in der hier beschriebenen Variante über einen Kettenschutz, jedoch nicht über einen [[Vorbau|Lenkervorbau]]. Ende der 1960er Jahre kostete dieser Fahrradtyp 356,- M.
Konstruktiv gingen mit dem Modellwechsel keine nennenswerten Überarbeitungen einher, stattdessen wurden der Rahmen und die [[Rundscheidengabel]] vom Vorgänger übernommen. Der 56 cm hohe [[Fahrradrahmen|Rahmen]] verfügt über einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besitzt auch dieses Fahrrad angelötete [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]]. Der [[Fahrradrahmen|Rahmen]] der frühen Exemplare hat zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse und für den Gepäckträger, ferner eine angelötete Luftpumpenhalterung und Dynamohalterung. Das Modell 35 252 besitzt ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung), eine [[Bremsen|Felgenbremse]] vorn und hinten sowie schmale [[Felgen|Leichtmetallfelgen]] für [[Reifen]] der Breite 1 <sup>3</sup>/<sub>8</sub>". [[Schutzbleche]] aus Leichtmetall, [[Sättel|Sportsattel]], [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] sowie ein [[Lenker|Flachlenker]] sind weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung verfügen die Damensporträder in der hier beschriebenen Variante über einen Kettenschutz und [[Kleidernetze|Kleidernetz]], jedoch nicht über einen [[Vorbauten|Lenkervorbau]]. Ende der 1960er Jahre kostete dieser Fahrradtyp 356,- M.
 
===Änderungen während der Produktionszeit===


Zunächst hatte der Modellwechsel keine konstruktiven Veränderungen mit sich gebracht, doch Ende 1960 wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht und im August 1961 die Luftpumpenhalterung von der rechten auf die linke Seite verlegt. Anfang 1962 wurden die fragilen Laschen zur [[Kettenschützer|Kettenschutz]]befestigung durch Gewindehülsen an Unter- und Sitzrohr ersetzt.<br>
Frühe Exemplare dieses Typs besitzen noch [[Tretkurbeln]] mit abnehmbaren [[Kettenblätter|Kettenblättern]]. Ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden, sodass die Veränderung des Übersetzungsverhältnisses nicht mehr ohne weiteres möglich war.<br>
Anfang 1964 entfielen die [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]], die durch Schiebebilder ersetzt wurden.<br>
Am [[Gepäckträger]] gab es Mitte der 1960er mehrere Änderungen. Zunächst entfielen Ende 1963/Anfang 1964 die Halterungen des Gepäckträgers am Rahmen, stattdessen wurde ein Schwedengepäckträger verwendet. Schon 1965 wurde dieser durch eine Ausführung ersetzt, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt war. Ab 1966 wurde der Gepäckträger nicht mehr in Rahmenfarbe, sondern verchromt ausgeführt.<br>
Im Laufe desselben Jahres wurde die Form der [[Rahmenmuffen|Steuerkopfmuffen]] vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete.


===Änderungen während der Produktionszeit===
===Verlagerung der Produktion zu Mifa===


Zunächst hatte der Modellwechsel keine konstruktiven Veränderungen mit sich gebracht, doch Ende 1960 wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht und im August 1961 die Luftpumpenhalterung von der rechten auf die linke Seite verlegt. Ebenfalls 1961 veränderte man die Befestigung des Kettenschutzes. Statt der bisherigen Laschen wurden nun Hülsen angelötet, an denen man den [[Kettenschutz]] einfacher befestigen konnte. Frühe Exemplare dieses Typs besitzen noch [[Tretkurbeln]] mit abnehmbaren [[Kettenblätter|Kettenblättern]], doch ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden. Im Zeitraum von Ende 1963 bis Anfang 1964 wurden alle Sporträder leicht überarbeitet. Zunächst ersetzte man die bisherigen [[Gepäckträger]] durch solche in Schwedenform, so dass die bisher für den Gepäckträger notwendigen Laschen an den Sitzstreben entfallen konnten. Anfang 1964 entfielen dann die [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]], die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Die Schwedengepäckträger fanden bei den Sporträdern nur kurzzeitig Verwendung, sie wurden schon bald durch solche ersetzt, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt werden konnten. 1966 wurde die Form der [[Muffen|Steuerkopfmuffen]] vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete.<br>Nach der Verlagerung der Produktion von Sporträdern ins [[Mifa]]-Werk wurden die Sporträder zunächst unverändert weitergebaut. Die in Sangerhausen produzierten Sporträder wurden anfangs überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der [[Rahmennummern]] zielsicher von den "echten" Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe der Rahmennummer|Rahmennummernschema]]. 1974 wurde die Vorderradgabel mit einem neu entwickelten, deutlich massiveren Gabelkopf mit Außenlötung versehen. Außerdem wurden die Sporträder nun zunehmend mit "Mifa"-Dekor ausgeliefert. Ab Ende 1975 stattete man die Räder mit [[Tretlager|Keiltretlagern]] in Thompson-Ausführung aus. Spätestens ab dieser Zeit wurden sie wohl nur noch als Mifa-Erzeugnisse dekoriert, denn Sporträder mit Thompson-Tretlager und Diamant-Dekor scheint es nicht bzw. nur sehr selten zu geben.
Während der 1960er Jahre stagnierte die Nachfrage nach Fahrrädern in der DDR bzw. ging zum Teil leicht zurück. Gleichzeitig wurde der devisenbringenden Produktion von Flachstrickmaschinen bei Diamant stärkere Priorität eingeräumt. In der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre gab es infolgedessen Bestrebungen, die Produktion von Fahrrädern bei Diamant zu reduzieren bzw. gänzlich aufzugeben. Wurden zwischen 1963 und 1967 jährlich noch Stückzahlen in Höhe von 200.000 bis 220.000 erreicht, so sank dieser Wert im Jahr 1968 auf knapp 160.000. Im Jahr darauf wurde die Produktion der Sportrad-Modelle in das [[Mifa]]-Werk nach Sangerhausen verlagert. Seit April 1969 liefen sie dort unter den gleichen Modellbezeichnungen vom Band ([[Mifa Modell 252]]). Dies betraf jedoch nur die Sporträder ohne Gangschaltung, die Luxus-Modelle entfielen offenbar spätestens 1968 ersatzlos. Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder.<br>Die seit April 1969 von [[Mifa]] produzierten Sporträder wurden zunächst fast ausschließlich mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der [[Rahmennummern]] zielsicher von den "echten" Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe der Rahmennummer|Rahmennummernschema]].


===Lackierung und Rahmendekor===
===Lackierung und Rahmendekor===


Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert ([[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|Metallic-Lackierungen]]) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Bei den letzten Exemplaren mit dieser Lackierung fehlen bereits die Steuerkopfschilder. Sie wurden durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war (wiederum Metallic-Lackierung). In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Ende 1965/Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Bei vielen bereits in Sangerhausen hergestellten Sporträdern fallen die [[Mifa]]-Aufkleber an den Gabelscheiden auf. Diese eigentlich widersprüchliche Kombination aus Diamant- und Mifa-Rahmendekor findet man speziell bei den Sporträdern aus der Zeit um 1970 häufiger. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert ([[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|Metallic-Lackierungen]]) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Bei den letzten Exemplaren mit dieser Lackierung fehlen bereits die Steuerkopfschilder. Sie wurden durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war (wiederum Metallic-Lackierung). In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Ende 1965) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.


===Galerie===
===Galerie===


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Datei:modell252a.jpg|Dieses Modell 35 252 wurde bereits bei Mifa gefertigt, besitzt aber noch das Diamant-Rahmendekor. So wie bei diesem Exemplar wurden bei vielen Sporträdern aus der Zeit um 1970 die Gabeln mit "Mifa"-Aufklebern versehen.  
Datei:Diamant-Modell-35-252-1960-a.jpg|Diamant Damen-Sportrad ''Modell 35 252''<br>(Baujahr 1960)<br>Das Fahrrad befindet sich im unrestaurierten Fundzustand.
Datei:modell252b.jpg|Zunächst waren die in Sangerhausen gefertigten Sporträder nahezu identisch mit den bisherigen. Daher besitzt dieses Exemplar auch noch die typische [[Rundscheidengabel]] mit der flachen Gabelbrücke. Später änderte sich deren Form.
Datei:Diamant-Modell-35-252-1960-b.jpg|<u>Ausstattung:</u> [[BALACO]] Scheinwerfer und Rücklicht; IKA [[FEK]] Dynamo, rotbraune [[HaGe]]-Griffe; [[M Ruhla]] Klingel mit Rautenmuster und schwarzem Unterteil; [[Möve]]-Sportsattel und Werkzeugtasche vom [[Lederwarenfabrik Mühlhausen|VEB Lederwarenfabrik Mühlhausen]]; [[WEB]]-Pedale; [[RENAK]]-Sportradnaben
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* Stahlrohrrahmen mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], [[Rahmenhöhe]] 56 cm, Hinterbau starr ausgeführt
* Stahlrohrrahmen mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], [[Übersicht Abmessungen#Rahmenhöhe|Rahmenhöhe]] 56 cm, Hinterbau starr ausgeführt
* gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]] nach vorn
* gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge [[Gabelenden#Ausfallenden|Ausfallenden]] nach vorn
* Ober- und Unterrohr gerade
* Ober- und Unterrohr gerade
* Halterung für [[Dynamo]] am Hinterbau angelötet
* Halterung für [[Dynamos|Dynamo]] am Hinterbau angelötet
* am Sattelrohr angelötete Halterung für die [[Luftpumpe]]  
* am Sattelrohr angelötete Halterung für die [[Luftpumpen|Luftpumpe]]  
* [[Keilgetriebe]] (BSA-Ausführung), [[Kettenblatt]] mit 48 Zähnen
* [[Getriebe|Keilgetriebe]] (BSA-Ausführung), [[Kettenblätter|Kettenblatt]] mit 48 Zähnen
* polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] 28", [[Flügelmuttern]]
* polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] 28", [[Flügelmuttern]]
* [[Bereifung]] 28" × 1 <sup>3</sup>/<sub>8</sub>" × 1 <sup>5</sup>/<sub>8</sub>"
* [[Reifen]] 28" × 1 <sup>3</sup>/<sub>8</sub>" × 1 <sup>5</sup>/<sub>8</sub>"
* vorn und hinten [[Bremsen|Felgenbremsen]]
* vorn und hinten [[Bremsen|Felgenbremsen]]
* [[Naben|Starrnabe]] und [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] mit 20 Zähnen
* [[Naben|Starrnabe]] und [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] mit 20 Zähnen
* [[Lenker|Sportlenker]] ohne [[Vorbau]]
* [[Lenker|Sportlenker]] ohne [[Vorbauten|Vorbau]]
* polierte [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]]
* polierte [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]]
* Zubehör: [[Luftpumpe]], [[Werkzeugtasche]], [[Kettenschutz]], [[Kleidernetz]]
* Zubehör: [[Luftpumpen|Luftpumpe]], [[Werkzeugtaschen|Werkzeugtasche]], [[Kettenschützer|Kettenschutz]], [[Kleidernetze|Kleidernetz]]
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[[Kategorie:Modelle Diamant]]
[[Kategorie:Modelle Diamant]]

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2022, 21:38 Uhr

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Einordnung in die Modellpalette

Nach der Sortimentsbereinigung im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Sporträder geändert. So bekamen die beiden Varianten der Modelle 108 und 109 nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von Diamant grundlegend abwichen:

Rahmen und Ausstattung

Konstruktiv gingen mit dem Modellwechsel keine nennenswerten Überarbeitungen einher, stattdessen wurden der Rahmen und die Rundscheidengabel vom Vorgänger übernommen. Der 56 cm hohe Rahmen verfügt über einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besitzt auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden. Der Rahmen der frühen Exemplare hat zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse und für den Gepäckträger, ferner eine angelötete Luftpumpenhalterung und Dynamohalterung. Das Modell 35 252 besitzt ein Keiltretlager (BSA-Ausführung), eine Felgenbremse vorn und hinten sowie schmale Leichtmetallfelgen für Reifen der Breite 1 3/8". Schutzbleche aus Leichtmetall, Sportsattel, Sportgepäckträger sowie ein Flachlenker sind weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung verfügen die Damensporträder in der hier beschriebenen Variante über einen Kettenschutz und Kleidernetz, jedoch nicht über einen Lenkervorbau. Ende der 1960er Jahre kostete dieser Fahrradtyp 356,- M.

Änderungen während der Produktionszeit

Zunächst hatte der Modellwechsel keine konstruktiven Veränderungen mit sich gebracht, doch Ende 1960 wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht und im August 1961 die Luftpumpenhalterung von der rechten auf die linke Seite verlegt. Anfang 1962 wurden die fragilen Laschen zur Kettenschutzbefestigung durch Gewindehülsen an Unter- und Sitzrohr ersetzt.
Frühe Exemplare dieses Typs besitzen noch Tretkurbeln mit abnehmbaren Kettenblättern. Ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden, sodass die Veränderung des Übersetzungsverhältnisses nicht mehr ohne weiteres möglich war.
Anfang 1964 entfielen die Steuerkopfschilder, die durch Schiebebilder ersetzt wurden.
Am Gepäckträger gab es Mitte der 1960er mehrere Änderungen. Zunächst entfielen Ende 1963/Anfang 1964 die Halterungen des Gepäckträgers am Rahmen, stattdessen wurde ein Schwedengepäckträger verwendet. Schon 1965 wurde dieser durch eine Ausführung ersetzt, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt war. Ab 1966 wurde der Gepäckträger nicht mehr in Rahmenfarbe, sondern verchromt ausgeführt.
Im Laufe desselben Jahres wurde die Form der Steuerkopfmuffen vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete.

Verlagerung der Produktion zu Mifa

Während der 1960er Jahre stagnierte die Nachfrage nach Fahrrädern in der DDR bzw. ging zum Teil leicht zurück. Gleichzeitig wurde der devisenbringenden Produktion von Flachstrickmaschinen bei Diamant stärkere Priorität eingeräumt. In der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre gab es infolgedessen Bestrebungen, die Produktion von Fahrrädern bei Diamant zu reduzieren bzw. gänzlich aufzugeben. Wurden zwischen 1963 und 1967 jährlich noch Stückzahlen in Höhe von 200.000 bis 220.000 erreicht, so sank dieser Wert im Jahr 1968 auf knapp 160.000. Im Jahr darauf wurde die Produktion der Sportrad-Modelle in das Mifa-Werk nach Sangerhausen verlagert. Seit April 1969 liefen sie dort unter den gleichen Modellbezeichnungen vom Band (Mifa Modell 252). Dies betraf jedoch nur die Sporträder ohne Gangschaltung, die Luxus-Modelle entfielen offenbar spätestens 1968 ersatzlos. Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder.
Die seit April 1969 von Mifa produzierten Sporträder wurden zunächst fast ausschließlich mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der Rahmennummern zielsicher von den "echten" Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes Rahmennummernschema.

Lackierung und Rahmendekor

Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert (Metallic-Lackierungen) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Bei den letzten Exemplaren mit dieser Lackierung fehlen bereits die Steuerkopfschilder. Sie wurden durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war (wiederum Metallic-Lackierung). In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Ende 1965) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Im Gegensatz zur Herrenausführung besaß das Damenrad zusätzliche Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser Bestandteil der Serienausstattung war.

Verwendungszweck Bemerkungen
Zugführung für hint. Felgenbremse
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr; rechts
(ab 1961 links)
Halterung für Dynamo am Hinterbau
Ösen für Gepäckträger bis 1963
Halterung für Kettenschutz 1961 überarbeitet

Technische Merkmale