Anlötteile: Unterschied zwischen den Versionen
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Bis etwa 1967 besaßen alle [[Diamant | Bis etwa 1967 besaßen alle [[Modelle Diamant#Diamant Rennräder|Rennräder]] und [[Modelle Diamant#Diamant Sporträder|Luxus-Sporträder]] am Unterrohr angelötete Sockel, die zur Befestigung der [[Gangschaltung|Schalthebel]] dienten. Danach wurden die Schalthebel an Schellen befestigt. Auch die in den 1950er Jahren produzierten Sporträder von Mifa besaßen ab Baujahr 1957/58 solche Sockel. | ||
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Vor allem die Fahrräder der Sechziger bis Achtziger Jahre besitzen am Sattel- und Unterrohr angelötete Befestigungspunkte, an denen der [[Kettenschutz]] angebracht werden kann. Bei den Herrenfahrrädern verzichtete man jedoch teilweise noch bis in die 70er Jahre hinein auf dieses Detail, da sie ab Werk häufig keinen Kettenschutz besaßen. Weitere Informationen sind [[Kettenschützer#Befestigung am Rahmen|hier]] zu finden. | Vor allem die Fahrräder der Sechziger bis Achtziger Jahre besitzen am Sattel- und Unterrohr angelötete Befestigungspunkte, an denen der [[Kettenschützer|Kettenschutz]] angebracht werden kann. Bei den Herrenfahrrädern verzichtete man jedoch teilweise noch bis in die 70er Jahre hinein auf dieses Detail, da sie ab Werk häufig keinen Kettenschutz besaßen. Weitere Informationen sind [[Kettenschützer#Befestigung am Rahmen|hier]] zu finden. | ||
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In der DDR wurden nur wenige Fahrradmodelle mit Befestigungsösen für [[Beleuchtungskabel]] ausgestattet. Dies waren die [[Diamant | In der DDR wurden nur wenige Fahrradmodelle mit Befestigungsösen für [[Beleuchtungskabel]] ausgestattet. Dies waren die [[Modelle Diamant#Diamant Sporträder|Luxus-Sporträder von Diamant]], alle [[Modelle Mifa#Mifa Klappräder|Klapprad-Modelle]], sowie einige Tourensporträder von Mifa. Sie besaßen an der Unterseite des Unterrohres und z.T. auch an einer Kettenstrebe zusätzliche Ösen, die zur sicheren Verlegung des [[Beleuchtungskabel|Beleuchtungskabels]] dienten. Bei den übrigen Fahrrädern musste das Kabel entweder um das Rahmenrohr gewickelt oder mit Textilband o.ä. befestigt werden. Erst im Laufe der 80er Jahre wurden die [[Fahrradrahmen]] für eine Innenverlegung des Kabels optimiert. | ||
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==Halterungen für Speichenschlösser== | ==Halterungen für Speichenschlösser== | ||
In der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre besaßen alle [[Mifa Sporträder]] serienmäßig ein [[Fahrradschlösser|Speichenschloss]], das an einer am Hinterbau (linke Sitzstrebe) angebrachten Halterung befestigt wurde. | In der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre besaßen alle [[Modelle_Mifa#Mifa Sporträder|Mifa Sporträder]] serienmäßig ein [[Fahrradschlösser|Speichenschloss]], das an einer am Hinterbau (linke Sitzstrebe) angebrachten Halterung befestigt wurde. | ||
Aktuelle Version vom 18. Oktober 2022, 22:01 Uhr
Anlötteile an Rahmen der DDR-Fahrräder
Anlötteile sind Ösen oder Befestigungspunkte (Zugführungen, Gepäckträgerösen usw.), die direkt am Fahrradrahmen angelötet werden. Sie dienen der Befestigung bestimmter Ausstattungskomponenten, die sonst mit Klemmschellen oder ähnlichem angebracht werden müßten. Mit Anlötteilen wird im Vergleich zur Verwendung von Schellen sowohl eine zuverlässigere Befestigung als auch eine optisch bessere Wirkung erzielt. Je nach Fahrradtyp und Ausstattung waren die Rahmen der in der DDR handelsüblichen Fahrräder mit diversen Anlötteilen versehen. Tendenziell besaßen die hochwertigeren Fahrräder (z.B. Sport- und Rennräder) mehr Anlötteile als die preiswerteren (z.B. Klappräder, Tourenräder).
Anlötteile gab es für verschiedene Zwecke, die im Folgenden kurz vorgestellt werden sollen. Darüber hinaus soll auch ein Überblick ermöglicht werden, an welchen Fahrrädern die entsprechenden Anlötteile zu finden sind. In diesem Artikel beschränkt sich die Darstellung jedoch auf die wichtigsten Fahrradtypen. Ergänzend dazu sind in den Beschreibungen der einzelnen Fahrradmodelle noch einmal alle jeweils vorhandenen Anlötteile zusammengefasst.
Die folgenden Abbildungen zeigen die Anlötteile am Rahmen eines Luxus-Sportrads von Diamant.
8=Befestigungspunkte für Beleuchtungskabel
Dynamohalterungen
Die an der Gabel oder am Hinterbau angelöteten Dynamohalterungen machten die sonst üblichen Schraubhalterungen überflüssig. Spätestens seit Mitte der 1960er-Jahre besaßen alle Fahrräder (mit Ausnahme der Rennräder von Diamant) angelötete Dynamohalterungen. Bei Diamant befand sich diese grundsätzlich am Hinterbau, bei Mifa meist an der Vorderradgabel. Lediglich bei den Mifa-Sporträdern und einigen Tourensporträdern (28") war diese Halterung am Hinterbau angebracht.
Zu finden an:
- Tourenräder von Mifa ab spätestens 1961
- Tourensporträder von Mifa ab 1970
- Sporträder von Mifa ab 1958
- Klappräder von Mifa
- Tourensporträder von Diamant ab 1964
- Sporträder von Diamant ab 1956
- Rennsporträder von Diamant
- Fahrräder der IFA-Motorenwerke Nordhausen
Luftpumpenhalter
Seit den frühen 1960er Jahren besaßen nahezu alle Fahrräder (mit Ausnahme der Rennräder von Diamant) am Sattel- oder Unterrohr angelötete Spitzen, die zur Aufnahme der Luftpumpe dienten. Bis dahin war noch die Verwendung von Luftpumpenhaltern üblich, die am Rahmen festgeklemmt wurden. Je nach Länge der dazugehörigen Luftpumpe weisen die Spitzen der Luftpumpenhalterung unterschiedliche Abstände auf.
Zu finden an:
- Tourenräder von Mifa ab spätestens 1961
- Tourensporträder von Mifa
- Sporträder von Mifa ab ca. 1957
- Klappräder von Mifa bis ca. 1977
- Tourensporträder von Diamant
- Sporträder von Diamant
- Rennräder von Diamant bis max. 1961
- Tourensporträder von Simson
- Fahrräder der IFA-Motorenwerke Nordhausen
Gepäckträgerösen
Gepäckträgerösen wurden nur kurzzeitig an einigen Diamant-Fahrrädern verwendet. Dies betraf die Tourensporträder sowie die Sporträder. Die Ösen waren an den Sitzstreben angelötet. Später entfielen diese Ösen, die Gepäckträger wurden nun entweder am Sattelklemmbolzen oder am Hinterbausteg befestigt.
Zu finden an:
- Tourensporträder von Diamant bis 1956
- Sporträder von Diamant bis 1963
Zugführungen für hintere Felgenbremsen
Die Ösen für die Seilzugführung der hinteren Felgenbremse waren grundsätzlich an der Unterseite des Oberrohres angelötet. Ausgestattet waren damit alle Fahrräder, die ab Werk hinten eine Felgenbremse besaßen. Dies betraf alle Sport-, Rennsport- und Rennräder von Diamant sowie alle Mifa-Sporträder ab 1969, gleiches gilt für die mit einer Gangschaltung ausgestatteten Tourensporträder von Diamant. Bei Mifa-Sporträdern der Fünfziger Jahre sind solche Ösen erst dem Baujahr 1957 zu finden. Vor dieser Zeit wurden Kunststofflaschen zur Befestigung eines durchgehenden Bowdenzugs am Oberrohr verwendet. Auch einige Jugendräder der 1980er Jahre waren durch entsprechende Ösen für den Anbau von Felgenbremsen optimiert.
Zu finden an:
- Tourensporträder von Diamant (Modelle 35 109 und 35 164)
- Sporträder von Diamant
- Rennsporträder von Diamant
- Rennräder von Diamant
- Sporträder von Mifa (alle Modelle ab 1969 sowie teilweise Modelle SH 14/1, SH 14/2, 9 b, 9 e und 10 b)
- Jugendräder vom Kombinat Fortschritt Landmaschinen (Modelle 305 S; 308; 309; 358; 359 und Twenter Touring)
Zugführungen für Kettenschaltungen
Die Ösen für die Seilzugführung der Kettenschaltung sind am Unterrohr rechts sowie an der rechten Kettenstrebe angelötet. Verwendet wurden sie an allen Rennrädern, Rennsporträdern und Luxus-Sporträdern von Diamant. Die in den Achtziger Jahren serienmäßig mit einer Gangschaltung angeboteten 26"-Jugendräder von Fortschritt, die Sporträder von Mifa und die Tourensporträder von Diamant besaßen ebenfalls diese Ösen.
Zu finden an:
- Tourensporträder von Diamant (Modelle 35 109 und 35 164)
- Sporträder von Diamant (nur Luxus-Modelle und Wandersportrad)
- Rennsporträder von Diamant
- Rennräder von Diamant
- Sporträder von Mifa: Modelle 204, 254, 207, 257, 214, 264 sowie ab Baujahr 1957 Modelle 9 b, 9 e, SH 14/1 und SH 14/2)
- Jugendräder von Fortschritt (alle 26"-Modelle ab ca. 1984)
Zugführungen für Umwerfer
Die Ösen für die Seilzugführung der Umwerfer sind am Unterrohr links zu finden.
Zu finden an:
- Rennsporträder von Diamant
- Rennräder von Diamant
- Modell 208 "Exkurs" von Mifa
Sockel für Schalthebel
Bis etwa 1967 besaßen alle Rennräder und Luxus-Sporträder am Unterrohr angelötete Sockel, die zur Befestigung der Schalthebel dienten. Danach wurden die Schalthebel an Schellen befestigt. Auch die in den 1950er Jahren produzierten Sporträder von Mifa besaßen ab Baujahr 1957/58 solche Sockel.
Zu finden an:
- Sporträder von Diamant (nur Luxus-Modelle)
- Rennräder von Diamant
- Sporträder von Mifa (Herren-Sporträder in 26" und 28" ab Baujahr 1957/58)
Befestigungspunkte für Kettenschützer
Vor allem die Fahrräder der Sechziger bis Achtziger Jahre besitzen am Sattel- und Unterrohr angelötete Befestigungspunkte, an denen der Kettenschutz angebracht werden kann. Bei den Herrenfahrrädern verzichtete man jedoch teilweise noch bis in die 70er Jahre hinein auf dieses Detail, da sie ab Werk häufig keinen Kettenschutz besaßen. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Zu finden an:
- Tourenräder von Mifa ab spätestens 1961
- Tourensporträder von Mifa ab 1970
- Sporträder von Mifa
- Klappräder von Mifa
- Tourensporträder von Diamant
- Sporträder von Diamant
- Fahrräder der IFA-Motorenwerke Nordhausen
Befestigungspunkte für Beleuchtungskabel
In der DDR wurden nur wenige Fahrradmodelle mit Befestigungsösen für Beleuchtungskabel ausgestattet. Dies waren die Luxus-Sporträder von Diamant, alle Klapprad-Modelle, sowie einige Tourensporträder von Mifa. Sie besaßen an der Unterseite des Unterrohres und z.T. auch an einer Kettenstrebe zusätzliche Ösen, die zur sicheren Verlegung des Beleuchtungskabels dienten. Bei den übrigen Fahrrädern musste das Kabel entweder um das Rahmenrohr gewickelt oder mit Textilband o.ä. befestigt werden. Erst im Laufe der 80er Jahre wurden die Fahrradrahmen für eine Innenverlegung des Kabels optimiert.
Zu finden an:
- Sporträder von Diamant (nur Luxus-Modelle)
- Klappräder von Mifa
- 28"-Tourensporträder von Mifa (Modelle 104, 162, 112 und 167)
Halterungen für Rücklichter und Reflektoren
Die Rennräder von Diamant besaßen einen an der linken Sitzstrebe angelöteten Winkel, der zur Befestigung des Rücklichts bzw. des Reflektors diente. Auch die frühen Sporträder und Tourensporträder von Diamant besaßen dieses Anlötteil, da die Räder zu dieser Zeit noch mit einem Strebenrücklicht ausgestattet wurden.
Zu finden an:
- Tourensporträder von Diamant bis 1956
- Sporträder von Diamant bis 1956
- Rennräder von Diamant
Halterungen für Speichenschlösser
In der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre besaßen alle Mifa Sporträder serienmäßig ein Speichenschloss, das an einer am Hinterbau (linke Sitzstrebe) angebrachten Halterung befestigt wurde.
Zu finden an:
- Sporträder von Mifa ab 1987
Fahrräder ohne Anlötteile
Daneben gibt es jedoch auch zahlreiche Modelle, die über keinerlei Anlötteile am Rahmen verfügen. Dies betrifft:
- alle Tourenräder von Simson
- alle Fahrradmodelle von Möve
- alle Tourenräder von Mifa bis ca. 1961
- alle Sporträder von Mifa bis ca. 1957
- alle Tourenräder von Diamant
- alle Bahnrennräder von Diamant (Modelle 177, 35 704 und 35 708)
- alle Saalsporträder von Möve und Mifa