Diamant Modell 110D: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine Sonderstellung im Sortiment von [[Diamant]] nahmen die ''"Tourenräder in englischer Ausführung"'' ein. Sie waren vorrangig für den Export entwickelt worden und unterschieden sich recht deutlich von den übrigen Modellen. Das hier beschriebene Modell 110 D ist ein 28"-Herren-Tourenrad in englischer Ausführung. Als [[Diamant Modell 110|Modell 110]] gab es bei Diamant ein weitgehend identisches Tourenrad, jedoch mit nur einem Oberrohr. Eine passende Damenausführung gab es als [[Diamant Modell 111|Modell 111]].
===Einordnung in die Modellpalette===
Eine Sonderstellung im Sortiment von [[Diamant]] nahmen die ''"Tourenräder in englischer Ausführung"'' ein. Sie waren vorrangig für den Export entwickelt worden und unterschieden sich recht deutlich von den übrigen Modellen. Beim hier beschriebenen ''Diamant Modell 110D'' handelte es sich um ein 28"-Herren-Tourenrad mit doppeltem Oberrohr. Als [[Diamant Modell 110|Modell 110]] gab es von Diamant ein weitgehend identisches Tourenrad mit nur einfachem Oberrohr. Eine passende Damenausführung gab es als [[Diamant Modell 111|Modell 111]].<br>Prospekte aus den 50er Jahren sprechen von Modellen, die speziell für Kunden aus Übersee geschaffen wurden. Absatzmärkte waren vermutlich China, Vietnam, Ägypten und Griechenland, wobei man wahrscheinlich auch noch weitere Nationen im Blick hatte. Ähnliche Fahrradmodelle waren und sind beispielsweise in Asien weit verbreitet. Daneben blieben auch einige Exemplare in der DDR. Heute bekannt sind mehrere Exemplare mit schwarzer-, roter-, grüner- und blauer Lackierung. Auffällig bei den hierzulande bekannten Exemplaren ist das gemeinsame Baujahr 1958. Wegen der Sonderstellung dieser Modelle sind Aussagen zu den realisierten Stückzahlen und dem Exportvolumen nicht möglich. Ebenso schwierig ist auch eine genauere Eingrenzung des Produktionszeitraumes. Das früheste bekannte Katalogfoto zeigt ein ''Modell 110D'' aus dem Jahr 1956. Nach der [[Sortimentsbereinigung]] im Jahre 1959 tauchen die "Tourenräder in englischer Ausführung" nicht mehr im Sortiment auf.  


Prospekte aus den 50er Jahren sprechen von Modellen, die speziell für Kunden aus Übersee geschaffen wurden. Drei Absatzmärkte waren vermutlich Brasilien, Griechenland und Ägypten wobei man wahrscheinlich auch noch weitere Nationen im Blick hatte. Daneben blieben auch einige Exemplare in der DDR. Heute bekannt sind mehrere Exemplare mit schwarzer Lackierung und das unten gezeigte Fahrrad mit rotem Lack. Wegen der Sonderstellung dieser Modelle sind Aussagen zu den realisierten Stückzahlen und dem Exportvolumen nicht möglich. Ebenso schwierig ist auch eine genauere Eingrenzung des Produktionszeitraumes. Die frühesten Werbeaufnahmen bzw. Katalogfotos des Modell 110D stammen aus dem Jahr 1956. Nach der [[Sortimentsbereinigung]] im Jahre 1959 tauchen die englischen Tourenräder nicht mehr im Sortiment auf.  
===Rahmen und Ausstattung===
Der Rahmen des ''Modell 110D'' geht auf den des [[Diamant Modell 104|Modell 104]] zurück, wobei das Oberrohr für besonders hohe Beanspruchungen doppelt ausgeführt wurde. Ansonsten unterscheidet sich das Modell unter anderem durch den [[Kettenschützer|Kettenschutz]], die [[Bremsen|Gestänge-Felgenbremsen]] (vorn und hinten) sowie den englischen [[Lenker]]. Eine weitere Besonderheit waren die verchromten Stahlfelgen mit einen Westwood-Profil, die den speziellen Bremsen mehr Bremsfläche boten. Die übrige Ausstattung orientierte sich an der der einfachen [[Modelle Diamant#Diamant Tourenräder|Tourenräder]].<br>Mitte 1957 wurde das Modell nochmals überarbeitet, wobei man u.a. die Befestigung des Gestänge-Umlenkhebels für die hintere Bremse weiterentwickelte. War dieser anfangs noch mit einer Schelle hinter dem Steuerkopf befestigt, wurde er dann direkt am Rahmen verschraubt. Das Hinterrad mit einer starren Nabe und Leerlaufzahnkranz (wie beim Sportrad), besaß nun 40 [[Speichen]] (statt 36); beim Vorderrad wurde die Anzahl auf 32 [[Speichen]] reduziert. Zudem bekam das ''Modell 110D'' [[Schutzbleche]] mit einem bogenförmigen Profil (ohne Sicken), die mit einer Kastenlinierung verziert waren. Als Sonderausstattung war das ''Modell 110D'' auch mit geschlossenem [[Kettenschützer|Kettenkasten]] und [[Fahrradständer|Ständer]] lieferbar.


Der Rahmen des Modells 110D geht auf den des [[Diamant Modell 104|Modell 104]] zurück, wobei das Oberrohr für besonders hohe Beanspruchungen doppelt ausgeführt war. Ansonsten unterscheidet sich das Modell unter anderem durch den [[Kettenschutz]], die [[Bremsen|Gestänge-Felgenbremsen]] (vorn und hinten) sowie den englischen [[Lenker]]. Eine weitere Besonderheit waren die verchromten Stahlfelgen mit einen Westwood-Profil, die den Gestänge-Felgenbremsen genügend Bremsfläche boten. Die übrige Ausstattung orientierte sich an der der einfacheren Tourenräder.<br>
===Lackierung und Rahmendekor===
Etwa 1957 wurde das Modell nochmals überarbeitet, wobei man u.a. die Befestigung des Gestänge-Umlenkhebels für die hintere Bremse weiterentwickelte. War dieser anfangs noch mit einer Schelle hinterm Steuerkopf befestigt, wurde er dann direkt am Rahmen verschraubt. Das Hinterrad mit der starren Nabe mit Leerlaufzahnkranz (wie beim Sportrad), besaß nun 40 [[Speichen]]; beim Vorderrad waren es hingegen nur 32 [[Speichen]]. Zudem bekam das Modell 110D [[Schutzbleche]] mit einem bogenförmigen Profil (ohne Sicken), die mit einer Kastenlinierung verziert waren.<br>
Analog dem Tourenrad ''Modell EH'' besaß auch die hier beschriebene Ausführung eine [[Lackierung#Uni-Lack ("Emaillierung")|Uni-Lackierung]] mit [[Strahlenkopf]]dekor. Ende 1956 veränderte man das Dekor am Sattelrohr, das nun von den markanten "Weltmeisterringen" eingefasst war. Weitere Informationen über die Rahmendekore und Strahlenkopflackierungen sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
Als Sonderausstattung war das Modell 110D auch mit geschlossenem Kettenkasten und Ständer lieferbar.<br>


Ende 1956 veränderte man das Dekor am Sattelrohr, das nun von den markanten "Weltmeisterringen" eingefasst war. Weitere Informationen über die Rahmendekore und Strahlenkopflackierungen sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
===Galerie===
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Datei:Diamant Modell 110D 1957.jpg|Katalogabbildung von 1957.<br>Das dargestellte Fahrrad ist jedoch Baujahr 1956, es besitzt noch den mit einer Schelle befestigten Umlenkhebel hinterm Steuerkopf für die hintere Bremse.
 
Datei:Diamant 110D.jpg|Diamant Modell 110D (Baujahr 1. Quartal 1958) mit originaler Ausstattung. Die [[Nabenputzringe]] sind zeitgenössisches Zubehör.<br>Alle lackierten Teile wurden bei der Restaurierung mit Klarlack konserviert.
 
Datei:Diamant Abziehbild.JPG|Auf dem vorderen und hinteren Schutzblech befindet sich ein Abziehbild mit dem Diamant-Kopf. (Später auch mit dem Zusatz ''Made in Germany'', siehe unten)


Datei:Gestängefelgenbremse.JPG|Die speziellen Felgenbremsen werden beim Bremsen an die Innenseiten der verchromten Felgen gepresst, weshalb diese ein sog. Westwood-Profil besitzen.


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Datei:Tretlagerführung.JPG|Unter dem Tretlager verläuft das Gestänge für die hintere Bremse. Die Umlenkvorrichtung dafür wird mit einer Schelle am Sattelrohr befestigt.  
Datei:Diamant 110 D.jpg|Katalogabbildung von 1958.<br>Das dargestellte Fahrrad ist jedoch Baujahr 1956 und besitzt daher noch den mit einer Schelle befestigten Umlenkhebel hinterm Steuerkopf für die hintere Bremse.
 
Datei:Diamant Modell 110D.jpg|<span style="color:green">'''Referenz-Fahrrad ''' [[Referenz-Fahrrad|(?)]] ========</span><br>Diamant Modell 110D, Baujahr 1957. Dieses sehr gut erhaltene Exemplar befindet sich im Originalzustand. Die Nabenputzringe sind zeitgenössisches Zubehör.
Datei:Diamant 110D Rückseite.jpg|Das Ende des hinteren Schutzbleches wurde weiß lackiert, um ausländische Verkehrsvorschriften zu erfüllen (z.B. in niederländischen Kolonien). Für besonders hohe Belastungen ist das Oberrohr des Modells 110D doppelt ausgeführt und das Hinterrad mit 40 Speichen versehen.
Datei:Diamant Abziehbild.jpg|<span style="color:green">=================================</span><br>Sowohl auf dem vorderen- als auch auf dem hinteren Schutzblech befindet sich ein Abziehbild mit dem Diamant- Kopf. Dieses gab es auch mit dem Zusatz: Made in Germany.
 
Datei:Gestängefelgenbremse.jpg|<span style="color:green">=================================</span><br>Die Gestänge- Felgenbremsen wurden ausschließlich an den Export- Tourenrädern verwendet. Um diese nutzen zu können, wurden spezielle Felgen mit Westwood- Profil verbaut.
Datei:Diamant 110D Vorderseite.JPG|Markant für das Modell 110D sind vor allem der englische Lenker, die Bremsen, die speziellen Schutzbleche und der serienmäßig verbaute Kettenschutz.
Datei:LM Sattel.jpg|<span style="color:green">=================================</span><br>Sattel und Werkzeugtasche stammen von LM.
 
Datei:Diamant 110D Rückseite.jpg|<span style="color:green">=================================</span><br>Das Ende des hinteren Schutzbleches war weiß lackiert. Dies war notwendig, um ausländische Verkehrsvorschriften zu erfüllen. Zum Beispiel in den Niederlanden ist die weiße Lackierung seit 1935 vorgeschrieben.  
Datei:Diamant 110D 1957.jpg|'''Ausstattung:''' [[FEK Scheinwerfer|Scheinwerfer]] Typ FSW 60/100 von [[FEK]]; [[FEK Rücklichter|Rücklicht]] und [[FEK Dynamos|Dynamo]] von [[FEK]]; [[Sättel|Sattel]] und [[Werkzeugtaschen|Werkzeugtasche]] vom [[Lederwarenfabrik Mühlhausen|VEB Lederwarenfabrik Mühlhausen]]; [[Fahrradgriffe]] aus Gummi
Datei:Diamant 110D Vorderseite.jpg|<span style="color:green">=================================</span><br>Markant für die Export- Tourenräder sind vor allem der englische Lenker, die Bremsen und auch die bogenförmigen Schutzbleche. Serienmäßig wurde auch ein Kettenschutz verbaut.
 
Datei:Diamant 110D 1957.jpg|<span style="color:green">=================================</span><br> Das Oberrohr des Modells 110D ist für besonders hohe Beanspruchungen doppelt ausgeführt. Für höhere Belastungen ist auch das Hinterrad mit 40 Speichen ausgelegt.
Datei:Diamant Modell 110D 1.jpg|Diamant Modell 110D (Baujahr 1958)<br><u>Nicht original:</u><br>Sattel (kurzer Damenradsattel) und Dynamo
Datei:Diamant Modell 110D 1.jpg|Diamant Modell 110D, Baujahr 1958.<br><u>Nicht original:</u> Sattel (kurzer Damenradsattel) und Dynamo
 
Datei:Diamant Modell 110D 2.jpg|Markant ist vor allem der englische Lenker mit den Bremshebeln für die Gestänge-Felgenbremsen.
Datei:Diamant Modell 110D 2.jpg|Ansicht von vorne rechts<br>Erkennbar ist das bogenförmige Profil (ohne Sicken) der Schutzbleche
Datei:Diamant Modell 110D 3.jpg|Gegenüber den einfacheren Tourenrädern fallen außerdem das zweite Oberrohr und die speziellen Schutzbleche auf (Ende des hinteren Bleches weiß lackiert)
 
Datei:Diamant Modell 110D 4.jpg|Die Schutzbleche hatten ein bogenförmiges Profil ohne Sicken und besaßen eine Kastenlinierung. Wie beim Modell EH findet sich auf dem hinteren Schutzblech der Diamant-Kopf. Ein weiterer ist auf dem vorderen Schutzblech aufgebracht.
Datei:Diamant Modell 110D 3.jpg|Ansicht von links<br>Für das zweite Oberrohr musste eigens eine spezielle Steuerkopfmuffe entwickelt werden.
Datei:Diamant Modell 110D 6.jpg|Rahmendekor des Modells 110D. Am Sattelrohr sind bereits die Weltmeisterringe zu sehen, die ab Ende 1956 alle Diamant-Modelle zierten.
 
Datei:Diamant Modell 110D 4.jpg|Diamant-Logo mit Zusatz ''Made in Germany'' auf dem hinteren Schutzblech umrahmt von einer sog. Kastenlinierung.
 
Datei:Diamant Modell 110D 6.jpg|Rahmendekor des Modells 110D. Das zweite Oberrohr besaß keine Strahlenkopf-Lackierung
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</gallery>


 
===Technische Merkmale===
*'''Technische Merkmale'''
{| style="border: 1px solid #aaaaaa; background-color: #f8f8f8; padding-left: 20px; padding-top: 5px; padding-bottom: 5px; width:100%"
  - Stahlrohrrahmen mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], doppeltes Oberrohr, [[Rahmenhöhe]] 56 cm
|
  - gekröpfter Hinterbau, [[Gabelenden]] nach hinten (Kettenspanner)
* Stahlrohrrahmen mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], doppeltes Oberrohr, [[Übersicht Abmessungen#Rahmenhöhe|Rahmenhöhe]] 56cm
  - [[Tretlager|Keiltretlager]] BSA-Ausführung, [[Kettenblätter|Kettenblatt]] mit 46 Zähnen
* gekröpfter Hinterbau; nach hinten offene, waagerechte [[Gabelenden]]
  - [[Felgen|verchromte Stahlfelgen mit Westwood- Profil]] 28", Sechskantmuttern
* [[Tretlager|Keiltretlager]] BSA-Ausführung, [[Kettenblätter|Kettenblatt]] mit 46 Zähnen
  - [[Bereifung]] 28"x1 3/4"
* [[Felgen|verchromte Stahlfelgen mit Westwood- Profil]] 28", Sechskantmuttern
  - vorn und hinten [[Bremsen|Felgenbremsen]] mit Gestänge
* [[Reifen]] 28" &times; 1,75"
  - [[Naben|Starrnabe]] mit [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] (20 Zähne)
* vorn und hinten [[Bremsen|Felgenbremsen]] mit Gestänge
  - [[Lenker|Englischer Lenker]] ohne [[Vorbauten|Vorbau]]
* [[Naben|Starrnabe]] mit [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] (20 Zähne) und 36 oder 40 [[Speichen]]
  - [[Schutzbleche]] in Rahmenfarbe lackiert, mit Kastenlinierung  
* Vorderradnabe mit 36 oder 32 [[Speichen]]
  - Zubehör: [[Luftpumpen|Luftpumpe]], [[Werkzeugtaschen|Werkzeugtasche]], [[Kettenschutz]] (auf Wunsch auch geschlossen), Ständer (auf Wunsch)
* [[Lenker]] (englische Form) ohne [[Vorbauten|Vorbau]]
* [[Schutzbleche]] in Rahmenfarbe lackiert, mit Kastenlinierung  
* Zubehör: [[Luftpumpen|Luftpumpe]], [[Werkzeugtaschen|Werkzeugtasche]], [[Kettenschützer|Kettenschutz]] (auf Wunsch auch geschlossen), [[Fahrradständer]] (auf Wunsch)
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[[Kategorie:Modelle Diamant]]
[[Kategorie:Modelle Diamant]]

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2022, 21:27 Uhr

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Einordnung in die Modellpalette

Eine Sonderstellung im Sortiment von Diamant nahmen die "Tourenräder in englischer Ausführung" ein. Sie waren vorrangig für den Export entwickelt worden und unterschieden sich recht deutlich von den übrigen Modellen. Beim hier beschriebenen Diamant Modell 110D handelte es sich um ein 28"-Herren-Tourenrad mit doppeltem Oberrohr. Als Modell 110 gab es von Diamant ein weitgehend identisches Tourenrad mit nur einfachem Oberrohr. Eine passende Damenausführung gab es als Modell 111.
Prospekte aus den 50er Jahren sprechen von Modellen, die speziell für Kunden aus Übersee geschaffen wurden. Absatzmärkte waren vermutlich China, Vietnam, Ägypten und Griechenland, wobei man wahrscheinlich auch noch weitere Nationen im Blick hatte. Ähnliche Fahrradmodelle waren und sind beispielsweise in Asien weit verbreitet. Daneben blieben auch einige Exemplare in der DDR. Heute bekannt sind mehrere Exemplare mit schwarzer-, roter-, grüner- und blauer Lackierung. Auffällig bei den hierzulande bekannten Exemplaren ist das gemeinsame Baujahr 1958. Wegen der Sonderstellung dieser Modelle sind Aussagen zu den realisierten Stückzahlen und dem Exportvolumen nicht möglich. Ebenso schwierig ist auch eine genauere Eingrenzung des Produktionszeitraumes. Das früheste bekannte Katalogfoto zeigt ein Modell 110D aus dem Jahr 1956. Nach der Sortimentsbereinigung im Jahre 1959 tauchen die "Tourenräder in englischer Ausführung" nicht mehr im Sortiment auf.

Rahmen und Ausstattung

Der Rahmen des Modell 110D geht auf den des Modell 104 zurück, wobei das Oberrohr für besonders hohe Beanspruchungen doppelt ausgeführt wurde. Ansonsten unterscheidet sich das Modell unter anderem durch den Kettenschutz, die Gestänge-Felgenbremsen (vorn und hinten) sowie den englischen Lenker. Eine weitere Besonderheit waren die verchromten Stahlfelgen mit einen Westwood-Profil, die den speziellen Bremsen mehr Bremsfläche boten. Die übrige Ausstattung orientierte sich an der der einfachen Tourenräder.
Mitte 1957 wurde das Modell nochmals überarbeitet, wobei man u.a. die Befestigung des Gestänge-Umlenkhebels für die hintere Bremse weiterentwickelte. War dieser anfangs noch mit einer Schelle hinter dem Steuerkopf befestigt, wurde er dann direkt am Rahmen verschraubt. Das Hinterrad mit einer starren Nabe und Leerlaufzahnkranz (wie beim Sportrad), besaß nun 40 Speichen (statt 36); beim Vorderrad wurde die Anzahl auf 32 Speichen reduziert. Zudem bekam das Modell 110D Schutzbleche mit einem bogenförmigen Profil (ohne Sicken), die mit einer Kastenlinierung verziert waren. Als Sonderausstattung war das Modell 110D auch mit geschlossenem Kettenkasten und Ständer lieferbar.

Lackierung und Rahmendekor

Analog dem Tourenrad Modell EH besaß auch die hier beschriebene Ausführung eine Uni-Lackierung mit Strahlenkopfdekor. Ende 1956 veränderte man das Dekor am Sattelrohr, das nun von den markanten "Weltmeisterringen" eingefasst war. Weitere Informationen über die Rahmendekore und Strahlenkopflackierungen sind hier zu finden.

Galerie

Technische Merkmale