Kategorie:Hersteller: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 13. April 2017, 20:20 Uhr

In der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) nahmen nach dem Zweiten Weltkrieg eine große Anzahl von Firmen, die bereits vor 1945 dort ansässig waren, die Produktion von Fahrrädern, Fahrradteilen und entsprechendem Zubehör wieder auf. Daneben kam es auch zu Firmenneugründungen (z.B. Grünert) sowie Gründungen von Tochtergesellschaften von Unternehmen, deren Stammsitz in den anderen Besatzungszonen lag (z.B. Askania). So existierte in den ersten Nachkriegsjahren eine Vielzahl oft kleinerer Betriebe, die privat geführt wurden und ihre Produktion auch nach eigenem Ermessen ausrichteten.
Allerdings deckten diese Unternehmen nicht alle Bereiche der Fahrradindustrie ab, wodurch auch die großen Hersteller in ihrer Produktion ausgebremst wurden, weil ihnen die Zulieferer fehlten. Zur Lösung dieses Problems und auch um mehr Kontrolle über die Gesamtproduktion zu erlangen (Planwirtschaft), wurden bereits seit 1946 zahlreiche relevante Unternehmen der Fahrradindustrie enteignet und verstaatlicht. Viele Betriebe gingen dabei zunächst in Landeseigentum (LEB - Landeseigener Betriebe) über, um später in Volkseigentum überführt zu werden (VEB - Volkseigener Betrieb). Die alten Eigentümer und teilweise auch die Angestellten übersiedelten nicht selten in die neugegründete Bundesrepublik aus und versuchten dort ihre Firmen neu aufzubauen.
Ein Beispiel für einen Betrieb, der bereits in der ersten Jahren der DDR durch Eingliederung kleiner Betriebe sehr schnell wuchs, ist der VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk "Ernst Thälmann" Suhl, dem seit den 1950er Jahren zahlreiche VEB, die wiederum teilweise aus Privatunternehmen hervorgegangen waren, als Betriebsteile angegliedert wurden. Bereits seit 1948 schaffte man außerdem mit den Vereinigungen Volkseigener Betriebe (VVB) Zusammenschlüsse volkseigener Betriebe nach Branchen und setzte die Zentralisierung ab Ende der 1960er Jahre mit der Errichtung von Kombinaten fort.
Die größte Vielzahl von Betrieben der Fahrradindustrie bestand in der Zeit von 1945 bis Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre, die bis 1972 schrittweise verstaatlicht und zumeist anderen Betrieben angegliedert wurden. Bereits zur Mitte der 1970er Jahre wurde so die Vielfalt der Hersteller und Produkte auch in der Fahrradindustrie auf ein Mindestmaß zusammengeschrumpft.

Für einen detaillierten Überblick über Firmen der Fahrradindustrie in der SBZ und der DDR existieren nachfolgend verschiedene Übersichten. Dargestellt werden die Betriebe, über die bislang ausreichend Informationen vorliegen.
Der erste Teil besteht aus einer Sammlung bislang bekannter Hersteller und Zulieferbetriebe von Fahrrädern, Fahrradteilen und -zubehör samt der von ihnen verwendeten Markennamen und Logos. Anhand dieser Merkmale ist eine Hersteller-Bestimmung einfach möglich. Im zweiten Teil befindet sich für den schnellen Überblick eine alphabetische Übersicht von Herstellern und Marken.

Darüberhinaus stellt das DDR-FahrradWiki an dieser Stelle eine Hersteller- und Produkt-Übersicht der Fahrradindustrie und ihrer Zulieferbetriebe in der SBZ und DDR für die Jahre 1945 bis 1990 im pdf-Format bereit. Dieses Verzeichnis bietet einen umfassenden Überblick sämtlicher Produkte und deren Hersteller für einen Zeitraum von 45 Jahren. (Hinweis: Zur besseren Nutzung direkt auf dem Computer speichern. Die Tabelle wird zukünftig immer wieder erweitert. Die Datei ist nicht Bestandteil der Creative Commons.)


Alphabetische Übersicht von Herstellern mit deren verwendeten Marken und Logos

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