Diamant Modell 208: Unterschied zwischen den Versionen
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Zu den Sporträdern [[Diamant Modell 108|Modell 108]] und [[Diamant Modell 109|109]] kamen 1956 Luxus-Ausführungen hinzu, die bereits ab Werk eine [[Gangschaltungen|Viergang-Kettenschaltung]] besaßen. Auch hier konnte zwischen [[Naben|Freilaufnabe mit Rücktritt]] und [[Naben|Starrnabe]] mit [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] und [[Bremsen|Felgenbremse]] gewählt werden. Die entsprechende Damenausführung war unter der Bezeichnung [[Diamant Modell 209|Modell 209]] verfügbar. Im Zusammenhang mit der [[Sortimentsbereinigung]] wurde in Abhängigkeit von der Hinterradbremse aus dem Modell 208 das [[Diamant Modell 35 203|Modell 35 203]] (mit Rücktrittbremse) bzw. [[Diamant Modell 35 204|Modell 35 204]] (mit Felgenbremse). | Zu den Sporträdern [[Diamant Modell 108|Modell 108]] und [[Diamant Modell 109|109]] kamen 1956 Luxus-Ausführungen hinzu, die bereits ab Werk eine [[Gangschaltungen|Viergang-Kettenschaltung]] besaßen. Auch hier konnte zwischen [[Naben|Freilaufnabe mit Rücktritt]] und [[Naben|Starrnabe]] mit [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] und [[Bremsen|Felgenbremse]] gewählt werden. Die entsprechende Damenausführung war unter der Bezeichnung [[Diamant Modell 209|Modell 209]] verfügbar. Im Zusammenhang mit der [[Sortimentsbereinigung]] wurde in Abhängigkeit von der Hinterradbremse aus dem Modell 208 das [[Diamant Modell 35 203|Modell 35 203]] (mit Rücktrittbremse) bzw. [[Diamant Modell 35 204|Modell 35 204]] (mit Felgenbremse). | ||
===Rahmen und Ausstattung=== | ===Rahmen und Ausstattung=== | ||
Der [[Rahmen]] war mit dem der einfacheren Diamant-Sporträder weitgehend identisch und besaß einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete [[Ausfallenden]]. Ähnlich wie schon in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurden wesentliche Entwicklungen vom Rennrad auf die neueste Generation der Diamant-Sporträder übertragen. So ähnelte nicht nur der generelle Rahmenaufbau der Modelle 208 und 209 dem des Rennrades, sondern auch die [[Rundscheidengabel]] wurde übernommen. Die Luxus-Ausführung unterschied sich recht deutlich von den einfacheren Sporträdern. Der Rahmen besaß vertikale [[Ausfallenden]], zusätzliche [[Anlötteile]] für die [[Gangschaltung]] und den [[Kettenschutz]], geänderte Ausfallenden an der Gabel (für die senkrechte Schutzblechstrebe) und zusätzliche Ösen an der Unterseite des Unterrohres zur Befestigung des Beleuchtungskabels. Auch die [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] war am Unterrohr angelötet, da diese Fahrräder mit einer langen [[Luftpumpen|Aluminium-Luftpumpe]] ausgeliefert wurden. Am Unterrohr war ein Sockel angelötet, der zur Befestigung des [[Gangschaltung|Schalthebels]] diente.<br>Neben der serienmäßigen Gangschaltung besaß das Modell 208 unter anderem einen [[Kettenschutz]] aus Aluminium (das Modell 108 wurde stets ohne Kettenschutz geliefert und das Modell 109 besaß einen einfacheren Kettenschutz aus Stahl) sowie ein anderes [[Schutzbleche|Vorderradschutzblech]], auf dem der [[Scheinwerfer]] befestigt war. Besonders frühe Exemplare besaßen noch den bekannten Möve-Sportsattel mit Lederdecke, doch wurde noch im Jahr der Vorstellung (also 1956) der sogenannte [[Sattel|Terry-Sattel]] zum Standard bei den Luxus-Sporträdern. Vom Rennrad [[Diamant Modell 167|Modell 167]] übernahm man die Naben aus Aluminium (bei der Variante mit Rücktritt bestand die Nabe jedoch aus Stahl) sowie die lange Aluminium-Luftpumpe. Eine Besonderheit der Luxus-Ausführung war der "freitragende" [[Gepäckträger]] aus [[Leichtmetall]], der nicht am Hinterbau oder an der Sattelrohrklemmung befestigt wurde, sondern am Schutzblech. Die übrige Ausstattung (Keiltretlager, Aluminiumfelgen, Lenker etc.) glich der der einfacheren Sporträder. Eine Prospektabbildung aus dem Jahre 1956 zeigt die Luxus-Ausführungen noch mit einem ungewöhnlichen [[Kettenblatt]] mit Zweipunktbefestigung der [[Tretkurbeln|Tretkurbel]]. Mit dieser Ausstattung wurden sowohl die Damen- als auch die Herrenvariante auf der [[Leipziger Messe]] 1956 gezeigt. Unklar ist indes, ob dies tatsächlich der anfänglichen Serienausstattung entsprach oder ob die Luxus-Sporträder anfangs nur mit den vom normalen Sportrad bekannten Leichtmetall-[[Tretkurbeln]] ausgeliefert wurden. Die Felgenbremsen sowie die Bremshebel bezog man zunächst von [[Optima]]. Die Bremshebel wurden dabei mit Schellen am Lenker befestigt. Gemäß [[DHZ-Katalog]] von 1956 kostete das Luxus-Sportrad 425,- DM (mit Rücktrittnabe) bzw. 478,50 DM (mit Felgenbremse vorn und hinten). | Der [[Rahmen]] war mit dem der einfacheren Diamant-Sporträder weitgehend identisch und besaß einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete [[Ausfallenden]]. Ähnlich wie schon in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurden wesentliche Entwicklungen vom Rennrad auf die neueste Generation der Diamant-Sporträder übertragen. So ähnelte nicht nur der generelle Rahmenaufbau der Modelle 208 und 209 dem des Rennrades, sondern auch die [[Rundscheidengabel]] wurde übernommen. Die Luxus-Ausführung unterschied sich recht deutlich von den einfacheren Sporträdern. Der Rahmen besaß vertikale [[Ausfallenden]], zusätzliche [[Anlötteile]] für die [[Gangschaltung]] und den [[Kettenschutz]], geänderte Ausfallenden an der Gabel (für die senkrechte Schutzblechstrebe) und zusätzliche Ösen an der Unterseite des Unterrohres zur Befestigung des Beleuchtungskabels. Auch die [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] war am Unterrohr angelötet, da diese Fahrräder mit einer langen [[Luftpumpen|Aluminium-Luftpumpe]] ausgeliefert wurden. Am Unterrohr war ein Sockel angelötet, der zur Befestigung des [[Gangschaltung|Schalthebels]] diente.<br>Neben der serienmäßigen Gangschaltung besaß das Modell 208 unter anderem einen [[Kettenschutz]] aus Aluminium (das Modell 108 wurde stets ohne Kettenschutz geliefert und das Modell 109 besaß einen einfacheren Kettenschutz aus Stahl) sowie ein anderes [[Schutzbleche|Vorderradschutzblech]], auf dem der [[Scheinwerfer]] befestigt war. Besonders frühe Exemplare besaßen noch den bekannten Möve-Sportsattel mit Lederdecke, doch wurde noch im Jahr der Vorstellung (also 1956) der sogenannte [[Sattel|Terry-Sattel]] zum Standard bei den Luxus-Sporträdern. Vom Rennrad [[Diamant Modell 167|Modell 167]] übernahm man die Naben aus Aluminium (bei der Variante mit Rücktritt bestand die Nabe jedoch aus Stahl) sowie die lange Aluminium-Luftpumpe. Eine Besonderheit der Luxus-Ausführung war der "freitragende" [[Gepäckträger]] aus [[Leichtmetall]], der nicht am Hinterbau oder an der Sattelrohrklemmung befestigt wurde, sondern am Schutzblech. Die übrige Ausstattung (Keiltretlager, Aluminiumfelgen, Lenker etc.) glich der der einfacheren Sporträder. Eine Prospektabbildung aus dem Jahre 1956 zeigt die Luxus-Ausführungen noch mit einem ungewöhnlichen [[Kettenblatt]] mit Zweipunktbefestigung der [[Tretkurbeln|Tretkurbel]]. Mit dieser Ausstattung wurden sowohl die Damen- als auch die Herrenvariante auf der [[Leipziger Messe]] 1956 gezeigt. Unklar ist indes, ob dies tatsächlich der anfänglichen Serienausstattung entsprach oder ob die Luxus-Sporträder anfangs nur mit den vom normalen Sportrad bekannten Leichtmetall-[[Tretkurbeln]] ausgeliefert wurden. Die Felgenbremsen sowie die Bremshebel bezog man zunächst von [[Optima]]. Die Bremshebel wurden dabei mit Schellen am Lenker befestigt. Gemäß [[DHZ-Katalog]] von 1956 kostete das Luxus-Sportrad 425,- DM (mit Rücktrittnabe) bzw. 478,50 DM (mit Felgenbremse vorn und hinten). | ||
===Änderungen während der Produktionszeit=== | ===Änderungen während der Produktionszeit=== | ||
Bis 1957 besaß das Modell 208 noch einen im hinteren Teil durchbrochenen Kettenschutz, der nur an Kettenstrebe und Unterrohr befestigt war. Das Folgemodell war geschlossen und wurde darüber hinaus auch am Sitzrohr befestigt, wo nun ein zusätzlicher Winkel zur Befestigung angebracht war. In dieser Ausführung blieb der Kettenschutz bis Ende der 60er Jahre ein charakteristisches Erkennungsmerkmal der Luxus-Sporträder. Die Felgenbremsen bezog man ab 1957 von [[Alda]], und seit 1958 wurden die einfacher zu fertigenden Bremshebel von [[MILA]] verwendet. Auch das [[Gangschaltung|Schaltwerk]] stammte bis 1958 von Optima und danach weitgehend baugleich von [[Renak]]. Die [[Schutzbleche#Aluminiumschutzbleche|Schutzbleche]] hatten bis 1957 ein etwas anderes Profil und einen Abschluss mit Nase. Der spezielle Gepäckträger erwies sich als nur wenig belastbar, weshalb die Luxus-Sporträder mit dem [[Sortimentsbereinigung|Modellwechsel 1959]] mit dem gleichen Gepäckträger wie die einfachen Sporträder ausgestattet wurden. | Bis 1957 besaß das Modell 208 noch einen im hinteren Teil durchbrochenen Kettenschutz, der nur an Kettenstrebe und Unterrohr befestigt war. Das Folgemodell war geschlossen und wurde darüber hinaus auch am Sitzrohr befestigt, wo nun ein zusätzlicher Winkel zur Befestigung angebracht war. In dieser Ausführung blieb der Kettenschutz bis Ende der 60er Jahre ein charakteristisches Erkennungsmerkmal der Luxus-Sporträder. Die Felgenbremsen bezog man ab 1957 von [[Alda]], und seit 1958 wurden die einfacher zu fertigenden Bremshebel von [[MILA]] verwendet. Auch das [[Gangschaltung|Schaltwerk]] stammte bis 1958 von Optima und danach weitgehend baugleich von [[Renak]]. Die [[Schutzbleche#Aluminiumschutzbleche|Schutzbleche]] hatten bis 1957 ein etwas anderes Profil und einen Abschluss mit Nase. Der spezielle Gepäckträger erwies sich als nur wenig belastbar, weshalb die Luxus-Sporträder mit dem [[Sortimentsbereinigung|Modellwechsel 1959]] mit dem gleichen Gepäckträger wie die einfachen Sporträder ausgestattet wurden. | ||
===Lackierung und Rahmendekor=== | ===Lackierung und Rahmendekor=== | ||
Analog den Modellen 108 und 109 hatten die Luxus-Sporträder eine [[Metallic-Lackierung]]. Vermutlich wurde das Modell 208 anfangs noch mit dem bis Ende 1956 üblichen Rahmendekor ausgeliefert, doch sind so frühe Exemplare heute nur noch selten zu finden. Seit Ende 1956 kam bei den Sporträdern eine neue Farbpalette zur Anwendung, wobei es sich um [[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|Metallic-Lackierungen]] ("Fischsilber-Lackierungen") handelte. Das zeitgleich eingeführte Rahmendekor wurde bis 1964 beibehalten. Markant sind die bunten "Weltmeisterringe" am Sattelrohr, am Unterrohr und an den Gabelscheiden. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden. | Analog den Modellen 108 und 109 hatten die Luxus-Sporträder eine [[Metallic-Lackierung]]. Vermutlich wurde das Modell 208 anfangs noch mit dem bis Ende 1956 üblichen Rahmendekor ausgeliefert, doch sind so frühe Exemplare heute nur noch selten zu finden. Seit Ende 1956 kam bei den Sporträdern eine neue Farbpalette zur Anwendung, wobei es sich um [[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|Metallic-Lackierungen]] ("Fischsilber-Lackierungen") handelte. Das zeitgleich eingeführte Rahmendekor wurde bis 1964 beibehalten. Markant sind die bunten "Weltmeisterringe" am Sattelrohr, am Unterrohr und an den Gabelscheiden. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden. | ||
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Datei:Diamant Modell 208 DHZ-Katalog.JPG|Modell 208, Abb. im [[DHZ-Katalog]], 1956<br>Das Bild zeigt ein Messemodell mit Sport-Ledersattel, dem bis 1956 verwendeten Rahmendekor, sowie mit einem außergewöhnlichen [[Kettenblatt]] mit Zweipunktbefestigung. Ob letzteres (kurzzeitig) den Weg in die Serie fand, ist nicht bekannt. | Datei:Diamant Modell 208 DHZ-Katalog.JPG|Modell 208, Abb. im [[DHZ-Katalog]], 1956<br>Das Bild zeigt ein Messemodell mit Sport-Ledersattel, dem bis 1956 verwendeten Rahmendekor, sowie mit einem außergewöhnlichen [[Kettenblatt]] mit Zweipunktbefestigung. Ob letzteres (kurzzeitig) den Weg in die Serie fand, ist nicht bekannt. | ||
Datei:Diamant Modell 208 um 1956.jpg|Abbildung des Modells 208 in einem englischsprachigen Prospekt, vrmtl. 1956. Auch hier ist das Modell mit einem Sport-Ledersattel und dem Kettenblatt mit Zweipunktbefestigung ausgestattet. | Datei:Diamant Modell 208 um 1956.jpg|Abbildung des Modells 208 in einem englischsprachigen Prospekt, vrmtl. 1956. Auch hier ist das Modell mit einem Sport-Ledersattel und dem Kettenblatt mit Zweipunktbefestigung ausgestattet. | ||
Datei:Diamant Modell 208 1957.jpg|Modell 208, Katalogabbldung von 1957. | |||
Datei:Diamant-Modell-208-1957.JPG|Kolorierte Prospektabbildung des Modell 208 aus dem Jahre 1957. Ausgestattet mit Terry-Sattel, erster Ausführung des Kettenschutzes und Zweiarm-Tretkurbeln. | Datei:Diamant-Modell-208-1957.JPG|Kolorierte Prospektabbildung des Modell 208 aus dem Jahre 1957. Ausgestattet mit Terry-Sattel, erster Ausführung des Kettenschutzes und Zweiarm-Tretkurbeln. | ||
Datei:Diamant Modell 208 1959 A.jpg|Modell 2018 von 1959. | Datei:Diamant Modell 208 1959 A.jpg|Modell 2018 von 1959. | ||
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===Technische Merkmale=== | ===Technische Merkmale=== | ||
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Version vom 7. August 2018, 21:36 Uhr
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Einordnung in die Modellpalette
Zu den Sporträdern Modell 108 und 109 kamen 1956 Luxus-Ausführungen hinzu, die bereits ab Werk eine Viergang-Kettenschaltung besaßen. Auch hier konnte zwischen Freilaufnabe mit Rücktritt und Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz und Felgenbremse gewählt werden. Die entsprechende Damenausführung war unter der Bezeichnung Modell 209 verfügbar. Im Zusammenhang mit der Sortimentsbereinigung wurde in Abhängigkeit von der Hinterradbremse aus dem Modell 208 das Modell 35 203 (mit Rücktrittbremse) bzw. Modell 35 204 (mit Felgenbremse).
Rahmen und Ausstattung
Der Rahmen war mit dem der einfacheren Diamant-Sporträder weitgehend identisch und besaß einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden. Ähnlich wie schon in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurden wesentliche Entwicklungen vom Rennrad auf die neueste Generation der Diamant-Sporträder übertragen. So ähnelte nicht nur der generelle Rahmenaufbau der Modelle 208 und 209 dem des Rennrades, sondern auch die Rundscheidengabel wurde übernommen. Die Luxus-Ausführung unterschied sich recht deutlich von den einfacheren Sporträdern. Der Rahmen besaß vertikale Ausfallenden, zusätzliche Anlötteile für die Gangschaltung und den Kettenschutz, geänderte Ausfallenden an der Gabel (für die senkrechte Schutzblechstrebe) und zusätzliche Ösen an der Unterseite des Unterrohres zur Befestigung des Beleuchtungskabels. Auch die Luftpumpenhalterung war am Unterrohr angelötet, da diese Fahrräder mit einer langen Aluminium-Luftpumpe ausgeliefert wurden. Am Unterrohr war ein Sockel angelötet, der zur Befestigung des Schalthebels diente.
Neben der serienmäßigen Gangschaltung besaß das Modell 208 unter anderem einen Kettenschutz aus Aluminium (das Modell 108 wurde stets ohne Kettenschutz geliefert und das Modell 109 besaß einen einfacheren Kettenschutz aus Stahl) sowie ein anderes Vorderradschutzblech, auf dem der Scheinwerfer befestigt war. Besonders frühe Exemplare besaßen noch den bekannten Möve-Sportsattel mit Lederdecke, doch wurde noch im Jahr der Vorstellung (also 1956) der sogenannte Terry-Sattel zum Standard bei den Luxus-Sporträdern. Vom Rennrad Modell 167 übernahm man die Naben aus Aluminium (bei der Variante mit Rücktritt bestand die Nabe jedoch aus Stahl) sowie die lange Aluminium-Luftpumpe. Eine Besonderheit der Luxus-Ausführung war der "freitragende" Gepäckträger aus Leichtmetall, der nicht am Hinterbau oder an der Sattelrohrklemmung befestigt wurde, sondern am Schutzblech. Die übrige Ausstattung (Keiltretlager, Aluminiumfelgen, Lenker etc.) glich der der einfacheren Sporträder. Eine Prospektabbildung aus dem Jahre 1956 zeigt die Luxus-Ausführungen noch mit einem ungewöhnlichen Kettenblatt mit Zweipunktbefestigung der Tretkurbel. Mit dieser Ausstattung wurden sowohl die Damen- als auch die Herrenvariante auf der Leipziger Messe 1956 gezeigt. Unklar ist indes, ob dies tatsächlich der anfänglichen Serienausstattung entsprach oder ob die Luxus-Sporträder anfangs nur mit den vom normalen Sportrad bekannten Leichtmetall-Tretkurbeln ausgeliefert wurden. Die Felgenbremsen sowie die Bremshebel bezog man zunächst von Optima. Die Bremshebel wurden dabei mit Schellen am Lenker befestigt. Gemäß DHZ-Katalog von 1956 kostete das Luxus-Sportrad 425,- DM (mit Rücktrittnabe) bzw. 478,50 DM (mit Felgenbremse vorn und hinten).
Änderungen während der Produktionszeit
Bis 1957 besaß das Modell 208 noch einen im hinteren Teil durchbrochenen Kettenschutz, der nur an Kettenstrebe und Unterrohr befestigt war. Das Folgemodell war geschlossen und wurde darüber hinaus auch am Sitzrohr befestigt, wo nun ein zusätzlicher Winkel zur Befestigung angebracht war. In dieser Ausführung blieb der Kettenschutz bis Ende der 60er Jahre ein charakteristisches Erkennungsmerkmal der Luxus-Sporträder. Die Felgenbremsen bezog man ab 1957 von Alda, und seit 1958 wurden die einfacher zu fertigenden Bremshebel von MILA verwendet. Auch das Schaltwerk stammte bis 1958 von Optima und danach weitgehend baugleich von Renak. Die Schutzbleche hatten bis 1957 ein etwas anderes Profil und einen Abschluss mit Nase. Der spezielle Gepäckträger erwies sich als nur wenig belastbar, weshalb die Luxus-Sporträder mit dem Modellwechsel 1959 mit dem gleichen Gepäckträger wie die einfachen Sporträder ausgestattet wurden.
Lackierung und Rahmendekor
Analog den Modellen 108 und 109 hatten die Luxus-Sporträder eine Metallic-Lackierung. Vermutlich wurde das Modell 208 anfangs noch mit dem bis Ende 1956 üblichen Rahmendekor ausgeliefert, doch sind so frühe Exemplare heute nur noch selten zu finden. Seit Ende 1956 kam bei den Sporträdern eine neue Farbpalette zur Anwendung, wobei es sich um Metallic-Lackierungen ("Fischsilber-Lackierungen") handelte. Das zeitgleich eingeführte Rahmendekor wurde bis 1964 beibehalten. Markant sind die bunten "Weltmeisterringe" am Sattelrohr, am Unterrohr und an den Gabelscheiden. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.
Galerie
Modell 208, Abb. im DHZ-Katalog, 1956
Das Bild zeigt ein Messemodell mit Sport-Ledersattel, dem bis 1956 verwendeten Rahmendekor, sowie mit einem außergewöhnlichen Kettenblatt mit Zweipunktbefestigung. Ob letzteres (kurzzeitig) den Weg in die Serie fand, ist nicht bekannt.
Anlötteile am Rahmen
Hinsichtlich der Anlötteile unterscheidet sich der Rahmen des Modells 208 deutlich von den einfacheren Diamant-Sporträdern.
Verwendungszweck | Bemerkungen |
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Zugführung für hint. Felgenbremse | |
Zugführung für Kettenschaltung | |
Halterung für Luftpumpe | am Unterrohr |
Halterung für Dynamo | am Hinterbau |
Befestigungspunkte für Kettenschutz | am Unterrohr ab 1957 zusätzlich auch am Sitzrohr |
Befestigungspunkte für Beleuchtungskabel | am Unterrohr |
Sockel für Schalthebel | am Unterrohr |
Technische Merkmale
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