Mifa Sporträder ab 1969

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 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 in der Unterkategorie Mifa Sporträder ab 1969

Seit 1969 wurden in Sangerhausen die bislang von Diamant produzierten Sporträder hergestellt. Bis 1990 wurden verschiedene Ausstattungsvarianten entwickelt, die die folgende Tabelle zusammenfasst. Das Sportrad "Exkurs" wurde lediglich als Herren-Fahrrad angeboten. 1990 erfolgte die Einführung neuer Sport- bzw. Leichtlauffahrräder, die auf Modellnummern nach dem bisherigen Schema verzichteten.

Ausführung Anzahl der Übersetzungen Bemerkungen Bauzeit
201 Herrenrad 1 (Rücktrittnabe) ab 198x als Modell 211 bezeichnet 1969 - 1990
202 Herrenrad 1 (starre Nabe mit Freilauf) ab 198x als Modell 212 bezeichnet 1969 - 1990
204 Herrenrad 3 (Kettenschaltung) ab 198x als Modell 214 bezeichnet 1982 - 1990
207 "Sprint" Herrenrad 5 (Kettenschaltung) 1987 - 1990
208 "Exkurs" Herrenrad 10 (Kettenschaltung) 1989 - 1990
251 Damenrad 1 (Rücktrittnabe) ab 198x als Modell 261 bezeichnet 1969 - 1990
252 Damenrad 1 (starre Nabe mit Freilauf) ab 198x als Modell 262 bezeichnet 1969 - 1990
254 Damenrad 3 (Kettenschaltung) ab 198x als Modell 264 bezeichnet 1982 - 1990
257 "Sprint" Damenrad 5 (Kettenschaltung) 1987 - 1990

Übernahme der Sporträder von Diamant

1969 wurden die Mifa-Sporträder erstmals in einem Prospekt erwähnt. Das hier gezeigte Rahmendekor wurde nur kurzzeitig verwendet. Am Serienmodell war der Gepäckträger nicht verchromt, sondern lackiert.

Während der 1960er Jahre stagnierte die Nachfrage nach Fahrrädern in der DDR bzw. ging zum Teil leicht zurück. Gleichzeitig wurde der devisenbringenden Produktion von Flachstrickmaschinen bei Diamant stärkere Priorität eingeräumt. In der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre gab es infolgedessen Bestrebungen, die Produktion von Fahrrädern bei Diamant zu reduzieren bzw. gänzlich aufzugeben. Erster Schritt zur Realisierung dieser Planungen war die Verlagerung der Produktion der Sportrad-Modelle in das Mifa-Werk nach Sangerhausen. Seit April 1969 liefen sie dort zunächst technisch unverändert vom Band. Dies betraf jedoch nur die Sporträder ohne Gangschaltung, die Luxus-Modelle waren offenbar spätestens 1968 ersatzlos entfallen. Die Modellbezeichnungen blieben von dieser Produktionsverlagerungen unberührt:

Die ersten Sporträder wurden 1969 noch mit den damals aktuellen Mifa-Dekorsätzen versehen. Sie besaßen am Steuerkopf auch ein angenietetes Steuerkopfschild aus Aluminium. In diese Form wurden die Fahrräder aber nur sehr kurz ausliefert. Bemerkenswert ist, dass danach wieder eine Rückkehr zum Diamant-Rahmendekor vollzogen wurde. Die solcherart gestalteten Sporträder aus Sangerhausen können jedoch anhand der Rahmennummern zielsicher von den "echten" Diamant-Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes Rahmennummernschema. Ein Produktionsplan von ca. 1975 gibt Aufschluss über Umfang und Verteilung der damaligen Sportrad-Produktion. So war für die Modelle 201 und 202 eine Jahresproduktion zu etwa gleichen Anteilen vorgesehen, wobei insgesamt gut 20 000 Herren-Sporträder kalkuliert waren. Von den Damen-Sporträdern waren es hingegen knapp 15 000 Stück.

Charakteristik der Sporträder

Für die entfallene Ausführung mit Gangschaltung gab es jahrelang keinen Ersatz. Viele Sporträder dieser Zeit wurde deshalb mit einer Gangschaltung nachgerüstet, dafür erforderliche Anlötteile am Rahmen fehlten jedoch. Die Mifa-Sporträder übernahmen den Rahmen von den bisher bei Diamant produzierten Modellen. Geometrie und konstruktive Einzelheiten des gemufften Stahlrohrrahmens blieben unverändert. Der Rahmen hatte schräge Ausfallenden und einen starren Hinterbau. Die Sitz- und die Kettenstreben waren gerade ausgeführt. Der Rahmen besaß zusätzliche Anlötteile für den Kettenschutz (nur Damenräder), für den Dynamo und für die Luftpumpe. Einzig die etwas andere Gestaltung der Kettenstreben (zur Schaffung des Durchlaufs für den Reifen und das Kettenblatt) unterscheidet die ab 1969 gebauten Rahmen von den bisherigen.

Die Ausstattung der Sporträder aus Sangerhausen orientierte sich zum Produktionsbeginn an der der nummerngleichen Diamant-Modelle. Jedoch wurde bei Mifa der Gepäckträger in Rahmenfarbe lackiert statt verchromt. Anfangs wurden noch abnehmbare Kettenblätter verbaut, die es bei Diamant seit 1962 nicht mehr gegeben hatte. Flachlenker, Felgenbremsen vorn (und ggf. hinten), Aluminium-Schutzbleche und Sportsättel waren charakteristisch. Die Sporträder besaßen grundsätzlich Aluminium-Felgen und ein Keiltretlager. Den Damen-Varianten vorbehalten blieben der Kettenschutz und das Kleidernetz. Die Herrenräder besaßen hingegen einen Vorbau.

Stagnation, Qualitätseinbußen, Weiterentwicklungen

Einzige "echte" Weiterentwicklungen in den 1970er Jahren: Seit 1978 hatten auch die Herren-Sporträder einen Kettenschutz (der in dieser Form jedoch nicht mehr zeitgemäß war), außerdem war der Gepäckträger von nun an verchromt.

Die Sporträder wurden bei Mifa bis in die 1980er Jahre hinein ohne relevante Weiterentwicklungen produziert. Technische Veränderungen betrafen lediglich Maßnahmen zur Rationalisierung der Produktion. Zunächst wurden 1971 die für 35 mm breite Sportreifen optimierten Leichtmetallfelgen durch breitere Felgen ersetzt, deren fünfkantiges Profil auch an allen anderen Fahrradmodellen Verwendung fand. Das Kettenblatt war anfangs noch abnehmbar, wurde jedoch spätestens 1970 durch eine nicht-abnehmbare Ausführung ersetzt. 1973 wurde die hochwertige, von Diamant übernommene Rundscheidengabel durch eine wesentlich massivere, außengelötete Ausführung ersetzt. Eine deutliche Qualitätsminderung der Sporträder trat 1975 mit dem Übergang vom Keilgetriebe mit geschraubten Lagerschalen hin zum einfacheren Getriebe in Thompson-Ausführung ein. Zeitgleich wurde auch eine neue Tretlagermuffe serienwirksam, die optisch schlichter gehalten war als die bisherige.

1978/79 erfolgten weitere Modifikationen und erstmals wieder kleine Verbesserungen. Der bisherige Flachlenker wurde durch einen etwas hochgezogenen Tourensportlenker ersetzt, der jedoch mit nur 52 cm Breite ausgesprochen schmal ausfiel. 1978 versah man das Herren-Sportrad mit entsprechenden Anlötteilen am Sattel- und am Unterrohr, der Kettenschutz gehörte nun zur Serienausstattung. Ab Ende 1979 war dieser bei allen Modellen verchromt (bisher in Rahmenfarbe lackiert). Beim Gepäckträger war man bereits 1978 zur Verchromung übergegangen. Eine weitere Überarbeitung des Jahres 1979 betraf wiederum den Gepäckträger: Hier griff man auf eine neue, filigraner ausgeführte Variante zurück. Technisch stellte sie jedoch einen Rückschritt dar, da sie sich als wenig belastbar erwies und stark zum Klappern neigte. Eine relevante Verbesserung der Fahrräder erfolgte erst im Jahre 1981, als ein Gepäckträger mit Spannband und eine Verlegung des Beleuchtungskabels im Rahmen verwirklicht wurden. Mitte der 1980er Jahre erfolgten weitere Überarbeitungen:

  • 1985: Dynamohalterung nunmehr an der Vorderradgabel; bisheriges Stegrohr zwischen den Kettenstreben durch einfaches Blechstück ersetzt
  • 1986: hintere Ausfallenden überarbeitet, Sitzstreben nun tiefer an der Sitzmuffe befestigt
  • 1987: Halterung für das von nun an serienmäßige Speichenschloss (an linker Sitzstrebe)

War die ursprünglich hohe Verarbeitungsqualität der Sporträder schon bei Diamant im Laufe der 1960er Jahre gesunken, so verschlechterte sich diese bei Mifa noch weiter. Nachlässig gelötete und verputzte Rahmenmuffen, schlechte Passung von Steuerkopf und Lenkerschaft, Materialmängel, mangelhafte werksseitige Schmierung des Tretlagers und falsch positionierte Anlötteile für den Kettenschutz sind nur einige Beispiele für Fertigungsmängel, die an Mifa-Sporträdern häufig auftraten. Insbesondere in den 1980er Jahren verschlechterte sich zudem die Qualität der Lackierung, die häufig eine "Orangenhaut"-Oberfläche aufwies und sehr dünn aufgetragen war. Immerhin ergänzten seit ca. 1987 ein serienmäßiger Seitenständer und Speichenreflektoren die Ausstattung.

Erweiterung der Modellpalette in den 1980er Jahren

Prospektabbildung von Mifa Modell 204 (1983).

1982 wurde mit Erscheinen der Modelle 204 (Herrenausführung) und 254 (Damenausführung) die seit langem bestehende Angebotslücke für Sporträder mit serienmäßiger Gangschaltung geschlossen. Seit Ende der 1960er Jahre wurden in der DDR nur noch Sporträder ohne Gangschaltung produziert. Zwar bereitete der nachträgliche Anbau einer Kettenschaltung keine Probleme, doch vor allem bei westlichen Herstellern war es längst üblich, Sporträder ab Werk mit einer Naben- oder Kettenschaltung mit drei, fünf oder zehn Gängen auszustatten. Im September 1982 begann die Serienfertigung der neuen Sportrad-Modelle. In einer Zeitungsmeldung vom 16. September 1982 ist von der Realisierung einer "Staatsplanaufgabe" die Rede, ebensowenig fehlt der Hinweis, dass die im Januar 1981 begonnene Entwicklungsaufgabe zwei Monate früher als geplant abgeschlossen werden konnte. In Anbetracht der wenigen Veränderungen, die für diesen Fahrradtyp vorgenommen werden mussten, erscheint diese Darstellung deutlich überzogen, kann aber als zeittypisch gelten.

Neben der Dreigang-Kettenschaltung von Favorit stellten die Kettenschutzbleche eine Verbesserung dar, die auch den bisherigen, zum Schleifen neigenden Kettenschutz ersetzten und zu einem moderneren Erscheinungsbild beitrugen. Vermutlich zeitgleich begann Mifa, eine abgewandelte Ausführung dieser Sportradmodelle zu exportieren. Die Räder wurden vorwiegend unter dem Markennamen Schneider in der BRD verkauft. Technische Veränderungen erfolgten entsprechend der oben beschrieben Modelle ohne Gangschaltung. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurden den Sporträdern neue Modellnummern zugeordnet. Belegt sind diese durch eine Modellübersicht von 1989, der Anlass für diese Umbezeichnung lässt sich jedoch weder zeitlich genau eingrenzen, noch mit den beschriebenen Überarbeitungen in einen Zusammenhang bringen. Nach der Neunummerierung trugen alle Modelle eine um den Zähler 10 erhöhte Typennummer.

Seit Mitte der 1980er Jahre wurde die Produktion von Tourensporträdern und Klapprädern zugunsten der Sporträder gedrosselt. Dies war nicht nur vor dem Hintergrund internationaler Entwicklungstendenzen notwendig geworden, sondern vor allem aufgrund des erhöhten Bedarfs an solchen Fahrradtypen in der DDR. In dem Zusammenhang wurde 1987 das Herren-Sportrad 207, das die Zusatzbezeichnung "Sprint" trug, entwickelt. Dieses Fahrrad besaß eine Fünfgang-Kettenschaltung und weitere Verbesserungen (Naben und Lenkervorbau aus Aluminium). Konstruktiv basierte es weitgehend auf den bisherigen Sporträdern von Mifa. Die entsprechende Damen-Variante trug die Modellnummer 257. Die Produktion begann im August 1987. Dabei konnten "wesentliche Verbesserungen des fahrdynamischen Verhaltens und der Verkehrssicherheit erreicht werden" (Schäfer, D: Fahrräder für Freizeit und Alltag, in: Kraftfahrzeugtechnik, Nr. 9, 1987, Seite 269), wobei einige dieser Verbesserungen (z. B. Halogenlicht) in der Serie nur teilweise oder gar nicht umgesetzt wurden. Neu war bei diesen beiden Fahrradtypen der Lenker in NSU-Form, zudem war die Luftpumpenhalterung am Utnerrohr angebracht. Letztgenanntes Merkmal wurde im Laufe des Jahres 1989 auf alle übrigen Modelle übertragen.

Mifa-Sporträder im Zeitraum 1989/90

Das 10-Gang-Modell 208 "Exkurs", hier von 1989.

Die letzte Neuentwicklung von Mifa, die noch vor 1990 in Serie ging, war das Sportrad 208, das die Zusatzbezeichnung "Exkurs" trug. Vorgestellt wurde es auf der Leipziger Herbstmesse 1989. Es besaß eine Zehngang-Kettenschaltung, eine überarbeitete Rahmengeometrie und wiederum eine verbesserte Ausstattung. Eine entsprechende Damenausführung gab es nicht, jedoch weist eine Notiz in der Zeitschrift "Der deutsche Straßenverkehr" (Ausgabe Oktober 1989) darauf hin, dass das "Exkurs" "[...] in der Damenvariante - mit doppeltem Rahmenoberrohr - 'Mixte' heißt". Möglicherweise war diese Damenausführung des "Exkurs" also zumindest angedacht.

Zwar gelang es durchaus, mit den Modellen "Sprint" und "Exkurs" dem vor allem auf westlichen Märkten erkennbaren Trend hin zum Trekkingbike zu folgen. Auch wurde bei Mifa 1988 die Produktion eines BMX-Fahrrads, sowie die Entwicklung eines Mountainbikes aufgenommen. Doch die Beschränkung auf Zubehörteile aus DDR- bzw. RGW-Fertigung setzte dem Vorhaben enge Grenzen, wie sich vor allem an fehlenden Präzisions-Schaltwerken mit Schalthebel am Lenker zeigt. Ende der 1980er Jahre wurden für die Mifa-Sporträder zunehmend Naben von Maillard importiert. Bis zum Ende der DDR blieb es bei der Beschränkung der Sporträder auf eine einheitliche Rahmenhöhe von 56 cm. Erst mit den Rennsporträdern von Diamant waren ab 1988 alttagstaugliche Fahrräder mit größeren Rahmen verfügbar. Laut einer Marktforschungsstudie von 1990 wurden auch 1989 noch 64 % aller Sporträder ohne Gangschaltung verkauft, der Anteil jener mit einer Fünfgang-Schaltung lag bei 19 %, die übrigen 17 % entfielen auf jene mit einer Dreigang-Schaltung.

Das Mifa Leichtlauffahrrad 28" Herren von 1990 ist als Weiterentwicklung der bisherigen Sportrad-Modelle aufzufassen.

Nachdem Ende 1989 das Sportrad 208 "Exkurs" erschienen war, wurden einige der dort realisierten Überarbeitungen auch auf die übrigen Sportrad-Modelle von Mifa übertragen. In diesem Kontext kam es Anfang 1990 zu folgenden Modifikationen:

  • Neue Steuerkopf- und Sitzmuffen, geänderte Rahmengeometrie mit steilerem Sitz- und Steuerrohrwinkel
  • Rahmen nun einheitlich mit Anschlagösen zur Befestigung des Schaltzuges (auch bei Sporträdern ohne Kettenschaltung)
  • Neue Aluminium-Schutzbleche: Nunmehr mit breiter Sicke (mittig) und nur noch jeweils einer Strebe (außenliegend geführt)
  • Entfall der Kettenschiene bei den Modellen ohne Kettenschaltung, stattdessen Kettenschutzrings analog den übrigen Modellen
  • Damen-Sporträder nun ohne Kleidernetz

Ab Ende 1989 wurden die Sporträder teilweise mit einem Kunststoffsattel anstatt des bisherigen Ledersattels ausgestattet. Besonders späte, 1990 gebaute, Exemplare besitzen eine Pletscherplatte am Hinterbau. Auffallend ist ferner das Rahmendekor in Pinselstrich-Optik. Die meisten Ausstattungskomponenten blieben jedoch vorerst unverändert.

Wahrscheinlich noch 1990 wurde die Produktion aller bisherigen Sportrad-Modelle beendet, im ersten Mifa-Katalog aus der Zeit nach der Umwandlung in eine GmbH fehlen sie bereits. Jedoch weist das 28" Leichtlaufrad der im Sommer 1990 präsentierten neuen Modellpalette rahmenseitig noch viele Gemeinsamkeiten mit der letzten Generation der Herren-Sporträder von Mifa auf. Ausstattungsseitig unterschied es sich aber stark. Beim Sportrad für Damen ging man zu einem gänzlich neuen Rahmen über.

Lackierung und Rahmendekor

Unmittelbar nach Produktionsbeginn in Sangerhausen wurden die Sporträder mit dem damals bekannten "Mifa"-Dekor und dem entsprechenden Steuerkopfschild aus Aluminium versehen. Die zweifarbige Lackierung (Bereich des Steuerkopfes weiß, übriger Rahmen Metallic-Lack) entsprach dem zu dieser Zeit üblichen Schema. In einem Katalog von 1969 wurden die Sporträder ebenfalls mit "Mifa"-Dekor, jedoch in bislang nicht belegten Lackierungen und mit einem verchromten Gepäckträger gezeigt. Möglicherweise handelte es sich hier um Vorserien-Exemplare mit in der Serienproduktion nicht realisierten Details in der Optik.

Noch 1969 kehrte man wieder zum bekannten "Diamant"-Dekor zurück. Bis 1971 wurde das "Diamant"-Rahmendekor widersprüchlicherweise mit "Mifa"-Dekor auf den Gabelscheiden kombiniert. Im Laufe des Jahres 1971 wurde dann auf ein vollständiges "Diamant"-Dekor umgestellt. Über den Grund der Beibehaltung des Markennamens "Diamant" kann nur spekuliert werden. Eine bewusste "Verschleierung" des tatsächlichen Herstellers als Ursache erscheint jedoch wenig plausibel. Zwar wurden beispielsweise in Prospekten von 1972 bis 1975 die Sporträder mit Diamant-Dekor gezeigt, jedoch stammten die Kataloge von Mifa. In dieser Form wurden die Fahrräder bis 1975 ausgeliefert. Dann erfolgte der Wechsel zum damals üblichen Mifa-Dekor, das aus roten Mifa-Schriftzügen auf weißem Grund bestand. Ab Ende 1975 bestand das Rahmendekor aus einfachen "Chromfolienaufklebern" mit "Mifa"-Schriftzügen und bunten Streifen bzw. ab 1977 mit bunten Sternen. Ende 1979 wurde das Rahmendekor nochmals vereinfacht. Zudem wurden die Rahmen jetzt nur noch einfarbig lackiert, jedoch weiterhin fast ausschließlich mit Metallic-Lackierungen. Der Gabelkopf wurde spätestens ab 1985 nicht mehr verchromt, sondern in Rahmenfarbe lackiert.

Mit dem seit 1985 verwendeten Rahmendekor (nun wieder Aufkleber statt der Chromfolien) wurden die Sporträder im Gegensatz zu anderen Mifa-Modellen nur kurzzeitig versehen. 1987 führte Mifa bei den Sporträdern ein neues Rahmendekor ein, das mit dem der übrigen Fahrräder nicht mehr identisch war. Die Rahmen dieser Fahrräder waren (abgesehen von den "Sprint"-Modellen) zunächst einfarbig lackiert (Metallic- oder Uni-Lackierungen). Der Gabelkopf war in Rahmenfarbe lackiert. Im Laufe des Jahres 1989 wurde auf eine Zweifarb-Lackierung umgestellt, wobei Gabel und Steuerkopfbereich in schwarz gehalten waren und grundsätzlich Uni-Lack verwendet wurde. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.