Mifa Modell 9 b: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Mifa9b.jpg|miniatur|200px|Dieses Katalogfoto von 1958 zeigt das Modell 9 b bereits mit angelöteter Luftpumpenhalterung, geraden Kettenstreben sowie einem starr ausgeführten Hinterbau]]
Beim Modell 9 b von [[Mifa]] handelte es sich um ein 26"-Sportrad in Herrenausführung. Vom recht ähnlichen [[Mifa Modell 9 e|Modell 9 e]] unterschied es sich durch die einfachere Ausstattung. Als [[Mifa Modell 10 b|Modell 10 b]] gab es auch eine passende Damenausführung.  
Beim Modell 9 b von [[Mifa]] handelte es sich um ein 26"-Sportrad in Herrenausführung. Vom [[Mifa Modell 9 e|Modell 9 e]] unterschied sich dieses Fahrrad durch die einfachere Ausstattung.  


Die Rahmenhöhe betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad einen geraden Hinterbau mit angelöteten [[Ausfallenden|Sportausfallenden]]. Ab Werk wurde das Modell 9 b grundsätzlich mit einer [[Bremsen|Bowdenzugstempelbremse]] vorn, Rücktritt hinten sowie einem [[Tretlager|Keiltretlager]] in BSA-Ausführung ausgestattet. Die sonstige Ausstattung ähnelte den anderen damaligen Sporträdern von Mifa (Modelle 9 e, 10 b, SH 14/1, SH 14/2, SD 15, SD 15/2). So besaß das Modell 9 b einen [[Lenker|Flachlenker]] mit [[Vorbauten|Vorbau]], einen [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]], einen [[Sättel|Sportsattel]] sowie [[Flügelmuttern]].  
Die Rahmenhöhe betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad einen filigranen Hinterbau mit angelöteten [[Ausfallenden|Sportausfallenden]]. Der Hinterbau war offen ausgeführt und besaß gerade Sitzstreben und anfangs noch gekröpfte Kettenstreben. Beim [[Rahmen]] selbst verzichtete man bis mindestens 1956 auf weitere [[Anlötteile]].<br>Die Weiterentwicklungen des hier beschriebenen Modells betrafen hauptsächlich den Rahmen. In einem Mifa-Katalog von 1958 erscheint der Hinweis, dass das Modell 9 b ab diesem Jahr mit angelöteter Luftpumpenhalterung und Ösen zur Seilzugführung (in Vorbereitung zum nachträglichen Anbau einer [[Gangschaltung|Kettenschaltung]]) ausgerüstet wird. Letztere Angabe konnte bisher noch nicht belegt werden. Späte Exemplare aus der Zeit um 1958/59 besitzen aber bereits eine am Sattelrohr angelötete Luftpumpenhalterung sowie eine Dynamohalterung am Hinterbau, zudem ist der Hinterbau nun starr ausgeführt.


Angaben zu konstruktiven Veränderungen während der Produktionszeit können derzeit nur bedingt gemacht werden. Offenbar wurde der Sportgepäckträger im Laufe der Zeit durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt. In einem Mifa-Katalog von 1958 erscheint zudem der Hinweis, dass das Modell 9 b ab diesem Jahr mit angelöteter Luftpumpenhalterung und Ösen zur Seilzugführung (in Vorbereitung zum nachträglichen Anbau einer [[Gangschaltung|Kettenschaltung]]) ausgerüstet wird. Diese Angabe konnte bisher noch nicht belegt werden. Späte Exemplare aus der Zeit um 1958/59 besitzen aber bereits eine am Sattelrohr angelötete Luftpumpenhalterung sowie eine Dynamohalterung am Hinterbau, zudem ist der Hinterbau nun starr ausgeführt.
Ab Werk wurde das Modell 9 b grundsätzlich mit einer [[Bremsen|Bowdenzugstempelbremse]] vorn, Rücktritt hinten sowie einem [[Tretlager|Keiltretlager]] in BSA-Ausführung ausgestattet. Die [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Die sonstige Ausstattung ähnelte den anderen damaligen Sporträdern von Mifa (u.a. Modelle 9 b, SH 14/1 usw.). So besaß das Modell 9 b einen [[Lenker|Flachlenker]], einen [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]], einen [[Sättel|Sportsattel]] sowie [[Flügelmuttern]]. Der Sportgepäckträger wurde im Laufe der Zeit offenbar durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt.  
 
Vermutlich gab es das Herrensportrad analog der Damenausführung mit einfachen Ringverzierungen und ab ca. 1956 mit Strahlenkopflackierungen. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.


Die Bauzeit lässt sich aufgrund fehlender Sortimentskataloge aus der Zeit vor 1956 kaum eingrenzen. Spätestens ab 1954 muss es das Modell 9 b jedoch gegeben haben, denn das früheste Belegexemplar der entsprechenden Damenausführung ([[Mifa Modell 10 b]]) stammt aus diesem Jahr. 1958 taucht es letztmalig in Katalogen auf, was darauf schließen lässt, dass die Produktion kurz darauf eingestellt wurde. Generell fand um 1959 eine [[Sortimentsbereinigung]] bei allen damaligen Fahrradherstellern in der DDR statt.
Die Bauzeit lässt sich aufgrund fehlender Sortimentskataloge aus der Zeit vor 1956 kaum eingrenzen. Spätestens ab 1954 muss es das Modell 9 b jedoch gegeben haben, denn das früheste Belegexemplar der entsprechenden Damenausführung ([[Mifa Modell 10 b]]) stammt aus diesem Jahr. 1958 taucht es letztmalig in Katalogen auf, was darauf schließen lässt, dass die Produktion kurz darauf eingestellt wurde. Generell fand um 1959 eine [[Sortimentsbereinigung]] bei allen damaligen Fahrradherstellern in der DDR statt.




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Datei:Mifa9b2.jpg|Im [[DHZ-Katalog 1956|DHZ-Katalog]] ist das Modell 9 b noch mit gekröpften Kettenstreben sowie einem offenen Hinterbau abgebildet.
Datei:Mifa9b.jpg|Dieses Katalogfoto von 1958 zeigt das Modell 9 b bereits mit angelöteter Luftpumpenhalterung, geraden Kettenstreben sowie einem starr ausgeführten Hinterbau.
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* '''Technische Merkmale'''
* '''Technische Merkmale'''

Version vom 13. Januar 2012, 21:01 Uhr

Beim Modell 9 b von Mifa handelte es sich um ein 26"-Sportrad in Herrenausführung. Vom recht ähnlichen Modell 9 e unterschied es sich durch die einfachere Ausstattung. Als Modell 10 b gab es auch eine passende Damenausführung.

Die Rahmenhöhe betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad einen filigranen Hinterbau mit angelöteten Sportausfallenden. Der Hinterbau war offen ausgeführt und besaß gerade Sitzstreben und anfangs noch gekröpfte Kettenstreben. Beim Rahmen selbst verzichtete man bis mindestens 1956 auf weitere Anlötteile.
Die Weiterentwicklungen des hier beschriebenen Modells betrafen hauptsächlich den Rahmen. In einem Mifa-Katalog von 1958 erscheint der Hinweis, dass das Modell 9 b ab diesem Jahr mit angelöteter Luftpumpenhalterung und Ösen zur Seilzugführung (in Vorbereitung zum nachträglichen Anbau einer Kettenschaltung) ausgerüstet wird. Letztere Angabe konnte bisher noch nicht belegt werden. Späte Exemplare aus der Zeit um 1958/59 besitzen aber bereits eine am Sattelrohr angelötete Luftpumpenhalterung sowie eine Dynamohalterung am Hinterbau, zudem ist der Hinterbau nun starr ausgeführt.

Ab Werk wurde das Modell 9 b grundsätzlich mit einer Bowdenzugstempelbremse vorn, Rücktritt hinten sowie einem Keiltretlager in BSA-Ausführung ausgestattet. Die Stahlschutzbleche waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Die sonstige Ausstattung ähnelte den anderen damaligen Sporträdern von Mifa (u.a. Modelle 9 b, SH 14/1 usw.). So besaß das Modell 9 b einen Flachlenker, einen Sportgepäckträger, einen Sportsattel sowie Flügelmuttern. Der Sportgepäckträger wurde im Laufe der Zeit offenbar durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt.

Vermutlich gab es das Herrensportrad analog der Damenausführung mit einfachen Ringverzierungen und ab ca. 1956 mit Strahlenkopflackierungen. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.

Die Bauzeit lässt sich aufgrund fehlender Sortimentskataloge aus der Zeit vor 1956 kaum eingrenzen. Spätestens ab 1954 muss es das Modell 9 b jedoch gegeben haben, denn das früheste Belegexemplar der entsprechenden Damenausführung (Mifa Modell 10 b) stammt aus diesem Jahr. 1958 taucht es letztmalig in Katalogen auf, was darauf schließen lässt, dass die Produktion kurz darauf eingestellt wurde. Generell fand um 1959 eine Sortimentsbereinigung bei allen damaligen Fahrradherstellern in der DDR statt.



  • Technische Merkmale
 - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 55 cm, Hinterbau bis ca. 1958 offen ausgeführt (danach starr)
 - gerade Sitzstreben, gekröpfte (ab ca. 1958 gerade) Kettenstreben, schräge Ausfallenden nach vorn  
 - Halterung für Dynamo am Hinterbau angelötet (ab ca. 1958)
 - Luftpumpenhalter am Sattelrohr angelötet (ab ca. 1958)
 - Keiltretlager (BSA-Ausführung), Kettenblatt mit 46 Zähnen 
 - in Rahmenfarbe lackierte und doppelt weiß linierte Stahlfelgen 26"; Flügelmuttern
 - Bereifung 26"x1 1/2" 
 - vorn Stempelbremse mit Bowdenzug 
 - hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 20 Zähnen 
 - Sportlenker mit Vorbau
 - in Rahmenfarbe lackierte und doppelt weiß linierte Stahlschutzbleche
 - Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche