Diamant Modell 35 160: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Modell 35 160 von [[Diamant]] ersetzte das bisherige [[Diamant Modell 35 156|Modell 35 156]]. Wesentlicher Unterschied war die geänderte Rahmenform, die nun ein gebogenes Oberrohr und ein gerades Unterrohr aufwies. In einem Prospektblatt des Jahres 1976, in welchem das Modell 35 160 erstmals erwähnt wird, ist von einer Angleichung der Rahmenform an internationale Entwicklungstendenzen die Rede, doch dürften auch die damit einhergehenden Rationalisierungseffekte bei der Produktion eine Rolle gespielt haben. Ausstattung und Veränderungen während der Produktionzeit entsprechen der Herrenausführung [[Diamant Modell 35 105|Modell 35 105]].
===Einordnung in die Modellpalette===


Das Modell 35 160 besaß ein [[Tretlager|Keiltretlager]] und [[Felgen|Aluminiumfelgen]]. Die [[Schutzbleche|Leichtmetallschutzbleche]] besaßen anfangs rot, ab spätestens 1979 schwarz ausgelegte Sicken. Ein [[Lenker|Gesundheitslenker]] ohne [[Vorbau]], eine [[Bremsen|Felgenbremse]] sowie ein [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung besaß die Damenvariante einen [[Sattel|Tourensattel]].<br>Ab dem Jahre 1977 kamen [[Tretlager|Keiltretlager]] in Thompson-Ausführung zur Anwendung. Weitere Veränderungen betrafen vor allem Details der Ausstattung. So wurden etwa ab 1979 filigranere [[Gepäckträger]] sowie [[Lenker]] mit neuentwickelter Form verwendet. Einige Tourensporträder bekamen eine vereinfachte Gabelhaube aus Kunststoff. Ebenso wurde Ende der 1980er Jahre bei einigen Exemplaren die Luftpumpenhalterung am Unterrohr, statt wie sonst üblich am Sattelrohr, angebracht. Mit einigen Veränderungen wurde dieses Fahrrad auch noch in den frühen Neunziger Jahren angeboten.
Das Modell 35 160 von [[Diamant]] ersetzte das bisherige [[Diamant Modell 35 156|Modell 35 156]]. Wesentlicher Unterschied war die geänderte Rahmenform, die nun ein gebogenes Oberrohr und ein gerades Unterrohr aufwies. In einem Prospektblatt des Jahres 1976, in welchem das Modell 35 160 erstmals erwähnt wird, ist von einer Angleichung der Rahmenform an internationale Entwicklungstendenzen die Rede, doch dürften auch die damit einhergehenden Rationalisierungseffekte bei der Produktion eine Rolle gespielt haben.<br>Bis 1990 blieb der Typ 35 160 als eines der am häufigsten produzierten Fahrräder im Sortiment von Diamant. Auch in und unmittelbar nach der Wendezeit behielt man die Tourensporträder bei, nunmehr jedoch mit moderneren Komponenten versehen. Entsprechend der neuen Marktsituation wählte man auch eingängigere Bezeichnungen, im ersten Nachwende-Katalog tragen die Tourensporträder daher die Bezeichnung "Topas".  


Anfangs besaß die hier beschriebene Damenausführung eine Zweifarb-Lackierung (überwiegend [[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|Metallic]]-Lackierungen) und ein Rahmendekor analog dem Modell 35 105. Seit 1979 waren die Rahmen einfarbig lackiert, auch das Dekor änderte sich. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "TS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. Ab der zweiten Hälfte der 1980er Jahre waren wiederum auch zweifarbig lackierte Ausführungen erhältlich (dann allerdings mit [[Lackierung#Uni-Lack ("Emaillierung")|Uni-Lack]]). Dies betrifft die Baujahre nach 1986, als erneut das Rahmendekor überarbeitet wurde (chromfarbene oder transparente Folien). Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Toursport". Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
===Rahmen und Ausstattung===


Die konstruktiven Details des Rahmens orientieren sich an der Herrenausführung [[Diamant Modell 35 105|Modell 35 105]]. Das Modell 35 160 besaß ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung) und [[Felgen|Aluminiumfelgen]]. Die [[Schutzbleche|Aluminumschutzbleche]] hatten rot ausgelegte Sicken. [[Lenker|"Gesundheitslenker"]] ohne [[Vorbau]], eine [[Bremsen|Felgenbremse]] sowie ein [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung besaß die Damenvariante einen [[Sattel|Tourensattel]].
===Veränderungen während der Produktionszeit===
Schon kurz nach dem Modellwechsel fanden die ersten Veränderungen statt - nicht immer waren das auch Verbesserungen. Dies gilt etwa für die [[Tretlager|Keiltretlager]] in Thompson-Ausführung, welche ab 1977 zum Einsatz kamen. Ende der 1970er Jahre fand eine größere Überarbeitung des Typs 35 160 statt, die jedoch vor allem Ausstattungsdetails betraf. So wurden ab 1978 [[Lenker]] mit neuentwickelter Form und ab 1979 filigranere [[Gepäckträger]] verwendet. Letztere stellten jedoch einen Rückschritt dar, da sie sich als wenig belastbar erwiesen. Auffällig ist zudem der Wechsel von der roten zur schwarzen Linierung der Schutzbleche. Eine Vereinfachung stellten die Gabelhauben aus Kunststoff dar, die seit den frühen 1980er Jahren teilweise an den Tourensporträdern Verwendung fanden. Bei einigen Exemplaren aus den späten 1980er Jahren sitzt die Luftpumpenhalterung am Unterrohr, statt wie sonst üblich am Sattelrohr.<br>Mit einigen Veränderungen wurde dieses Fahrrad auch noch 1991 angeboten. Auffälligste Veränderung - abgesehen von zahlreichen Anpassungen bei den Ausstattungsdetails - ist der 1990 vollzogene Übergang zu einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Pletscher_AG Pletscherplatte] zwischen den Sitzstreben. Unverändert blieben die Schutzbleche, und auch der neue Gepäckträger war bei vielen Fahrrädern von Diamant und Mifa aus dem Zeitraum 1990/91 zu finden. Dabei handelt es sich um eine Neuentwicklung von Mifa, die erstmals am Modell [[Mifa Modell 208|208]] zum Einsatz kam und für die 1990 auch ein Patent erteilt wurde.
===Lackierung und Rahmendekor===
Anfangs besaß die hier beschriebene Damenausführung eine Zweifarb-Lackierung ([[Lackierung#Uni-Lack ("Emaillierung")|Uni-Lack]]) und ein Rahmendekor analog dem Modell 35 102. Seit der 1979 durchgeführten Überarbeitung waren die Rahmen einfarbig lackiert, auch das Dekor änderte sich. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "TS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. 1986 wurde das Rahmendekor erneut überarbeitet (chromfarbene bzw. transparente Folien). Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Toursport". Für die Baujahre 1989 und 1990 sind wiederum auch zweifarbig lackierte Ausführungen belegt. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
===Galerie===


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Datei:DIAMANT 35 160 GENEX 1977.jpg|Diamant Modell 160, um 1977
Datei:DIAMANT 35 160 GENEX 1977.jpg|Diamant Modell 35 160, Katalogabbildung von 1977.
Datei:32875d 20.jpeg|Dieses Exemplar aus dem Jahre 1978 besitzt noch das alte Lackierungsschema und Rahmendekor. Am Sattelrohr wurde das Dekor schon geringfügig verändert, dort ist bereits die "[[IFA]]-Raute" zu finden. Unter der IFA Raute ist nocheinmal das Abziehbild der Gabel angebracht. In dieser Ausführung wurden die Räder nur kurzzeitig ausgeliefert.
Datei:32875d 20.jpeg|Dieses Exemplar aus dem Jahre 1978 besitzt noch das alte Lackierungsschema und Rahmendekor. Am Sattelrohr wurde das Dekor schon geringfügig verändert, dort ist bereits die "[[IFA]]-Raute" zu finden. Unter der IFA Raute ist nocheinmal das Abziehbild der Gabel angebracht. In dieser Ausführung wurden die Räder nur kurzzeitig ausgeliefert.
Datei:100 2745.JPG|Ein Diamant Modell 35 160 aus dem Jahre 1979. Zu dieser Zeit schon mit neuem Lenker, neuem Lackierungsschema und neuem Rahmendekor (wiederum mit "IFA-Raute"), jedoch noch mit altem Gepäckträger.
Datei:100 2745.JPG|Ein Diamant Modell 35 160 aus dem Jahre 1979. Zu dieser Zeit schon mit neuem Lenker, neuem Lackierungsschema und neuem Rahmendekor (wiederum mit "IFA-Raute"), jedoch noch mit altem Gepäckträger.
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===[[Anlötteile]] am Rahmen===
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Version vom 11. November 2014, 18:38 Uhr

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Einordnung in die Modellpalette

Das Modell 35 160 von Diamant ersetzte das bisherige Modell 35 156. Wesentlicher Unterschied war die geänderte Rahmenform, die nun ein gebogenes Oberrohr und ein gerades Unterrohr aufwies. In einem Prospektblatt des Jahres 1976, in welchem das Modell 35 160 erstmals erwähnt wird, ist von einer Angleichung der Rahmenform an internationale Entwicklungstendenzen die Rede, doch dürften auch die damit einhergehenden Rationalisierungseffekte bei der Produktion eine Rolle gespielt haben.
Bis 1990 blieb der Typ 35 160 als eines der am häufigsten produzierten Fahrräder im Sortiment von Diamant. Auch in und unmittelbar nach der Wendezeit behielt man die Tourensporträder bei, nunmehr jedoch mit moderneren Komponenten versehen. Entsprechend der neuen Marktsituation wählte man auch eingängigere Bezeichnungen, im ersten Nachwende-Katalog tragen die Tourensporträder daher die Bezeichnung "Topas".

Rahmen und Ausstattung

Die konstruktiven Details des Rahmens orientieren sich an der Herrenausführung Modell 35 105. Das Modell 35 160 besaß ein Keiltretlager (BSA-Ausführung) und Aluminiumfelgen. Die Aluminumschutzbleche hatten rot ausgelegte Sicken. "Gesundheitslenker" ohne Vorbau, eine Felgenbremse sowie ein Sportgepäckträger waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung besaß die Damenvariante einen Tourensattel.

Veränderungen während der Produktionszeit

Schon kurz nach dem Modellwechsel fanden die ersten Veränderungen statt - nicht immer waren das auch Verbesserungen. Dies gilt etwa für die Keiltretlager in Thompson-Ausführung, welche ab 1977 zum Einsatz kamen. Ende der 1970er Jahre fand eine größere Überarbeitung des Typs 35 160 statt, die jedoch vor allem Ausstattungsdetails betraf. So wurden ab 1978 Lenker mit neuentwickelter Form und ab 1979 filigranere Gepäckträger verwendet. Letztere stellten jedoch einen Rückschritt dar, da sie sich als wenig belastbar erwiesen. Auffällig ist zudem der Wechsel von der roten zur schwarzen Linierung der Schutzbleche. Eine Vereinfachung stellten die Gabelhauben aus Kunststoff dar, die seit den frühen 1980er Jahren teilweise an den Tourensporträdern Verwendung fanden. Bei einigen Exemplaren aus den späten 1980er Jahren sitzt die Luftpumpenhalterung am Unterrohr, statt wie sonst üblich am Sattelrohr.
Mit einigen Veränderungen wurde dieses Fahrrad auch noch 1991 angeboten. Auffälligste Veränderung - abgesehen von zahlreichen Anpassungen bei den Ausstattungsdetails - ist der 1990 vollzogene Übergang zu einer Pletscherplatte zwischen den Sitzstreben. Unverändert blieben die Schutzbleche, und auch der neue Gepäckträger war bei vielen Fahrrädern von Diamant und Mifa aus dem Zeitraum 1990/91 zu finden. Dabei handelt es sich um eine Neuentwicklung von Mifa, die erstmals am Modell 208 zum Einsatz kam und für die 1990 auch ein Patent erteilt wurde.

Lackierung und Rahmendekor

Anfangs besaß die hier beschriebene Damenausführung eine Zweifarb-Lackierung (Uni-Lack) und ein Rahmendekor analog dem Modell 35 102. Seit der 1979 durchgeführten Überarbeitung waren die Rahmen einfarbig lackiert, auch das Dekor änderte sich. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "TS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. 1986 wurde das Rahmendekor erneut überarbeitet (chromfarbene bzw. transparente Folien). Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Toursport". Für die Baujahre 1989 und 1990 sind wiederum auch zweifarbig lackierte Ausführungen belegt. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.

Galerie

Anlötteile am Rahmen

Verwendungszweck Bemerkungen
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr; Ende der 1980er z.T. am Unterrohr
Halterung für Dynamo am Hinterbau
Halterung für Kettenschutz

Technische Merkmale