Diamant Modell 110D: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. Dezember 2013, 21:48 Uhr

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Eine Sonderstellung im Sortiment von Diamant nahmen die "Tourenräder in englischer Ausführung" ein. Sie waren vorrangig für den Export entwickelt worden und unterschieden sich recht deutlich von den übrigen Modellen. Das hier beschriebene Diamant Modell 110D ist ein 28"-Herren-Tourenrad mit doppeltem Oberrohr. Als Modell 110 gab es von Diamant ein weitgehend identisches Tourenrad mit nur einfachem Oberrohr. Eine passende Damenausführung gab es als Modell 111.

Prospekte aus den 50er Jahren sprechen von Modellen, die speziell für Kunden aus Übersee geschaffen wurden. Drei Absatzmärkte waren vermutlich Brasilien, Griechenland und Ägypten wobei man wahrscheinlich auch noch weitere Nationen im Blick hatte. Ähnliche Fahrradmodelle waren und sind beispielsweise in Asien weit verbreitet. Daneben blieben auch einige Exemplare in der DDR. Heute bekannt sind mehrere Exemplare mit schwarzer Lackierung und das unten gezeigte Fahrrad mit rotem Lack. Wegen der Sonderstellung dieser Modelle sind Aussagen zu den realisierten Stückzahlen und dem Exportvolumen nicht möglich. Ebenso schwierig ist auch eine genauere Eingrenzung des Produktionszeitraumes. Das früheste bekannte Katalogfoto zeigt ein Modell 110D aus dem Jahr 1956. Nach der Sortimentsbereinigung im Jahre 1959 tauchen die "Tourenräder in englischer Ausführung" nicht mehr im Sortiment auf.

Der Rahmen des Modell 110D geht auf den des Modell 104 zurück, wobei das Oberrohr für besonders hohe Beanspruchungen doppelt ausgeführt wurde. Ansonsten unterscheidet sich das Modell unter anderem durch den Kettenschutz, die Gestänge-Felgenbremsen (vorn und hinten) sowie den englischen Lenker. Eine weitere Besonderheit waren die verchromten Stahlfelgen mit einen Westwood-Profil, die den speziellen Bremsen mehr Bremsfläche boten. Die übrige Ausstattung orientierte sich an der der einfachen Tourenräder.
Mitte 1957 wurde das Modell nochmals überarbeitet, wobei man u.a. die Befestigung des Gestänge-Umlenkhebels für die hintere Bremse weiterentwickelte. War dieser anfangs noch mit einer Schelle hinterm Steuerkopf befestigt, wurde er dann direkt am Rahmen verschraubt. Das Hinterrad mit einer starren Nabe und Leerlaufzahnkranz (wie beim Sportrad), besaß nun 40 Speichen (statt 36); beim Vorderrad wurde die Anzahl auf 32 Speichen reduziert. Zudem bekam das Modell 110D Schutzbleche mit einem bogenförmigen Profil (ohne Sicken), die mit einer Kastenlinierung verziert waren.
Als Sonderausstattung war das Modell 110D auch mit geschlossenem Kettenkasten und Ständer lieferbar.

Analog dem Tourenrad Modell EH besaß auch die hier beschriebene Ausführung eine Uni-Lackierung mit Strahlenkopfdekor. Ende 1956 veränderte man das Dekor am Sattelrohr, das nun von den markanten "Weltmeisterringen" eingefasst war. Weitere Informationen über die Rahmendekore und Strahlenkopflackierungen sind hier zu finden.


Ausstattung des Referenzfahrrads (1957): Scheinwerfer Typ FSW 60/100 von FEK; Rücklicht und Dynamo von FEK; Sattel und Werkzeugtasche von LM;
Lenkergriffe mit Rautenmuster



Technische Merkmale



Checkliste zur Identifizierung

Mit den nachfolgend genannten Merkmalen lässt sich ein unbekanntes Fahrrad als Diamant Modell 110D bestimmen: