Diamant Modell 35 252

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Als Modell 35 252 wurde ab 1959 das bisherige Modell 109 von Diamant angeboten. Das weitgehend identische Modell 35 251 besaß statt der Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz eine Rücktrittbremsnabe. Die entsprechende Herrenausführung war unter der Bezeichnung Modell 35 202 erhältlich.
Im Zusammenhang mit der Vergrößerung der Kapazitäten zur Produktion von Flachstrickmaschinen wurde die Fertigung der Sporträder 1969 an das Mifa-Werk abgegeben, wo sie unter der gleichen Modellbezeichnung weiterproduziert wurden (Mifa Modell 252). Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder.

Der 56 cm hohe Rahmen besaß einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden. Der Rahmen besaß zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse sowie eine angelötete Luftpumpenhalterung, die sich zunächst rechts befand. Bis Ende 1960 unterschied sich das neue Modell noch gar nicht von seinem Vorgänger, doch dann wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht und im August 1961 die Luftpumpenhalterung von der rechten auf die linke Seite verlegt. Ebenfalls 1961 veränderte man die Befestigung des Kettenschutzes. Statt der bisherigen Laschen wurden nun Hülsen angelötet, an denen man den Kettenschutz einfacher befestigen konnte.
Ende 1963 bis Anfang 1964 wurden alle Sporträder leicht überarbeitet. Zunächst ersetzte man die bisherigen Gepäckträger durch solche in Schwedenform, so dass die bisher für den Gepäckträger notwendigen Laschen an den Sitzstreben entfallen konnten. Anfang 1964 entfielen dann die Steuerkopfschilder, die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Die Schwedengepäckträger fanden bei den Sporträdern nur kurzzeitig Verwendung, sie wurden schon bald durch solche ersetzt, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt werden konnten. 1966 wurde die Form der Steuerkopfmuffen vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete.

Nach der Verlagerung der Produktion von Sporträdern ins Mifa-Werk wurden die Sporträder zunächst unverändert weitergebaut. Die in Sangerhausen produzierten Sporträder wurden anfangs überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der Rahmennummern zielsicher von den “echten“ Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit “Diamant“ dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes Rahmennummernschema.
Etwa 1974 wurde die Form des Gabelkopfes vereinfacht, zudem wurden die Räder nun zunehmend mit “Mifa“-Dekor ausgeliefert. Ab Ende 1975 stattete man die Räder mit Keiltretlagern in Thompson-Ausführung aus. Spätestens ab dieser Zeit wurden sie wohl nur noch als Mifa-Erzeugnisse dekoriert, denn Sporträder mit Thompson-Tretlager und Diamant-Dekor scheint es nicht bzw. nur sehr selten zu geben.

Das Modell 35 252 besaß grundsätzlich ein Keiltretlager (BSA-Ausführung), eine Felgenbremse vorn sowie schmale Leichtmetallfelgen für Bereifung der Breite 1 3/8". Schutzbleche aus Leichtmetall, Sportsattel, Sportgepäckträger sowie ein Flachlenker ohne Vorbau waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung besaß die Damenvariante einen Kettenschutz. Kettenschutz und Gepäckträger waren meist in Rahmenfarbe lackiert. Anfangs waren die Tretkurbeln dieses Fahrradtyps mit abnehmbaren Kettenblättern ausgestattet, doch ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden.

Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert ((Metallic-Lackierungen) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Bei den letzten Exemplaren mit dieser Lackierung fehlen bereits die Steuerkopfschilder. Sie wurden durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war (wiederum Metaillic-Lackierung). In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Bei vielen bereits in Sangerhausen hergestellten Sporträdern fallen die Mifa-Aufkleber an den Gabelscheiden auf. Diese eigentlich widersprüchliche Kombination aus Diamant- und Mifa-Rahmendekor findet man speziell bei den Sporträdern aus der Zeit um 1970 häufiger. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.



Im Gegensatz zur Herrenausführung besaß das Damenrad zusätzliche Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser Bestandteil der Serienausstattung war.

Verwendungszweck Bemerkungen
Zugführung für hint. Felgenbremse
Halterung für Luftpumpe am Sattelrohr; rechts
(ab 1961 links)
Halterung für Dynamo am Hinterbau
Ösen für Gepäckträger bis 1963
Halterung für Kettenschutz 1961 überarbeitet


Technische Merkmale