Betriebsnummer

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Version vom 10. Juni 2013, 16:41 Uhr von >Mr. Tonzy Linder
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Gütezeichen und Betriebs-Identifikationsnummer von Wüma (Hersteller von Nabenputzringen)

Die sogenannte Betriebsnummer oder Betriebs-Identifikationsnummer findet sich an nahezu allen industriellen Erzeugnissen der DDR und gibt einen direkten Hinweis auf den Hersteller. Sie befindet sich meist nahe des Gütezeichens (falls vorhanden) und besteht aus mehreren Ziffernblöcken.

Eingeführt wurden die Betriebsnummern im Jahr 1948. Grundlage dafür war die "Anordnung über die Einführung einer einheitlichen Betriebsnummer in der sowjetischen Besatzungeszone", beschlossen vom Sekretariat der Deutschen Wirtschaftskommission am 05. Mai 1948 (Quelle: Anordung der Deutschen Wirtschaftskommission, Berlin 1948, Nr. 15, S. 161). Die Grundsystematik der Nummerierung war vom Statistischen Zentralamt entwickelt worden. Die Betriebsnummern waren zumeist neun- bis zehnstellig.

Um die Mitte der 1950er Jahre fand ein Wechsel des Nummerierungsschemas statt; die Nummern wurden sechsstellig.

Ab dem 01. Januar 1971 wurden Betriebsnummern im Rahmen der Aufstellung eines Statistischen Betriebsregisters für alle Betriebe verbindlich eingeführt. Die nun achstellige Betriebsnummer wurde von den Bezirksstellen der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik im Rahmen eines zur Verfügung stehenden Kontingentes vergeben. (Rechtsgrundlage: Anordnung zur Vergabe und Anwendung einheitlicher Betriebsnummern vom 04. November 1969, GBl. II Nr. 92, S. 571)

Das Wörterbuch der Ökonomie des Sozialismus definierte 1983 die Betriebsnummer als "sechsstellige Kennummer von Betrieben mit industrieller Produktion und mit Bauleistungen. Die B. setzt sich aus der zweistelligen Nummer des Bezirkes und einer vierstelligen Zählnummer des Betriebes zusammen. Sie ist ein notwendiges Ordnungsmittel zur Leitung und Planung der Volkswirtschaft und dient der Kennzeichnung der Betriebe bei der Nutzung der maschinellen Datenverarbeitung. Die B. wird durch die Bezirksstellen der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik verbindlich für die Betriebe festgelegt." (Quelle: Betriebsnummer: Artikel in: Wörterbuch der Ökonomie des Sozialismus, Berlin 1983, S. 149)

Mit Hilfe dieses Verwaltungsschlüssels, bestehend aus jeweils 2 Ziffern für den Bezirk und den Kreis, lassen sich Zubehörteile mit eingeprägten Betriebsnummern oft einem Produktionsstandort zuordnen, z.B. Optima - 37/0932/0005: 09 = Bezirk Erfurt, 32 = Stadtkreis Erfurt. Die 2 Ziffern für den Kreis fehlen oft, z.B. Möve - 09/2452. Wie frühere Betriebsnummern bis ca. 1956 gebildet wurden, ist bisher nicht bekannt. Die Anwendung des o.g. Verwaltungsschlüssels ist hier nicht hilfreich, z.B. Mifa - 33/331/1000. Bildquelle: Verwaltungskarte der DDR, VEB Tourist Verlag, Berlin/Leipzig, 1985



In nachfolgender Tabelle sind die bekannten Betriebsnummern verschiedener Hersteller aufgelistet. Aufgrund des Wechsels im Nummerierungsschema in den 50er Jahren sind für einige Hersteller mehrere Nummern vermerkt.

Hersteller Betriebs-
Identifikationsnummer
Bemerkungen
Alda
1108/2713
ARARA
38/382/1213
ARARA
12/1428
Fahrradklingel mit Gütezeichen "2"
Arthur Kunadt
62/382/5434
Askania
37/196/1001
GRW Teltow
04/2703
AUFA
09/2113
M. Laupichler & Co.
48/255/???
BALACO
14/3959
1959-60
Baldauf
38/1420/4002
Baldauf
14/3475
BEDA
12/2683
Bernol
47/989/9010
Fahrradwerk Crinitz N/L
33/185/1101
1955(?)
Fahrradwerk Crinitz N/L
06/0454
VEB (K) Chem. Fabrik Gotha
09/3204
"Iltis"-Flickzeug
Diamant
33-360-0001
um 1952
Diamant
33-1431-0001
bis 1956
Diamant
1431/3830
ab 1956
Elgersburg
1100/2214
Elguwa
57/363/1001
El-Me
12/0702
Erzgebirgische Lederwaren-
Industrie Augustusburg
62/379/4004
Erzgebirgische Lederwaren-
Industrie Augustusburg
12/1591
ESRO
38/377/5253
Speichenschloss
Etzold & Baessler
36/345/4000
FAJAS (vormals FZTW)
11/2702
Fawelo
33/1405/1001
FEK / IKA-FEK
14/3789
FZTW
16903
bis 1956/57, danach zu FAJAS
FER
09/2110
Grünert
33/379/4003
Grünert
14/1466
Guri
38/361/4037
Gutsche
916 3282 7
HAFA
32/1231/1006
Hainsberger Metallwerke
38/378/1005
Heidenau
57/392/1001
Heidenau
12/1396
1956
Heschi
38/363/5802
erste Zahl evtl. 88
Infesto
32/1231/1006
Jüttner
57-278-4158
KEBA
33/1101/1102
KEBA
33/274/1102
Stahlspeichen
KEBA
1101/2012
Kupferring-Dichtungswerk
Annaberg-Buchholz
33/1401/1001
Kupferring-Dichtungswerk
Annaberg-Buchholz
14/0010
Lederwarenfabrik Mühlhausen
09/2471
Lingott
33/989/4183
1953-1956
Luther
33-274-4003
M Ruhla
33/0903/4042
M Ruhla
09/2108
Metallbau
36/378/4005
Metallbau
36/1204/4005
MGK
59/372/4092
Mifa
33/331/1000
bis 1956
Mifa
33/331/1000/0816
Rennluftpumpe
Mifa
08/3204
vrmtl. ab 1956
Mifa
05988200
70er/80er Jahre
MILA
14/0847
Möve
33/275/1000
1952-1954
Möve
33/0909/1000
1955-1956
Möve
09/2452
ab 1956
OLENA
33/192/5087
Optima
37/0932/0005
bis 195?
Optima
09/2764
Orthopädie Königsee
10/2254
Pneumant
73/1077
Rasant
1106/0176
Renak
33/1415/0001
Saxonia
33/369/4002
vrmtl. bis 1952
SEW
07/6432
Simson
33/284/0006
1953-1956
Simson
11/2701
Stern
09/8159
Theilig
13/6344
WARO
33/183/514
WEB
/4024
um 1954; nur der letzte Block geprägt
Werkzeugmaschinenfabrik
Treptow
32/985/1101
Wüma
56/388/6008
VEB Mechanische Werkstätten Wurzen-Deuben
33/382/4003
?
11/3028
Fahrradklingel an
Diamant von 1956, Gütezeichen "1"
?
11/3502
Pedale um 1960, Gütezeichen "1"
?
32/389/5175
Hosenklammer
?
49/346/4002
Sattel STABI D.G.M. No. 16 (mit Gummidecke)
?
33/268/4042
Fahrradklingel mit Duroplastunterteil und Alu-Deckel, Gütezeichen "2"
?
63/7358/426
Graues Beleuchtungskabel, 60er Jahre
?
38/196/4002
Kettenschutz, u.a. an Brandenburg
?
93384705
Werkzeugtasche aus Kunstleder, 70er oder 80er Jahre
?
33/1108/4021
Stempelbremse, vernickelt, Gütezeichen "2"
?
33/272/4876
Sattel für Simson-Fahrräder