Mifa Modell 214
Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
in der Unterkategorie Mifa Sporträder ab 1969
Einordnung in die Modellpalette
Das Modell 214 von Mifa löste in der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre das bisherige Sportrad Modell 204 ab. Die entsprechende Damenausführung trug nun die Modellnummer 264. Unklar bleibt jedoch, aus welchem konkreten Grund der Wechsel der Modellnummer vollzogen wurde. Bereits 1985 kam es bei den Sporträdern zu einer Überarbeitung des hinteren Rahmendreiecks, die den Übergang zum neuen Modell bedeuten könnte. Im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Sportrad-Modelle der "Sprint"-Serie im Jahre 1987 wurden auch die übrigen Sporträder optisch aufgefrischt und die Ausstattung erweitert. Spätestens zu diesem Zeitpunkt erfolgte eine Änderung der Typenbezeichnungen. Für die Herren-Sporträder sind in einem Mifa-Katalog von 1989 folgende Modellnummern zu finden:
- Mifa Modell 211 - Herren-Sportrad, Rücktrittbremsnabe
- Mifa Modell 212 - Herren-Sportrad, Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz
- Mifa Modell 214 - Herren-Sportrad, Dreigang-Kettenschaltung
- Mifa Modell 207 - Herren-Sportrad, Fünfgang-Kettenschaltung
1989 kam noch das Modell 208 hinzu. Während das Vorgängermodell 204 offenbar nur in begrenztem Umfang produziert wurde, ist Modell 214 recht häufig zu finden. Der Produktionsausstoß der Sporträder - insbesondere derer mit Gangschaltung - war in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre deutlich vergrößert worden. Für Modell 214 ist auch ein Export in die Bundesrepublik unter den Markennamen Schneider und Exclusiv belegt, diese Fahrräder wiesen eine geänderte Ausstattung auf.
Rahmen und Ausstattung
Der Rahmen war mit dem des Vorgängertyps identisch. Auch die übrige Ausstattung glich der des bisherigen Modells: So besaß dieses Fahrrad ein Keiltretlager (Thompson-Ausführung), zwei Felgenbremsen sowie Leichtmetallfelgen der Einheitsbreite, kombiniert mit Bereifung der Breite 1 3/8". Ein Sportsattel, Schutzbleche aus Leichtmetall, ein Sportgepäckträger sowie ein Seitenständer waren weitere Ausstattungsmerkmale. Statt des bisherigen Sportlenkers besaß das Modell 214 einen Lenkerbügel in NSU-Form (mit Vorbau), der auch beim Modell 207 Verwendung fand. Ferner hatte das Fahrrad einen Dreifach-Leerlaufzahnkranz sowie ein Schaltwerk von Favorit. Anstelle des sonst üblichen Kettenschutzes kam hier eine Kettenschutzscheibe aus Aluminium zum Einsatz, die am Kettenblatt angeschraubt wurde. Eine zusätzliche Speichenschutzscheibe am Hinterrad sollte verhindern, dass die Kette in den Raum zwischen Ritzel und Speichen gerät. Darüber hinaus besaßen die Sporträder jetzt auch ein Speichenschloss und zumindest ab 1989 Speichenreflektoren.
Die folgende Tabelle erlaubt eine Übersicht hinsichtlich der wichtigsten Unterschiede, wie sie bei den Mifa-Sporträdern zwischen 1987 und 1990 bestanden:
Ausstattungsdetail | Modell 211/212 Modell 261/262 |
Modell 214/264 | Modell 207/257 | Modell 208 |
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Anzahl der Gänge | 1 | 3 | 5 | 10 |
Lenker | Sportlenker | NSU-Form | NSU-Form | Flachlenker |
Vorbau | nur Modelle 211/212 | ja | ja | ja |
Naben | Stahl | Stahl | Aluminium | Aluminium |
Änderungen während der Produktionszeit
Nachdem Ende 1989 das Sportrad 208 "Exkurs" erschienen war, wurden einige der dort realisierten Überarbeitungen auch auf die übrigen Sportrad-Modelle von Mifa übertragen. So besaß das Modell 214 seit dem I. Quartal 1990 andere Schutzbleche. Diese waren wiederum aus Aluminium gefertigt, jedoch mittig mit einer breiten Sicke versehen. Auch die erstmals beim Modell 208 verwendeten neuen Rahmenmuffen (Steuerkopfmuffen und Sitzmuffe) wurden ab dem I. Quartal 1990 bei den übrigen Mifa-Sporträdern verwendet. Darüber hinaus war die Luftpumpenhalterung seit 1989 am Unterrohr angebracht. Auffälligste Veränderung ist der im II. Quartal 1990 vollzogene Übergang zu einer Pletscherplatte zwischen den Sitzstreben. Eine weitere, zeitgleich eingeführte Neuerung stellte der Gepäckträger dar, der auch bei vielen anderen Fahrrädern von Diamant und Mifa aus dem Zeitraum 1990/91 zu finden ist. Dabei handelt es sich um eine Neuentwicklung von Mifa, die erstmals am Modell 208 zum Einsatz kam und für die 1990 auch ein Patent erteilt wurde.
Trotz dieser Überarbeitungen wurde das Modell 214 noch 1990 aus dem Sortiment genommen. Im ersten Mifa-Katalog aus der Zeit nach der Umwandlung in eine GmbH fehlt es auch bereits, stattdessen sind dort neuentwickelte Sporträder zu finden.
Lackierung und Rahmendekor
1987 führte Mifa bei den Sporträdern ein neues Rahmendekor ein, das mit dem der übrigen Fahrräder nicht mehr identisch war. Die Rahmen dieser Fahrräder waren zunächst einfarbig lackiert (Metallic- oder Uni-Lackierungen). Der Gabelkopf war in in Rahmenfarbe lackiert. Im Laufe des Jahres 1989 wurde auf eine Zweifarb-Lackierung umgestellt, wobei Gabel und Steuerkopfbereich in schwarz gehalten waren und grundsätzlich Uni-Lack verwendet wurde. In dieser Form wurden die Fahrräder bis in das I. Quartal 1990 hinein ausgeliefert, dann wurde das Rahmendekor überarbeitet. Schon im II. Quartal kam wiederum eine neue Gestaltungsvariante zur Anwendung, möglicherweise wurden auch beide Dekore zeitgleich verwendet. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.
Galerie
Referenz-Fahrrad (?)
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1987 wurden die Mifa-Sporträder optisch überarbeitet und mit neuen Typenbezeichnungen angeboten. Das hier gezeigte Modell 214 (Baujahr 1987) befindet sich im Originalzustand, es fehlt lediglich die Werzeugtasche.
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Unverändert blieben hingegen das Keilgetriebe sowie die Kettenschaltung von Favorit. Gut erkennbar sind hier auch die überarbeiteten Schutzbleche, die nun einen umgebördelten Abschluss besaßen.Auch dieses Modell 214 von 1988 befindet sich mit Ausnahme der nachgerüsteten Front- und Heckreflektoren im Originalzustand. Die Speichenreflektoren gehörten damals vermutlich bereits zur serienmäßigen Ausstattung.
Referenz-Fahrrad (?)
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Ein unverbasteltes Exemplar von 1989. Im Vergleich zum 1987er Modell wurde der Scheinwerfer modernisiert.
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Der breite Lenker in NSU-Form ist für eine sportliche Fahrweise eher unvorteilhaft, erleichtert jedoch das handling für weniger geschickte Fahrer.
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Das vordere Kettenfangblech ersetzt den sonst üblichen und oft störanfälligen Kettenschutz in wirksamer Weise.
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Das Fahrrad lässt sich aufgrund seiner Lenkerpartie schlecht anlehnen, daher ist der serienmäßige Ständer hier von großem Vorteil.
Anlötteile am Rahmen
Verwendungszweck | Bemerkungen |
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Zugführung für hint. Felgenbremse | |
Zugführung für Kettenschaltung | |
Luftpumpenhalterung | am Sattelrohr; ab 1989 am Unterrohr |
Halterung für Dynamo | an der Vorderradgabel |
Halterung für Speichenschloss | an der linken Sitzstrebe |
Technische Merkmale
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