Diamant Modell 35 705: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Zuge der Neuordnung der DDR-Fahrradindustrie wurde [[Renak]] mit der Entwicklung eines Fünffach-Schaltwerks beauftragt, um von Importen unabhängig zu werden und den Radsportlern der DDR die zu diesem Zeitpunkt international übliche 10-Gangschaltung aus volkseigener Produktion bieten zu können. Nachdem Renak diese Entwicklung abgeschlossen hatte und Ende 1960 mit der Serienproduktion der neuen [[Gangschaltungen|Kettenschaltung]] begann, folgte zur Saison 1961 eine erneute Umbenennung der [[Diamant]]-Rennräder. Die Modellnummern ab 1961 lauteten wie folgt:
Im Zuge der Neuordnung der DDR-Fahrradindustrie wurde [[Renak]] mit der Entwicklung eines Fünffach-Schaltwerks beauftragt, um von Importen unabhängig zu werden und den Radsportlern der DDR die zu diesem Zeitpunkt international übliche 10-Gangschaltung aus volkseigener Produktion bieten zu können. Nachdem Renak diese Entwicklung abgeschlossen hatte und Ende 1960 mit der Serienproduktion der neuen [[Gangschaltungen|Kettenschaltung]] begann, folgte zur Saison 1961 eine erneute Umbenennung der [[Diamant]]-Rennräder. Die Modellnummern ab 1961 lauteten wie folgt:


    * Diamant Modell 35 705 - Straßen-Rennrad ohne Gangschaltung (bisher [[Diamant Modell 35 701|Modell 35 701]])
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    * [[Diamant Modell 35 706]] - Straßen-Rennrad mit Fünfgang-Kettenschaltung (bisher [[Diamant Modell 35 702|Modell 35 702]])
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    * [[Diamant Modell 35 707]] - Straßen-Rennrad mit Zehngang-Kettenschaltung (bisher [[Diamant Modell 35 703|Modell 35 703]])
* Diamant Modell 35 705 - Straßen-Rennrad ohne Gangschaltung
* [[Diamant Modell 35 706]] - Straßen-Rennrad mit Fünfgang-Kettenschaltung
* [[Diamant Modell 35 707]] - Straßen-Rennrad mit Zehngang-Kettenschaltung &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;
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Danach fanden kaum noch Weiterentwicklungen statt und diese Modellnummern wurden bis 1990 beibehalten.  
Danach fanden kaum noch Weiterentwicklungen statt und diese Modellnummern wurden bis 1990 beibehalten.  
 
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Der Rahmen des Modells 35 705 bestand aus leichten Chrommolybdän-Stahlrohren und war in vier verschiedenen [[Rahmenhöhe|Rahmenhöhen]] lieferbar (52, 55, 58 oder 61 cm). Entsprechend der jeweiligen Rahmenhöhe wurde unter dem [[Tretlager]] ein Kennbuchstabe eingeschlagen. Die Rahmen besaßen viele zusätzliche [[Anlötteile]], etwa Zugführungen für die hintere [[Bremsen|Felgenbremse]] und für eine [[Gangschaltungen|Kettenschaltung]] sowie Sockel für die [[Gangschaltungen|Schalthebel]]. An der linken Sitzstrebe war zudem ein Winkel angelötet, der zur Befestigung des Rücklichts bzw. des Reflektors diente.  
Der Rahmen des Modells 35 705 bestand aus leichten Chrommolybdän-Stahlrohren und war in vier verschiedenen [[Rahmenhöhe|Rahmenhöhen]] lieferbar (52, 55, 58 oder 61 cm). Entsprechend der jeweiligen Rahmenhöhe wurde unter dem [[Tretlager]] ein Kennbuchstabe eingeschlagen. Die Rahmen besaßen viele zusätzliche [[Anlötteile]], etwa Zugführungen für die hintere [[Bremsen|Felgenbremse]] und für eine [[Gangschaltungen|Kettenschaltung]] sowie Sockel für die [[Gangschaltungen|Schalthebel]]. An der linken Sitzstrebe war zudem ein Winkel angelötet, der zur Befestigung des Rücklichts bzw. des Reflektors diente.  


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Das Modell 35 705 wurde ab Werk ohne [[Gangschaltung]] ausgeliefert, doch war deren nachträglicher Anbau problemlos möglich. Bei den Bremsen ([[Alda]]) handelte es sich anfangs um Seitenzugfelgenbremsen, die denen der [[Diamant Sportrad-Modelle|Sporträder]] sehr ähnlich waren, jedoch zusätzlich über Seilzugentlaster verfügten. Diese ermöglichten einen schnelleren Radwechsel. Die Pedale (mit Haken und Lederriemen) stammten von [[Infesto]], die [[Vorbauten]] und [[Felgen]] von [[Grünert]]. Die [[Lenker|Rennlenker]] gab es in den Breiten 38 cm, 40 cm und 42 cm. Noch bis mindestens Ende 1962 waren die Lenker mit "Diamant Modell 167" geprägt, obwohl sich die Modellbezeichnung mittlerweile geändert hatte. Ein [[Sättel|Leder-Rennsattel]] vom [[Möve|VEB Möve-Werk Mühlhausen]] sowie eine lange Aluminium-[[Luftpumpen|Luftpumpe]] rundeten die Ausstattung ab.
Das Modell 35 705 wurde ab Werk ohne [[Gangschaltung]] ausgeliefert, doch war deren nachträglicher Anbau problemlos möglich. Bei den Bremsen ([[Alda]]) handelte es sich anfangs um Seitenzugfelgenbremsen, die denen der [[Diamant Sportrad-Modelle|Sporträder]] sehr ähnlich waren, jedoch zusätzlich über Seilzugentlaster verfügten. Diese ermöglichten einen schnelleren Radwechsel. Die Pedale (mit Haken und Lederriemen) stammten von [[Infesto]], die [[Vorbauten]] und [[Felgen]] von [[Grünert]]. Die [[Lenker|Rennlenker]] gab es in den Breiten 38 cm, 40 cm und 42 cm. Noch bis mindestens Ende 1962 waren die Lenker mit "Diamant Modell 167" geprägt, obwohl sich die Modellbezeichnung mittlerweile geändert hatte. Ein [[Sättel|Leder-Rennsattel]] vom [[Möve|VEB Möve-Werk Mühlhausen]] sowie eine lange Aluminium-[[Luftpumpen|Luftpumpe]] rundeten die Ausstattung ab.


Veränderungen in den Sechziger Jahren betrafen zum einen Details der Ausstattung. So wurden etwa die Seitenzugfelgenbremsen durch Mittelzugfelgenbremsen ersetzt. Anders als bei den Rennrädern mit Gangschaltung behielt man die [[Flügelmuttern]] zur Radbesfestigung bis 1990 bei. Anfang bis Mitte der 1960er Jahre wurden einige Rennräder mit einem neuentwickelten [[Steuersatz]] versehen, den Diamant selbst fertigte.<br>Änderungen am Rahmen betrafen den Wegfall der [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]] ab 1964. Die bisherigen Aluminiumschilder wurden durch Wasserschiebebilder ersetzt. Ab etwa 1967 entfielen auch die Schalthebelsockel am Unterrohr. Fortan mussten die [[Gangschaltung|Schalthebel]] an einer Schelle befestigt werden. Dies geschah vermutlich im Zusammenhang mit dem Wechsel auf die tschechische [[Favorit]]-Schaltung, nachdem die Produktion von Schaltwerken bei [[Renak]] eingestellt wurde.  
Veränderungen in den 60er Jahren betrafen zum einen Details der Ausstattung. So wurden etwa die Seitenzugfelgenbremsen durch Mittelzugfelgenbremsen ersetzt. Anders als bei den Rennrädern mit Gangschaltung behielt man die [[Flügelmuttern]] zur Radbesfestigung bis 1990 bei. Anfang bis Mitte der 1960er Jahre wurden einige Rennräder mit einem neuentwickelten [[Steuersatz]] versehen, den Diamant selbst fertigte.<br>Änderungen am Rahmen betrafen den Wegfall der [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]] ab 1964. Die bisherigen Aluminiumschilder wurden durch Wasserschiebebilder ersetzt. Ab etwa 1967 entfielen auch die Schalthebelsockel am Unterrohr. Fortan mussten die [[Gangschaltung|Schalthebel]] an einer Schelle befestigt werden. Dies geschah vermutlich im Zusammenhang mit dem Wechsel auf die tschechische [[Favorit]]-Schaltung, nachdem die Produktion von Schaltwerken bei [[Renak]] eingestellt wurde.  


In der folgenden Zeit änderten sich bei den Rennrädern lediglich Details der Ausstattung (u.a. [[Pedale]] und [[Bremsen|Brenmshebel]]), technisch blieb alles beim Alten. Insbesondere die Rahmengeometrie mit ihrem langen Hinterbau war inzwischen nicht mehr zeitgemäß, ebenso [[Tretlager]] und Antriebseinheit. Andere Hersteller verwendeten um 1980 bereits fast ausschließlich keillose Tretlager und [[Tretkurbeln]] bzw. [[Kettenblätter]] aus Aluminium. Bei Diamant wurden die herkömmlichen Keiltretlager und Antriebe aus Stahl noch bis 1990 beibehalten. Generell ließ die Qualität der Anbauteile während der 80er Jahre nach. Ende der 80er Jahre wurden für die Rennräder auch [[Felgen]] vom französischen Hersteller Mavic sowie Vorderrad- und Hinterradnaben vom französischen Herstellter Maillard importiert.
In der folgenden Zeit änderten sich bei den Rennrädern lediglich Details der Ausstattung (u.a. [[Pedale]] und [[Bremsen|Brenmshebel]]), technisch blieb alles beim Alten. Insbesondere die Rahmengeometrie mit ihrem langen Hinterbau war inzwischen nicht mehr zeitgemäß, ebenso [[Tretlager]] und Antriebseinheit. Andere Hersteller verwendeten um 1980 bereits fast ausschließlich keillose Tretlager und [[Tretkurbeln]] bzw. [[Kettenblätter]] aus Aluminium. Bei Diamant wurden die herkömmlichen Keiltretlager und Antriebe aus Stahl noch bis 1990 beibehalten. Generell ließ die Qualität der Anbauteile während der 80er Jahre nach. Ende der 80er Jahre wurden für die Rennräder auch [[Felgen]] vom französischen Hersteller Mavic sowie Vorderrad- und Hinterradnaben vom französischen Herstellter Maillard importiert.


Die Rahmen besaßen anfangs noch eine Metalleffektlackierung und ein [[Datierung Diamant Fahrräder|Steuerkopfschild]] aus Aluminium. Das Rahmendekor mit den "Weltmeisterringen" am Sattelrohr, Unterrohr und an der Vorderradgabel glich dem des Modells 35 701. 1964 wurden die Rennräder optisch überarbeitet und nunmehr zweifarbig lackiert. Dabei war der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig lackiert (wiederum Metallic-Lackierung). Neu war auch das Rahmendekor, das schon kurze Zeit später (Anfang 1966) erneut geändert wurde. In diesem Erscheinungsbild wurden die Rennräder bis Ende der 1970er Jahre ausgeliefert. Seit 1979 waren die Rahmen wieder einfarbig lackiert, das Dekor änderte sich erneut. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "RS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. Ab 1986 verwendete man wiederum neue Rahmenaufkleber (chromfarben bzw. transparent). Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Rennsport". In geringem Umfang wurden die Rennräder Ende der 1980er Jahre auch zweifarbig lackiert. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
Anfangs besaßen die Rahmen noch eine [[Metallic-Lackierung]] und ein [[Datierung Diamant Fahrräder|Steuerkopfschild]] aus Aluminium. Das Rahmendekor mit den "Weltmeisterringen" am Sattelrohr, Unterrohr und an der Vorderradgabel glich dem des [[Diamant Modell 35 701|Modells 35 701]]. 1964 wurden die Rennräder optisch überarbeitet und nunmehr zweifarbig lackiert. Dabei war der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig lackiert (wiederum Metallic-Lackierung). Neu war auch das Rahmendekor, das schon kurze Zeit später (Anfang 1966) erneut geändert wurde. In diesem Erscheinungsbild wurden die Rennräder bis Ende der 70er Jahre ausgeliefert. Seit 1979 waren die Rahmen wieder einfarbig lackiert, das Dekor änderte sich erneut. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "RS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. Ab 1986 verwendete man wiederum neue Rahmenaufkleber (chromfarben bzw. transparent). Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Rennsport". In geringem Umfang wurden die Rennräder Ende der 80er Jahre auch zweifarbig lackiert. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
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Datei:Diamant-Modell-35-705-1982.jpg|Das Modell 35 705 in einer Werbemappe von 1982
Datei:Diamant-Modell-35-705-1982.jpg|Das Modell 35 705 in einer Werbemappe von 1982
Datei:7072.JPG|Mit diesem Rahmendekor wurden die Rennräder vrmtl. zwischen 1979 und 1986 ausgeliefert. Die schrägen [[Gabelenden|Ausfallenden]] sind typisch für das Modell 35 705.
Datei:7072.JPG|Mit diesem Rahmendekor wurden die Rennräder vrmtl. zwischen 1979 und 1986 ausgeliefert. Die schrägen [[Gabelenden|Ausfallenden]] sind typisch für das Modell 35 705.
Datei:7071.JPG|Neben vollständig aufgebauten Fahrrädern waren in der DDR auch stets Rahmensets handelsüblich. Dadurch bestand die Möglichkeit für eine individuelle Komplettierung durch den Käufer.  
Datei:7071.JPG|Neben vollständig aufgebauten Fahrrädern waren in der DDR auch stets Rahmensets handelsüblich. Dadurch bestand die Möglichkeit für eine individuelle Komplettierung durch den Käufer.  
Datei:DiamantModell35705.JPG|Ein Modell 35 705 in der Ausführung der späten 1980er-Jahre (Rahmendekor mit Chromfolienaufklebern)
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===Technische Merkmale===


 
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*'''Technische Merkmale'''
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  - Rahmen aus Chrommolybdän-Stahlrohr mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], [[Rahmenhöhe]] 52, 55, 58 oder 61 cm
* Rahmen aus Chrommolybdän-Stahlrohr mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], [[Rahmenhöhe]] 52, 55, 58 oder 61 cm
  - gerader Hinterbau, schräge [[Gabelenden|Ausfallenden]]  
* gerader Hinterbau, schräge [[Ausfallenden]]  
  - Halterung für [[Rücklichter|Rücklicht]] bzw. Reflektor am Hinterbau angelötet  
* Halterung für [[Rücklichter|Rücklicht]] bzw. Reflektor am Hinterbau angelötet  
  - angelötete Zugführungsösen für Schaltungsbowdenzug, Sockel für Schalthebel am Unterrohr angelötet (bis ca. 1966/67)
* angelötete Zugführungsösen für Schaltungsbowdenzug, Sockel für Schalthebel am Unterrohr angelötet (bis ca. 1966/67)
  - [[Tretlager|Keiltretlager]] BSA-Ausführung mit hohlgebohrter Welle, [[Kettenblätter|Kettenblatt]] mit 52 Zähnen
* [[Tretlager|Keiltretlager]] BSA-Ausführung mit hohlgebohrter Welle, [[Kettenblatt]] mit 52 Zähnen
  - polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] 27" für Schlauchreifen, [[Flügelmuttern]]
* polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] 27" für Schlauchreifen, [[Flügelmuttern]]
  - [[Reifen|Schlauchreifen]] 27"
* [[Schlauchreifen]] 27"
  - vorn und hinten Seiten- bzw. [[Bremsen|Mittelzugfelgenbremsen]]  
* vorn und hinten [[Bremsen|Seiten- bzw. Mittelzugfelgenbremsen]]  
  - [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] mit 20 Zähnen
* [[Ritzel|Leerlaufzahnkranz]] mit 20 Zähnen
  - Vorderrad- und Hinterradnabe aus Leichtmetall
* [[Naben|Rennnaben]] aus [[Leichtmetall]] in Vorder- und Hinterrad
  - Leichtmetall-[[Lenker|Rennlenker]] mit Leichtmetall-[[Vorbauten|Vorbau]]
* Leichtmetall-[[Lenker|Rennlenker]] mit Leichtmetall-[[Vorbauten|Vorbau]]
  - polierte [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]]
* polierte [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]]
  - Zubehör: Aluminium-[[Luftpumpen|Luftpumpe]], [[Werkzeugtaschen|Werkzeugtasche]], [[FER Scheinwerfer|Dynamoscheinwerfer]], [[Rücklichter|Rücklicht]]
* Zubehör: Aluminium-[[Luftpumpe]], [[Werkzeugtasche]], [[FER Scheinwerfer|Dynamoscheinwerfer]], [[Rücklicht]]
 
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[[Kategorie:Modelle Diamant]]
[[Kategorie:Modelle Diamant]]

Version vom 14. November 2013, 17:31 Uhr

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Im Zuge der Neuordnung der DDR-Fahrradindustrie wurde Renak mit der Entwicklung eines Fünffach-Schaltwerks beauftragt, um von Importen unabhängig zu werden und den Radsportlern der DDR die zu diesem Zeitpunkt international übliche 10-Gangschaltung aus volkseigener Produktion bieten zu können. Nachdem Renak diese Entwicklung abgeschlossen hatte und Ende 1960 mit der Serienproduktion der neuen Kettenschaltung begann, folgte zur Saison 1961 eine erneute Umbenennung der Diamant-Rennräder. Die Modellnummern ab 1961 lauteten wie folgt:

(Vorgängermodell: Modell 35 701)
(Vorgängermodell: Modell 35 702)
(Vorgängermodell: Modell 35 703)

Danach fanden kaum noch Weiterentwicklungen statt und diese Modellnummern wurden bis 1990 beibehalten.

Der Rahmen des Modells 35 705 bestand aus leichten Chrommolybdän-Stahlrohren und war in vier verschiedenen Rahmenhöhen lieferbar (52, 55, 58 oder 61 cm). Entsprechend der jeweiligen Rahmenhöhe wurde unter dem Tretlager ein Kennbuchstabe eingeschlagen. Die Rahmen besaßen viele zusätzliche Anlötteile, etwa Zugführungen für die hintere Felgenbremse und für eine Kettenschaltung sowie Sockel für die Schalthebel. An der linken Sitzstrebe war zudem ein Winkel angelötet, der zur Befestigung des Rücklichts bzw. des Reflektors diente.

Die Ausstattung ähnelte weitgehend der des bisherigen Modells 35 701. Viele Anbauteile bestanden aus Aluminium (z.B. Lenker, Vorbau, Pedale und Naben. Das Modell 35 705 besaß grundsätzlich Leichtmetallfelgen (27") für Schlauchreifen sowie ein Keiltretlager mit hohlgebohrter Welle. Ab Werk waren die Rennräder straßentauglich, d.h. mit Schutzblechen, einer Klingel sowie einer Beleuchtungsanlage (vorn in Form eines Dynamoscheinwerfers) ausgerüstet. Überwiegend wurde die “Straßenausstattung“ jedoch abgebaut.

Das Modell 35 705 wurde ab Werk ohne Gangschaltung ausgeliefert, doch war deren nachträglicher Anbau problemlos möglich. Bei den Bremsen (Alda) handelte es sich anfangs um Seitenzugfelgenbremsen, die denen der Sporträder sehr ähnlich waren, jedoch zusätzlich über Seilzugentlaster verfügten. Diese ermöglichten einen schnelleren Radwechsel. Die Pedale (mit Haken und Lederriemen) stammten von Infesto, die Vorbauten und Felgen von Grünert. Die Rennlenker gab es in den Breiten 38 cm, 40 cm und 42 cm. Noch bis mindestens Ende 1962 waren die Lenker mit "Diamant Modell 167" geprägt, obwohl sich die Modellbezeichnung mittlerweile geändert hatte. Ein Leder-Rennsattel vom VEB Möve-Werk Mühlhausen sowie eine lange Aluminium-Luftpumpe rundeten die Ausstattung ab.

Veränderungen in den 60er Jahren betrafen zum einen Details der Ausstattung. So wurden etwa die Seitenzugfelgenbremsen durch Mittelzugfelgenbremsen ersetzt. Anders als bei den Rennrädern mit Gangschaltung behielt man die Flügelmuttern zur Radbesfestigung bis 1990 bei. Anfang bis Mitte der 1960er Jahre wurden einige Rennräder mit einem neuentwickelten Steuersatz versehen, den Diamant selbst fertigte.
Änderungen am Rahmen betrafen den Wegfall der Steuerkopfschilder ab 1964. Die bisherigen Aluminiumschilder wurden durch Wasserschiebebilder ersetzt. Ab etwa 1967 entfielen auch die Schalthebelsockel am Unterrohr. Fortan mussten die Schalthebel an einer Schelle befestigt werden. Dies geschah vermutlich im Zusammenhang mit dem Wechsel auf die tschechische Favorit-Schaltung, nachdem die Produktion von Schaltwerken bei Renak eingestellt wurde.

In der folgenden Zeit änderten sich bei den Rennrädern lediglich Details der Ausstattung (u.a. Pedale und Brenmshebel), technisch blieb alles beim Alten. Insbesondere die Rahmengeometrie mit ihrem langen Hinterbau war inzwischen nicht mehr zeitgemäß, ebenso Tretlager und Antriebseinheit. Andere Hersteller verwendeten um 1980 bereits fast ausschließlich keillose Tretlager und Tretkurbeln bzw. Kettenblätter aus Aluminium. Bei Diamant wurden die herkömmlichen Keiltretlager und Antriebe aus Stahl noch bis 1990 beibehalten. Generell ließ die Qualität der Anbauteile während der 80er Jahre nach. Ende der 80er Jahre wurden für die Rennräder auch Felgen vom französischen Hersteller Mavic sowie Vorderrad- und Hinterradnaben vom französischen Herstellter Maillard importiert.

Anfangs besaßen die Rahmen noch eine Metallic-Lackierung und ein Steuerkopfschild aus Aluminium. Das Rahmendekor mit den "Weltmeisterringen" am Sattelrohr, Unterrohr und an der Vorderradgabel glich dem des Modells 35 701. 1964 wurden die Rennräder optisch überarbeitet und nunmehr zweifarbig lackiert. Dabei war der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig lackiert (wiederum Metallic-Lackierung). Neu war auch das Rahmendekor, das schon kurze Zeit später (Anfang 1966) erneut geändert wurde. In diesem Erscheinungsbild wurden die Rennräder bis Ende der 70er Jahre ausgeliefert. Seit 1979 waren die Rahmen wieder einfarbig lackiert, das Dekor änderte sich erneut. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "RS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. Ab 1986 verwendete man wiederum neue Rahmenaufkleber (chromfarben bzw. transparent). Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Rennsport". In geringem Umfang wurden die Rennräder Ende der 80er Jahre auch zweifarbig lackiert. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.



Technische Merkmale