Diamant Modell 35 253: Unterschied zwischen den Versionen
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Als Modell 35 253 wurde ab 1959 das bisherige [[Diamant Modell 209|Modell 209]] von [[Diamant]] angeboten. Technisch unterscheiden sich die Räder praktisch nicht. Das weitgehend identische [[Diamant Modell 35 254|Modell 35 254]] besaß statt der [[Naben|Rücktrittbremsnabe]] eine [[Naben|Starrnabe]] sowie eine Felgenbremse hinten. Die entsprechende Herrenausführung war unter der Bezeichnung [[Diamant Modell 35 203|Modell 35 203]] erhältlich. | Als Modell 35 253 wurde ab 1959 das bisherige [[Diamant Modell 209|Modell 209]] von [[Diamant]] angeboten. Technisch unterscheiden sich die Räder praktisch nicht. Das weitgehend identische [[Diamant Modell 35 254|Modell 35 254]] besaß statt der [[Naben|Rücktrittbremsnabe]] eine [[Naben|Starrnabe]] sowie eine Felgenbremse hinten. Die entsprechende Herrenausführung war unter der Bezeichnung [[Diamant Modell 35 203|Modell 35 203]] erhältlich. | ||
Der [[Rahmen]] war mit dem der einfacheren Diamant-Sporträder identisch und besaß einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete [[Ausfallenden]]. | ===Rahmen und Ausstattung=== | ||
Der [[Rahmen]] war mit dem der einfacheren Diamant-Sporträder identisch und besaß einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete [[Ausfallenden]]. Die Luxus-Ausführung unterschied sich recht deutlich von den einfacheren Modellen. Der Rahmen besaß vertikale [[Ausfallenden]], zusätzliche [[Anlötteile]] für die [[Gangschaltung]] und den [[Kettenschutz]], geänderte Ausfallenden an der Gabel (für die senkrechte Schutzblechstrebe) und zusätzliche Ösen an der Unterseite des Unterrohres zur Befestigung des Beleuchtungskabels. Auch die [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]] war am Unterrohr angelötet, da diese Fahrräder mit einer langen [[Luftpumpen|Aluminium-Luftpumpe]] ausgeliefert wurden. Am Unterrohr war ein Sockel angelötet, der zur Befestigung des [[Gangschaltung|Schalthebels]] diente.<br>Neben der serienmäßigen Viergangschaltung besaß dieses Modell unter anderem einen [[Kettenschutz]] aus Aluminium sowie ein anderes [[Schutzbleche|Vorderradschutzblech]], auf dem der [[Scheinwerfer]] befestigt war. Anders als die einfacheren Ausführungen besaßen die Luxus-Sporträder einen sogenannten [[Sattel|Terry-Sattel]]. Mit dem Modellwechsel einher ging auch der Übergang vom freitragenden Gepäckträger zu jenem, der auch bei den einfacheren Sportrad-Modellen ([[Diamant Modell 35 202|Typ 35 202]] usw.) zu finden war. Nur kurzeitig (seit etwa Ende 1963) kamen die Schwedengepäckträger zum Einsatz, sie wurden noch im Laufe des Jahres 1964 durch solche ersetzt, die am kleinen Stegrohr zwischen den Sitzstreben befestigt wurden. Die Ausstattung ging größtenteils auf die der einfacheren Sporträder zurück. Von den [[Diamant Rennrad-Modelle|Rennrädern]] hingegen hatte man die Vorderradnabe aus Aluminium sowie die lange Aluminium-Luftpumpe übernommen. Anfangs waren die [[Tretkurbeln]] dieses Fahrradtyps mit abnehmbaren [[Kettenblätter|Kettenblättern]] ausgestattet, doch ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden. [[Gangschaltung|Schaltwerk]] und Schalthebel stammten von [[Renak]], die Schalthebel bis 1962 noch von [[Optima]]. Die übrige Ausstattung (Keiltretlager, Aluminiumfelgen, Lenker etc.) glich der der einfacheren Sporträder. | |||
===Änderungen während der Produktionszeit=== | |||
Zunächst hatte der Modellwechsel keine konstruktiven Veränderungen mit sich gebracht, doch Ende 1960 wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht. Im Zusammenhang mit der Umstellung von den freitragenden Gepäckträgern auf jene, die auch bei den einfacheren Sporträdern zum Einsatz kamen, führte man auch bei den Luxus-Sporträdern die [[Anlötteile|Ösen]] an den Sitzstreben ein. Damit wurden die Luxus-Sporträder den einfacheren Modellen angeglichen, da sich die freitragenden Gepäckträger offenbar nicht bewährt hatten. Ende 1963 bis Anfang 1964 wurden alle Sporträder leicht überarbeitet. Zunächst ersetzte man die bisherigen [[Gepäckträger]] durch solche in Schwedenform, so dass die für den Gepäckträger notwendigen Laschen an den Sitzstreben wieder entfallen konnten. Anfang 1964 entfielen dann die [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]], die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Die Schwedengepäckträger fanden bei den Sporträdern nur kurzzeitig Verwendung, sie wurden schon bald durch solche ersetzt, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt werden konnten. 1966 wurde die Form der [[Muffen|Steuerkopfmuffen]] vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete. Unklar ist, wie lange die Luxus-Sporträder noch gebaut wurden. Da bislang nur ein Exemplar des Baujahres 1967 bekannt geworden ist kann angenommen werden, dass die Produktion bald darauf eingestellt wurde. Im IFA-Fahrradteilekatalog von 1968 werden noch Rahmen und Vorderradgabeln vom Luxus-Sportrad aufgeführt. Vermutlich im Zusammenhang mit der geplanten Produktionsverlagerung der Sporträder nach Sangerhausen wurde das Modell 35 203 noch 1967, spätestens jedoch 1968 ersatzlos aus dem Sortiment genommen. | |||
===Lackierung und Rahmendekor=== | |||
Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert ([[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|Metallic-Lackierungen]]) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Bei den letzten Exemplaren mit dieser Lackierung fehlen bereits die Steuerkopfschilder. Sie wurden durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war (wiederum Metallic-Lackierungen). In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden. | Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert ([[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|Metallic-Lackierungen]]) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Bei den letzten Exemplaren mit dieser Lackierung fehlen bereits die Steuerkopfschilder. Sie wurden durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war (wiederum Metallic-Lackierungen). In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden. | ||
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Hinsichtlich der Anlötteile unterscheidet sich der Rahmen des Luxus-Sportrads deutlich von den einfacheren Diamant-Sporträdern. | Hinsichtlich der Anlötteile unterscheidet sich der Rahmen des Luxus-Sportrads deutlich von den einfacheren Diamant-Sporträdern. | ||
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===Technische Merkmale=== | ===Technische Merkmale=== |
Version vom 17. Februar 2015, 18:53 Uhr
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Einordnung in die Modellpalette
Als Modell 35 253 wurde ab 1959 das bisherige Modell 209 von Diamant angeboten. Technisch unterscheiden sich die Räder praktisch nicht. Das weitgehend identische Modell 35 254 besaß statt der Rücktrittbremsnabe eine Starrnabe sowie eine Felgenbremse hinten. Die entsprechende Herrenausführung war unter der Bezeichnung Modell 35 203 erhältlich.
Rahmen und Ausstattung
Der Rahmen war mit dem der einfacheren Diamant-Sporträder identisch und besaß einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden. Die Luxus-Ausführung unterschied sich recht deutlich von den einfacheren Modellen. Der Rahmen besaß vertikale Ausfallenden, zusätzliche Anlötteile für die Gangschaltung und den Kettenschutz, geänderte Ausfallenden an der Gabel (für die senkrechte Schutzblechstrebe) und zusätzliche Ösen an der Unterseite des Unterrohres zur Befestigung des Beleuchtungskabels. Auch die Luftpumpenhalterung war am Unterrohr angelötet, da diese Fahrräder mit einer langen Aluminium-Luftpumpe ausgeliefert wurden. Am Unterrohr war ein Sockel angelötet, der zur Befestigung des Schalthebels diente.
Neben der serienmäßigen Viergangschaltung besaß dieses Modell unter anderem einen Kettenschutz aus Aluminium sowie ein anderes Vorderradschutzblech, auf dem der Scheinwerfer befestigt war. Anders als die einfacheren Ausführungen besaßen die Luxus-Sporträder einen sogenannten Terry-Sattel. Mit dem Modellwechsel einher ging auch der Übergang vom freitragenden Gepäckträger zu jenem, der auch bei den einfacheren Sportrad-Modellen (Typ 35 202 usw.) zu finden war. Nur kurzeitig (seit etwa Ende 1963) kamen die Schwedengepäckträger zum Einsatz, sie wurden noch im Laufe des Jahres 1964 durch solche ersetzt, die am kleinen Stegrohr zwischen den Sitzstreben befestigt wurden. Die Ausstattung ging größtenteils auf die der einfacheren Sporträder zurück. Von den Rennrädern hingegen hatte man die Vorderradnabe aus Aluminium sowie die lange Aluminium-Luftpumpe übernommen. Anfangs waren die Tretkurbeln dieses Fahrradtyps mit abnehmbaren Kettenblättern ausgestattet, doch ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden. Schaltwerk und Schalthebel stammten von Renak, die Schalthebel bis 1962 noch von Optima. Die übrige Ausstattung (Keiltretlager, Aluminiumfelgen, Lenker etc.) glich der der einfacheren Sporträder.
Änderungen während der Produktionszeit
Zunächst hatte der Modellwechsel keine konstruktiven Veränderungen mit sich gebracht, doch Ende 1960 wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht. Im Zusammenhang mit der Umstellung von den freitragenden Gepäckträgern auf jene, die auch bei den einfacheren Sporträdern zum Einsatz kamen, führte man auch bei den Luxus-Sporträdern die Ösen an den Sitzstreben ein. Damit wurden die Luxus-Sporträder den einfacheren Modellen angeglichen, da sich die freitragenden Gepäckträger offenbar nicht bewährt hatten. Ende 1963 bis Anfang 1964 wurden alle Sporträder leicht überarbeitet. Zunächst ersetzte man die bisherigen Gepäckträger durch solche in Schwedenform, so dass die für den Gepäckträger notwendigen Laschen an den Sitzstreben wieder entfallen konnten. Anfang 1964 entfielen dann die Steuerkopfschilder, die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Die Schwedengepäckträger fanden bei den Sporträdern nur kurzzeitig Verwendung, sie wurden schon bald durch solche ersetzt, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt werden konnten. 1966 wurde die Form der Steuerkopfmuffen vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete. Unklar ist, wie lange die Luxus-Sporträder noch gebaut wurden. Da bislang nur ein Exemplar des Baujahres 1967 bekannt geworden ist kann angenommen werden, dass die Produktion bald darauf eingestellt wurde. Im IFA-Fahrradteilekatalog von 1968 werden noch Rahmen und Vorderradgabeln vom Luxus-Sportrad aufgeführt. Vermutlich im Zusammenhang mit der geplanten Produktionsverlagerung der Sporträder nach Sangerhausen wurde das Modell 35 203 noch 1967, spätestens jedoch 1968 ersatzlos aus dem Sortiment genommen.
Lackierung und Rahmendekor
Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert (Metallic-Lackierungen) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Bei den letzten Exemplaren mit dieser Lackierung fehlen bereits die Steuerkopfschilder. Sie wurden durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war (wiederum Metallic-Lackierungen). In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.
Galerie
Fotografie von etwa 1961
(vrmtl. als Katalogbild vorgesehen)
im Hintergrund ist ein Modell 35 253 zu erkennen; davor ein Modell 35 201 und rechts ein Modell 35 154- Diamant 35 253 1965 a.jpg
Referenz-Fahrrad (?)
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Modell 35 253 von 1965 im vollständigen Originalzustand. Einzig die Werkzeugtasche hängt nicht in den dafür vorgesehenen Bügeln am Sattel. - Diamant 35 253 1965 b.jpg
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- Diamant 35 253 1965 c.jpg
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Das Rad war mit einer Klingel mit Diamant-Kopf ausgestattet (Hersteller der Klingel: Luther). - Diamant 35 253 1965 d.jpg
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Das Modell besaß 1965 bereits ein Abziehbild am Steuerkopf, aber noch die alten, durchbrochenen Steuerkopfmuffen.
Anlötteile am Rahmen
Hinsichtlich der Anlötteile unterscheidet sich der Rahmen des Luxus-Sportrads deutlich von den einfacheren Diamant-Sporträdern.
Verwendungszweck | Bemerkungen |
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Zugführung für hint. Felgenbremse | |
Zugführung für Kettenschaltung | |
Halterung für Luftpumpe | am Unterrohr |
Halterung für Dynamo | am Hinterbau |
Befestigungspunkte für Kettenschutz | |
Befestigungspunkte für Beleuchtungskabel | am Unterrohr |
Sockel für Schalthebel | am Unterrohr |
Ösen für Gepäckträger | bis 1963 |
Technische Merkmale
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