Diamant Modell 35 251: Unterschied zwischen den Versionen
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Einordnung in die Modellpalette
Nach der Sortimentsbereinigung im Jahre 1959 wurden die Modellbezeichnungen der Sporträder geändert. So bekamen die beiden Varianten der Modelle 108 und 109 nun eigene Bezeichnungen, die von der bisherigen Modellnummerierung von Diamant grundlegend abwichen:
- Diamant Modell 35 201 - Herren-Sportrad, Rücktrittbremsnabe
- Diamant Modell 35 202 - Herren-Sportrad, Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz
- Diamant Modell 35 251 - Damen-Sportrad, Rücktrittbremsnabe
- Diamant Modell 35 252 - Damen-Sportrad, Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz
Rahmen und Ausstattung
Konstruktiv gingen mit dem Modellwechsel keine nennenswerten Überarbeitungen einher, stattdessen wurden der Rahmen und die Rundscheidengabel vom Vorgänger übernommen. Der 56 cm hohe Rahmen verfügt über einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besitzt auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden. Der Rahmen der frühen Exemplare hat zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse und für den Gepäckträger, ferner eine angelötete Luftpumpenhalterung und Dynamohalterung. Das Modell 35 251 besitzt ein Keiltretlager (BSA-Ausführung), eine Felgenbremse vorn sowie schmale Leichtmetallfelgen für Bereifung der Breite 1 3/8". Schutzbleche aus Leichtmetall, Sportsattel, Sportgepäckträger sowie ein Flachlenker mit Vorbau sind weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung verfügen die Damensporträder in der hier beschriebenen Variante über Kettenschutz und Kleidernetz, jedoch nicht über einen Lenkervorbau. 1961 kostete dieser Fahrradtyp 337,- DM, Ende der 1960er Jahre waren es 335,- M.
Änderungen während der Produktionszeit
Zunächst hatte der Modellwechsel keine konstruktiven Veränderungen mit sich gebracht, doch Ende 1960 wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht und im August 1961 die Luftpumpenhalterung von der rechten auf die linke Seite verlegt. Frühe Exemplare dieses Typs besitzen noch Tretkurbeln mit abnehmbaren Kettenblättern. Ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden, sodass die Veränderung des Übersetzungsverhältnisses nicht mehr ohne weiteres möglich war. Anfang 1964 entfielen die Steuerkopfschilder, die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Am Gepäckträger gab es Mitte der 1960er mehrere Änderungen. Zunächst entfielen Ende 1963/Anfang 1964 die Halterungen des Gepäckträgers am Rahmen, stattdessen wurde ein Schwedengepäckträger verwendet. Schon 1965 wurde dieser durch eine Ausführung ersetzt, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt war. Ab 1966 wurde der Gepäckträger nicht mehr in Rahmenfarbe, sondern verchromt ausgeführt. Im Laufe desselben Jahres wurde die Form der Steuerkopfmuffen vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete.
Verlagerung der Produktion zu Mifa
Während der 1960er Jahre stagnierte die Nachfrage nach Fahrrädern in der DDR bzw. ging zum Teil leicht zurück. Gleichzeitig wurde der devisenbringenden Produktion von Flachstrickmaschinen bei Diamant stärkere Priorität eingeräumt. In der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre gab es infolgedessen Bestrebungen, die Produktion von Fahrrädern bei Diamant zu reduzieren bzw. gänzlich aufzugeben. Wurden zwischen 1963 und 1967 jährlich noch Stückzahlen in Höhe von 200.000 bis 220.000 erreicht, so sank dieser Wert im Jahr 1968 auf knapp 160.000. Im Jahr darauf wurde die Produktion der Sportrad-Modelle in das Mifa-Werk nach Sangerhausen verlagert. Seit April 1969 liefen sie dort unter den gleichen Modellbezeichnungen vom Band (Mifa Modell 251). Dies betraf jedoch nur die Sporträder ohne Gangschaltung, die Luxus-Modelle entfielen offenbar spätestens 1968 ersatzlos. Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder.
Die seit April 1969 von Mifa produzierten Sporträder wurden zunächst fast ausschließlich mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der Rahmennummern zielsicher von den "echten" Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern. Bei Mifa besaßen die Sporträder und die Klappräder ein eigenes Rahmennummernschema.
Lackierung und Rahmendekor
Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert (Metallic-Lackierungen) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Bei den letzten Exemplaren mit dieser Lackierung fehlen bereits die Steuerkopfschilder. Sie wurden durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war (wiederum Metallic-Lackierung). In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Ende 1965) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.
Galerie
- Diamant251e.jpg
Modell 35 251 aus dem Jahr 1962.
- Diamant251b.jpg
Das Rahmendekor mit den bunten Weltmeisterringen sowie das Steuerkopfschild wurden bis 1964 verwendet.
- Diamant251c.jpg
Gegenüber der Herrenausführung besaßen die einfachen Damenräder einen Lenker ohne Vorbau, dafür jedoch zusätzlich einen Kettenschutz.
- Diamant251.jpg
1962 besaßen die Sporträder noch Felgen mit "D"-Profil sowie Sportsättel mit Mühlhausen-Logo.
Katalogabbildung, um 1965 (Übergangsdekor)
- Diamant 35 251 1968.jpg
Modell 35 251 von 1968. Bereits mit überarbeiteten Steuerkopfmuffen. Nicht original ist die Werkzeugtsche. Der Kettenschutz wurde vom Besitzer mit einem "Weltmeisterringe"-
Abziehbild verziert, das im Handel erhältlich war.
Anlötteile am Rahmen
Im Gegensatz zur Herrenausführung besaß das Damenrad zusätzliche Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser Bestandteil der Serienausstattung war.
Verwendungszweck | Bemerkungen |
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Zugführung für hint. Felgenbremse | |
Halterung für Luftpumpe | am Sattelrohr; rechts (ab 1961 links) |
Halterung für Dynamo | am Hinterbau |
Ösen für Gepäckträger | bis 1963 |
Halterung für Kettenschutz | 1961 überarbeitet |
Technische Merkmale
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