Diamant Modell 35 251: Unterschied zwischen den Versionen
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Einordnung in die Modellpalette
Als Modell 35 251 wurde ab 1959 das bisherige Modell 109 von Diamant angeboten. Das weitgehend identische Modell 35 252 besaß statt der Rücktrittbremsnabe eine Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz sowie eine Felgenbremse hinten. Die entsprechende Herrenausführung war unter der Bezeichnung Modell 35 201 erhältlich.
Während der Sechziger Jahre stagnierte die Nachfrage nach Fahrrädern in der DDR bzw. ging zum Teil leicht zurück. Gleichzeitig wurde der devisenbringenden Produktion von Flachstrickmaschinen stärkere Priorität eingeräumt. In der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre gab es infolgedessen Bestrebungen, die Produktion von Fahrrädern bei Diamant aufzugeben und Mifa als alleinigen Hersteller zu etablieren. Da jedoch die Nachfrage nach Fahrrädern in dieser Zeit wieder anstieg, konnten diese Planungen nicht realisiert werden. Dennoch wurde 1969 die Herstellung der Sporträder von Mifa übernommen. Dort wurden sie unter der gleichen Modellbezeichnung weiterproduziert (Mifa Modell 251). Somit verblieben bei Diamant nur noch die Tourensporträder und die Rennräder.
Rahmen und Ausstattung
Konstruktiv gingen mit dem Modellwechsel keine nennenswerten Überarbeitungen einher, stattdessen wurden der Rahmen und die Rundscheidengabel vom Vorgänger übernommen. Der 56 cm hohe Rahmen verfügt über einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besitzt auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden. Der Rahmen der frühen Exemplare hat zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse und für den Gepäckträger, ferner eine angelötete Luftpumpenhalterung und Dynamohalterung. Das Modell 35 251 besitzt ein Keiltretlager (BSA-Ausführung), eine Felgenbremse vorn sowie schmale Leichtmetallfelgen für Bereifung der Breite 1 3/8". Schutzbleche aus Leichtmetall, Sportsattel, Sportgepäckträger sowie ein Flachlenker mit Vorbau sind weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung verfügen die Damensporträder in der hier beschriebenen Variante über einen Kettenschutz, jedoch nicht über einen Lenkervorbau. 1961 kostete dieser Fahrradtyp 337,- DM, Ende der 1960er Jahre waren es 335,- M.
Änderungen während der Produktionszeit
Zunächst hatte der Modellwechsel keine konstruktiven Veränderungen mit sich gebracht, doch Ende 1960 wurde der obere Abschluss der Sitzstreben vereinfacht und im August 1961 die Luftpumpenhalterung von der rechten auf die linke Seite verlegt. Ebenfalls 1961 veränderte man die Befestigung des Kettenschutzes. Statt der bisherigen Laschen wurden nun Hülsen angelötet, an denen man den Kettenschutz einfacher befestigen konnte. Frühe Exemplare dieses Typs besitzen noch Tretkurbeln mit abnehmbaren Kettenblättern, doch ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden. Im Zeitraum von Ende 1963 bis Anfang 1964 wurden alle Sporträder leicht überarbeitet. Zunächst ersetzte man die bisherigen Gepäckträger durch solche in Schwedenform, so dass die bisher für den Gepäckträger notwendigen Laschen an den Sitzstreben entfallen konnten. Anfang 1964 entfielen dann die Steuerkopfschilder, die durch Schiebebilder ersetzt wurden. Die Schwedengepäckträger fanden bei den Sporträdern nur kurzzeitig Verwendung, sie wurden schon bald durch solche ersetzt, die am Stegrohr zwischen den Kettenstreben befestigt werden konnten. 1966 wurde die Form der Steuerkopfmuffen vereinfacht, indem man auf die dreieckigen Aussparungen verzichtete.
Die in Sangerhausen produzierten Sporträder wurden anfangs überwiegend mit dem Diamant-Rahmendekor ausgeliefert, sie können jedoch anhand der Rahmennummern zielsicher von den "echten" Diamant Sporträdern unterschieden werden. Während man bei Diamant immer 7-stellige Rahmennummern vergab, so hatten die mit "Diamant" dekorierten Sporträder aus Sangerhausen maximal 6-stellige Rahmennummern.
Lackierung und Rahmendekor
Bis 1964 waren die Rahmen einfarbig lackiert (Metallic-Lackierungen) und besaßen am Unterrohr, am Sattelrohr und an den Gabelscheiden die markanten "Weltmeisterringe". Bei den letzten Exemplaren mit dieser Lackierung fehlen bereits die Steuerkopfschilder. Sie wurden durch einfachere Schiebebilder ersetzt. Danach wechselte man zu einer Zweifarb-Lackierung, wobei der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig gehalten war (wiederum Metallic-Lackierung). In diesem Zusammenhang änderte man auch das Rahmendekor, das bereits nach kurzer Zeit (Ende 1965/Anfang 1966) erneut überarbeitet wurde, diesmal jedoch nur geringfügig. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.
Galerie
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Modell 35 251 aus dem Jahr 1962.
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Das Rahmendekor mit den bunten Weltmeisterringen sowie das Steuerkopfschild wurden bis 1964 verwendet.
- Diamant251c.jpg
Gegenüber der Herrenausführung besaßen die einfachen Damenräder einen Lenker ohne Vorbau, dafür jedoch zusätzlich einen Kettenschutz.
- Diamant251.jpg
1962 besaßen die Sporträder noch Felgen mit "D"-Profil sowie Sportsättel mit Mühlhausen-Logo.
- Diamant 35 251 1968.jpg
Modell 35 251 von 1968. Bereits mit überarbeiteten Steuerkopfmuffen. Nicht original ist die Werkzeugtsche. Der Kettenschutz wurde vom Besitzer mit einem "Weltmeisterringe"-
Abziehbild verziert, das im Handel erhältlich war.
Anlötteile am Rahmen
Im Gegensatz zur Herrenausführung besaß das Damenrad zusätzliche Befestigungspunkte für den Kettenschutz, da dieser Bestandteil der Serienausstattung war.
Verwendungszweck | Bemerkungen |
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Zugführung für hint. Felgenbremse | |
Halterung für Luftpumpe | am Sattelrohr; rechts (ab 1961 links) |
Halterung für Dynamo | am Hinterbau |
Ösen für Gepäckträger | bis 1963 |
Halterung für Kettenschutz | 1961 überarbeitet |
Technische Merkmale
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