Kettenschützer: Unterschied zwischen den Versionen
imported>Jeeves Keine Bearbeitungszusammenfassung |
>Jeeves KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 18: | Zeile 18: | ||
*[[KEBA]] (belegt für 1985 bis 1989) | *[[KEBA]] (belegt für 1985 bis 1989) | ||
*[[Mifa]] (belegt für 1971) | *[[Mifa]] (belegt für 1971) | ||
*[[Saxonia]] (belegt für 1947, 1948, | *[[Saxonia]] (belegt für 1947, 1948, 1955 bis 1959) | ||
*[[Wikrol]] (belegt für 1952 bis 1964) | *[[Wikrol]] (belegt für 1952 bis 1964) | ||
*[[BH|VEB Berliner Metallhütten- und Halbzeugwerke]] (belegt für 1956) | *[[BH|VEB Berliner Metallhütten- und Halbzeugwerke]] (belegt für 1956) |
Version vom 24. Oktober 2018, 19:20 Uhr
Kettenschützer waren ursprünglich ein Merkmal von Damenfahrrädern. Sie sollten weniger die Kette selbst, sondern vielmehr das Kleid der Dame davor schützen, sich zwischen Kette und Zahnkranz zu verfangen oder davon beschmutzt zu werden. Für den Schutz der Hosen von Herren wurden diese entweder hochgekrempelt, oder Hosenklammern verwendet.
In der DDR bürgerten sich Kettenschützer für Herrenräder vergleichsweise spät ein. Erstmalig stattete man ab 1956 die Luxussport-Herrenräder von Diamant serienmäßig mit Kettenschutz aus, auch für Exportzwecke wurden Kettenschützer für Herrenräder verwendet. Erst ab Ende der 1970er Jahre wurden grundsätzlich keine Unterschiede mehr zwischen Herren- und Damenrad in Bezug auf den Kettenschutz gemacht.
Bis Anfang/Mitte der 1960er Jahre wurden Kettenschützer mittels Schellen befestigt. Sport- und Tourensport-Damenräder von Diamant besaßen hingegen bereits ab 1954 an den Rahmen angelötete Halterungen, mittels derer der Kettenschutz verschraubt wurde. Diese Bauweise setzte sich in den 1960er Jahren dann allgemein durch.
Kettenschützer gab es aus Stahl in Rahmenfarbe lackiert, verchromt, sandfarben (als Zubehörteil), aus schwarzem Kunststoff sowie aus blankem Aluminium.
Ab Anfang der 1980er Jahre wurden einige Fahrradmodelle mit verbesserten Kettenschützern ausgestattet, die den oberen und unteren Kettenzug sowie das Kettenblatt abdeckten. Von diesen Kettenschützern sind verschiedene Ausführungen bekannt. Während an Fahrrädern von Diamant und teilweise bei Mifa eine Variante aus Metall verwendet wurde, sind von einigen Mifa- und Fortschritt-Modellen auch solche Kettenschützer aus Plaste bekannt. Bei Fahrrädern mit dem verbesserten Kettenschutz fehlen meist die sonst üblichen Hülsen am Unter- und Sattelrohr. Stattdessen verwendete man Halterungen, die am Tretlager festgeschraubt wurden.
Hersteller
Unter anderem:
- Diamant (belegt für 1962 bis 1964, 1966, 1967)
- LUMET (belegt für 1954 bis 1957)
- Luther (belegt für 1947, 1950, 1958, 1960 bis 1971)
- VEB Fahrradteile Bad Liebenstein (belegt für 1972 bis 1976)
- VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl (belegt für 1976 bis 1984), dort spätestens ab 1981 Werk 9, Barchfeld
- KEBA (belegt für 1985 bis 1989)
- Mifa (belegt für 1971)
- Saxonia (belegt für 1947, 1948, 1955 bis 1959)
- Wikrol (belegt für 1952 bis 1964)
- VEB Berliner Metallhütten- und Halbzeugwerke (belegt für 1956)
- bislang unbekannter Hersteller aus Zossen (belegt für 1955)
- VEB Erntemaschinen Bischofswerda (1980er Jahre)
- VEB Blechformwerke Erzgebirge, Bernsbach (belegt für 1962)
Ausführungen
Zeitraum: 1950er Jahre
Hersteller: Wikrol
Verbaut an: Zubehör
Material: Stahlblech, lackiert
Bemerkungen: kurze, auffällig geschwungene FormZeitraum: 1950er Jahre (hier: um 1957/1958)
Hersteller: Saxonia
Verbaut an: Zubehör
Material: Stahlblech, lackiert
Farben: silber (im Bild), schwarz
Bemerkungen: kurze AusführungZeitraum: 1955 bis 1957
Hersteller: Diamant
Verbaut an: Diamant-Luxus-Sporträdern
Material: Aluminium
Bemerkungen: mit Öffnung im hinteren Abschnitt; nur am Unterrohr und an der Kettenstrebe befestigtZeitraum: 1957 bis 1967
Hersteller: Diamant
Verbaut an: Diamant-Luxus-Sporträdern
Material: Aluminium
Bemerkungen: an Unter- und Sitzrohr sowie an der Kettenstrebe befestigtZeitraum: 198x bis 1990
Hersteller: Mifa
Verbaut an: mit Gangschaltung ausgestatteten Mifa-Sporträdern, teilweise auch Rennsporträder von Diamant
Material: Aluminium, eloxiert
Bemerkungen: Auch als mattschwarz eloxierte Ausführung produziert.Zeitraum: 1979-1982
Hersteller: Mifa
Verbaut an: Tourensporträder (28") von Mifa
Material: Stahlblech, verchromt
Bemerkungen: Ab 1982 in schwarz lackierter Ausführung weitergebaut.Zeitraum: 1982-1985
Hersteller: Mifa
Verbaut an: Tourensporträder von Mifa
Material: Stahlblech, schwarz lackiert
Bemerkungen: Ab 1985 in bunt lackierter Ausführung weitergebaut.Zeitraum: 1985 bis 1990
Hersteller: Mifa
Verbaut an: Tourensporträdern von Mifa, Exportfahrräder von Mifa
Material: Stahlblech, lackiert
Bemerkungen: Der Rahmenfarbe entsprechend lackiert.Zeitraum: 1980er Jahre
Hersteller: vrmtl. VEB Erntemaschinen Bischofswerda
Verbaut an: Jugendfahrrädern 24" und 26" aus dem Kombinat Fortschritt Landmaschinen
Material: Kunststoff, Stahlblech
Bemerkungen:Zeitraum: 1980er Jahre
Hersteller: VEB Erntemaschinen Bischofswerda
Verbaut an: Jugendfahrrädern 24" und 26" aus dem Kombinat Fortschritt Landmaschinen
Material: Kunststoff, Stahlblech
Bemerkungen: Mit einem Preis von 29 Mark vergleichsweise teuer.Zeitraum: 1988 bis 1990
Hersteller: ?
Verbaut an: Mifa Modell 1001
Material: Kunststoff
Bemerkungen: Halterung am Sitzrohr verschweißt.Zeitraum: 1970er Jahre
Hersteller: ?
Verbaut an: Kinderfahrrad Modell KF 151
Material: Kunststoff
Bemerkungen:Zeitraum: Ende 1970er bis Mitte 1980er Jahre
Hersteller: ?
Verbaut an: Kinderfahrrädern Modell KF 154, Modell KF 700, Modell KF 701, Modell KF 706
Material: Kunststoff
Bemerkungen:Zeitraum: 1980er Jahre
Hersteller: ?
Verbaut an: Kinderfahrrädern Modell KF 900, Modell KF 9100, Modell KF 9103, Modell KF 9110, Modell KF 9200
Material: Kunststoff
Bemerkungen:Zeitraum: 1980er Jahre, hier: 1984
Hersteller: vrmtl. VEB Metallmöbel Berlin
Verbaut an: Kinderfahrrad Modell "Janny"
Material: Stahlblech, vernickelt
Bemerkungen: Haltebügel mit Kettenschutz verschweißt, Befestigung mittels Schrauben direkt am Rahmen