Mifa Modell 10 b: Unterschied zwischen den Versionen

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Beim Modell 10 b von [[Mifa]] handelte es sich um ein 26"-Sportrad in Damenausführung mit einem gebogenem Oberrohr sowie einem geraden Unterrohr. Als [[Mifa Modell 9 b|Modell 9 b]] gab es eine weitgehend identische Herrenausführung.  
Beim Modell 10 b von [[Mifa]] handelte es sich um ein 26"-Sportrad in Damenausführung mit einem gebogenem Oberrohr sowie einem geraden Unterrohr. Als [[Mifa Modell 9 b|Modell 9 b]] gab es eine weitgehend identische Herrenausführung.  


Die Rahmenhöhe betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad einen filigranen Hinterbau mit angelöteten [[Ausfallenden|Sportausfallenden]]. Der Hinterbau war offen ausgeführt und besaß gerade Sitzstreben und anfangs noch gekröpfte Kettenstreben. Beim [[Rahmen]] selbst verzichtete man bis mindestens 1956 auf weitere [[Anlötteile]].<br>Die Weiterentwicklungen des hier beschriebenen Modells betrafen hauptsächlich den Rahmen. In einem Mifa-Katalog von 1958 erscheint der Hinweis, dass das Modell 10 b ab diesem Jahr mit angelöteter Luftpumpenhalterung und Ösen zur Seilzugführung (in Vorbereitung zum nachträglichen Anbau einer [[Gangschaltung|Kettenschaltung]]) ausgerüstet wird. Letztere Angabe konnte bisher noch nicht belegt werden. Exemplare des Baujahres 1958 besitzen aber bereits eine am Sattelrohr angelötete Luftpumpenhalterung. Zudem ist der Hinterbau nun starr ausgeführt und die Kettenstreben sind gerade statt wie bisher gekröpft.
Die Rahmenhöhe betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad einen filigranen Hinterbau mit angelöteten [[Ausfallenden|Sportausfallenden]]. Der Hinterbau war offen ausgeführt und besaß gerade Sitzstreben und anfangs noch gekröpfte Kettenstreben. Beim [[Rahmen]] selbst verzichtete man bis mindestens 1956 auf weitere [[Anlötteile]].<br>Die Weiterentwicklungen des hier beschriebenen Modells betrafen hauptsächlich den Rahmen. In einem Mifa-Katalog von 1958 erscheint der Hinweis, dass das Modell 10 b ab diesem Jahr mit angelöteter Luftpumpenhalterung und Ösen zur Seilzugführung (in Vorbereitung zum nachträglichen Anbau einer [[Gangschaltung|Kettenschaltung]]) ausgerüstet wird. An mindestens zwei Exemplaren von 1957 konnten diese Neuerungen festgestellt werden. Bei Exemplaren des Baujahres 1958 hingegen fehlen diese Ösen. Sie besitzen lediglich eine am Sattelrohr angelötete Luftpumpenhalterung. Zudem ist ab 1957 der Hinterbau starr ausgeführt und die Kettenstreben sind gerade statt wie bisher gekröpft.


Ab Werk wurde das Modell 10 b grundsätzlich mit einer [[Bremsen|Bowdenzugstempelbremse]] vorn, Rücktritt hinten sowie einem [[Tretlager|Keiltretlager]] in BSA-Ausführung ausgestattet. Für ein Sportrad eher unüblich waren die breiten [[Felgen]] für [[Reifen|Bereifung]] der Größe 26"x1 3/4", die wohl auch nur bei diesem Modell verwendet wurden. Bekannt sind Exemplare des Modells 10 b mit farbig emaillierten Stahlfelgen oder polierten Aluminiumfelgen. Die [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Die sonstige Ausstattung ähnelte den anderen damaligen Sporträdern von Mifa (u.a. Modelle 9 b, SH 14/1 usw.). So besaß das Modell 10 b einen [[Lenker|Flachlenker]], einen [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] sowie [[Flügelmuttern]]. Anders als die entsprechenden Herren-Sporträder verfügte das Modell 10 b über einen [[Sättel|Tourensattel]]. Der Sportgepäckträger wurde etwa 1956 durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt. Auch die Ausstattungsdetails wurden scheinbar gegen Ende der Produktionszeit noch einmal überarbeitet. So besitzt das Modell 10 b gemäß einem Katalog von 1958 vorn bereits eine Felgenbremse. Dies läßt die Vermutung zu, dass die späten Ausführungen dieses Typs auch über Aluminiumfelgen und Aluminiumschutzbleche verfügen. Zumindest für die Herrenausführung des 26"-Sportrads lässt sich eine solche Ausstattung ab Werk belegen.
Ab Werk wurde das Modell 10 b grundsätzlich mit einer [[Bremsen|Bowdenzugstempelbremse]] vorn, Rücktritt hinten sowie einem [[Tretlager|Keiltretlager]] in BSA-Ausführung ausgestattet. Für ein Sportrad eher unüblich waren die breiten [[Felgen]] für [[Reifen|Bereifung]] der Größe 26"x1 3/4", die wohl auch nur bei diesem Modell verwendet wurden. Bekannt sind Exemplare des Modells 10 b mit farbig emaillierten Stahlfelgen oder polierten Aluminiumfelgen. Die [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Die sonstige Ausstattung ähnelte den anderen damaligen Sporträdern von Mifa (u.a. Modelle 9 b, SH 14/1 usw.). So besaß das Modell 10 b einen [[Lenker|Flachlenker]], einen [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] sowie [[Flügelmuttern]]. Anders als die entsprechenden Herren-Sporträder verfügte das Modell 10 b über einen [[Sättel|Tourensattel]]. Der Sportgepäckträger wurde etwa 1956 durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt. Auch die Ausstattungsdetails wurden scheinbar gegen Ende der Produktionszeit noch einmal überarbeitet. So besitzt das Modell 10 b gemäß einem Katalog von 1958 vorn bereits eine Felgenbremse. Dies läßt die Vermutung zu, dass die späten Ausführungen dieses Typs auch über Aluminiumfelgen und Aluminiumschutzbleche verfügen. Zumindest für die Herrenausführung des 26"-Sportrads lässt sich eine solche Ausstattung ab Werk belegen.

Version vom 6. Oktober 2015, 20:16 Uhr

 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 in der Unterkategorie Mifa Sporträder


Beim Modell 10 b von Mifa handelte es sich um ein 26"-Sportrad in Damenausführung mit einem gebogenem Oberrohr sowie einem geraden Unterrohr. Als Modell 9 b gab es eine weitgehend identische Herrenausführung.

Die Rahmenhöhe betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad einen filigranen Hinterbau mit angelöteten Sportausfallenden. Der Hinterbau war offen ausgeführt und besaß gerade Sitzstreben und anfangs noch gekröpfte Kettenstreben. Beim Rahmen selbst verzichtete man bis mindestens 1956 auf weitere Anlötteile.
Die Weiterentwicklungen des hier beschriebenen Modells betrafen hauptsächlich den Rahmen. In einem Mifa-Katalog von 1958 erscheint der Hinweis, dass das Modell 10 b ab diesem Jahr mit angelöteter Luftpumpenhalterung und Ösen zur Seilzugführung (in Vorbereitung zum nachträglichen Anbau einer Kettenschaltung) ausgerüstet wird. An mindestens zwei Exemplaren von 1957 konnten diese Neuerungen festgestellt werden. Bei Exemplaren des Baujahres 1958 hingegen fehlen diese Ösen. Sie besitzen lediglich eine am Sattelrohr angelötete Luftpumpenhalterung. Zudem ist ab 1957 der Hinterbau starr ausgeführt und die Kettenstreben sind gerade statt wie bisher gekröpft.

Ab Werk wurde das Modell 10 b grundsätzlich mit einer Bowdenzugstempelbremse vorn, Rücktritt hinten sowie einem Keiltretlager in BSA-Ausführung ausgestattet. Für ein Sportrad eher unüblich waren die breiten Felgen für Bereifung der Größe 26"x1 3/4", die wohl auch nur bei diesem Modell verwendet wurden. Bekannt sind Exemplare des Modells 10 b mit farbig emaillierten Stahlfelgen oder polierten Aluminiumfelgen. Die Stahlschutzbleche waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Die sonstige Ausstattung ähnelte den anderen damaligen Sporträdern von Mifa (u.a. Modelle 9 b, SH 14/1 usw.). So besaß das Modell 10 b einen Flachlenker, einen Sportgepäckträger sowie Flügelmuttern. Anders als die entsprechenden Herren-Sporträder verfügte das Modell 10 b über einen Tourensattel. Der Sportgepäckträger wurde etwa 1956 durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt. Auch die Ausstattungsdetails wurden scheinbar gegen Ende der Produktionszeit noch einmal überarbeitet. So besitzt das Modell 10 b gemäß einem Katalog von 1958 vorn bereits eine Felgenbremse. Dies läßt die Vermutung zu, dass die späten Ausführungen dieses Typs auch über Aluminiumfelgen und Aluminiumschutzbleche verfügen. Zumindest für die Herrenausführung des 26"-Sportrads lässt sich eine solche Ausstattung ab Werk belegen.

Für das Modell 10 b sind verschiedene Lackierungsvarianten und Rahmendekore bekannt. Für das Baujahr 1954 sind schwarz lackierte Fahrräder mit einem Strahlenkopfdekor sowie Fahrräder mit Schwarz-bzw. Buntlackierungen und einem Ringdekor belegt. Danach wechselte man zu einem Strahlenkopfdekor, welches bis 1958 beibehalten wurde. Die vorläufig letzten Mifa-Sporträder besitzen dann wieder ein Ringdekor. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.

Die Bauzeit lässt sich aufgrund fehlender Sortimentskataloge aus der Zeit vor 1956 kaum eingrenzen. Im Jahre 1954 wurde dieses Fahrrad aber bereits produziert. 1958 taucht es letztmalig in Katalogen auf, was darauf schließen lässt, dass die Produktion kurz darauf eingestellt wurde. Generell fand um 1959 eine Sortimentsbereinigung bei allen damaligen Fahrradherstellern in der DDR statt. Kurzzeitig gab es ein konzeptionell sehr ähnliches Fahrrad bei Mifa (Mifa Damen-Sportrad 26").
In den GHG-Sortimentskatalogen der Jahre 1964 und 1965 werden zumindest noch der Rahmen und die Vorderradgabel für das Modell 10 b angeboten, doch sind sie dort bereits als auslaufende Produkte gekennzeichnet. Vermutlich handelt es sich dabei um Restbestände, denn bislang sind keine Belegexemplare mit einer diesem Baujahr entsprechenden Rahmennummer bekannt geworden.



  • Technische Merkmale

  - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 55 cm, Hinterbau bis ca. 1958 offen ausgeführt (danach starr)
  - Oberrohr gebogen, Unterrohr gerade
  - gerade Sitzstreben, gekröpfte (ab ca. 1958 gerade) Kettenstreben, schräge Ausfallenden nach vorn
  - Halterung für Dynamo am Hinterbau angelötet (ab ca. 1958)
  - Luftpumpenhalter am Sattelrohr angelötet (ab ca. 1958)
  - Keiltretlager (BSA-Ausführung), Kettenblatt mit 46 Zähnen
  - Stahl- oder Aluminiumfelgen 26"; Flügelmuttern
  - Bereifung 26"x1 3/4"
  - vorn Stempelbremse mit Bowdenzug
  - hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 20 Zähnen
  - Sportlenker ohne Vorbau
  - in Rahmenfarbe lackierte und weiß linierte Stahlschutzbleche
  - Zubehör: Kettenschutz, Kleidernetz, Luftpumpe, Werkzeugtasche