Diamant Modell 109: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Jahre 1954 begann bei [[Diamant]] die Produktion der völlig neu entwickelten Sporträder. Sie besaßen einen sehr leichten Rahmen ([[Rahmenhöhe]] 56 cm) sowie die fortan für Diamant typische [[Rundscheidengabel]]. Es erschienen zunächst die Modelle 109 (Damenausführung) und [[Diamant Modell 108|108]] (Herrenausführung). | Im Jahre 1954 begann bei [[Diamant]] die Produktion der völlig neu entwickelten Sporträder. Sie besaßen einen sehr leichten Rahmen ([[Rahmenhöhe]] 56 cm) sowie die fortan für Diamant typische [[Rundscheidengabel]]. Es erschienen zunächst die Modelle 109 (Damenausführung) und [[Diamant Modell 108|108]] (Herrenausführung). | ||
Der Rahmen besaß schon zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren [[Bremsen|Felgenbremse | Der [[Rahmen]] besaß einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete [[Ausfallenden]]. Ähnlich wie schon in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurden wesentliche Entwicklungen vom Rennrad auf die neueste Generation der Diamant-Sporträder übertragen. So ähnelte nicht nur der generelle Rahmenaufbau der Modelle 108 und 109 dem des Rennrades, sondern auch die Rundscheidengabel wurde übernommen. Der Rahmen besaß schon zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren [[Bremsen|Felgenbremse]] sowie eine angelötete [[Luftpumpenhalter|Luftpumpenhalterung]], die sich beim Modell 109 rechts befand. Weiterhin waren an den Sitzstreben [[Anlötteile|Ösen]] angelötet, die zur Befestigung des Gepäckträgers dienten. Am Sattel- und Unterrohr befanden sich Winkel, an denen der [[Kettenschutz]] angeschraubt wurde. Typisch für sehr frühe Sporträder ist eine angelötete Lasche am Hinterbau, an der das [[Rücklichter|Rücklicht]] befestigt wurde. Ab 1956 befand sich das Rücklicht dann am Schutzblech. Die Lasche wanderte nun etwas höher und war anders ausgerichtet, jetzt diente sie zur Befestigung des [[Dynamos]]. Dieser wurde bisher an einer Schraubhalterung angebracht. | ||
Das Modell 109 besaß grundsätzlich ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung), eine [[Bremsen|Felgenbremse]] vorn sowie schmale [[Felgen|Leichtmetallfelgen]] für [[Bereifung]] der Breite 1 3/8". Man hatte die Wahl zwischen Ausführungen mit [[Naben|Rücktrittbremsnabe]] oder mit [[Naben|Starrnabe]] und Felgenbremse hinten. [[Schutzbleche]] aus Leichtmetall, [[Sattel|Sportsattel]], [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] sowie ein [[Lenker|Flachlenker]] ohne [[Vorbau]] waren weitere Ausstattungsmerkmale. Mitte der Fünfziger Jahre stattete man einige Sporträder mit [[Tretkurbeln]] aus Aluminium aus, die sich jedoch nicht durchsetzen konnten. | Das Modell 109 besaß grundsätzlich ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (BSA-Ausführung), eine [[Bremsen|Felgenbremse]] vorn sowie schmale [[Felgen|Leichtmetallfelgen]] für [[Bereifung]] der Breite 1 3/8". Man hatte die Wahl zwischen Ausführungen mit [[Naben|Rücktrittbremsnabe]] oder mit [[Naben|Starrnabe]] und Felgenbremse hinten. [[Schutzbleche]] aus Leichtmetall, [[Sattel|Sportsattel]], [[Gepäckträger|Sportgepäckträger]] sowie ein [[Lenker|Flachlenker]] ohne [[Vorbau]] waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung besaß die Damenvariante einen Kettenschutz. Kettenschutz und Gepäckträger waren meist in Rahmenfarbe lackiert. Mitte der Fünfziger Jahre stattete man einige Sporträder mit [[Tretkurbeln]] aus Aluminium aus, die sich jedoch nicht durchsetzen konnten. | ||
Die ersten Sporträder besaßen noch eine Lackierung mit Strahlenkopf sowie eine Ringverzierung am Sattelrohr. Ab 1955 gab es die Sporträder dann mit einer Metalleffektlackierung. Sattelrohr, Unterrohr und die Gabelscheiden waren mit einem Ringdekor versehen. Ab Ende 1956 kam eine neue Farbpalette zur Anwendung, wobei es sich wiederum um Metallic-Lackierungen handelte. Auch das Rahmendekor änderte sich und wurde in dieser Form noch bis 1964 beibehalten. Markant sind die bunten "Weltmeisterringe" am Sattelrohr, am Unterrohr und an den Gabelscheiden. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden. | Die ersten Sporträder besaßen noch eine Lackierung mit Strahlenkopf sowie eine Ringverzierung am Sattelrohr. Ab 1955 gab es die Sporträder dann mit einer Metalleffektlackierung. Sattelrohr, Unterrohr und die Gabelscheiden waren mit einem Ringdekor versehen. Ab Ende 1956 kam eine neue Farbpalette zur Anwendung, wobei es sich wiederum um Metallic-Lackierungen handelte. Auch das Rahmendekor änderte sich und wurde in dieser Form noch bis 1964 beibehalten. Markant sind die bunten "Weltmeisterringe" am Sattelrohr, am Unterrohr und an den Gabelscheiden. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden. |
Version vom 26. Oktober 2011, 18:37 Uhr
Im Jahre 1954 begann bei Diamant die Produktion der völlig neu entwickelten Sporträder. Sie besaßen einen sehr leichten Rahmen (Rahmenhöhe 56 cm) sowie die fortan für Diamant typische Rundscheidengabel. Es erschienen zunächst die Modelle 109 (Damenausführung) und 108 (Herrenausführung).
Der Rahmen besaß einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden. Ähnlich wie schon in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurden wesentliche Entwicklungen vom Rennrad auf die neueste Generation der Diamant-Sporträder übertragen. So ähnelte nicht nur der generelle Rahmenaufbau der Modelle 108 und 109 dem des Rennrades, sondern auch die Rundscheidengabel wurde übernommen. Der Rahmen besaß schon zusätzliche Ösen für den Bowdenzug der hinteren Felgenbremse sowie eine angelötete Luftpumpenhalterung, die sich beim Modell 109 rechts befand. Weiterhin waren an den Sitzstreben Ösen angelötet, die zur Befestigung des Gepäckträgers dienten. Am Sattel- und Unterrohr befanden sich Winkel, an denen der Kettenschutz angeschraubt wurde. Typisch für sehr frühe Sporträder ist eine angelötete Lasche am Hinterbau, an der das Rücklicht befestigt wurde. Ab 1956 befand sich das Rücklicht dann am Schutzblech. Die Lasche wanderte nun etwas höher und war anders ausgerichtet, jetzt diente sie zur Befestigung des Dynamos. Dieser wurde bisher an einer Schraubhalterung angebracht.
Das Modell 109 besaß grundsätzlich ein Keiltretlager (BSA-Ausführung), eine Felgenbremse vorn sowie schmale Leichtmetallfelgen für Bereifung der Breite 1 3/8". Man hatte die Wahl zwischen Ausführungen mit Rücktrittbremsnabe oder mit Starrnabe und Felgenbremse hinten. Schutzbleche aus Leichtmetall, Sportsattel, Sportgepäckträger sowie ein Flachlenker ohne Vorbau waren weitere Ausstattungsmerkmale. Anders als die Herrenausführung besaß die Damenvariante einen Kettenschutz. Kettenschutz und Gepäckträger waren meist in Rahmenfarbe lackiert. Mitte der Fünfziger Jahre stattete man einige Sporträder mit Tretkurbeln aus Aluminium aus, die sich jedoch nicht durchsetzen konnten.
Die ersten Sporträder besaßen noch eine Lackierung mit Strahlenkopf sowie eine Ringverzierung am Sattelrohr. Ab 1955 gab es die Sporträder dann mit einer Metalleffektlackierung. Sattelrohr, Unterrohr und die Gabelscheiden waren mit einem Ringdekor versehen. Ab Ende 1956 kam eine neue Farbpalette zur Anwendung, wobei es sich wiederum um Metallic-Lackierungen handelte. Auch das Rahmendekor änderte sich und wurde in dieser Form noch bis 1964 beibehalten. Markant sind die bunten "Weltmeisterringe" am Sattelrohr, am Unterrohr und an den Gabelscheiden. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.
Im Zuge der Sortimentsbereinigung im Jahre 1959 änderte sich die Typenbezeichnung: Aus dem Modell 109 wurde das Modell 35 251 bzw. Modell 35 252.
Besonders frühe Sporträder von Diamant besaßen noch eine Strahlenkopflackierung. Der hier gezeigte Rahmen stammt von einem Modell 109 aus dem Jahre 1955. Neben dem Rahmendekor sind vor allem die Anlötteile für den Gepäckträger, für das Strebenrücklicht, für den Kettenschutz und die hintere Felgenbremse gut sichtbar.
Dieses Modell 109 (unvollständiger Fundzustand) besitzt bereits eine Metalleffektlackierung sowie das 1955/56 verwendete Rahmendekor. Markant sind die Tretkurbeln aus Aluminium.
- Diamant Modell 109 rot metallic.JPG
Ein weiteres Exemplar aus dem Zeitraum 1955/56 in sehr gepflegtem Zustand. Sattel, Kettenschutz und Rücklicht passen zwar sehr gut zu diesem Fahrrad, sind jedoch nicht zu 100 % original. Beim Rücklicht wäre eines für Strebenbefestigung richtig.
- Technische Merkmale
- Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm, starrer Hinterbau - gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge Ausfallenden nach vorn - Ober- und Unterrohr gerade - Halterung für Dynamo am Hinterbau angelötet (ab ca. 1956) - am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe - Keiltretlager BSA-Ausführung, Kettenblatt mit 48 Zähnen - polierte Aluminiumfelgen 28", Flügelmuttern - Bereifung 28"x1 3/8" - vorn Felgenbremse - hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 20 Zähnen
(oder Starrnabe und Leerlaufzahnkranz mit 20 Zähnen, Felgenbremse hinten) - Sportlenker ohne Vorbau - polierte Aluminiumschutzbleche - Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche, Kettenschutz, Kleidernetz