Mifa Modell 9 b: Unterschied zwischen den Versionen
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Mifa Modell 9b von 1954 schwarz Bild5.jpg|Bereifung von [[TSG]], [[Pedale|Blockpedale]] ohne Reflektoren. | Mifa Modell 9b von 1954 schwarz Bild5.jpg|Bereifung von [[TSG]], [[Pedale|Blockpedale]] ohne Reflektoren. | ||
Datei:Mifa9b2.jpg|Im [[DHZ-Katalog 1956|DHZ-Katalog]] ist das Modell 9 b | Datei:Mifa9b2.jpg|Im [[DHZ-Katalog 1956|DHZ-Katalog]] ist das Modell 9 b nunmehr mit Satteltasche und Schutzblech-Rücklicht abgebildet. | ||
Mifa Modell 9b von 1957 rot A.jpg|Ein original erhaltenes Modell 9 b von Anfang 1957. Es fehlt lediglich die Luftpumpe. Klingel nicht original. Noch mit offenem Hinterbau und ohne Luftpumpenhalterung. Scheinwerfer von [[FEK]], Rücklicht von [[AUFA]], Sportsattel noch mit geprägten Linien in den Flanken. | Mifa Modell 9b von 1957 rot A.jpg|Ein original erhaltenes Modell 9 b von Anfang 1957. Es fehlt lediglich die Luftpumpe. Klingel nicht original. Noch mit offenem Hinterbau und ohne Luftpumpenhalterung. Scheinwerfer von [[FEK]], Rücklicht von [[AUFA]], Sportsattel noch mit geprägten Linien in den Flanken. |
Version vom 17. Mai 2022, 20:08 Uhr
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Das Modell 9 b von Mifa war ein Herren-Sportrad mit 26"-Laufrädern. Erwähnt wird diese Modellnummer in Katalogen aus dem Zeitraum 1956 bis 1958. Die ersten Herren-Sporträder (26") sind für das Baujahr 1953 belegt. Aufgrund fehlender Informationen zur Modellbezeichnung können diese Fahrräder jedoch nicht ohne weiteres als Modell 9 b typisiert werden. Die Produktion endete 1958 oder spätestens 1959 im Zusammenhang mit der Sortimentsbereinigung.
Modellspezifische Merkmale
Das Herren-Sportrad besaß einen cm hohen Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen. Die Steuerkopfmuffen waren 1953/54 noch mit denen der Tourenräder identisch. Die Tretlagerhülse war anfangs noch mit den übrigen Rahmenrohren verschweißt. Wie bei Sporträdern üblich besaß dieses Fahrrad separate Ausfallenden. Auch in der Form der Vorderradgabel unterschied es sich von den Tourenrädern. Davon abgesehen ist in anderen Punkten die Orientierung an Tourenrädern deutlich sichtbar:
- Offener Hinterbau mit gekröpften Sitz- und Kettenstreben,
- Glockentretlager,
- Tourenlenker (NSU-Form), einfacher Rohrgepäckträger.
Die Ausstattung erfolgte zunächst mit einer Gestänge-Stempelbremse vorn und Rücktritt hinten. Im Unterschied zu den Damen-Sporträdern (26") hatte dieses Fahrrad schmalere Schutzbleche (Stahl, lackiert), schmalere Stahlfelgen, Bereifung der Größe 26" × 1 3/8 × 1 1/2 und vermutlich generell einen Sportsattel. Diese Felgen und Reifen besaßen einen größeren Innendurchmesser als bei der Damenausführung 10 b bzw. späteren 26"-Tourensporträdern von Diamant und Mifa (ETRTO-Reifenmaße 35-584 statt 47-559).
Änderungen während der Produktionszeit
Das Herren-Sportrad wurde im Verlauf der Bauzeit häufig überarbeitet und dabei zunehmend mit sportlicheren Attributen versehen. Bereits im Verlauf des Jahres 1954 kam es zu mehreren Überarbeitungen:
- Die geschweißten Verbindungen im Tretlagerbereich wichen Muffen, Umstellung von Glockentretlager auf BSA- Keiltretlager,
- Neue Steuerkopfmuffen und nunmehr gerade, filigrane Sitzstreben,
- Sportgepäckträger statt Rohrgepäckträger,
- Flachlenker,
- Stempelbremse mit Bowdenzug statt Gestänge.
1956 wurde der Sportgepäckträger durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt. Zu diesem Zeitpunkt besaß das Modell 9 b bereits einen Flachlenker mit separatem Vorbau (Grünert-Leichtmetallvorbau).
1957 wurde der Hinterbau erneut überarbeitet, er war nun geschlossen (starr) ausgeführt und besaß gerade Kettenstreben. In einem Mifa-Katalog von 1958 erscheint der Hinweis, dass das Modell 9 b ab diesem Jahr mit angelöteter Luftpumpenhalterung und Ösen zur Seilzugführung (in Vorbereitung zum nachträglichen Anbau einer Kettenschaltung) ausgerüstet wird. Während die Luftpumpenhalterung bereits an Fahrrädern von 1957 zu finden ist, gibt es für die besagten Ösen bislang noch keine Belege. Hinzu kamem Ösen am Oberrohr zur Seilzugführung einer (nachträglich anzubringenden) hinteren Felgenbremse.
Im Laufe des Jahres 1958 kam es zu einer erneuten Überarbeitung:
- Analog den Diamant-Sporträdern wurde nun eine Rundscheidengabel verwendet,
- Dynamohalterung an der Sitzstrebe,
- Ösen an Unterrohr und Kettenstrebe (Bowdenzugführung Kettenschaltung)
- Sockel am Unterrohr (für Befestigung eines Schalthebels)
- Die Steuerkopfmuffen wurden (wie auch bei den übrigen Sporträdern von Mifa) geringfügig überarbeitet,
Mit den zusätzlichen Anlötteilen war es möglich, das Fahrrad nachträglich aufzurüsten (Felgenbremse hinten, Kettenschaltung). Die Fahrräder wurden nun offenbar weitgehend mit Aluminiumfelgen ausgestattet. Zudem besitzt das Modell 9 b gemäß einem Katalog von 1958 vorn bereits eine Felgenbremse.
Galerie
Kettenstreben noch gekröpft, Sitzstreben bereits gerade. Ausstattungvariante mit Leichtmetallfelgen.
Werkzeug noch in einer Rahmentasche, Luftpumpe mit Holzgriff. Der Scheinwerferhalter war bereits im Fundzustand "falsch" herum montiert.
Bakelitgriffe von Tempo mit feiner Riffelung, Flachlenker mit Plastemuffe und Beleuchtungskomponenten von AFE.
Bereifung von TSG, Blockpedale ohne Reflektoren.
Im DHZ-Katalog ist das Modell 9 b nunmehr mit Satteltasche und Schutzblech-Rücklicht abgebildet.
Ein Modell 9 b von 1957. Es wurde zeitgenössisch mit Gangschaltung und Felgenbremse vorn nachgerüstet. Die Beleuchtung fehlt. Griffe vermutlich nicht original. Ausstattung wie bei Modell 9 e nun mit Leichtmetallfelgen (D-Profil). Rahmen bereits mit angelöteter Luftpumpenhalterung, geraden Kettenstreben und geschlossenem Hinterbau.
Zu dieser Zeit wurden die Fahrräder vermehrt auch in verschiedenen Buntlackierungen angeboten. Hierbei handelt es sich vermutlich noch um Lasurlack. Die Schutzbleche sind anders als beim damaligen Modell 9 e aus Stahl und silberfarben lackiert, mit hellgrüner Linierung (es könnte sich um ausgeblichenes rot handeln).
Technische Angaben
Baujahre 1953/54 | Baujahre 1954/58 | |||
---|---|---|---|---|
Rahmen: | Stahlrohrrahmen, Hinterbau offen Ketten- und Sitzstreben gekröpft |
Stahlrohrrahmen, Hinterbau offen Kettenstreben gekröpft, Sitzstreben gerade (ab 1957: Hinterbau starr, Kettenstreben gerade) | ||
Rahmenform: | Diamant-Form | |||
Rahmenhöhe: | 550 mm | |||
Halterung für Dynamo: | - | Am Hinterbau (ab 1958) | ||
Haltespitzen für Luftpumpe: |
- | Am Sitzrohr (ab 1957) | ||
Führung für Schaltseil, Sockel für Schalthebel: |
- | Ab 1958 | ||
Führung für hint. Felgenbremse: | - | Ab 1957 | ||
Tretlager: | Tretlagerhülse mit Rahmen verschweißt Glockentretlager |
Tretlagerhülse mit Rahmen vermufft BSA-Keiltretlager Typ 8018 | ||
Übersetzungs- verhältnis: |
46:20 | |||
Vorderradnabe: | Dreiteilige Vorderradnabe (Stahl) | |||
Hinterradnabe: | Rücktrittnabe (Stahl) | |||
Bremsen: | Vorn Stempelbremse mit Gestänge Hinten Rücktritt |
Vorn Stempelbremse mit Bowdenzug Hinten Rücktritt | ||
Lenker: | Tourenlenker (NSU-Form bzw. ähnl. NSU-Form) ohne Vorbau | Flachlenker ohne Vorbau (ab vrmtl. 1956 mit Vorbau) | ||
Sattel: | Leder-Sportsattel (Möve Nr. 421 VL) | |||
Felgen: | Stahlfelgen | Stahlfelgen, optional Aluminiumfelgen | ||
Bereifung: | Drahtreifen 26" × 1 3/8" (35-584) | |||
Schutzbleche: | Stahlschutzbleche (1958: Aluminiumschutzbleche) | |||
Preis: | 261,50 DM (1956) |