Speichen: Unterschied zwischen den Versionen

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| [[Mifa Modell 10 b]], [[Simson Tourenräder| Simson Tourenräder mit sportlicher Ausstattung]], [[Möve Modell 65| Möve Modell 65]], [[Diamant Modell 201]], [[Diamant Modell 202]], bis ca. 1964 noch [[Diamant Modell 35 102]] und [[Diamant Modell 35 154]]
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| '''298mm'''
| '''298 mm'''
| [[Mifa Modell SH 14/2]], [[Diamant Modell 108]], [[Diamant Modell 109]], bis ca. 1962 noch [[Diamant Modell 35 201]], [[Diamant Modell 35 202]], [[Diamant Modell 35 251]] und [[Diamant Modell 35 252]]
| [[Diamant Modell 108]], [[Diamant Modell 109]], bis ca. 1962 noch [[Diamant Modell 35 201]], [[Diamant Modell 35 202]], [[Diamant Modell 35 251]] und [[Diamant Modell 35 252]], [[Mifa Modell SH 14/2]],  ca. ab 1959 [[Mifa Modell SH 14/1]]
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| [[Diamant Modell 108]], [[Diamant Modell 109]], [[Diamant Modell 208]], [[Diamant Modell 209]], bis ca. 1962 noch [[Diamant Modell 35 202]], [[Diamant Modell 35 203]], [[Diamant Modell 35 251]] und [[Diamant Modell 35 253]], ca. ab 1959 [[Mifa Modell SH 14/1]]
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| '''294mm'''
| [[Datei:Stahlfelge schmal Mifa-Sporträder.JPG|thumb|center|150px|x150px|Stahlfelge schmal]]
| [[Mifa Modell SH 14/2]], [[Diamant Modell 108]], [[Diamant Modell 109]] bis ca. 1962 noch [[Diamant Modell 35 202]] und [[Diamant Modell 35 252]]
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| [[Mifa Modell SH 14/1]]
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Aktuelle Version vom 23. Juli 2024, 16:49 Uhr

Die Speichen zählen zu den tragenden Teilen am Fahrrad und stellen die Verbindung zwischen Nabe und Felge her. Die hohe Belastung verteilt sich dabei auf meist 36 einzelne Speichen pro Laufrad, sodass für die einzelne Speiche ein geringer Querschnitt ausreichend ist, sofern korrekt eingespeicht wurde. Um den unterschiedlichen Belastungen an den verschiedenen Fahrradmodellen gerecht zu werden, gibt es Speichen mit unterschiedlich großem Querschnitt. Ebenso variiert die Speichenlänge entsprechend der Naben- und Felgengröße. In der DDR waren Speichen stets vernickelt oder verchromt.

Hersteller

  • KEBA (belegt für 1953 bis 1965, 1985 bis 1990)
  • VEB Fahrzeug- und Gerätewerk Simson, Suhl (Thür) - Werk IV, Barchfeld (Werra) (belegt für 1966 bis 1984), spätestens ab 1981 im Werk 9, Barchfeld (Werra)
  • Pallas (belegt für 1945, 1946, 1948 bis 1951)
  • Speichen-Schüller (belegt für 1949, 1951 bis 1966)
  • Gebr. Franke KG, Mühlhausen (belegt für 1945)
  • Hansa Metallwaren GmbH, Brandenburg a. d. Havel (belegt für 1945)
  • Heinz Groß, Leipzig (belegt für 1951)
  • VEB Mechanik, Wurzen (belegt für 1953)
  • Genossenschaft des Mechaniker-Handwerks, Leipzig - verstärkte Speichen für Fahrräder mit Hilfsmotor (belegt für 1956)

Speichentypen und Durchmesser

Glattspeichen

Verwendete Speichendurchmesser

  • 1,8 mm
  • 2,0 mm
  • 2,5 mm

Die einfachen Glattspeichen haben über ihre gesamte Länge den gleichen Durchmesser und wurden bei allen Fahrradtypen mit Ausnahme der Rennräder und Rennsporträder verwendet. Entsprechend der jeweiligen Naben und Felgen, wurde eine Vielzahl unterschiedlicher Speichenlängen produziert, die hier nicht umfassend aufgeführt werden können. Diverse gebräuchliche Speichenlängen sind dem nächsten Abschnitt zu entnehmen.

In den 1940er und 1950er Jahren waren dabei noch leichte Speichen mit 1,8mm Durchmesser üblich, die auch schon vor 1945 Standard waren. Vermutlich im Zusammenhang mit der Neuordnung der Fahrradindustrie im Jahre 1959 wurde der Standard auf 2,0mm angehoben, weil diese Speichen als langlebiger galten und man sich so (trotz des höheren Rohstoffbedarfs bei der Produktion) Einsparungen erhoffte. Mit der Vergrößerung des Drahtdurchmessers ging auch eine Änderung der Speichengewindegröße einher, die auch neue Speichennippel erforderlich machte. Die 1,8mm-Speichen besaßen noch ein FG 2,0-Gewinde, während die 2,0mm-Speichen Nippel mit FG 2,3 benötigen, für die wiederum größere Löcher in den Felgen notwendig wurden. Dies ist besonders bei Alu-Felgen zu beachten, da sich zu kleine Speichennippel durch die Felge ziehen können. Weiterhin wurden Glattspeichen auch mit 2,5mm Durchmesser angeboten, die überall dort zum Einsatz kamen, wo die Laufräder besonders hohen Belastungen ausgesetzt waren. Verwendung fanden sie damit an Lastenrädern und Hallensporträdern, aber auch bei Fahrrädern, die mit einem Hilfsmotor nachgerüstet wurden.

Bis Mitte der 1970er Jahre wurden ausschließlich vernickelte Speichen verwendet, die bei unzureichender Pflege recht schnell oxidierten und sich heute nur noch schlecht aufpolieren lassen. Später wurden die Speichen verkupfert und mit einer Glanzchromschicht überzogen, wodurch sie erheblich witterungsfester wurden und sich leichter von Flugrost befreien ließen.

Doppel-Dickend-Speichen

Speichendurchmesser

  • 1,8/1,6 mm
  • 2,0/1,8 mm

Speichenlängen

  • 294 mm
  • 296 mm
  • 300 mm
  • 302 mm
  • 304 mm

Doppel-Dickend-Speichen (kurz DD-Speichen) waren bis in die 1920er Jahre die üblichen Speichen für viele Markenräder. Da ihre Herstellung allerdings erheblich aufwendiger ist als jene einfacher Glattspeichen, fanden sie ab den 1930er Jahren fast nur noch an Rennrädern Verwendung. Auch in der DDR-Fahrradindustrie blieb diese Abstufung erhalten, sodass das Sortiment der hergestellten Speichenlängen sehr eng auf die weitere Teileproduktion im Rennsport abgestimmt war.
Die Besonderheit bei DD-Speichen ist, dass Speichenbogen und Gewindeteil den Nenndurchmesser haben, während der dazwischenliegende Mittelteil durch Hämmern oder Walzen verjüngt ist. Neben der Gewichtseinsparung bringt das auch eine Verbesserung der Haltbarkeit mit sich, da der schwächere Mittelteil einwirkende Lastspitzen elastisch abfängt, anstatt sie ungedämpft auf den ohnehin hoch belasteten Speichenbogen zu übertragen.
Ähnlich wie bei den Glattspeichen wurden ab Ende der 1970er Jahre auch verchromte DD-Speichen hergestellt. Parallel dazu lief die Produktion vernickelter DD-Speichen aber weiter, wobei diese vor allem bei den Rennmaschinen der Radsport-Vereine zum Einsatz kamen. Dort musste vor allem der Verschleiß ausgeglichen werden; Rostresistenz war angesichts der regelmäßigen Wartung und Pflege zweitrangig.

Bis in die 1980er Jahre hinein wiesen sämtliche DD-Speichen aus DDR-Produktion einen Durchmesser von 1,8/1,6 mm auf und erst mit dem Import der Mavic-Schlauchreifenfelgen kamen solche mit 2,0/1,8 mm hinzu. Grund dafür war, dass diese Felgen für konventionelle FG2,3-Nippel ausgelegt waren.


Die richtige Speichenlänge

Im Folgenden sind die Speichenlängen für einige Standardkombinationen aus DDR-Naben und -Felgen aufgelistet, wobei sich die Maße jeweils auf das übliche Einspeichverfahren mit 3-facher Speichenkreuzung beziehen. Andere Verfahren waren unüblich und werden deshalb nicht erfasst.

Die Länge wird von der Innenseite des Speichenbogens bis zum Ende des Gewindes gemessen.


Rennräder und Luxussporträder mit 27"/28"-Laufrädern

Nabe Ritzel Felge Speichenlänge
dreiteilige Rennnabe
kein + Grünert- bzw. MZ-Felge
(27"-Schlauchreifen)
= 302 mm
28"-Drahtreifenfelge
(Beispielbild)
???mm
einteilige Rennnabe
(alte und neue Ausführung)
kein + Grünert- bzw. MZ-Felge
(27"-Schlauchreifen)
= 304 mm
Mavic-Felge
(27"-Schlauchreifen)
300 mm
28"-Drahtreifenfelge
(D-Profil)
298 mm
Bahnradnabe
kein + Grünert- bzw. MZ-Felge
(27"-Schlauchreifen)
= 296 mm
Mavic-Felge
(27"-Schlauchreifen)
292 mm
dreiteilige Rennnabe
1-fach
Leerlauf
+ Grünert- bzw. MZ-Felge
(27"-Schlauchreifen)
= ???mm
28"-Drahtreifenfelge
(Beispielbild)
???mm
4-fach
Leerlauf
+ Grünert- bzw. MZ-Felge
(27"-Schlauchreifen)
= 302 mm (links)
300 mm (rechts)
28"-Drahtreifenfelge
(Beispielbild)
???mm (links)
???mm (rechts)
einteilige Rennnabe
(alte Ausführung)
oder
einteilige Rennnabe
(neue Ausführung)
1-fach
Leerlauf
+ Grünert- bzw. MZ-Felge
(27"-Schlauchreifen)
= ???mm
Mavic-Felge
(27"-Schlauchreifen)
???mm
28"-Drahtreifenfelge
(Beispielbild)
???mm
4-fach
Leerlauf
+ Grünert- bzw. MZ-Felge
(27"-Schlauchreifen)
= 302 mm (links)
300 mm (rechts)
Mavic-Felge
(27"-Schlauchreifen)
298 mm (links)
296 mm (rechts)
28"-Drahtreifenfelge
(D-Profil)
296 mm
5-fach
Leerlauf
+ Grünert- bzw. MZ-Felge
(27"-Schlauchreifen)
= 302 mm (links)
300 mm (rechts)
Mavic-Felge
(27"-Schlauchreifen)
298 mm (links)
296 mm (rechts)
28"-Drahtreifenfelge
(Beispielbild)
???mm (links)
???mm (rechts)
Bahnradnabe
1-fach
(starr)
+ Grünert- bzw. MZ-Felge
(27"-Schlauchreifen)
= 296 mm
Mavic-Felge
(27"-Schlauchreifen)
292 mm


Touren-, Sport- und Tourensporträder

Fahrräder mit 26"-Laufrädern

Nabe Ritzel Felge Speichenlänge Modelle
Dreiteilige Vorderradnabe von FuS später Renak mit und ohne Öler
ohne +
LM-Felge breit, mit Flachschulterprofil
= 264 mm Mifa Modell 10 b, Simson Tourenräder mit sportlicher Ausstattung, Möve Modell 65, Diamant Modell 201, Diamant Modell 202, bis ca. 1964 noch Diamant Modell 35 102 und Diamant Modell 35 154
Rücktrittnabe von RENAK oder FuS
1-fach Freilauf +
LM-Felge breit, mit Flachschulterprofil
= 260 mm Mifa Modell 10 b, Simson Tourenräder mit sportlicher Ausstattung, Möve Modell 65, Diamant Modell 201, Diamant Modell 202, bis ca. 1964 noch Diamant Modell 35 102 und Diamant Modell 35 154
Dreiteilige Vorderradnabe von FuS später Renak mit und ohne Öler
ohne +
LM-Felge schmal, mit Flachschulterprofil
= 281 mm Mifa Modelle 9 b, 9 e
Starre Hinterradnabe, linkes Lager innenliegend
1-fach Freilauf +
LM-Felge schmal, mit Flachschulterprofil
= 281 mm Mifa Modell 9 e
Rücktrittnabe von RENAK oder FuS
1-fach Freilauf +
LM-Felge schmal, mit Flachschulterprofil
= 275 mm Mifa Modell 9 b
Dreiteilige Vorderradnabe von FuS später Renak mit und ohne Öler
ohne +
LM-Felge schmal, mit D-Profil
= 279 mm Mifa Modelle 9 b, 9 e und Diamant Modell 35 205
Starre Hinterradnabe, linkes Lager innenliegend
1-fach Freilauf +
LM-Felge schmal, mit D-Profil
= 279 mm Mifa Modell 9 e, Diamant Modell 35 205
Rücktrittnabe von RENAK oder FuS
1-fach Freilauf +
LM-Felge schmal, mit D-Profil
= 273 mm Mifa Modell 9 b
Dreiteilige Vorderradnabe von FuS später Renak mit und ohne Öler
ohne +
LM-Felge schmal, mit Fünfkantprofil
= 266 mm
Rücktrittnabe von RENAK oder FuS
1-fach Freilauf +
LM-Felge schmal, mit Fünfkantprofil
= 262 mm

Fahrräder mit 28"-Laufrädern

Nabe Ritzel Felge Speichenlänge Modelle
Dreiteilige Vorderradnabe von FuS später Renak mit und ohne Öler
ohne +
LM-Felge schmal, mit D-Profil
= 298 mm Diamant Modell 108, Diamant Modell 109, bis ca. 1962 noch Diamant Modell 35 201, Diamant Modell 35 202, Diamant Modell 35 251 und Diamant Modell 35 252, Mifa Modell SH 14/2, ca. ab 1959 Mifa Modell SH 14/1
Dreiteilige Nabe von FuS später Renak mit und ohne Öler
1-fach Freilauf +
LM-Felge schmal, mit D-Profil
= 294 mm Mifa Modell SH 14/2, Diamant Modell 108, Diamant Modell 109 bis ca. 1962 noch Diamant Modell 35 202 und Diamant Modell 35 252
Rücktrittnabe von RENAK oder FuS
1-fach Freilauf +
LM-Felge schmal, mit D-Profil
= 292 mm Diamant Modell 108, Diamant Modell 109, Diamant Modell 208, Diamant Modell 209, bis ca. 1962 noch Diamant Modell 35 202, Diamant Modell 35 203, Diamant Modell 35 251 und Diamant Modell 35 253, ca. ab 1959 Mifa Modell SH 14/1
Dreiteilige Nabe von FuS später Renak mit und ohne Öler
ohne +
Stahlfelge schmal
= 300 mm Mifa Modell SH 14/1
Rücktrittnabe von RENAK oder FuS
1-fach Freilauf +
Stahlfelge schmal
= 292 mm Mifa Modell SH 14/1
Dreiteilige Vorderradnabe von FuS später Renak mit und ohne Öler
ohne +
LM-Felge breit, mit Flachschulterprofil
= 296 mm Diamant Modell 101, Diamant Modell 102, Möve Modell 100
Rücktrittnabe von RENAK oder FuS
1-fach Freilauf +
LM-Felge breit, mit Flachschulterprofil
= 292 mm Diamant Modell 101, Diamant Modell 102, Möve Modell 100


Fahrräder mit 14"-Laufrädern

Nabe Ritzel Felge Speichenlänge Modelle
+ =

Fahrräder mit 20"-Laufrädern

Nabe Ritzel Felge Speichenlänge Modelle
+ =

Fahrräder mit 24"-Laufrädern

Nabe Ritzel Felge Speichenlänge Modelle
+ =

Galerie