Mifa Modell SH 14/1: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. Oktober 2018, 18:46 Uhr
Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
Übersichtsartikel Mifa Sporträder bis 1960
Rahmen und Ausstattung
Im Vergleich zu den Tourenrädern zeichnete sich das Sportrad durch einen leichteren und vor allem hinsichtlich des Hinterbaus und der Vorderradgabel grazileren Rahmen aus. Die Rahmenhöhe betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden vorn und hinten. Der Hinterbau war, im Gegensatz zu dem der 26"-Sporträder, von Anfang an starr ausgeführt mit geraden Sitzstreben, zunächst jedoch auch noch mit gekröpften Kettenstreben. Beim Rahmen selbst verzichtete man bis 1957 auf weitere Anlötteile - mit Ausnahme früher Exemplare bis 1954, diese besaßen am Unterrohr eine Halterung für die Luftpumpe. Eine Besonderheit stellten ferner die anfangs verwendeten Muffen dar, die es sonst an keinem anderen Fahrradmodell der DDR gab. Sie wurden 1954 verändert, wobei auch der Abschluss der Sitzstreben überarbeitet wurde.
Verbindliche Aussagen zur Ausstattung sind bislang nur anhand von Katalogen aus den Jahren 1956, 1957 und 1958 möglich, für die Zeiträume davor und danach sind diese Angaben mangels Prospektmaterial schwierig. Ab Werk wurde das Fahrrad zunächst mit Tourenlenker und Gestängestempelbremse, sowie Rücktritt hinten und einem Keiltretlager in BSA-Ausführung ausgestattet. Ferner besaß es einen Sportgepäckträger, einen Sportsattel sowie Flügelmuttern. Schmale Stahlfelgen und Stahlschutzbleche (in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert) waren weitere Erkennungsmerkmale.
Gemäß DHZ-Katalog von 1956 kostete das Modell SH 14/1 254,- bis 261,50 DM.
Änderungen während der Produktionszeit
Im Jahr 1954 wurde das Fahrrad überarbeitet. Neben der Änderung der Muffenform und des Abschlusses der Sitzstreben, wurde der Tourenlenker durch einen Flachlenker mit Leichtmetall-Vorbau und Seilzugstempelbremse ersetzt. Der Sportgepäckträger wurde 1956 durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt. Die übrigen Weiterentwicklungen des hier beschriebenen Modells betrafen hauptsächlich den Rahmen. 1957 wurde der Rahmen vergleichsweise umfangreich modernisiert, wobei bislang anzunehmen ist, dass diese Anpassungen in zwei Stufen vorgenommen wurden. Zunächst wurden die Kettenstreben begradigt, eine Luftpumpenhalterung am Sattelrohr angebracht und das Oberrohr mit Ösen zur Führung des Bowdenzugs (Felgenbremse hinten) versehen. Noch im selben Jahr wurden weitere Ösen bzw. Befestigungspunkte ergänzt:
- Ösen an Unterrohr und Kettenstrebe (Bowdenzugführung Kettenschaltung)
- Sockel am Unterrohr (für Befestigung eines Schalthebels)
- Dynamohalterung am Hinterbau
Mit diesen zusätzlichen Anlötteilen war es möglich, das Fahrrad nachträglich aufzurüsten (Felgenbremse hinten, Kettenschaltung). Darüber hinaus besitzen die Mifa-Sporträder (28") ab dem Baujahr 1957 eine Rundscheidengabel ähnlich der von Diamant. Außerdem wurde die Form der Rahmenmuffen vermutlich im gleichen Jahr überarbeitet.
1958 tauchte die hier beschriebene Ausführung letztmalig in Katalogen auf. Den darin enthaltenen Angaben zufolge besaß das Modell SH 14/1 ab dieser Zeit eine Felgenbremse, und demnach auch entsprechende Leichtmetallfelgen. Bisher aufgetauchte Belegexemplare dieser Zeit waren jedoch weiterhin mit Stempelbremse und Stahlfelgen ausgestattet, weshalb fraglich erscheint, ob die Angaben im Katalog tatsächlich noch serienwirksam wurden. Schon kurze Zeit darauf wurde die Produktion dieses Modells beendet. Wann genau, lässt sich bisher nicht angeben. Die jüngsten bekannten Belegexemplare sind von 1958.
In den GHG-Sortimentskatalogen der Jahre 1964 und 1965 werden zwar noch der Rahmen und die Vorderradgabel für die Modelle SH 14/1 und SH 14/2 angeboten, doch sind sie dort bereits als auslaufende Produkte gekennzeichnet. Vermutlich handelt es sich dabei um Restbestände, denn bislang sind keine Belegexemplare mit einer diesem Baujahr entsprechenden Rahmennummer bekannt geworden.
Galerie
Dieses Detail eines anderen Exemplars läßt auf eine werkseitige Ausstattung mit schmalen, doppelt weiß linierten Stahlfelgen und Flügelmuttern aus verchromtem Stahl schließen.
Modellvariante mit Strahlenkopf.
Bei diesem SH 14/1 von 1956 sieht man noch die alte Gepäckträgerbefestigung, noch im selben Jahr bekam dieses Fahrrad einen Gepäckträger in Schwedenform.
Dieses Rad, ebenfalls von 1956, wurde restauriert und befindet sich wieder weitgehend im Originalzustand. Lediglich die Bremse hat eine leicht abweichende Form. Die Befestigung des Gepäckträgers scheint eine Art Übergangslösung zu sein, ist aber original. Mifa-Räder hatten keine Anlötteile für Gepäckträger.
Sporträder von Mifa als Exponate auf der Leipziger Herbstmesse 1957. Im Vordergrund (blaues Fahrrad) ein Modell 9 e, daneben die Modelle SH 14/2 und 9 b, ganz rechts ist das Modell SH 14/1 zu sehen. Im direkten Vergleich fallen die unterschiedlichen Steuerkopflängen auf: Die 26"-Varianten messen hier 160 mm, die 28"-Modelle hingegen 130 mm.
Referenz-Fahrrad (?)
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Modell SH 14/1 von 1957/1958: Der Rahmen wurde 1957 gefertigt, die Rücktrittnabe ist von 1957, die Vorderradnabe von 1958, die Beleuchtungskomponenten aus dem Frühjahr/Sommer 1958. Das Fahrrad ist vollständig original erhalten.
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Ausstattung: Beleuchtungskomponenten von AUFA, Bereifung von TSG, Griffe Marke "Tempo" (Form "HaGe"), dazu wurde ein zeitgenössischer Saxonia-Kettenschutz montiert. Das Fahrrad besitzt bereits eine Rundscheidengabel.Dieses Rad (Baujahr 1958) ist als Modell SH 14/1 aufgebaut, die Anlötteile lassen aber auch die Umrüstung auf SH 14/2 und sogar auf Schaltungsbetrieb zu, zudem ist eine Rundscheidengabel verbaut.
Mifa Emblem und Gütezeichen auf SH 14/1-Modellen
Anlötteile am Rahmen
Verwendungszweck | Bemerkungen |
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Zugführung für hint. Felgenbremse | ab 1957 |
Zugführung für Kettenschaltung | ab 1957 |
Halterung für Luftpumpe | am Sattelrohr; ab 1957 |
Halterung für Dynamo | am Hinterbau; ab 1957 |
Sockel für Schalthebel | am Unterrohr; ab 1957 |
Technische Merkmale
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