Mifa Modell 9 e: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. August 2018, 00:05 Uhr
Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
Übersichtsartikel Mifa Sporträder bis 1960
Rahmen und Ausstattung
Die folgenden Angaben beziehen sich auf Modell 9 e in der Ausführung 1954. Möglicherweise wurde es bereits zuvor mit ggf. abweichenden Merkmalen produziert. Modell 9 e von Mifa war ein 26"-Sportrad in Herrenausführung. Die Rahmenhöhe betrug 55 cm. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad einen filigranen Hinterbau mit angelöteten Sportausfallenden. Der Hinterbau war offen ausgeführt und besaß gerade Sitzstreben und gekröpfte Kettenstreben. Am Rahmen selbst gab es zunächst keine Anlötteile. Ab Werk wurde das Modell 9 e grundsätzlich mit einer Felgenbremse vorn und hinten sowie einem Keiltretlager in BSA-Ausführung ausgestattet. Schmale Schutzbleche (Stahl, lackiert, ohne Linierung), schmale Leichtmetallfelgen und Bereifung der Größe 26 × 1 3/8 × 1 1/2 waren weitere Kennzeichen. Ferner besaß es einen Flachlenker mit Leichtmetall-Vorbau, einen Sportsattel, einen Sportgepäckträger sowie Flügelmuttern. Skurril erscheint, dass Modell 9 e anfangs keine Zugführung für die hintere Felgenbremse besaß. Davon abgesehen, ist Modell 9 e durchaus als konsequent entwickeltes Sportrad einzuschätzen und war - neben dem in Kleinserie produzierten Diamant 67 - das erste Fahrradmodell der DDR, das serienmäßig mit Felgenbremsen ausgestattet wurde. Diese waren zunächst noch ungeprägt und kamen von Zella-Mehlis. Zumindest gemäß den Katalogangaben von 1957 war das Modell 9 e auch mit verchromten Stahlfelgen lieferbar, wahrscheinlich jedoch nur zu Exportzwecken.
Änderungen während der Produktionszeit
Der Sportgepäckträger wurde etwa 1956 durch einen Gepäckträger in "Schwedenform" ersetzt. Im Zeitraum 1957/1958 wurde das Modell 9 e vergleichsweise umfangreich überarbeitet, wobei bislang nicht eindeutig klar ist, in welcher Reihenfolge diese Überarbeitungen vorgenommen wurden. Nachvollziehen lässt sich, dass 1957 die Überarbeitung des Hinterbaus sowie die Ergänzung um die Luftpumpenhalterung umgesetzt wurde. Der Hinterbau besaß ab jenem Jahr gerade Kettenstreben, zudem waren die Sitzstreben nun seitlich an der Sitzmuffe befestigt ("geschlossener" Hinterbau). Bisher waren diese mit der Klemmschraube an der Sitzmuffe verschraubt ("offene" Bauweise). Hinzu kamen Ösen am Oberrohr zur Seilzugführung für die hintere Felgenbremse. 1958 wurden folgende Anlötteile ergänzt:
- Ösen an Unterrohr und Kettenstrebe (Bowdenzugführung Kettenschaltung)
- Sockel am Unterrohr (für Befestigung eines Schalthebels)
- Dynamohalterung am Hinterbau
Mit diesen zusätzlichen Anlötteilen war es möglich, das Fahrrad nachträglich mit einer Kettenschaltung auszurüsten. Darüber hinaus besitzen die Mifa-Sporträder (26") ab dem Baujahr 1958 eine Rundscheidengabel ähnlich der von Diamant. Außerdem wurde die Form der Rahmenmuffen vermutlich im gleichen Jahr überarbeitet. Offenbar wurden die 26“-Sporträder von Mifa ab 1958 nur noch mit Leichtmetallschutzblechen ausgestattet.
Galerie
Die Optima-Gangschaltung wurde offenbar unmittelbar nach der Auslieferung nachgerüstet, sie ist mit "54" datiert. Aufgrund der langsamen werksseitigen Übersetzung, empfielt sich dieses sportliche Modell geradzu für eine solche Nachrüstung.
Das Strebenrücklicht ist die einzige Beleuchtungskomponente, die im Fundzustand noch original erhalten war. Dynamo und Scheinwerfer wurden originalgegtreu von FEK angebaut.
Die schmalen Leichtmetallfelgen mit Flachschulterprofil wurden in der Größe 26" nur an diesem Modell verwendet. Bereifung von TSG. Die Felgenbremse ist noch ungeprägt, sie stammt vrmtl. von Zella-Mehlis.
Die Gummigriffe sind ungeprägt und waren im Fundzustand vorhanden. Bremshebel von Optima. Bereits mit Vorbau von Grünert ausgestattet.
Ein Exemplar von 1959. Scheinwerfer, Sattel und vermutlich der Lenker sind nicht original. Die Schutzbleche und Felgen sind schmal und bestehen aus Aluminium.
Die zusätzlichen Anlötteile sind an diesem Rahmen vorhanden, die 3-Gang-Schaltung von Renak wurde nachgerüstet.
Detail der schmalen Sportfelgen des nebenstehenden Exemplars, die in dieser Ausführung (26", D-Profil) sonst nur am Wandersportrad von Diamant und teilweise am Modell 9 b verwendet wurden.
Anlötteile am Rahmen
Verwendungszweck | Bemerkungen |
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Zugführung für hint. Felgenbremse | ab 1957 |
Halterung für Luftpumpe | am Sattelrohr; ab 1957 |
Halterung für Dynamo | am Hinterbau; ab 1958 |
Zugführung für Kettenschaltung | ab 1958 |
Sockel für Schalthebel | am Unterrohr, ab 1958 |
Technische Merkmale
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