Diamant Modell 208: Unterschied zwischen den Versionen

Aus DDR-FahrradWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
imported>Moosmutzel
K (<replacetext_editsummary>)
imported>Moosmutzel
K (<replacetext_editsummary>)
(kein Unterschied)

Version vom 18. Oktober 2013, 00:04 Uhr

<poem style="border: 1px solid #d6d2c5; background-color: #f9f9f9; padding: 0;">

Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Fahrradwerke Elite-Diamant

in der Unterkategorie    Diamant Sporträder

Zu den Sporträdern Modell 108 und 109 kamen 1956 die Luxus-Sporträder hinzu, die bereits ab Werk eine Viergang-Kettenschaltung besaßen. Auch hier konnte zwischen Freilaufnabe mit Rücktritt und Starrnabe mit Leerlaufzahnkranz und Felgenbremse gewählt werden. Die entsprechende Damenausführung war unter der Bezeichnung Modell 209 verfügbar.

Der Rahmen war mit dem der einfacheren Diamant-Sporträder weitgehend identisch und besaß einen starr ausgeführten Hinterbau mit geraden Sitz- und Kettenstreben. Wie bei Sporträdern üblich besaß auch dieses Fahrrad angelötete Ausfallenden. Ähnlich wie schon in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurden wesentliche Entwicklungen vom Rennrad auf die neueste Generation der Diamant-Sporträder übertragen. So ähnelte nicht nur der generelle Rahmenaufbau der Modelle 208 und 209 dem des Rennrades, sondern auch die Rundscheidengabel wurde übernommen. Die Luxus-Ausführung unterschied sich recht deutlich von den einfacheren Modellen. Der Rahmen besaß vertikale Ausfallenden, zusätzliche Anlötteile für die Gangschaltung und den Kettenschutz, geänderte Ausfallenden an der Gabel (für die senkrechte Schutzblechstrebe) und zusätzliche Ösen an der Unterseite des Unterrohres zur Befestigung des Beleuchtungskabels. Auch die Luftpumpenhalterung war am Unterrohr angelötet, da diese Fahrräder mit einer langen Aluminium-Luftpumpe ausgeliefert wurden. Am Unterrohr war ein Sockel angelötet, der zur Befestigung des Schalthebels diente.

Neben der serienmäßigen Gangschaltung besaß das Modell 208 unter anderem einen Kettenschutz aus Aluminium (das Modell 108 wurde stets ohne Kettenschutz geliefert und das Modell 109 besaß einen einfacheren Kettenschutz aus Stahl) sowie ein anderes Vorderradschutzblech, auf dem der Scheinwerfer befestigt war. Besonders frühe Exemplare besaßen noch den bekannten Möve-Sportsattel mit Lederdecke, doch wurde noch im Jahr der Vorstellung (also 1956) der sogenannte Terry-Sattel zum Standard bei den Luxus-Sporträdern. Vom Rennrad Modell 167 übernahm man die Naben aus Aluminium (bei der Variante mit Rücktritt bestand die Nabe jedoch aus Stahl) sowie die lange Aluminium-Luftpumpe. Bis 1957 besaß das Modell 209 noch einen im hinteren Teil durchbrochenen Kettenschutz, der nur an Kettenstrebe und Unterrohr befestigt war. Das Folgemodell war geschlossen und wurde zusätzlich auch am Sitzrohr befestigt. In dieser Ausführung blieb er bis Ende der 60er Jahre ein charakteristisches Erkennungsmerkmal der Luxus-Sporträder. Eine weitere Besonderheit war der "freitragende" Gepäckträger aus Leichtmetall, der nicht am Hinterbau oder an der Sattelrohrklemmung befestigt, sondern am Schutzblech. Diese Lösung war nur wenig belastbar, weshalb die Luxus-Sporträder mit dem Modellwechsel 1959 mit dem gleichen Gepäckträger wie die einfachen Sportrad ausgestattet wurden. Gemäß DHZ-Katalog von 1956 kostete das Luxus-Sportrad 425,- DM (mit Rücktrittnabe) bzw. 478,50 DM (mit Felgenbremse vorn und hinten).
Eine Prospektabbildung aus dem Jahre 1956 zeigt die Luxus-Ausführungen noch mit einem ungewöhnlichen Kettenblatt mit Zweipunktbefestigung der Tretkurbel. Mit dieser Ausstattung wurden sowohl die Damen- als auch die Herrenvariante auf der Leipziger Messe 1956 gezeigt. Unklar ist indes, ob dies tatsächlich der anfänglichen Serienausstattung entsprach oder ob die Luxus-Sporträder anfangs nur mit den vom normalen Sportrad bekannten Leichtmetall-Tretkurbeln ausgeliefert wurden.

Analog den Modellen 108 und 109 hatten die Luxus-Sporträder eine Metallic-Lackierung. Vermutlich wurde das Modell 208 anfangs noch mit dem bis Ende 1956 üblichen Rahmendekor ausgeliefert, doch sind so frühe Exemplare heute nur noch selten zu finden. Seit Ende 1956 besaßen alle Sporträder ein neues Rahmendekor, welches bis 1964 beibehalten wurde. Markant sind die bunten "Weltmeisterringe" am Sattelrohr, am Unterrohr und an den Gabelscheiden. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.

Im Zusammenhang mit der Sortimentsbereinigung wurde in Abhängigkeit von der Hinterradbremse aus dem Modell 208 das Modell 35 203 (mit Rücktrittbremse) bzw. Modell 35 204 (mit Felgenbremse).



  • Technische Merkmale
 - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau starr ausgeführt
 - gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, vertikale Ausfallenden 
 - Halterung für Dynamo am Hinterbau angelötet 
 - am Unterrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe 
 - angelötete Zugführungsösen für Schaltungsbowdenzug, Sockel für Schalthebel am Unterrohr angelötet
 - zusätzliche Ösen am Unterrohr zur Befestigung des Lichtkabels
 - Keiltretlager BSA-Ausführung, Kettenblatt mit 48 Zähnen
 - polierte Aluminiumfelgen 28", Flügelmuttern
 - Bereifung 28"x1 3/8"
 - vorn Felgenbremse
 - Freilaufnabe mit Rücktrittbremse oder Starrnabe und Felgenbremse hinten
 - Vierfach-Zahnkranz mit 22/20/18/16 Zähnen (bei Ausführung mit Rücktritt) bzw. mit 21/19/17/15 Zähnen
(bei Ausführung mit Leerlaufzahnkranz) - Vorderrad- und Hinterradnabe aus Aluminium (bei Ausführung mit Rücktritt Hinterradnabe aus Stahl) - Sportlenker mit Vorbau - polierte Aluminiumschutzbleche - Zubehör: Aluminium-Kettenschutz, Aluminium-Luftpumpe, Werkzeugtasche