Diamant Modell 35 707: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Zuge der Neuordnung der DDR-Fahrradindustrie wurde [[Renak]] mit der Entwicklung eines Fünffach-Schaltwerks beauftragt, um von Importen unabhängig zu werden und den Radsportlern der DDR die zu diesem Zeitpunkt international übliche Zehngang-Schaltung aus volkseigener Produktion bieten zu können. Nachdem Renak diese Entwicklung abgeschlossen hatte und Ende 1960 mit der Serienproduktion der neuen [[Gangschaltung|Kettenschaltung]] begann, folgte zur Saison 1961 eine erneute Umbenennung der [[Diamant]]-Rennräder. Die Modellnummern ab 1961 lauteten wie folgt:
Im Zuge der Neuordnung der DDR-Fahrradindustrie wurde [[Renak]] mit der Entwicklung eines Fünffach-Schaltwerks beauftragt, um von Importen unabhängig zu werden und den Radsportlern der DDR die zu diesem Zeitpunkt international übliche Zehngang-Schaltung aus volkseigener Produktion bieten zu können. Nachdem Renak diese Entwicklung abgeschlossen hatte und Ende 1960 mit der Serienproduktion der neuen [[Gangschaltung|Kettenschaltung]] begann, folgte zur Saison 1961 eine erneute Umbenennung der [[Diamant]]-Rennräder. Die Modellnummern ab 1961 lauteten wie folgt:


    * [[Diamant Modell 35 705]] - Straßen-Rennrad ohne Gangschaltung           (bisher [[Diamant Modell 35 701|Modell 35 701]])
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* [[Diamant Modell 35 706]] - Straßen-Rennrad mit Fünfgang-Kettenschaltung
* Diamant Modell 35 707 - Straßen-Rennrad mit Zehngang-Kettenschaltung &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;
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Danach fanden kaum noch Weiterentwicklungen statt und diese Modellnummern wurden bis 1990 beibehalten.  
Danach fanden kaum noch Weiterentwicklungen statt und diese Modellnummern wurden bis 1990 beibehalten.  
 
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Der Rahmen des Modells 35 707 bestand aus leichten Chrommolybdän-Stahlrohren und war in vier verschiedenen [[Rahmenhöhe|Rahmenhöhen]] lieferbar (52, 55, 58 oder 61 cm). Entsprechend der jeweiligen Rahmenhöhe wurde unter dem [[Tretlager]] ein Kennbuchstabe eingeschlagen. Die Rahmen besaßen viele zusätzliche [[Anlötteile]], etwa Zugführungen für die hintere [[Bremsen|Felgenbremse]] und für die [[Gangschaltungen|Kettenschaltung]] sowie Sockel für die [[Gangschaltungen|Schalthebel]]. An der linken Sitzstrebe war zudem ein Winkel angelötet, der zur Befestigung des Rücklichts bzw. des Reflektors diente.  
Der Rahmen des Modells 35 707 bestand aus leichten Chrommolybdän-Stahlrohren und war in vier verschiedenen [[Rahmenhöhe|Rahmenhöhen]] lieferbar (52, 55, 58 oder 61 cm). Entsprechend der jeweiligen Rahmenhöhe wurde unter dem [[Tretlager]] ein Kennbuchstabe eingeschlagen. Die Rahmen besaßen viele zusätzliche [[Anlötteile]], etwa Zugführungen für die hintere [[Bremsen|Felgenbremse]] und für die [[Gangschaltungen|Kettenschaltung]] sowie Sockel für die [[Gangschaltungen|Schalthebel]]. An der linken Sitzstrebe war zudem ein Winkel angelötet, der zur Befestigung des Rücklichts bzw. des Reflektors diente.  


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Die [[Gangschaltungen|Kettenschaltung]] sowie die [[Schalthebel]] stammten anfangs noch von [[Renak]], der [[Gangschaltungen|Umwerfer]] kam von zunächst von [[Alda]], ebenso die [[Bremsen]]. Bei den Bremsen handelte es sich anfangs um Seitenzugfelgenbremsen, die denen der [[Diamant Sportrad-Modelle|Sporträder]] sehr ähnlich waren, jedoch zusätzlich über Seilzugentlaster verfügten. Diese ermöglichten einen schnelleren Radwechsel. Die Pedale (mit Haken und Lederriemen) stammten von [[Infesto]], die [[Vorbauten]] und [[Felgen]] von [[Grünert]]. Die [[Lenker|Rennlenker]] gab es in den Breiten 38 cm, 40 cm und 42 cm. Noch bis mindestens Ende 1962 waren die Lenker mit "Diamant Modell 167" geprägt, obwohl sich die Modellbezeichnung mittlerweile geändert hatte. Ein [[Sättel|Leder-Rennsattel]] vom [[Möve|VEB Möve-Werk Mühlhausen]] sowie eine lange Aluminium-[[Luftpumpen|Luftpumpe]] rundeten die Ausstattung ab.
Die [[Gangschaltungen|Kettenschaltung]] sowie die [[Schalthebel]] stammten anfangs noch von [[Renak]], der [[Gangschaltungen|Umwerfer]] kam von zunächst von [[Alda]], ebenso die [[Bremsen]]. Bei den Bremsen handelte es sich anfangs um Seitenzugfelgenbremsen, die denen der [[Diamant Sportrad-Modelle|Sporträder]] sehr ähnlich waren, jedoch zusätzlich über Seilzugentlaster verfügten. Diese ermöglichten einen schnelleren Radwechsel. Die Pedale (mit Haken und Lederriemen) stammten von [[Infesto]], die [[Vorbauten]] und [[Felgen]] von [[Grünert]]. Die [[Lenker|Rennlenker]] gab es in den Breiten 38 cm, 40 cm und 42 cm. Noch bis mindestens Ende 1962 waren die Lenker mit "Diamant Modell 167" geprägt, obwohl sich die Modellbezeichnung mittlerweile geändert hatte. Ein [[Sättel|Leder-Rennsattel]] vom [[Möve|VEB Möve-Werk Mühlhausen]] sowie eine lange Aluminium-[[Luftpumpen|Luftpumpe]] rundeten die Ausstattung ab.


Veränderungen in den Sechziger Jahren betrafen zum einen Details der Ausstattung. So wurden etwa die Seitenzugfelgenbremsen durch Mittelzugfelgenbremsen ersetzt. Außerdem besaß das Modell 35 707 spätestens seit 1965 serienmäßig Schnellspannverschlüsse an den Achsen. Bisher wurden die Laufräder noch mit [[Flügelmuttern]] befestigt. Anfang bis Mitte der 1960er Jahre wurden einige Rennräder auch mit einem neuentwickelten [[Steuersatz]] versehen, den Diamant selbst fertigte. Auch der Umwerfer wurde überarbeitet und später in sehr ähnlicher Form bei [[Rasant]] weiterproduziert.<br>Änderungen am Rahmen betrafen den Wegfall der [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]] ab 1964. Die bisherigen Aluminiumschilder wurden durch Wasserschiebebilder ersetzt. Ab etwa 1967 entfielen auch die Schalthebelsockel am Unterrohr. Fortan mussten die [[Gangschaltung|Schalthebel]] an einer Schelle befestigt werden. Dies geschah vermutlich im Zusammenhang mit dem Wechsel auf die tschechische [[Favorit]]-Schaltung, nachdem die Produktion von Schaltwerken bei [[Renak]] eingestellt wurde.
Veränderungen in den 60er Jahren betrafen zum einen Details der Ausstattung. So wurden etwa die Seitenzugfelgenbremsen durch Mittelzugfelgenbremsen ersetzt. Außerdem besaß das Modell 35 707 spätestens seit 1965 serienmäßig Schnellspannverschlüsse an den Achsen. Bisher wurden die Laufräder noch mit [[Flügelmuttern]] befestigt. Anfang bis Mitte der 1960er Jahre wurden einige Rennräder auch mit einem neuentwickelten [[Steuersatz]] versehen, den Diamant selbst fertigte. Auch der Umwerfer wurde überarbeitet und später in sehr ähnlicher Form bei [[Rasant]] weiterproduziert.<br>Änderungen am Rahmen betrafen den Wegfall der [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschilder]] ab 1964. Die bisherigen Aluminiumschilder wurden durch Wasserschiebebilder ersetzt. Ab etwa 1967 entfielen auch die Schalthebelsockel am Unterrohr. Fortan mussten die [[Gangschaltung|Schalthebel]] an einer Schelle befestigt werden. Dies geschah vermutlich im Zusammenhang mit dem Wechsel auf die tschechische [[Favorit]]-Schaltung, nachdem die Produktion von Schaltwerken bei [[Renak]] eingestellt wurde.  
 
In der folgenden Zeit änderten sich bei den Rennrädern lediglich Details der Ausstattung (u.a. [[Pedale]] und [[Bremsen|Bremshebel]]), technisch blieb alles beim Alten. Insbesondere die Rahmengeometrie mit ihrem langen Hinterbau war inzwischen nicht mehr zeitgemäß, ebenso [[Tretlager]] und Antriebseinheit. Andere Hersteller verwendeten um 1980 bereits fast ausschließlich keillose Tretlager und [[Tretkurbeln]] bzw. [[Kettenblätter]] aus Aluminium. Bei Diamant wurden die herkömmlichen Keiltretlager und Antriebe aus Stahl noch bis 1990 beibehalten. Generell ließ die Qualität der Anbauteile während der 80er Jahre nach. Ende der 80er Jahre wurden für die Rennräder auch [[Felgen]] vom französischen Hersteller Mavic sowie Vorderrad- und Hinterradnaben vom französischen Herstellter Maillard importiert.
 
Die Rahmen besaßen anfangs noch eine Metalleffektlackierung und ein [[Datierung Diamant Fahrräder|Steuerkopfschild]] aus Aluminium. Das Rahmendekor mit den "Weltmeisterringen" am Sattelrohr, Unterrohr und an der Vorderradgabel glich dem des Modells 35 703. 1964 wurden die Rennräder optisch überarbeitet und nunmehr zweifarbig lackiert. Dabei war der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig lackiert (wiederum Metallic-Lackierung). Neu war auch das Rahmendekor, das schon kurze Zeit später (Anfang 1966) erneut geändert wurde. In diesem Erscheinungsbild wurden die Rennräder bis Ende der 1970er Jahre ausgeliefert. Seit 1979 waren die Rahmen wieder einfarbig lackiert, das Dekor änderte sich erneut. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "RS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. Ab 1986 verwendete man wiederum neue Rahmenaufkleber (chromfarben bzw. transparent). Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Rennsport". In geringem Umfang wurden die Rennräder Ende der 1980er Jahre auch zweifarbig lackiert. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.


In der folgenden Zeit änderten sich bei den Rennrädern lediglich Details der Ausstattung (u.a. [[Pedale]] und [[Bremsen|Bremshebel]]), technisch blieb alles beim Alten. Insbesondere die Rahmengeometrie mit ihrem langen Hinterbau war inzwischen nicht mehr zeitgemäß, ebenso [[Tretlager]] und Antriebseinheit. Andere Hersteller verwendeten um 1980 bereits fast ausschließlich keillose Tretlager und [[Tretkurbeln]] bzw. [[Kettenblätter]] aus Aluminium. Bei Diamant wurden die herkömmlichen Keiltretlager und Antriebe aus Stahl noch bis 1990 beibehalten. Generell ließ die Qualität der Anbauteile während der 80er Jahre nach. Ende der 80er Jahre wurden für die Rennräder auch [[Felgen]] vom französischen Hersteller Mavic sowie Vorderrad- und Hinterradnaben vom französischen Hersteller Maillard importiert.


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Anfangs besaßen die Rahmen noch eine [[Metallic-Lackierung]] und ein [[Datierung Diamant Fahrräder|Steuerkopfschild]] aus Aluminium. Das Rahmendekor mit den "Weltmeisterringen" am Sattelrohr, Unterrohr und an der Vorderradgabel glich dem des [[Diamant Modell 35 703|Modells 35 703]]. 1964 wurden die Rennräder optisch überarbeitet und nunmehr zweifarbig lackiert. Dabei war der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig lackiert (wiederum Metallic-Lackierung). Neu war auch das Rahmendekor, das schon kurze Zeit später (Anfang 1966) erneut geändert wurde. In diesem Erscheinungsbild wurden die Rennräder bis Ende der 70er Jahre ausgeliefert. Seit 1979 waren die Rahmen wieder einfarbig lackiert, das Dekor änderte sich erneut. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "RS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. Ab 1986 verwendete man wiederum neue Rahmenaufkleber (chromfarben bzw. transparent). Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Rennsport". In geringem Umfang wurden die Rennräder Ende der 80er Jahre auch zweifarbig lackiert. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
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Datei:Bild25 003.jpg|Ab 1961 trugen die Rennräder wiederum neue Bezeichnungen. Das abgebildete Modell 35 707 (Baujahr 1962) besitzt eine Zehngang-Kettenschaltung sowie eine Straßenausstattung (Schutzbleche jedoch nicht original).  
Datei:Bild25 003.jpg|Ab 1961 trugen die Rennräder wiederum neue Bezeichnungen. Das abgebildete Modell 35 707 (Baujahr 1962) besitzt eine Zehngang-Kettenschaltung sowie eine Straßenausstattung (Schutzbleche jedoch nicht original).  
Datei:Bild25 020.jpg|Mit diesem Rahmendekor sowie den Steuerkopfschildern aus Aluminium wurden die Rennräder noch bis 1964 ausgeliefert.
Datei:Bild25 020.jpg|Mit diesem Rahmendekor sowie den Steuerkopfschildern aus Aluminium wurden die Rennräder noch bis 1964 ausgeliefert.
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Datei:Diamant707-64d.jpg|....Mittelzugfelgenbremsen von [[Rasant]] sowie Schalthebel von Renak. Deutlich erkennbar ist das Abziehbild am Steuerkopf, welches das bisherige [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]] aus Aluminium ersetzte.  
Datei:Diamant707-64d.jpg|....Mittelzugfelgenbremsen von [[Rasant]] sowie Schalthebel von Renak. Deutlich erkennbar ist das Abziehbild am Steuerkopf, welches das bisherige [[Datierung Diamant Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]] aus Aluminium ersetzte.  
Datei:Diamant707-64e.jpg|Das Rahmendekor wurde in dieser Form nur von 1964 bis 1966 verwendet.
Datei:Diamant707-64e.jpg|Das Rahmendekor wurde in dieser Form nur von 1964 bis 1966 verwendet.
Datei:Diamant Modell 707-1974.jpg|Diese Abbildung zeigt ein Modell 35 707 aus den frühen 1970er-Jahren. Zu diesem Zeitpunkt waren die Rennräder bereits mit Kettenschaltungen von Favorit ausgestattet.
Datei:Diamant Modell 707-1974.jpg|Diese Abbildung zeigt ein Modell 35 707 aus den frühen 70er-Jahren. Zu diesem Zeitpunkt waren die Rennräder bereits mit Kettenschaltungen von Favorit ausgestattet.
Datei:Diamant707-77b.jpg|Mit diesem Rahmendekor wurden die Rennräder noch bis Ende der siebziger Jahre ausgeliefert. Hier ein Exemplar von 1977.
Datei:Diamant707-77b.jpg|Mit diesem Rahmendekor wurden die Rennräder noch bis Ende der siebziger Jahre ausgeliefert. Hier ein Exemplar von 1977.
Datei:Diamant707-77a.jpg|Zu dieser Zeit wurden die Schalthebel (hier: Aluminium-Schalthebel von [[Favorit]]) an Schellen befestigt. Noch bis etwa 1967 gab es stattdessen angelötete Sockel, an denen die Schalthebel befestigt wurden.
Datei:Diamant707-77a.jpg|Zu dieser Zeit wurden die Schalthebel (hier: Aluminium-Schalthebel von [[Favorit]]) an Schellen befestigt. Noch bis etwa 1967 gab es stattdessen angelötete Sockel, an denen die Schalthebel befestigt wurden.
Datei:Diamant707-77c.jpg|Doppel-[[Kettenblätter|Kettenblatt]] und Umwerfer von Rasant in der letzten Ausführung.
Datei:Diamant707-77c.jpg|Doppel-[[Kettenblätter|Kettenblatt]] und Umwerfer von Rasant in der letzten Ausführung.
Datei:Diamant-Modell-35-707-1982.jpg|Das Modell 35 707 in einer Werbemappe von 1982
Datei:Diamant-Modell-35-707-1982.jpg|Das Modell 35 707 in einer Werbemappe von 1982
Datei:DiamantModell3570635707.JPG|Dieses Rennrad aus den späten 1980er Jahren hat ein Rahmendekor mit Chromfolienaufklebern. Markant ist der "Rennsport"-Schriftzug am Oberrohr.
Datei:DiamantModell3570635707.JPG|Dieses Rennrad aus den späten 80er Jahren hat ein Rahmendekor mit Chromfolienaufklebern. Markant ist der "Rennsport"-Schriftzug am Oberrohr.
Datei:Diamant-Modell-35-707-1989-a.JPG|Eines der jüngsten Exemplare des Modell 35 707 aus dem Jahre 1989
Datei:Diamant-Modell-35-707-1989-a.JPG|Eines der jüngsten Exemplare des Modell 35 707 aus dem Jahre 1989
Datei:Diamant-Modell-35-707-1989-b.JPG|Die Ausstattung umfasst auch Importteile aus dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Nichtsozialistisches_Wirtschaftsgebiet NSW] (Mavic-[[Felgen]], Maillard-[[Naben]], zweifarbiges [[Lenkerband]])
Datei:Diamant-Modell-35-707-1989-b.JPG|Die Ausstattung umfasst auch Importteile aus dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Nichtsozialistisches_Wirtschaftsgebiet NSW] (Mavic-[[Felgen]], Maillard-[[Naben]], zweifarbiges [[Lenkerband]])
Datei:Diamant-Modell-35-707-1989-c.JPG|Markant bei diesen späten Modellen ist u.a. der in Rahmenfarbe lackierte [[Gabelkopf]]
Datei:Diamant-Modell-35-707-1989-c.JPG|Markant bei diesen späten Modellen ist u.a. der in Rahmenfarbe lackierte [[Gabelkopf]]
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===Technische Merkmale===


 
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*'''Technische Merkmale'''
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  - Rahmen aus Chrommolybdän-Stahlrohr mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], [[Rahmenhöhe]] 52, 55, 58 oder 61 cm
* Rahmen aus Chrommolybdän-Stahlrohr mit [[Rahmenmuffen|Außenmuffen]], [[Rahmenhöhe]] 52, 55, 58 oder 61 cm
  - gerader Hinterbau, vertikale [[Ausfallenden]]  
* gerader Hinterbau, vertikale [[Ausfallenden]]  
  - Halterung für [[Rücklichter|Rücklicht]] bzw. Reflektor am Hinterbau angelötet  
* Halterung für [[Rücklichter|Rücklicht]] bzw. Reflektor am Hinterbau angelötet  
  - angelötete Zugführungsösen für Schaltungsbowdenzug, Sockel für Schalthebel am Unterrohr angelötet (bis ca. 1966/67)
* angelötete Zugführungsösen für Schaltungsbowdenzug, Sockel für Schalthebel am Unterrohr angelötet (bis ca. 1966/67)
  - [[Tretlager|Keiltretlager]] BSA-Ausführung mit hohlgebohrter Welle, [[Kettenblätter|Doppelkettenblatt]] mit 52/49 Zähnen
* [[Tretlager|Keiltretlager]] BSA-Ausführung mit hohlgebohrter Welle, [[Kettenblätter|Doppelkettenblatt]] mit 52/49 Zähnen
  - polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] 27" für Schlauchreifen, Schnellspannverschlüsse
* polierte [[Felgen|Aluminiumfelgen]] 27" für Schlauchreifen, Schnellspannverschlüsse
  - [[Reifen|Schlauchreifen]] 27"
* [[Schlauchreifen]] 27"
  - vorn und hinten Seiten- bzw. [[Bremsen|Mittelzugfelgenbremse]]  
* vorn und hinten [[Bremsen|Seiten- bzw. Mittelzugfelgenbremse]]  
  - [[Ritzel|Fünffach-Leerlaufzahnkranz]] mit 24/20/18/16/13 Zähnen
* [[Ritzel|Fünffach-Leerlaufzahnkranz]] mit 24/20/18/16/13 Zähnen
  - Vorderrad- und Hinterradnabe aus Leichtmetall
* [[Naben|Rennnaben]] aus [[Leichtmetall]] in Vorder- und Hinterrad
  - [[Gangschaltung|Werfereinrichtung]] für Kettenblätter
* [[Gangschaltung|Zehngang-Kettenschaltung]] bestehend aus Zweifach-Umwerfer und Fünfgang-Schaltwerk
  - Leichtmetall-[[Lenker|Rennlenker]] mit Leichtmetall-[[Vorbauten|Vorbau]]
* Leichtmetall-[[Lenker|Rennlenker]] mit Leichtmetall-[[Vorbauten|Vorbau]]
  - polierte [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]]
* polierte [[Schutzbleche|Aluminiumschutzbleche]]
  - Zubehör: Aluminium-[[Luftpumpen|Luftpumpe]], [[Werkzeugtaschen|Werkzeugtasche]], [[FER Scheinwerfer|Dynamoscheinwerfer]], [[Rücklichter|Rücklicht]]
* Zubehör: Aluminium-[[Luftpumpe]], [[Werkzeugtasche]], [[FER Scheinwerfer|Dynamoscheinwerfer]], [[Rücklicht]]
 
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[[Kategorie:Modelle Diamant]]
[[Kategorie:Modelle Diamant]]

Version vom 14. November 2013, 17:31 Uhr

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Im Zuge der Neuordnung der DDR-Fahrradindustrie wurde Renak mit der Entwicklung eines Fünffach-Schaltwerks beauftragt, um von Importen unabhängig zu werden und den Radsportlern der DDR die zu diesem Zeitpunkt international übliche Zehngang-Schaltung aus volkseigener Produktion bieten zu können. Nachdem Renak diese Entwicklung abgeschlossen hatte und Ende 1960 mit der Serienproduktion der neuen Kettenschaltung begann, folgte zur Saison 1961 eine erneute Umbenennung der Diamant-Rennräder. Die Modellnummern ab 1961 lauteten wie folgt:

(Vorgängermodell: Modell 35 701)
(Vorgängermodell: Modell 35 702)
(Vorgängermodell: Modell 35 703)

Danach fanden kaum noch Weiterentwicklungen statt und diese Modellnummern wurden bis 1990 beibehalten.

Der Rahmen des Modells 35 707 bestand aus leichten Chrommolybdän-Stahlrohren und war in vier verschiedenen Rahmenhöhen lieferbar (52, 55, 58 oder 61 cm). Entsprechend der jeweiligen Rahmenhöhe wurde unter dem Tretlager ein Kennbuchstabe eingeschlagen. Die Rahmen besaßen viele zusätzliche Anlötteile, etwa Zugführungen für die hintere Felgenbremse und für die Kettenschaltung sowie Sockel für die Schalthebel. An der linken Sitzstrebe war zudem ein Winkel angelötet, der zur Befestigung des Rücklichts bzw. des Reflektors diente.

Die Ausstattung ähnelte weitgehend der des bisherigen Modells 35 703. Viele Anbauteile bestanden aus Aluminium (z.B. Lenker, Vorbau, Pedale und Naben. Das Modell 35 707 besaß grundsätzlich Leichtmetallfelgen (27") für Schlauchreifen sowie ein Keiltretlager mit hohlgebohrter Welle. Ab Werk waren die Rennräder straßentauglich, d.h. mit Schutzblechen, einer Klingel sowie einer Beleuchtungsanlage (vorn in Form eines Dynamoscheinwerfers) ausgerüstet. Überwiegend wurde die “Straßenausstattung“ jedoch abgebaut.

Die Kettenschaltung sowie die Schalthebel stammten anfangs noch von Renak, der Umwerfer kam von zunächst von Alda, ebenso die Bremsen. Bei den Bremsen handelte es sich anfangs um Seitenzugfelgenbremsen, die denen der Sporträder sehr ähnlich waren, jedoch zusätzlich über Seilzugentlaster verfügten. Diese ermöglichten einen schnelleren Radwechsel. Die Pedale (mit Haken und Lederriemen) stammten von Infesto, die Vorbauten und Felgen von Grünert. Die Rennlenker gab es in den Breiten 38 cm, 40 cm und 42 cm. Noch bis mindestens Ende 1962 waren die Lenker mit "Diamant Modell 167" geprägt, obwohl sich die Modellbezeichnung mittlerweile geändert hatte. Ein Leder-Rennsattel vom VEB Möve-Werk Mühlhausen sowie eine lange Aluminium-Luftpumpe rundeten die Ausstattung ab.

Veränderungen in den 60er Jahren betrafen zum einen Details der Ausstattung. So wurden etwa die Seitenzugfelgenbremsen durch Mittelzugfelgenbremsen ersetzt. Außerdem besaß das Modell 35 707 spätestens seit 1965 serienmäßig Schnellspannverschlüsse an den Achsen. Bisher wurden die Laufräder noch mit Flügelmuttern befestigt. Anfang bis Mitte der 1960er Jahre wurden einige Rennräder auch mit einem neuentwickelten Steuersatz versehen, den Diamant selbst fertigte. Auch der Umwerfer wurde überarbeitet und später in sehr ähnlicher Form bei Rasant weiterproduziert.
Änderungen am Rahmen betrafen den Wegfall der Steuerkopfschilder ab 1964. Die bisherigen Aluminiumschilder wurden durch Wasserschiebebilder ersetzt. Ab etwa 1967 entfielen auch die Schalthebelsockel am Unterrohr. Fortan mussten die Schalthebel an einer Schelle befestigt werden. Dies geschah vermutlich im Zusammenhang mit dem Wechsel auf die tschechische Favorit-Schaltung, nachdem die Produktion von Schaltwerken bei Renak eingestellt wurde.

In der folgenden Zeit änderten sich bei den Rennrädern lediglich Details der Ausstattung (u.a. Pedale und Bremshebel), technisch blieb alles beim Alten. Insbesondere die Rahmengeometrie mit ihrem langen Hinterbau war inzwischen nicht mehr zeitgemäß, ebenso Tretlager und Antriebseinheit. Andere Hersteller verwendeten um 1980 bereits fast ausschließlich keillose Tretlager und Tretkurbeln bzw. Kettenblätter aus Aluminium. Bei Diamant wurden die herkömmlichen Keiltretlager und Antriebe aus Stahl noch bis 1990 beibehalten. Generell ließ die Qualität der Anbauteile während der 80er Jahre nach. Ende der 80er Jahre wurden für die Rennräder auch Felgen vom französischen Hersteller Mavic sowie Vorderrad- und Hinterradnaben vom französischen Hersteller Maillard importiert.

Anfangs besaßen die Rahmen noch eine Metallic-Lackierung und ein Steuerkopfschild aus Aluminium. Das Rahmendekor mit den "Weltmeisterringen" am Sattelrohr, Unterrohr und an der Vorderradgabel glich dem des Modells 35 703. 1964 wurden die Rennräder optisch überarbeitet und nunmehr zweifarbig lackiert. Dabei war der Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen hingegen farbig lackiert (wiederum Metallic-Lackierung). Neu war auch das Rahmendekor, das schon kurze Zeit später (Anfang 1966) erneut geändert wurde. In diesem Erscheinungsbild wurden die Rennräder bis Ende der 70er Jahre ausgeliefert. Seit 1979 waren die Rahmen wieder einfarbig lackiert, das Dekor änderte sich erneut. Markant war hierbei der Aufkleber am Sattelrohr mit dem Aufdruck "RS", was oft fälschlicherweise als Typenbezeichnung angesehen wird. Ab 1986 verwendete man wiederum neue Rahmenaufkleber (chromfarben bzw. transparent). Am Oberrohr befand sich nun ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Rennsport". In geringem Umfang wurden die Rennräder Ende der 80er Jahre auch zweifarbig lackiert. Details zu den bei Diamant verwendeten Rahmendekoren sind hier zu finden.



Technische Merkmale