Naben: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 3. September 2014, 18:24 Uhr

Fahrradnaben wurden bis 1955 hauptsächlich von Fichtel und Sachs (FuS) hergestellt. Der Übergang von FuS zu Renak erfolgte im Laufe des Jahre 1955, in diesm jahr wurden Naben mit FuS wie auch mit Renak gestempelt. Ab 1955 war dann Renak in der DDR alleiniger Hersteller für alle Typen von Fahrradnaben. Die Rücktrittnaben von FuS und Renak funktionierten nach dem klassischen Torpedo-Prinzip.

Bis mindestens 1952 wurden auch von Infesto Naben produziert. Die Rücktrittnaben funktionierten nach dem Centrix-Prinzip. Vorderradnaben waren mit IFA, Rücktrittnaben mit IFA Centrix oder nur mit IFA geprägt. In den 80ern wurden von Renak Rücktrittnaben gebaut, die nach dem Centrix-Prinzip funktionierten.

Starre Hinterradnaben hatten Freilaufritzel, Bahn- und Saalsporträder dagegen ein starres Ritzel, mit dem auch rückwärts gefahren werden konnte. Rücktrittnaben hatten stets einen Öler zur regelmäßigen Versorgung des Bremsmantels mit Öl; bei starren Naben und Vorderradnaben wurden Öler nur bis 1956 verwendet.

Die meisten Fahrradnaben bestanden aus verchromtem Stahl (IFA-Naben waren tweilweise auch vernickelt), Rennradnaben aus blankem Aluminium. Es gab auch Rennrad- und Saalsportnaben, deren Flansche aus Aluminium, das Mittelstück dagegen aus verchromtem Stahl bestand. Hochflanschnaben, ebenfalls mit Aluminiumflanschen und dem Mittelstück aus Stahl, wurden für Bahn- und Saalsport-Räder verwendet. Sofern in den Beschreibungen der Modellübersichten der einzelnen Fahrradhersteller nichts anderes erwähnt wird, besaßen die Fahrräder Vorderrad- und Hinterradnaben aus Stahl.

Bis 1961 wurden Naben mit dem Baujahr geprägt, dann etliche Jahre nicht. In den 70er Jahren begann man wieder mit der Prägung des Baujahres, die dann vor allem auf der Vorderradnabe zu finden war. Erst ab ca 1980 wurden wieder fast alle Hinterradnaben mit dem Baujahr geprägt. Ab vrmtl. Anfang der 70er Jahre wurden Naben zusätzlich auch mit "IFA" geprägt.

In den 80er Jahren bediente sich die DDR-Fahrradindustrie auch chinesischer Fahrradrücktrittnaben, die baugleich mit Renak-Rücktrittnaben waren. Gestempelt waren diese Importnaben mit "Gold Deer", was auf das Reh im Renak-Logo anspielte. Qualitativ waren diese Naben eher minderwertig. Teilweise wurden auch Rücktrittnaben des Herstellers Favorit aus der damaligen CSSR importiert. Für die Rennsport- und Rennräder von Diamant sowie für einige Sporträder von Mifa wurden in den späten 1980er Jahren gelegentlich auch Vorder- und Hinterradnaben des französischen Herstellers Maillard verwendet.

Wesentliche sichtbare Teile von (Rücktritt-)Naben sind Bremsanker und Ritzel. Der Rücktritt basierte stets auf dem Torpedo-Prinzip. Das im Westen ebenfalls verbreitete Komet-Prinzip kam in der DDR nicht zur Anwendung.


Hersteller

Unter anderem:

  • Fichtel und Sachs
  • Franz Bader (belegt für 1946, 1948 bis 1951)
  • Infesto (mit IFA-Prägung)
  • Renak
  • VEB Kabelwerk Oberspree, Berlin-Oberschöneweide (belegt für 1954)
  • R. Gottschalk & Co., Dresden (belegt für 1946)
  • Karl Reich (belegt für 1946)
  • Walter Bader (belegt für 1946, 1948)
  • Thüringer Fahrzeugteile- und Metallwaren-Fabrik Karl Büchel, Zella-Mehlis (Vorderradnaben; belegt für 1946, 1948)
  • Thüringer Kugellagerfabrik der Staatlichen Aktiengesellschaft „Awtowelo“ vorm. Karl Reich, Zella-Mehlis (Vorderradnaben; belegt für 1948, 1949, 1951)
  • Erich Hiller, Zella-Mehlis (belegt für 1948)
  • Karl L. Schlütter, Zella-Mehlis (belegt für 1948)
  • Gustav Hubing, Zella-Mehlis (Vorderradnaben; belegt für 1948)


Vorderradnaben

Fahrrad-Vorderradnaben


Rennrad-Vorderradnaben



Starre Hinterradnaben

Fahrrad-Hinterradnaben (starr)


Rennrad-Hinterradnaben



Freilaufnaben mit Rücktritt


Technischer Aufbau von Fahrradnaben (Explosionszeichnungen)