Naben: Unterschied zwischen den Versionen

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Fahrradnaben wurden hauptsächlich von [[Renak]], bis auch 1955 von Fichtel und Sachs (FuS) hergestellt. Der Übergang von FuS zu Renak erfolgte im Laufe des Jahre 1955, Naben wurden 1955 mit FuS wie auch mit Renak gestempelt.
Fahrradnaben wurden bis 1955 hauptsächlich von [[FuS|Fichtel und Sachs (FuS]]) hergestellt. Der Übergang von FuS zu [[Renak]] erfolgte im Laufe des Jahre 1955, in diesm jahr wurden Naben mit FuS wie auch mit Renak gestempelt. Ab 1955 war dann Renak in der DDR alleiniger Hersteller für alle Typen von Fahrradnaben. Die Rücktrittnaben von FuS und Renak funktionierten nach dem klassischen ''Torpedo''-Prinzip.  


Die meisten Rücktrittnaben funktionierten nach dem Prinzip der Torpedo-Nabe, die von [[Infesto]] in nur geringen Mengen produzierte [[IFA]]-Rücktrittnabe arbeitete dagegen nach dem Centrix-Prinzip. In den 80ern wurden von Renak wieder Rücktrittnaben gebaut, die nach dem Centrix-Prinzip funktionierten.  
Bis mindestens 1952 wurden auch von [[Infesto]] Naben produziert. Die Rücktrittnaben funktionierten nach dem Centrix-Prinzip. Vorderradnaben waren mit ''IFA'', Rücktrittnaben mit ''IFA Centrix'' oder nur mit [[IFA]] geprägt. In den 80ern wurden von Renak Rücktrittnaben gebaut, die nach dem Centrix-Prinzip funktionierten.  


Starre Hinterradnaben hatten Freilaufritzel, Bahn- und Saalsporträder dagegen ein starres Ritzel, mit dem auch rückwärts gefahren werden konnte.
Bis mind. 1948 wurden offenbar auch
 
Starre Hinterradnaben hatten Freilaufritzel, Bahn- und Saalsporträder dagegen ein starres Ritzel, mit dem auch rückwärts gefahren werden konnte. Rücktrittnaben hatten stets einen [[Öler]] zur regelmäßigen Versorgung des Bremsmantel); bei starren Naben und Vorderradnaben wurden Öler nur bis 1956 verwendet.


Die meisten Fahrradnaben bestanden aus [[Galvanische Veredelung|verchromtem]] Stahl (IFA-Naben waren auch vernickelt), Rennradnaben aus blankem Aluminium. Es gab auch Rennrad- und Saalsportnaben, deren Flansche aus Aluminium, das Mittelstück dagegen aus verchromtem Stahl bestand. Hochflanschnaben, ebenfalls mit Aluminiumflanschen und dem Mittelstück aus Stahl, wurden für Bahn- und Saalsport-Räder verwendet. Sofern in den Beschreibungen der Modellübersichten der einzelnen Fahrradhersteller nichts anderes erwähnt wird, besaßen die Fahrräder Vorderrad- und Hinterradnaben aus Stahl.  
Die meisten Fahrradnaben bestanden aus [[Galvanische Veredelung|verchromtem]] Stahl (IFA-Naben waren auch vernickelt), Rennradnaben aus blankem Aluminium. Es gab auch Rennrad- und Saalsportnaben, deren Flansche aus Aluminium, das Mittelstück dagegen aus verchromtem Stahl bestand. Hochflanschnaben, ebenfalls mit Aluminiumflanschen und dem Mittelstück aus Stahl, wurden für Bahn- und Saalsport-Räder verwendet. Sofern in den Beschreibungen der Modellübersichten der einzelnen Fahrradhersteller nichts anderes erwähnt wird, besaßen die Fahrräder Vorderrad- und Hinterradnaben aus Stahl.  


Rücktrittnaben hatten immer einen [[Öler]] (zur regelmäßigen Versorgung des Bremsmantels); bei starren Naben und Vorderradnaben wurden Öler nur bis 1956 verwendet.
Bis 1961 wurden Naben mit dem Baujahr geprägt, dann etliche Jahre nicht. In den 70er Jahren begann man wieder mit der Baujahr-Prägung, die dann vor allem auf der Vorderradnabe zu finden war. Erst ab ca 1980 wurden wieder fast alle Hinterradnaben mit Baujahres-Prägung versehen. Ab vrmtl. Anfang der 70er Jahre wurden Naben zusätzlich zu der "Renak"-Prägung auch mit "IFA" geprägt.  
 
Bis 1961 wurden Naben mit dem Baujahr geprägt, dann etliche Jahre nicht. In den 70er Jahren begann man wieder mit der Baujahr-Prägung, welche dann vor allem auf der Vorderradnabe zu finden war. Erst ab ca 1980 wurden wieder fast alle Hinterradnaben mit Baujahres-Prägung versehen. Ab vrmtl. Anfang der 70er Jahre wurden Naben zusätzlich zu der "Renak"-Prägung auch mit "IFA" geprägt.  


In den 80er Jahren bediente sich die DDR-Fahrradindustrie auch chinesischer Fahrradrücktrittnaben, die baugleich mit Renak-Rücktrittnaben waren. Gestempelt waren diese Importnaben mit "Gold Deer", was auf das Reh im Renak-Logo anspielte. Qualitativ waren diese Naben eher minderwertig. Teilweise wurden auch Rücktrittnaben des Herstellers Favorit aus der damaligen CSSR importiert.
In den 80er Jahren bediente sich die DDR-Fahrradindustrie auch chinesischer Fahrradrücktrittnaben, die baugleich mit Renak-Rücktrittnaben waren. Gestempelt waren diese Importnaben mit "Gold Deer", was auf das Reh im Renak-Logo anspielte. Qualitativ waren diese Naben eher minderwertig. Teilweise wurden auch Rücktrittnaben des Herstellers Favorit aus der damaligen CSSR importiert.
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Datei:NabeRenak.JPG|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Renak-Rücktrittnabe'''</p></center>'''Zeitraum:''' 1955 - 1961<br>'''Verwendung:''' alle Fahrradtypen<br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Bemerkungen:''' geprägtes Renak-Logo und Baujahr; erhältlich mit verschiedenen Speichenlochzahlen, Prägung des Baujahres bis 1961
Datei:NabeRenak.JPG|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Renak-Rücktrittnabe'''</p></center>'''Zeitraum:''' 1955 - 1961<br>'''Verwendung:''' alle Fahrradtypen<br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Bemerkungen:''' geprägtes Renak-Logo und Baujahr; erhältlich mit verschiedenen Speichenlochzahlen, Prägung des Baujahres bis 1961
Datei:NabeRenakLetzte.JPG|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Renak-Rücktrittnabe<br>(letzte Ausführung)'''</p></center>'''Zeitraum:''' 19?? - 1990<br>'''Verwendung:''' alle Fahrradtypen<br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Bemerkungen:''' geprägtes Renak-Logo und IFA-Schriftzug; erhältlich mit verschiedenen Speichenlochzahlen
Datei:NabeRenakLetzte.JPG|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Renak-Rücktrittnabe<br>(letzte Ausführung)'''</p></center>'''Zeitraum:''' 19?? - 1990<br>'''Verwendung:''' alle Fahrradtypen<br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Bemerkungen:''' geprägtes Renak-Logo und IFA-Schriftzug; erhältlich mit verschiedenen Speichenlochzahlen
Datei:Ruecktrittnabe RENAK Speed.JPG|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Rücktrittnabe "Renak Speed"'''</p></center>'''Zeitraum:''' 198? - 199?<br>'''Verwendung:''' sportliche Tourenräder<br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Bemerkungen:''' geprägt: "RENAK speed 28 36"; die Nabenhülse erinnert vom inneren Aufbau her sowie mit ihrer äußeren Rillenstruktur an F&S Naben, der Nabendurchmesser ist deutlich kleiner als bei herkömmlichen  Rücktrittnaben von RENAK
Datei:Ruecktrittnabe RENAK Speed.JPG|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Rücktrittnabe "Renak Speed"'''</p></center>'''Zeitraum:''' 198? - 199?<br>'''Verwendung:''' sportliche Tourenräder<br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Bemerkungen:''' geprägt: "RENAK speed 28 36"; die Nabenhülse erinnert vom inneren Aufbau her sowie mit ihrer äußeren Rillenstruktur an F&S Naben, der Nabendurchmesser ist deutlich kleiner als bei herkömmlichen  Rücktrittnaben von Renak
Datei:RenakRücktrittnabeAb1990.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Renak-Rücktrittnabe'''</p></center>'''Zeitraum:''' vrmtl. ab 1990<br>'''Verwendung:''' sportliche Tourenräder<br>'''Material:''' Stahl (verchromt)<br>'''Bemerkungen:''' geprägt: "RENAK  
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Version vom 11. Mai 2013, 15:25 Uhr

Fahrradnaben wurden bis 1955 hauptsächlich von Fichtel und Sachs (FuS) hergestellt. Der Übergang von FuS zu Renak erfolgte im Laufe des Jahre 1955, in diesm jahr wurden Naben mit FuS wie auch mit Renak gestempelt. Ab 1955 war dann Renak in der DDR alleiniger Hersteller für alle Typen von Fahrradnaben. Die Rücktrittnaben von FuS und Renak funktionierten nach dem klassischen Torpedo-Prinzip.

Bis mindestens 1952 wurden auch von Infesto Naben produziert. Die Rücktrittnaben funktionierten nach dem Centrix-Prinzip. Vorderradnaben waren mit IFA, Rücktrittnaben mit IFA Centrix oder nur mit IFA geprägt. In den 80ern wurden von Renak Rücktrittnaben gebaut, die nach dem Centrix-Prinzip funktionierten.

Bis mind. 1948 wurden offenbar auch

Starre Hinterradnaben hatten Freilaufritzel, Bahn- und Saalsporträder dagegen ein starres Ritzel, mit dem auch rückwärts gefahren werden konnte. Rücktrittnaben hatten stets einen Öler zur regelmäßigen Versorgung des Bremsmantel); bei starren Naben und Vorderradnaben wurden Öler nur bis 1956 verwendet.

Die meisten Fahrradnaben bestanden aus verchromtem Stahl (IFA-Naben waren auch vernickelt), Rennradnaben aus blankem Aluminium. Es gab auch Rennrad- und Saalsportnaben, deren Flansche aus Aluminium, das Mittelstück dagegen aus verchromtem Stahl bestand. Hochflanschnaben, ebenfalls mit Aluminiumflanschen und dem Mittelstück aus Stahl, wurden für Bahn- und Saalsport-Räder verwendet. Sofern in den Beschreibungen der Modellübersichten der einzelnen Fahrradhersteller nichts anderes erwähnt wird, besaßen die Fahrräder Vorderrad- und Hinterradnaben aus Stahl.

Bis 1961 wurden Naben mit dem Baujahr geprägt, dann etliche Jahre nicht. In den 70er Jahren begann man wieder mit der Baujahr-Prägung, die dann vor allem auf der Vorderradnabe zu finden war. Erst ab ca 1980 wurden wieder fast alle Hinterradnaben mit Baujahres-Prägung versehen. Ab vrmtl. Anfang der 70er Jahre wurden Naben zusätzlich zu der "Renak"-Prägung auch mit "IFA" geprägt.

In den 80er Jahren bediente sich die DDR-Fahrradindustrie auch chinesischer Fahrradrücktrittnaben, die baugleich mit Renak-Rücktrittnaben waren. Gestempelt waren diese Importnaben mit "Gold Deer", was auf das Reh im Renak-Logo anspielte. Qualitativ waren diese Naben eher minderwertig. Teilweise wurden auch Rücktrittnaben des Herstellers Favorit aus der damaligen CSSR importiert. Für die Rennsport- und Rennräder von Diamant sowie für einige Sporträder von Mifa wurden in den späten 1980er Jahren gelegentlich auch Vorder- und Hinterradnaben des französischen Herstellers Maillard verwendet.

Wesentliche sichtbare Teile von (Rücktritt-)Naben sind Bremsanker und Ritzel.


Hersteller


Vorderradnaben

Fahrrad-Vorderradnaben



Rennrad-Vorderradnaben



Starre Hinterradnaben

Fahrrad-Hinterradnaben (starr)


Rennrad-Hinterradnaben



Freilaufnaben mit Rücktritt