Mifa Modell ST 3: Unterschied zwischen den Versionen

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Konstruktiv stellte das Modell ST 3 als Tourensportrad eine Weiterentwicklung der herkömmlichen [[Mifa Tourenräder|Tourenräder]] von [[Mifa]] dar. Der [[Rahmen]] vereinigte Elemente von Touren- und Sportrahmen (u.a. schräge [[Ausfallenden]], Tourengabel). Gemäß Katalogangaben betrug die Rahmenhöhe 560 mm. Der offen ausgeführte Hinterbau besaß gerade Sitz- und Kettenstreben. Am Sitzrohr war eine Luftpumpenhalterung angelötet.<br>Auch die weitere Ausstattung unterschied sich deutlich von der der Tourenräder. So nennt der Katalog u.a. ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (Thompson-Bauweise), einen [[Lenker|Flachlenker]], einen [[Gepäckträger]] in Schwedenform sowie eine [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Bowdenzug als weitere Kennzeichen. Die [[Schutzbleche]] und die [[Felgen]] bestanden aus Stahl. Sie waren in Rahmenfarbe lackiert und beim bisher bekannten Exemplar mit einer breiten weißen Mittellinie versehen. Die Katalogabbildung zeigt das Modell ST 3 mit einem [[Sattel|Terrysattel]] sowie mit einer trapezförmigen [[Werkzeugtasche|Rahmentasche]]. Als Besonderheit ist zu nennen, dass die rechte Tretkurbel und das Kettenblatt zu einer Einheit verbunden waren, während Keiltretlagern zu dieser Zeit in der Regel Kurbeln mit abnehmbaren Kettenblättern besaßen. Das Getriebe insgesamt ist eine Kombination von Keillager mit Glocke (wie beim Glockengetriebe) und wurde nach bisheriger Kenntnis serienmäßig offenbar nur am Modell ST 3 verbaut. Als Zubehörteil ist es an einem Fahrrad der Marke [[Modelle Brandenburg|Brandenburg]] bekannt.
Konstruktiv stellte das Modell ST 3 als Tourensportrad eine Weiterentwicklung der herkömmlichen [[Mifa Tourenräder|Tourenräder]] von [[Mifa]] dar. Der [[Rahmen]] vereinigte Elemente von Touren- und Sportrahmen (u.a. schräge [[Ausfallenden]], Tourengabel). Gemäß Katalogangaben betrug die Rahmenhöhe 560 mm. Der offen ausgeführte Hinterbau besaß gerade Sitz- und Kettenstreben. Am Sitzrohr war eine Luftpumpenhalterung angelötet.<br>Auch die weitere Ausstattung unterschied sich deutlich von der der Tourenräder. So nennt der Katalog u.a. ein [[Tretlager|Keiltretlager]] (Thompson-Bauweise), einen [[Lenker|Flachlenker]], einen [[Gepäckträger]] in Schwedenform sowie eine [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Bowdenzug als weitere Kennzeichen. Die [[Schutzbleche]] und die [[Felgen]] bestanden aus Stahl. Sie waren in Rahmenfarbe lackiert und beim bisher bekannten Exemplar mit einer breiten weißen Mittellinie versehen. Die Katalogabbildung zeigt das Modell ST 3 mit einem [[Sattel|Terrysattel]] sowie mit einer trapezförmigen [[Werkzeugtasche|Rahmentasche]]. Als Besonderheit ist zu nennen, dass die rechte Tretkurbel und das Kettenblatt zu einer Einheit verbunden waren, während Keiltretlagern zu dieser Zeit in der Regel Kurbeln mit abnehmbaren Kettenblättern besaßen. Das Getriebe insgesamt ist eine Kombination von Keillager mit Glocke (wie beim Glockengetriebe) und wurde nach bisheriger Kenntnis serienmäßig offenbar nur am Modell ST 3 verbaut. Als Zubehörteil ist es an einem Fahrrad der Marke [[Modelle Brandenburg|Brandenburg]] bekannt.


Hinsichtlich der Lackierung und des Rahmendekors können derzeit nur wenige Angaben gemacht werden. Im Katalog wird diesbezüglich eine "Chromeffekt"-Lackierung mit Dekor erwähnt, was sich anhand des Belegexemplars bestätigen lässt: Dieses besitzt einen hellblauen [[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|Metallic-Lack ("Fischsilberlack")]] mit einfachem Spritzdekor und ein farblich passend abgesetztes Steuerrohr.
Hinsichtlich der Lackierung und des Rahmendekors können derzeit nur wenige Angaben gemacht werden. Im Katalog wird diesbezüglich eine "Chromeffekt"-Lackierung mit Dekor erwähnt, was sich anhand eines Belegexemplars bestätigen lässt: Dieses besitzt einen hellblauen [[Lackierung#Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")|Metallic-Lack ("Fischsilberlack")]] mit einfachem Spritzdekor und ein farblich passend abgesetztes Steuerrohr.
 
Das zweite bekannte Modell ST 3 besitzt einen weinroten Unilack ("maron"). Unter dem weinroten Lack des Rahmens findet sich hellblauer Fischsilberlack, bei Vorderradgabel, Schutzblechen, Gepäckträger und Kettenschutz hingegen nicht. Die Felgen sind bei diesem Fahrrad verchromt. Spritzdekor, Abziehbilder und Steuerkopfschild belegen, dass die weinrote Lackierung und das Finish in herkömmlicher Weise im Werk erfolgten, es sich also nicht um eine spätere Aufarbeitung einer Fahrrad-/Mechanikerwerkstatt handelt.


===Galerie===
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Datei:Mifa Modell ST3 Katalogabb von 1958.jpg|Modell ST3, Katalogabbildung von 1958.
Datei:Mifa Modell ST3 Katalogabb von 1958.jpg|Modell ST3, Katalogabbildung von 1958.
Datei:MifaST3_a.JPG|Das bislang einzig bekannte Modell ST 3, Baujahr Ende 1958. Scheinwerfer und Dynamo sind von Januar bzw. Februar 1959, das Fahrrad wurde folglich frühestens im Februar 1959 montiert.
Datei:MifaST3_a.JPG|Eines der bislang nur zwei bekannten Exemplare des Modells ST 3, Baujahr Ende 1958. Scheinwerfer und Dynamo sind von Januar bzw. Februar 1959, das Fahrrad wurde folglich frühestens im Februar 1959 montiert.
Datei:MifaST3_b.JPG|Nicht original sind die Vorderradbremse, das Rücklicht, die Werkzeugtasche sowie die Luftpumpe. Ob auch die Touren-Pedale zur Originalausstattung gehören, ist ungewiss. Die vorstehende Katalogabbildung zeigt Modell mit Sportradpedalen, offensichtlich von [[WEB]].
Datei:MifaST3_b.JPG|Nicht original sind die Vorderradbremse, das Rücklicht, die Werkzeugtasche sowie die Luftpumpe. Ob auch die Touren-Pedale zur Originalausstattung gehören, ist ungewiss. Die vorstehende Katalogabbildung zeigt Modell mit Sportradpedalen, offensichtlich von [[WEB]].
Datei:MifaST3_c.JPG|Funktionseinheit aus Tretkurbel und Kettenblatt.
Datei:MifaST3_c.JPG|Funktionseinheit aus Tretkurbel und Kettenblatt.

Version vom 20. April 2018, 23:03 Uhr

 Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
 in der Unterkategorie Mifa Tourensporträder

Einordnung in die Modellpalette

Lediglich in Katalogen der Jahre 1958 und 1960 wurde das hier beschriebene Tourensportrad Modell ST 3 aufgeführt. Offenbar wurde die Produktion dieses Modells im Zuge der Sortimentsbereinigung 1959/1960 wieder aufgegeben. Die realisierten Stückzahlen dürften daher nur sehr gering gewesen sein. Belegexemplare für das Modell ST 3 sind kaum zu finden.

Rahmen und Ausstattung

Konstruktiv stellte das Modell ST 3 als Tourensportrad eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Tourenräder von Mifa dar. Der Rahmen vereinigte Elemente von Touren- und Sportrahmen (u.a. schräge Ausfallenden, Tourengabel). Gemäß Katalogangaben betrug die Rahmenhöhe 560 mm. Der offen ausgeführte Hinterbau besaß gerade Sitz- und Kettenstreben. Am Sitzrohr war eine Luftpumpenhalterung angelötet.
Auch die weitere Ausstattung unterschied sich deutlich von der der Tourenräder. So nennt der Katalog u.a. ein Keiltretlager (Thompson-Bauweise), einen Flachlenker, einen Gepäckträger in Schwedenform sowie eine Stempelbremse mit Bowdenzug als weitere Kennzeichen. Die Schutzbleche und die Felgen bestanden aus Stahl. Sie waren in Rahmenfarbe lackiert und beim bisher bekannten Exemplar mit einer breiten weißen Mittellinie versehen. Die Katalogabbildung zeigt das Modell ST 3 mit einem Terrysattel sowie mit einer trapezförmigen Rahmentasche. Als Besonderheit ist zu nennen, dass die rechte Tretkurbel und das Kettenblatt zu einer Einheit verbunden waren, während Keiltretlagern zu dieser Zeit in der Regel Kurbeln mit abnehmbaren Kettenblättern besaßen. Das Getriebe insgesamt ist eine Kombination von Keillager mit Glocke (wie beim Glockengetriebe) und wurde nach bisheriger Kenntnis serienmäßig offenbar nur am Modell ST 3 verbaut. Als Zubehörteil ist es an einem Fahrrad der Marke Brandenburg bekannt.

Hinsichtlich der Lackierung und des Rahmendekors können derzeit nur wenige Angaben gemacht werden. Im Katalog wird diesbezüglich eine "Chromeffekt"-Lackierung mit Dekor erwähnt, was sich anhand eines Belegexemplars bestätigen lässt: Dieses besitzt einen hellblauen Metallic-Lack ("Fischsilberlack") mit einfachem Spritzdekor und ein farblich passend abgesetztes Steuerrohr.

Das zweite bekannte Modell ST 3 besitzt einen weinroten Unilack ("maron"). Unter dem weinroten Lack des Rahmens findet sich hellblauer Fischsilberlack, bei Vorderradgabel, Schutzblechen, Gepäckträger und Kettenschutz hingegen nicht. Die Felgen sind bei diesem Fahrrad verchromt. Spritzdekor, Abziehbilder und Steuerkopfschild belegen, dass die weinrote Lackierung und das Finish in herkömmlicher Weise im Werk erfolgten, es sich also nicht um eine spätere Aufarbeitung einer Fahrrad-/Mechanikerwerkstatt handelt.

Galerie

Technische Merkmale